Flirt
Unter Flirt ist die Annäherung zwischen zwei - seltener auch mehreren - Personen durch ein charmantes unverbindliches Liebesgeplänkel zu verstehen.
Der Flirt beginnt meist mit Augenkontakt, kann jedoch auch sprachlich (Smalltalk, Aufreißspruch), oder durch eine Handlung (z.B. eine Tür öffnen, etwas tragen helfen) begonnen werden. Der Flirt lebt vom Spiel mit sexueller Spannung. Meist versucht der Mann die Frau zu beeindrucken (siehe auch Imponiergehabe) Der Flirt ist ungezwungen und endet manchmal in einer erotischen Beziehung.
Entscheidend für das Gelingen eines Flirts ist in der Regel die Körpersprache. Es gibt auch Flirts, die ohne diese Komponente auskommen (müssen) wie Chat-, Mail- oder Briefkontakte.
Das japanische Nampa ist eine offenere Abart des Flirts, der dort gesellschaftlich akzeptiert ist.
30 Schritte
Margaret Mead untersucht während des Zweiten Weltkriegs das Verhalten von amerikanischen Soldaten und englischen Mädchen. Zu dieser Zeit waren Hunderttausende amerikanischer Soldaten in England stationiert und es wurde von Problemen zwischen ihnen und den einheimischen englischen Mädchen berichtet. Diese empfanden die Soldaten als sehr aufdringlich, während die Soldaten davon berichteten, dass die Mädchen gleich mit ihnen schlafen wollten.
In ihrer Untersuchung stellte Margaret Mead fest, dass die Kontakte zwischen beiden Geschlechtern in 30 Einzelstufen ablief. Was zu Problemen führte war, dass die Einordnung in diese Eskalationsstufen unterschiedlich bewertet wurden. „Während die amerikanischen Männer sehr schnell versuchten, die Mädchen zu küssen, wurde dieser Schritt von diesen wiederum als völlig unangemessen empfunden, da er auf ihrer "Eskalationsleiter" erst an 25. Stelle erfolgen konnte.“ Das Küssen stand bei den Männern aber schon an fünfter Stelle. Hatten die Mädchen aber dem Küssen zugestimmt, waren die letzten fünf Stufen dann auch kein großes Hindernis. Dies war wiederum für die Männer unerwartet, so dass sie ihre Partnerin schon fast als Prostituierte charakterisierten.
Literatur
- Watzlawick, P. 1976: Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wahn, Täuschung, Verstehen? Piper, München.
- Schmitz, H. 2005: Partizipation und Partnerschaft: Bauern, Forscher und Berater in Brasilien. Weikersheim: Margraf. 312p. Kommunikation und Beratung. Sozialwissenschaftliche Schriften zur Landnutzung und ländlichen Entwicklung. Herausgegeben von Hermann Boland, Volker Hoffmann und Uwe Jens Nagel. Nr. 64), S.213. ISBN 3-8236-1448-7)