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Apogee-Teleskop

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Die Apogee-Teleskope sind massiv gebaute Linsenfernrohre, die in den ersten zwei Jahrzehnten der Raumfahrt vom Smithsonian Astrophysical Observatory und der Moonwatch-Organisation für die weltweite visuelle Beobachtung von Erdsatelliten eingesetzt wurden. Die visuelle Bahnbestimmung war vor allem für niedrig fliegende Satelliten, für Dämmerungs- und Reentry-Beobachtungen wichtig, wofür fotografische Kameras damals nicht geeignet waren.

Die Teleskope haben 13 cm Öffnung und eine Brennweite von etwa 60 cm, was eine hohe Lichtstärke bedeutet. Das meist verwendete Okular hat 20-fache Vergrößerung und ein mit geteiltem Fadennetz ausgestattetes Gesichtsfeld von etwa 3°, sodass auch sehr schnell bewegte Objekte beobachtbar sind. Die Montierung war meist azimutal mit Teilkreisen, die eine Ablesung von Azimut und Höhenwinkel auf etwa 1-2 Minuten erlaubten.

Die visuellen Beobachtungsprogramme endeten um 1975, die meisten der Teleskope verblieben jedoch bei den teilnehmenden Amateur-Beobachtern. Die sehr lichtstarken Fernrohre eignen sich besonders für diffuse, schwache Himmelsobjekte wie Kometen oder galaktische Nebelflecken, doch wegen des großen Gesichtsfeldes auch für ausgedehnte nahe Sternhaufen, die in einem größeren Telskop nur ausschnittshaft zu sehen wären.

Auf manchen Sternwarten dienen die sehr robusten Apogees noch als Sucherfernrohre für sehr große Linsenteleskope. Sie wiegen etwa 15 kg und wurden in den 1950ern für militärische Zwecke gebaut, aber bald an die Satelliten-Organisationen weitergegeben.