Wolfgang Joho
Wolfgang Joho (* 6. März 1908 in Karlsruhe, † 1991 in Kleinmachnow) war ein bekannter Schriftsteller der DDR.
Er war Träger des Fontane-Preises des Bezirkes Potsdam (1958), des deutschen Nationalpreises (1962) und des Heinrich-Mann-Preises (1969). Er erhielt den Vaterländischen Verdienstorden.
Bekannte Werke sind Jeanne Peyrouton (1949, 19. Aufl. 1988), Die Kastanie (1970, 11. Aufl. 1986) und Das Klassentreffen (1968, 7. Aufl. 1979, Neuaufl. 1983).
Leben
Joho studierte Medizin, Geschichte und Staatswissenschaften. Seit 1929 war er Mitglied der KPD. Von 1931 bis 1937 war er journalistisch tätig. 1937 wurde er wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, anschließend mit Berufsverbot belegt und zum Kriegseinsatz in einer Strafdivision abkommandiert.
In der DDR war Joho von 1947 bis 1954 Redakteur der kulturpolitischen Wochenzeitung Sonntag, von 1960 bis 1966 Chefredakteur der Neuen Deutschen Literatur.
Sujet
In seinen Romanen und Erzählungen beschreibt Joho bürgerliche Intellektuelle und Humanisten, die sich zu Antifaschisten und Kommunisten entwickeln (Der Weg aus der Einsamkeit 1953; Die Wendemarke 1957). Individuelle Entfaltung finden die Figuren erst durch die politische Entscheidung oder zerstören ihre Persönlichkeit durch die Abwendung vom Sozialismus (Es gibt kein Erbarmen 1962).
In Johos Werk ist eine "psychologisierende Vereinnahmung" der bürgerlichen Charaktere als "negative Zeugen für die Güte der DDR als wirkliche Menschengemeinschaft" (Andrea Jäger) festzustellen (Vgl. Das Klassentreffen 1968).
Literatur
- Andrea Jäger: Joho, Wolfgang. In: Walther Killy: Literaturlexikon, Bd. 6, S. 125 f.