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Fritz Stuber

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Fritz Stuber (* 4. April 1939 in Seedorf BE, Schweiz) ist ein Architekt und Stadtplaner. Er lebt in Zürich und Berlin.

Schulzeit, Lehre und praktische Erfahrung

Die Schulzeit sowie eine Hochbauzeichnerlehre absolvierte er bis 1958 an verschiedenen Orten des Kantons Bern. Danach sammelte er Erfahrungen als Mitarbeiter von Architekten in der Schweiz, Stockholm sowie dem Stadtbauamt von London mit Wohnungs- und Siedlungsbauprojekten, einer Grossparkierungsanlage und einem Schulbausystem.

Studienzeit

Von 1963-67 studierte und graduierte Stuber an der Abteilung Bauen der Hochschule für Gestaltung in Ulm, 1967-68 am Urban Design Programme (Städtebau/Stadtgestaltung) der Harvard University in Cambridge, MA und 1968-69 am Nachdiplomstudium in Raumplanung der ETH in Zürich. 1970 war er Stipendiat des Schweizerischen Nationalfonds an der University of California in Berkeley, CA und unternahm dort sowie von 1971-73 in Cambridge, MA und Zürich post-graduate Studien in Stadtplanung sowie Stadt- und Landschaftsgestaltung. *1 *2

Akademische Tätigkeit und Publikationen

Als Gastdozent und –professor lehrte Stuber an Universitäten der USA und in Australien, wo er 1989 als erster Gastprofessor auf den „Lend Lease Chair of Urban Design“ der University of Sydney berufen wurde und war für den ersten Jahrgang post-graduate Studenten des neuen Urban Design Programme verantwortlich. Stuber verfasste zahlreiche Publikationen zu Stadtplanung und Stadtgestaltung, Siedlungsplanung und –bau, Architektur, Umweltaspekten und Urheberrecht, die zum Teil in andere Sprachen übersetzt wurden. 1966 war er Eidgenössischer Kunststipendiat für Architektur, 1978 Stipendiat der UNESCO für die Erhaltung und Erneuerung historischer Stadtteile, 1989 gewann ein von ihm an der University of Sydney betreutes Studienprojekt den geteilten 1. Preis im nationalen Städtebauwettbewerb „Sydney Showground Site“.(1) *1 *2 *3

Selbständige und beratende Tätigkeit

Ab 1973 war Fritz Stuber selbständig und beratend tätig in der Schweiz, Deutschland und Äthiopien und bearbeitete städtebauliche sowie architektonische Planungs-, Studien- und Projektierungsaufgaben. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren Siedlungsplanung und –bau, sowie Erhaltung und Erneuerung historischer Stadtteile, z.B. Harar in Äthiopien (inzwischen auf UNESCO-Liste des Welterbes), wo er als Experte für die UNESCO wirkte (2), Polen, ebenfalls für UNESCO (3) und Lenzburg in der Schweiz (4). Da die schweizerischen Beschattungsvorschriften siedlungshygienische Anforderungen des verdichteten Bauens nicht erfüllten, entwickelte Stuber eine Besonnungsregel, die in der Folge als Grundlage für Stadtbauämter, Wohnungsbauwettbewerbe und zur Schlichtung von Streitfällen Anwendung fand.(5) *1 *2 *3 Von 1976-86 betreute Stuber ehrenamtlich einen Umweltvergiftungsfall in der Schweiz, bei dem Landwirtschaftsbetriebe durch Emissionen einer Kehrichtverbrennungsanlage schwer geschädigt wurden.(5)(6) Der Fall erregte auch international starkes Medieninteresse und wurde durch ein von der Aargauer Regierung eingesetztes Schiedsgericht geregelt und die Landwirte entschädigt. (6)(7) *4

Lebenspartnerin von Fritz Stuber ist die Schauspielerin und Regisseurin Vera Oelschlegel.

Einzelnachweise

(1) E. Alexander, B. Kung, N.T. Yap (Prof.: F. Stuber): Urban Design for the Royal Agricultural Showground Site. Urban Design Programme, University of Sydney, Sydney 1989.

(2) F. Stuber: Stadtentwicklung zum Beispiel: Harar in Äthiopien – Hoffnungslosigkeit und Chancen der Stadterhaltung. In: Die alte Stadt. Vierteljahreszeitschrift für Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung. Jg. 28, Nr. 4, 2001 S. 324-343.

(3) F. Stuber: Notes on the Revalorization of Historic Towns in Poland. Urbanistics, Zürich 1978; Auszug in: Notizen zur Wiederaufwertung historischer Städte in Polen. In: Schweizer Ingenieur und Architekt. Jg. 104, Nr. 21, 1986, S. 506-516.

(4) F. Stuber, J. Lang et al.: Stadtbilduntersuchung Altstadt Lenzburg. Urbanistics, Zürich 1976, ISBN 3-85957-001-3

(5) F. Stuber et al.: Kantonale Besonnungsvorschriften für den Wohnungsbau: Aargau und Zürich als Extremfälle. In: Schweizer Ingenieur und Architekt. Jg. 111, Nr. 4, 1993, S. 57-61.

(6) F. Stuber et al.: Emissionsschäden bei der Kehrichtverbrennungsanlage Buchs AG. Urbanistics, Zürich 1982; Auszug in: Emissionsschäden bei einer Kehrichtverbrennungsanlage. In: Schweizer Ingenieur und Architekt. Jg. 105, Nr. 45, 1987, S. 1309-1314.

(7) M. Chudacoff: Einem Umwelttäter auf der Spur: Die Kehrichtverbrennungsanlage Buchs, Aargau. In: M. Chudacoff, Hrsg.: Die unsauberen Saubermacher: Bürgerinitiativen und Umweltbehörden. Zytglogge Verlag, Bern 1988, S. 188-238.


Literatur

Literatur von und über Fritz Stuber im Metakatalog der Schweizer Hochschulbibliotheken und der Schweizerischen Nationalbibliothek, Swissbib: https://www.swissbib.ch/Search/Results?lookfor=fritz+stuber