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UEFA Europa League

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UEFA Europa League
Logo der UEFA Europa LeagueVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Logoformat
Abkürzung EL
Verband UEFA
Erstaustragung 1971/72 (als UEFA-Pokal)
Mannschaften 48 (Gruppenphase)
Titelträger England FC Chelsea (1. Titel)
Rekordsieger Italien Juventus Turin
Italien Inter Mailand
England FC Liverpool (je 3)
Rekordspieler Italien Giuseppe Bergomi (95)
Rekordtorschütze Schweden Henrik Larsson (31)
Website de.uefa.com
Qualifikation für UEFA Super Cup
UEFA Champions League (ab 2014/15)

Die UEFA Europa League ist nach der UEFA Champions League der zweitwichtigste von der UEFA organisierte Fußball-Europapokalwettbewerb für Vereinsmannschaften. Dieser wurde 1971 unter dem Namen UEFA Cup, zu Deutsch UEFA-Pokal, als dritter Europapokalwettbewerb (EC3) begründet und 1999/2000 mit dem aufgegebenen Europapokal der Pokalsieger zusammengelegt. Er erhielt den heutigen Namen nach der Saison 2008/09. Der Wettbewerb umfasst in seiner derzeitigen Form eine aus drei Runden bestehende Qualifikationsphase, eine Play-off-Runde und den Hauptwettbewerb, der aus einer Gruppenphase und fünf daran anschließenden K.-o.-Runden besteht.[1] Der Gewinner des Wettbewerbs spielt seit 2000 gegen den Sieger der UEFA Champions League um den UEFA Super Cup und wird ab der Saison 2014/15 einen Startplatz in der UEFA Champions League der folgenden Saison erhalten.[2]

Rekordsieger sind mit jeweils drei Titeln Inter Mailand, Juventus Turin und der FC Liverpool.

Geschichte

1997 bis 2004
2004 bis 2009
Saison Sieger des UEFA-Pokals
1971/72 Tottenham Hotspur
1972/73 FC Liverpool
1973/74 Feyenoord Rotterdam
1974/75 Borussia Mönchengladbach
1975/76 FC Liverpool
1976/77 Juventus Turin
1977/78 PSV Eindhoven
1978/79 Borussia Mönchengladbach
1979/80 Eintracht Frankfurt
1980/81 Ipswich Town
1981/82 IFK Göteborg
1982/83 RSC Anderlecht
1983/84 Tottenham Hotspur
1984/85 Real Madrid
1985/86 Real Madrid
1986/87 IFK Göteborg
1987/88 Bayer 04 Leverkusen
1988/89 SSC Neapel
1989/90 Juventus Turin
1990/91 Inter Mailand
1991/92 Ajax Amsterdam
1992/93 Juventus Turin
1993/94 Inter Mailand
1994/95 AC Parma
1995/96 FC Bayern München
1996/97 FC Schalke 04
1997/98 Inter Mailand
1998/99 AC Parma
1999/2000 Galatasaray Istanbul
2000/01 FC Liverpool
2001/02 Feyenoord Rotterdam
2002/03 FC Porto
2003/04 FC Valencia
2004/05 ZSKA Moskau
2005/06 FC Sevilla
2006/07 FC Sevilla
2007/08 Zenit Sankt Petersburg
2008/09 Schachtar Donezk
Saison Sieger der UEFA Europa League
2009/10 Atlético Madrid
2010/11 FC Porto
2011/12 Atlético Madrid
2012/13 FC Chelsea
2013/14

Als Vorläufer des UEFA-Pokals wird in vielen Quellen der privat organisierte Messestädte-Pokal genannt, obwohl dieser nicht von der UEFA organisiert und nur Klubs aus Handelsmessestädten, unabhängig von deren Platzierung in der nationalen Liga, vorbehalten war. Jedoch muss in Anbetracht der Teilnahmevoraussetzungen der von 1961/62 bis 1966/67 ausgespielte Rappan-Cup, auch International Football Cup genannt, als der eigentliche Vorläufer des UEFA-Pokals angesehen werden, da dort bereits, mit einigen Ausnahmen, erstmals Klubs, die weder Meister oder Pokalsieger Ihres Landes noch im Messecup starteten, teilnahmeberechtigt waren. Nachdem der Messecup 1971 eingestellt worden war, rief die UEFA in der darauffolgenden Spielzeit den UEFA-Pokal ins Leben. Im Unterschied zum Messestädte-Pokal konnten hier Klubs aus allen Mitgliedsländern, die nicht bereits für den Landesmeisterwettbewerb oder den der Pokalsieger qualifiziert waren, teilnehmen. Zudem wurde die Teilnahme von der Ligaposition abhängig gemacht. Für viele Klubs, die nicht genügend Spielstärke besaßen, um Meister oder Pokalsieger ihres Landes zu werden und sich somit für den Europapokal der Landesmeister bzw. den Europapokal der Pokalsieger zu qualifizieren, bot sich von nun an mit bis zu vier Startplätzen pro Landesverband eine gute Möglichkeit, dennoch am Europapokal teilzunehmen und sich im internationalen Vergleich zu messen.

Erster UEFA-Pokalgewinner wurde 1972 Tottenham Hotspur. In den 1970er Jahren duellierten sich deutsche, niederländische und belgische Klubs mit den englischen um den Titelgewinn. Zwischen 1968 und 1984 durchbrach mit Juventus Turin 1977 nur einmal ein südeuropäischer Klub die Dominanz der Mannschaften aus dem Norden. Dies änderte sich ab Mitte der 1980er Jahre. Nach den beiden aufeinanderfolgenden Siegen von Real Madrid begann 1989 mit dem Triumph des SSC Neapel die Siegesserie der Italiener. In elf Jahren waren italienische Klubs achtmal erfolgreich. Allein Inter Mailand holte sich in dieser Zeit drei Mal den Pokal.

1995 führte die UEFA den Fairplay-Wettbewerb ein. Seither steht den drei fairsten Verbänden der Vorsaison jeweils ein zusätzlicher Startplatz in der ersten Qualifikationsrunde des Wettbewerbs zu. Jeder Nationalverband hat die Aufgabe, eine nationale Fairplay-Rangliste zu führen, aus welcher der jeweilige Fairplay-Teilnehmer ermittelt wird.

Seit der Entscheidung, den höherrangigen Europapokal der Pokalsieger (EC2) abzuschaffen, qualifizierten sich von der Saison 1999/2000 an die jeweiligen europäischen Pokalsieger ebenfalls für den UEFA-Pokal. Bisher konnte nur der FC Porto in der Saison 2010/11 als Pokalsieger gewinnen.

Im Jahr 2000 sicherte sich dann mit Galatasaray Istanbul erstmals ein türkischer Klub einen Europapokaltitel. Seit 2005 haben drei Mannschaften aus der ehemaligen Sowjetunion den UEFA-Pokal gewonnen: ZSKA Moskau, Zenit Sankt Petersburg und Schachtar Donezk. Der FC Sevilla konnte in den Jahren 2006 und 2007 den UEFA-Pokal gewinnen und den Titel damit verteidigen – dies war zuvor nur Real Madrid in den Jahren 1985 und 1986 gelungen.

Nach der Spielzeit 2008/2009 erfolgte die zweite große Veränderung des Wettbewerbes. Mit dem Ziel, den UEFA-Pokal aufzuwerten, und vor allem in Bezug auf Werbe- und Sponsoreneinnahmen der Champions League anzunähern, wurde der UEFA-Cup in UEFA Europa League umbenannt. Gleichzeitig wurde der Wettbewerb grundlegend verändert.[3] Näheres dazu siehe Abschnitt Spielmodus.

Teilnehmende Mannschaften

Teilnahmeberechtigt sind sämtliche Pokalsieger aller 53 Mitgliedsverbände der UEFA. Zusätzlich dürfen bis zu drei Mannschaften teilnehmen, welche in der Abschlusstabelle ihrer Liga die Plätze hinter denen belegen, die zur Teilnahme an der UEFA Champions League berechtigen. In jedem Fall erhält der jeweils amtierende Europa-League-Sieger die Möglichkeit, seinen Titel zu verteidigen, sofern er nicht in der höherwertigen Champions League antritt. Darüber hinaus erhalten die drei Gewinner der Fair-Play-Wertung jeweils einen zusätzlichen Startplatz in der ersten Qualifikationsrunde.

Eine Ausnahme bildet Liechtenstein. Da das Fürstentum keinen eigenen Ligabetrieb hat (die Liechtensteiner Vereine treten im Ligenverband der Schweiz an) tritt nur der nationale Pokalsieger für das Fürstentum an. Theoretisch wäre es denkbar, dass ein Verein durch ein erfolgreiches Abschneiden in der Schweizer Liga ein weiteres Ticket lösen könnte. Dem entgegen steht zum einen die allgemein zu schwache Spielstärke der Liechtensteiner Clubs, zum anderen eine besondere Vereinbarung mit dem SFV, dass Liechtensteiner Vereine im Falle eines erfolgreichen Abschneidens in der Schweizer Liga auf ihre Teilnahme verzichten. In einem solchen Fall würde ein Schweizer Verein auf den freien Platz rücken.

England und Frankreich entsenden zusätzlich zum nationalen Verbandspokalsieger auch den Gewinner des Ligapokals in den Europapokal. Daher entfällt bei diesen beiden Nationen jeweils ein Platz über die Ligatabelle, sofern sich der Gewinner des Ligapokals nicht für die Champions League qualifiziert hat.

Wie viele Mannschaften welcher Nationen zugelassen werden hängt zum einen von der Platzierung in der Fünfjahreswertung ab, zum anderen vom jeweils aktuellen Qualifikationsmodus. Dieser Modus legt zudem fest, in welcher Spielrunde die jeweiligen Teilnehmer in den Wettbewerb einsteigen. Zumindest in Details finden hier jährliche Anpassungen statt.

Derzeit sind lediglich der Titelverteidiger und seit der Saison 2012/13 die Pokalsieger der sechs besten Verbände direkt für die Gruppenphase qualifiziert. Von dieser Maßnahme erhofft sich die UEFA weiter steigende Einnahmen aus den Vermarktungsrechten. Alle weiteren Teilnehmer starten zunächst in der 4-stufigen Qualifikationsphase, aus der 31 erfolgreiche Teams hervorgehen. Zu diesen 38 Teams kommen noch 10 unterlegene Mannschaften aus den Play-offs der Champions League. Außerdem dürfen in der dritten Runde die acht Dritten der Gruppenphase der UEFA Champions League einsteigen. Von diesen gelang es Galatasaray Istanbul (1999/2000), Feyenoord Rotterdam (2001/02), ZSKA Moskau (2004/05), Schachtar Donezk (2008/09), Atlético Madrid (2009/10) und dem FC Chelsea (2012/13), den UEFA-Pokal bzw. die UEFA Europa League zu gewinnen.

Qualifiziert sich ein nationaler Pokalsieger für die Champions League(-Qualifikation), so erhält der unterlegene Pokalfinalist einen Startplatz im Europapokal. Während ein Pokalsieger grundsätzlich Anrecht auf den besten verfügbaren Startplatz in der Europa League hat, bekommt ein teilnehmender Pokalfinalist grundsätzlich den schlechtesten Platz zugewiesen. Ein über den Fairplay-Wettbewerb erhaltener zusätzlicher Startplatz bleibt dabei aber unberücksichtigt. Teilnehmer, welche ihr Startrecht über die Ligatabelle erreicht haben, werden gemäß ihrer Ligaplatzierung eingereiht. Wenn der Pokalsieger über seine Ligaplatzierung für die Europa League qualifiziert ist, so erhält nicht der Pokalfinalist, sondern ein weiterer Ligaplatzierter den freien Platz. Sind beide Pokalfinalisten bereits international qualifiziert, so geht das Ticket ebenfalls auf den nächsten Ligavertreter über. Auch unterklassige Mannschaften können sich über die nationale Pokalrunde für die Europa League qualifizieren.

Ein Gewinn eines Europapokal-Titels führt nur zu einem weiteren Teilnehmerplatz, falls sich der betreffende Verein nicht anderweitig für einen der beiden Wettbewerbe qualifizieren konnte.

Nicht zugelassene Mannschaften

Erfüllt ein Klub die sportlichen Voraussetzungen für die Teilnahme an dem Wettbewerb, so behält sich die UEFA vor, eine Lizenzüberprüfung vorzunehmen und die Mannschaft gegebenenfalls nicht zuzulassen. Seit 2004 kam es aus lizenztechnischen Gründen zu folgenden 29 Ausschlüssen vom UEFA-Pokal bzw. der UEFA Europa League[4][5]:

Saison Ausgeschlossene Mannschaften
2004/05 Slowenien NK Olimpija Ljubljana, Slowenien FC Koper, Kasachstan Tobyl Qostanai, Kasachstan Ekibastusez Ekibastus
2005/06 Bosnien und Herzegowina FK Željezničar Sarajevo, Bosnien und Herzegowina FK Sarajevo, Kasachstan FK Taras, Kasachstan Ertis Pawlodar
2006/07 Griechenland PAOK Thessaloniki, Kasachstan FK Astana-64, Serbien FK Voždovac
2008/09 Serbien FK Zemun, Nordirland Coleraine FC
2009/10 Kasachstan Lokomotive Astana, Lettland FC Daugava Daugavpils, Armenien FC Ararat Jerewan, Kasachstan Qaisar Qysylorda, Bosnien und Herzegowina FK Sloboda Tuzla, Israel Beitar Jerusalem
2010/11 Irland Cork City, Litauen Vėtra Vilnius, Spanien RCD Mallorca, England FC Portsmouth, Kasachstan Lokomotive Astana
2011/12 Irland Sporting Fingal, Litauen VMFD Žalgiris Vilnius, Kasachstan Lokomotive Astana
2012/13 Irland Derry City, Turkei Beşiktaş Istanbul, Ungarn Győri ETO FC, Griechenland AEK Athen, Wales Neath AFC

Qualifikation deutscher Mannschaften

Die Bundesliga erhält derzeit drei Startplätze in der Europa League. Der DFB-Pokalsieger ist direkt für die Gruppenphase qualifiziert. Der Ligafünfte nimmt an der Play-off-Runde teil, der Tabellensechste steigt eine Runde früher, in Qualifikationsrunde 3, in den Wettbewerb ein.[6] Darüber hinaus qualifiziert sich der Bundesligavierte für die Gruppenphase, falls er in der Play-off-Runde der UEFA Champions League scheitert. Sollte der DFB-Pokalsieger gleichzeitig für die Champions League qualifiziert sein, rückt der unterlegene Finalist nach, jedoch nicht direkt in die Europa League, sondern in die Qualifikationsrunde, da der für den Pokalsieger teilnehmende Finalist grundsätzlich den ungünstigsten verfügbaren Startplatz erhält. Der direkte Startplatz ist dann dem Fünften der Bundesliga vorbehalten. Sollten beide Pokalfinalisten für den Internationalen Wettbewerb qualifiziert sein, erhält der Bundesligafünfte ebenfalls den direkten Startplatz und der Bundesligasiebte rückt in die Qualifikationsrunde nach. [7] Ist der Pokalsieger über die Ligatabelle bereits für die Europa League qualifiziert, erhält der Finalist keinen Startplatz, da bereits eine Mannschaft als Vertreter des Pokalwettbewerbs teilnimmt. Auch in diesem Fall rückt der Tabellensiebte für die Qualifikation nach.

Zwischenzeitliche Überlegungen, den deutschen Ligapokal aufzuwerten und dem Sieger analog zu England und Frankreich einen Startplatz in der Europa League zuzusprechen (hierbei würde ein Startplatz über die Ligatabelle entfallen), wurden wieder verworfen; der Ligapokal wird momentan gar nicht mehr ausgetragen.

Qualifikation österreichischer Mannschaften

In Österreich nehmen der Bundesligazweite und -dritte an der 2. Qualifikationsrunde, der ÖFB-Cup-Sieger an der 3. Qualifikationsrunde teil. Gegebenenfalls steigt noch der Meister in den Play-Offs oder der Gruppenphase ein, falls er die 3. Qualifikationsrunde oder die Play-Offs der UEFA Champions League erreicht und dort unterliegt.

Qualifikation Schweizer Mannschaften

In der Schweiz starten der Tabellenzweite und der Tabellendritte in der 2. Qualifikationsrunde. Der Pokalsieger nimmt an der 3. Qualifikationsrunde teil. Unterliegt der Meister ggf. in der 3. Qualifikationsrunde oder in den Play-Offs zur UEFA Champions League, so nimmt er an den Play-Offs bzw. der Gruppenphase teil.

Spielmodus

Seit Beginn der Saison 2004/05 gibt es auch im UEFA-Pokal eine Gruppenphase, während in früheren Jahren ausschließlich K.-o.-Runden ausgespielt wurden. Zunächst bestritten nach zwei Qualifikationsrunden 80 Mannschaften in Hin- und Rückspiel die erste Hauptrunde. Anschließend trugen die 40 siegreichen Teams die Gruppenphase in acht Gruppen zu jeweils fünf Teams aus, wobei immer nur eine Halbserie ausgetragen wurde, in der jede Mannschaft genau ein Spiel gegen jede andere absolvierte und insgesamt zweimal Heimrecht hatte. Die ersten drei Vereine jeder Gruppe kamen zusammen mit den acht Dritten aus der Champions League in die nächste Runde. Das „Sechzehntelfinale“ wurde so ausgelost, dass Gruppensieger auf Drittplazierte und Gruppenzweite auf die acht Drittplazierten aus der Champions League trafen. Mannschaften aus dem gleichen Fußballverband durften dabei nicht gegeneinander spielen. Ab dem Achtelfinale gab es bei den Auslosungen keine Beschränkungen mehr.

Zur Saison 2009/10 wurde ein neuer Spielmodus eingeführt. Der in der Vorbereitungszeit zur neuen Saison ausgetragene Intertoto Cup (kurz UI-Cup) wurde aufgelöst und in die deutlich ausgeweitete Qualifikationsphase zur Europa League integriert. Auch die Qualifikation zur UEFA Champions League wurde verändert, so dass nun mehr Mannschaften als früher vom höherwertigen Wettbewerb in die Europa League „absteigen“ und hier weiter spielen können. Die erste Hauptrunde wurde zur Play-off-Runde umbenannt und bildet den Abschluss der Qualifikationsphase. Die Hauptrunde (UEFA-Name: Runde 1) beginnt nun erst mit der Gruppenphase. Diese enthält nun 48 Teilnehmer, welche in zwölf Gruppen zu je vier Mannschaften in Hin- und Rückspielen gegeneinander antreten.

Zur Bestimmung der Platzierungen in der Abschlusstabelle sind die erreichten Punkte ausschlaggebend. Danach werden die folgenden Kriterien in dieser Reihenfolge verglichen: erzielte Punkte im direkten Vergleich, Tordifferenz im direkten Vergleich, erzielte Auswärtstore im direkten Vergleich, Gesamttordifferenz, Anzahl aller auswärts erzielten Tore, Klubwertung der UEFA-Fünfjahreswertung.[1]

Die Gruppensieger und -zweiten qualifizieren sich zusammen mit den Drittplatzierten der Champions League für die K.-o.-Runde. Im „Sechzehntelfinale“ (UEFA-Name: Runde 2) bilden die zwölf Gruppensieger zusammen mit den vier besten CL-Teilnehmern die „obere Hälfte“, und werden gegen die zwölf Gruppenzweiten plus vier schlechteren CL-Teilnehmer gelost. Ein erneutes Aufeinandertreffen zweier Gruppengegner ist dabei genauso ausgeschlossen wie rein nationale Begegnungen. Ab dem Achtelfinale gibt es bei den Auslosungen keine Beschränkungen mehr.

Seit 1998 wird der Sieger des Wettbewerbs in einem einzigen Endspiel an einem bereits vor Wettbewerbsbeginn von der UEFA festgelegten Spielort ermittelt. Zuvor bestand auch das Finale aus Hin- und Rückspiel im jeweils eigenen Stadion der Endspielteilnehmer. Neben der sportlichen Reputation ist der Wettbewerb für die teilnehmenden Vereine auf Grund der Fernsehgelder lukrativ. Ebenfalls fließen meist zusätzliche Sponsorengelder wegen der erweiterten Berichterstattung, wobei trotz aller Bemühungen der UEFA die Summen, wie sie in der Champions League kursieren, bei weitem nicht erreicht werden.

Trophäe

Der Sieger der UEFA Europa League erhält für ein Jahr den von der UEFA gestifteten Wanderpokal, auf dem der Name der siegreichen Mannschaft eingraviert wird. Die 15 Kilogramm schwere Trophäe, die aus Silber besteht und auf einem gelben Marmorsockel thront, wurde vom Schweizer Künstler Alex Diggelmann entworfen und 1972 vom Mailänder Unternehmen Bertoni hergestellt. Der achteckige Pokal, der im Gegensatz zum Champions-League-Pokal keine Griffe aufweist, wird oberhalb des Sockels von einer Gruppe stilisierter Fußballspieler gestützt. Auf dem Pokal selbst befindet sich das Logo der UEFA. Ursprünglich besagten die Regeln der UEFA, dass ein Verein, welcher den Wettbewerb dreimal hintereinander oder aber insgesamt fünfmal für sich entscheiden konnte, das Original dauerhaft behalten darf und eine neue Trophäe für die nachfolgenden Wettbewerbe geschaffen werde. Dies ist allerdings im Gegensatz zur Champions League bis dato keinem Team gelungen, weshalb noch immer die Originalstatue von 1972 im Umlauf ist. Nach dem aktuellen Reglement bleibt der Originalpokal, der für die Pokalübergabe verwendet wird, nun dauerhaft Eigentum der UEFA.[8] Der Sieger erhält eine Nachbildung in Originalgröße, die Siegertrophäe der UEFA Europa League. Ein Verein, der den Wettbewerb dreimal nacheinander oder insgesamt fünfmal gewonnen hat, erhält ein von der UEFA nicht näher spezifiziertes „spezielles Zeichen der Anerkennung“.[8] Danach fängt für diesen Verein die Zählung wieder bei null an.

Finanzen

In der Saison 2012/13 erhielt jeder Verein, der die Gruppenphase erreichte, ein Antrittsgeld in Höhe von 1,3 Millionen Euro. Teams, die in den ersten drei Qualifikationsphasen oder der Play-off-Runde scheiterten, erhielten einheitlich 100.000 Euro. Ein Sieg in der Gruppenphase wurde mit 200.000 Euro, ein Unentschieden mit 100.000 Euro honoriert. Als Bonus erhielten die Gruppensieger 400.000, die Gruppenzweiten 200.000 Euro ausbezahlt. Hinzu kamen noch die Eintrittsgelder aus den Heimspielen.

Für das Erreichen der jeweiligen Knockout-Runde erhielten die Vereine jeweils ausbezahlt: Zwischenrunde 200.000 Euro, Achtelfinale 350.000 Euro, Viertelfinale 450.000 Euro und Halbfinale 1 Million Euro. Der Cupsieger bekam 5 Millionen Euro, der unterlegene Finalist musste sich mit 2,5 Millionen Euro begnügen. Ein Verein konnte bestenfalls 9,9 Millionen Euro an Prämien von den insgesamt 125,25 Millionen Euro in festen Zahlungen verdienen. Zu diesen Spielprämien kamen noch die Gelder aus dem sogenannten Marktpool, welcher vor allem aus den TV-Geldern gespeist wurde. Der Marktpool wurde zunächst je nach „Marktwert“ (bzw. Summe, die für die Vergabe der nationalen Fernsehrechte eingenommen werden konnte) auf die Einzelnationen aufgeteilt, und anschließend je nach Weiterkommen der Vereine unter den Teilnehmern dieser Nation aufgeteilt. Zur Saison 2012/13 betrug der Marktpool für die Europa League 83,5 Millionen Euro. [9]

Zum Vergleich: Der Champions-League-Sieger erhält 37,4 Millionen Euro und darüber hinaus auch deutlich höhere Einnahmen aus dem 409,6 Millionen Euro „schweren“ Marktpool.[10]

Statistik

Ranglisten

In der Geschichte der UEFA Europa League errangen 25 verschiedene Vereine den Titel. Am erfolgreichsten waren Juventus Turin, Inter Mailand und der FC Liverpool, die jeweils drei Titel gewannen. Zwei Vereine triumphierten bei ihrer ersten Teilnahme: Tottenham Hotspur (1971/72 bei der ersten Austragung) und der FC Liverpool (1972/73). 14-mal gelang es einem Klub, die Europa League und die nationale Meisterschaft im selben Jahr zu gewinnen. Dem FC Liverpool, dem IFK Göteborg und dem FC Porto gelang dies sogar zweimal. Die anderen acht Teams waren Feyenoord Rotterdam, Borussia Mönchengladbach, Juventus Turin, PSV Eindhoven, Real Madrid, Galatasaray Istanbul, der FC Valencia und ZSKA Moskau. Der zusätzliche Gewinn des nationalen Pokalwettbewerbs – und damit das Triple aus Meisterschaft, nationalem Pokal und Europa League – gelang bisher vier Vereinen: dem IFK Göteborg, Galatasaray Istanbul, ZSKA Moskau und dem FC Porto sogar zweimal. Ein Triple der besonderen Art erreichte der FC Liverpool, der 2001 zwar nicht englischer Meister wurde, aber neben dem UEFA-Pokal sowohl den FA Cup als auch den englischen Ligapokal gewinnen konnte.[11] Ihren Titel verteidigen konnten 1986 Real Madrid und 2007 der FC Sevilla.

Bislang konnten Vereine aus elf Ländern den Wettbewerb gewinnen. Die Klubs aus Italien führen mit insgesamt neun Erfolgen diese Wertung an. Mit je sieben Titeln liegen die spanischen und englischen Vereine auf Rang 2 vor den deutschen Vereinen, die sechsmal triumphierten. Danach folgen die Klubs aus der Niederlande mit vier Titeln.

Rang Verein Titel Finalt. Quote
1   Juventus Turin 3 4 75%
Inter Mailand 3 4 75%
3 FC Liverpool 3 3 100%
4 Datei:Borussia Moenchengladbach Logo.svg Borussia M'gladbach 2 4 50%
5   Tottenham Hotspur 2 3 66%
6 Feyenoord Rotterdam 2 2 100%
Datei:IFK Göteborg.svg  IFK Göteborg 2 2 100%
FC Parma 2 2 100%
Real Madrid 2 2 100%
Datei:FC Sevilla.svg FC Sevilla 2 2 100%
FC Porto 2 2 100%
Atlético Madrid 2 2 100%
13 Datei:RSCAnderlecht.svg RSC Anderlecht 1 2 50%
14 Datei:PSV Eindhoven.svg PSV Eindhoven 1 1 100%
Datei:Eintracht Frankfurt Logo.svg Eintracht Frankfurt 1 1 100%
Datei:Logo Ipswich Town.svg Ipswich Town 1 1 100%
Datei:Bayer 04 Leverkusen Logo.svg Bayer 04 Leverkusen 1 1 100%
SSC Neapel 1 1 100%
Datei:Ajax Amsterdam.svg Ajax Amsterdam 1 1 100%
FC Bayern München 1 1 100%
FC Schalke 04 1 1 100%
Galatasaray Istanbul 1 1 100%
ZSKA Moskau 1 1 100%
FC Valencia 1 1 100%
Zenit Sankt Petersburg 1 1 100%
  Schachtar Donezk 1 1 100%
FC Chelsea 1 1 100%
Rang Land Titel Vereine (kursiv: nur Finalisten) Finalt. Quote
1 Italien Italien 9 Juventus Turin, SSC Neapel, Inter Mailand, AC Parma
AC Florenz, AS Rom, AC Turin, Lazio Rom
14 64%
2 Spanien Spanien 7 Real Madrid, FC Valencia, FC Sevilla, Atlético Madrid
Athletic Bilbao, Espanyol Barcelona, Deportivo Alavés
12 58%
England England 7 Tottenham Hotspur, FC Liverpool, Ipswich Town, FC Chelsea
Wolverhampton Wanderers, FC Arsenal, FC Middlesbrough, FC Fulham
12 58%
4 Deutschland Deutschland 6 Borussia M'gladbach, Eintracht Frankfurt, Bayer 04 Leverkusen, FC Bayern München, FC Schalke 04
Hamburger SV, 1. FC Köln, VfB Stuttgart, Borussia Dortmund, Werder Bremen
14 43%
5 Niederlande Niederlande 4 Feyenoord Rotterdam, PSV Eindhoven, Ajax Amsterdam
FC Twente Enschede, AZ Alkmaar
6 66%
6 Portugal Portugal 2 FC Porto
Benfica Lissabon, SC Braga
5 40%
7 Russland Russland 2 ZSKA Moskau, Zenit Sankt Petersburg 2 100%
Schweden Schweden 2 IFK Göteborg 2 100%
9 Belgien Belgien 1 RSC Anderlecht
FC Brügge
3 33%
10 Turkei Türkei 1 Galatasaray Istanbul 1 100%
Ukraine Ukraine 1 Schachtar Donezk 1 100%

Rekordspieler

Die mit jeweils drei Titelgewinnen erfolgreichsten Spieler des Wettbewerbs sind Ray Clemence, der ihn 1973 und 1976 mit dem FC Liverpool sowie 1984 mit Tottenham Hotspur gewann, Dino Baggio, 1993 mit Juventus Turin, 1995 und 1999 mit dem AC Parma siegreich, sowie die 1991, 1994 und 1998 mit Inter Mailand erfolgreichen Giuseppe Bergomi und Nicola Berti.

Die Statistik der Spieler mit den meisten Einsätzen im Wettbewerb wird ebenfalls von Giuseppe Bergomi angeführt. Er bestritt zwischen 1979 und 1999 für Inter Mailand insgesamt 96 Spiele.

Die meisten Tore insgesamt erzielte der Schwede Henrik Larsson mit 31 Treffern. Die meisten Tore innerhalb einer Saison gelangen Radamel Falcao (FC Porto), der in der Saison 2010/11 mit 17 Toren die 15 Jahre alte Bestmarke von Jürgen Klinsmann (FC Bayern München) von 15 Treffern übertraf. Fabrizio Ravanelli (1994 mit Juventus gegen Sofia) und Daniel Fonseca (1992 mit Neapel gegen Valencia) halten mit je 5 Toren den Rekord für die meisten Tore in einem Spiel. Vier Tore in einem Spiel erzielten unter anderem Radamel Falcao, Luca Toni, Alan Smith, Demis Nikolaidis, Jürgen Klinsmann, Ronaldo, Edgar Schmitt und Anthony Yeboah.

Rekordspieler
Rang Spieler Spiele Zeitraum
1 Italien Giuseppe Bergomi 95 1980–1998
2 Deutschland Frank Rost 90 1995–2010
3 Italien Walter Zenga 69 1982–1994
4 Griechenland Dimitrios Salpingidis 67 seit 1999
5 Schottland David Narey 65 1975–1993
6 Kroatien Mladen Petrić 64 seit 2001
Belgien Enzo Scifo 64 1983–1999
8 Israel Walid Badir 63 1997–2013
9 Italien Giuseppe Baresi 60 1977–1991
Niederlande Aron Winter 60 1988–2000
11 Italien Riccardo Ferri 58 1983–1994
12 Italien Alessandro Altobelli 57 1977–1989
Deutschland Toni Schumacher 57 1973–1990
14 Schottland Paul Hegarty 56 1975–1990
Rekordtorschützen
Rang Spieler Tore Zeitraum
1 Schweden Henrik Larsson 31 1996–2008
2 Kolumbien Radamel Falcao 30 seit 2010
3 Deutschland Dieter Müller 29 1974–1983
4 Niederlande Klaas-Jan Huntelaar 26 seit 2004
5 Italien Alessandro Altobelli 25 1980–1989
Georgien Schota Arweladse 25 1994–2007
7 Deutschland Bundesrepublik Jupp Heynckes 23 1971–1975
Griechenland Dimitrios Salpingidis 23 seit 1999
8 England Martin Chivers 22 1972–1974
Deutschland Karl-Heinz Rummenigge 22 1978–1987
Deutschland Jürgen Klinsmann 22 1989–1996
Niederlande Dennis Bergkamp 22 1992–2000

Rekordtorschütze Henrik Larsson

Höchste Siege

Den höchsten Sieg im Wettbewerb überhaupt feierte Ajax Amsterdam in der Saison 1984/85 mit 14:0 gegen die Red Boys Differdange. Der höchste Erfolg nach Hin- und Rückspielen gelang ebenfalls einem niederländischen Team gegen eine luxemburgische Mannschaft: Feyenoord Rotterdam erzielte im Wettbewerb der Saison 1972/73 21:0 Tore gegen US Rümelingen.[12]

Siehe auch

Commons: UEFA Europa League – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Reglement der UEFA Europa League 2009/10. (PDF; 924 kB) In: uefa.com. UEFA, abgerufen am 29. Juli 2013 (Art. 7).
  2. Über die Europa League in die Champions League. In: kicker.de. Kicker-Sportmagazin, 24. Mai 2013, abgerufen am 29. Juli 2013.
  3. UEFA-Pokal wird UEFA Europa League. In: uefa.com. UEFA, 27. September 2008, abgerufen am 29. Juli 2013.
  4. Die europäische Klubfussballlandschaft - Bericht zur Klublizenzierung für das Finanzjahr 2010. (PDF; 30.3 MB) In: uefa.com. UEFA, S. 31, abgerufen am 28. Dezember 2013.
  5. Benchmarking-Bericht zur Klublizenzierung in Europa - Finanzjahr 2011. (PDF; 31.8 MB) In: uefa.com. UEFA, S. 26, abgerufen am 28. Dezember 2013.
  6. DFB-Pokalsieger spielt direkt in der Europa League. In: focus.de. Focus, 4. Oktober 2010, abgerufen am 16. Mai 2013.
  7. DFB-Pokal: Der Weg zum Finale nach Berlin. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 16. April 2013, abgerufen am 16. Mai 2013.
  8. a b Reglement der UEFA Europa League 2012/13. (PDF; 2,2 MB) In: uefa.com. S. 9, abgerufen am 9. August 2013 (Art. 5).
  9. Einnahmen-Verteilung in der UEFA Europa League. In: uefa.com. UEFA, 9. August 2012, abgerufen am 20. Mai 2013.
  10. Einnahmen-Verteilung in der UEFA Champions League. In: uefa.com. UEFA, 12. September 2012, abgerufen am 20. Mai 2013.
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