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Texel

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Vorlage:Gemeinde in den Niederlanden

Karte der Insel
Satellitenbild von Texel

Die Insel Texel (die Bewohner der Insel sprechen es Tessel aus) liegt in der Nordsee und gehört zu den Niederlanden. Sie ist abgesehen von dem kleinen unbewohnten Eiland Noorderhaaks die westlichste der Westfriesischen Inseln. Sie gehört zur Provinz Nordholland und ist mit 16.982 Hektar Fläche die größte Watteninsel der Niederlande und beherbergt 336 Vogelarten und 1358 Pflanzen- und Blumensorten. Die Insel ist 23,7 km lang und 9,6 km breit. Der höchste Punkt der Insel (de Hoge Berg) liegt 15 Meter über dem Meeresspiegel. Die Insel Texel bietet einen ca. 30 km langen Sandstrand, der in die Strandpfähle (Paal) 9 (bei Den Hoorn) bis 33 (bei De Cocksdorp) untergliedert ist. Wegen der starken Strömung zwischen Texel und Vlieland ist das Schwimmen zwischen Pfahl 31 und 33 verboten. Bei den Pfählen 9 und 28 befinden sich nicht überwachte FKK-Strandabschnitte.

Texel befindet sich vor dem Marinehafen Den Helder und ist dem großen Abschlussdeich vorgelagert, der das Ijsselmeer von der Nordsee trennt.

Auf Texel wohnen 13.787 Menschen (1. Juni 2005), die sich auf die Dörfer De Cocksdorp, De Koog, De Waal, Den Burg, Den Hoorn, Oosterend, 't Horntje und Oudeschild verteilen. Daneben gibt es noch die Weiler: Bargen, Burger Nieuwland, De Kuil, De Naal, De Nes, De Westen, Dijkmanshuizen, Driehuizen, Harkebuurt, Midden-Eierland, Molenbuurt, Nieuweschild, Noord Haffel, Noorderbuurt, Ongeren, Spang, Spijkdorp, Tienhoven, Westergeest, Westermient, Zevenhuizen, Zuid Haffel

Den Burg ist das Zentrum der Insel mit der Inselverwaltung und anderen behördlichen Einrichtungen sowie Geschäften.

Die Insel darf mit Autos befahren werden. Eine Fährverbindung besteht nach Den Helder (Fahrzeit ca. 20 Minuten) mit den Fähren der Teso.

Geschichte

Die berühmten Texel-Schafe

Im 13. Jahrhundert bestand Texel nur aus Geschiebelehmaufschüttungen. Diese Böden waren häufig mit Prielen durchzogen, während niedriger gelegene Flächen regelmäßig überschwemmt wurden. Abgetrennt davon befand sich ursprünglich im Norden die kleine Insel Eierland. Im Jahr 1415 erhielt Texel Stadtrechte.

Im zweiten Weltkrieg versuchten zwischen dem 4. April und dem 20. Mai 1945 ursprünglich als Hilfstruppen angeworbene Georgier, die auf Texel stationiert waren, die Kontrolle über die Insel zu erlangen, konnten aber die entscheidenden Artilleriestellungen nicht erobern. In den Kämpfen starben 1.400 Menschen, darunter 120 Zivilisten. 565 Georgier fanden auf dem Ehrenfriedhof auf dem Hoge Berg eine Ruhestätte. Jedem dieser Georgier wurde eine Rose gepflanzt. (Siehe auch Georgischer Aufstand auf Texel)

Natur

Der Hoge Berg

Der Hoge Berg ist durch eiszeitliche Geschiebelehmaufschüttungen, über die sich mehrere Schichten Decksand ablagerten, vor ca 130.000 Jahren entstanden . Sein höchster Punkt beträgt 15,3 m über NN. Seit 1968 steht das Gebiet um den Hoge Berg unter Landschaftsschutz. Die Wiesen um den Hoge Berg sind von der Staatsforstverwaltung an Landwirte verpachtet.

Das einzige Insektenschutzgebiet der Niederlande, De Zandkuil (Sandmulde), befindet sich ebenso auf dem Hoge Berg. Es ist eine alte Sand- und Lehmgrube, die am Tag nach Pfingsten (Tag des Waldes) jährlich eine Begegnungsstätte war. Begünstigt wird die Insektenvielfalt durch die sonnige Lage der Grube, in der der Sand sehr warm werden kann. Man findet seltene Grabwespen- und Bienenarten. Durch vorsichtiges Plaggen und Mähen unterhält die Staatsforstverwaltung das Insektenreservat.

Dünen

Sind untiefe Sandküsten, Wind aus Meeresrichtung und allmählicher Übergang von Wasser zu Land als Voraussetzung gegeben, so können Dünen entstehen. Binsenquecke und Strand-Salzmiere können sich auf ersten Sandanhäufungen niederlassen und ihnen Festigung geben. Sammelt sich anschließend Regenwasser, siedelt sich der Strandhafer an. Die auf Texel seewärts liegenden Dünen sind nicht sehr jung. Dünenbildung findet man gegenwärtig auf Texel nur auf De Hors, bei De Slufter und in der Nähe des Leuchtturms. Um Dünenschwund zu verhindern, führt man künstlich Sand zu und baut Längsbuhnen.

De Muy und De Slufter

Die Naturreservate De Muy, ein junges Gebiet mit Feuchttälern zwischen den Dünenketten, und De Slufter sind beide durch menschliches Eingreifen entstanden.

Bis zum 16. Jahrhundert wurden zahlreiche Eindeichungen auf der Insel vorgenommen. Die wichtigsten waren Waal und Burg, zwischen Den Burg, De Koog und De Waal, die zunächst im Jahr 1532 und dann erneut 1617 vorgenommen wurden. Auf Befehl der Generalstaaten erfolgte in den Jahren 1629 / 1630 die Anlage eines Deiches zwischen den Dünen bei De Koog und der Insel Eierland. Durch die Anpflanzung von Dünengras wurde Flugsand festgehalten, und es entstanden neue Dünen und Priele.

Im Windschatten von Schirmen aus Zweigen lagerte sich angewehter Sand zu Sandwällen ab, auf die Strandhafer gepflanzt wurde, der ebenfalls Sand auffängt. Gegen 1850 muss entlang der heutigen Küstenlinie eine geschlossene Dünenreihe existiert haben. Während eines schweren Sturmes brach die See zwischen De Muy und De Slufter allerdings wieder durch, eine Abdichtung erfolgte nur beim Muysee erfolgreich. Der letzte Versuch, das Sluftergatt abzudichten, verlief ergebnislos. So entstand unbeabsichtigt ein Naturgebiet.

Durch das eindringende Salzwasser wächst hier viel Strandflieder, der in den Monaten Juli und August für eine weitflächige violett Färbung des Gebietes verantwortlich zeichnet, sowie die Gemeine Grasnelke und der Glasschmalz. Viele Vögel finden vor allem in den Zugzeiten ihre Ruhe (Pfeif- und Spießenten, Stelzläufer und Regenpfeiferarten, Drosselarten, Mönchsgrasmücken und viele mehr) oder brüten (Löffler, Kiebitz, Uferschnepfe).

Eierland

Im Norden Texels befindet sich das Wandergebiet Eierland (auch De Krim genannt), das seinen Namen den vielen Vogeleiern (von Möwen) verdankt. Bis 1630 bestand die Insel aus einzelnen Dünen, die anschließend mit Flugsanddeichen verbunden wurden. 1835 wurde Eierland eingepoldert. Die Dünen dienen den Schafen als Weideland.

Schafscheunen

Selbst bei sehr kaltem Wetter bleibt das Texeler Schaf draußen. Allerdings suchen sie nicht selten Schutz im Windschatten der Schafscheunen, die mit der flachen Seite (und der Eingangstür) nach Nordosten stehen, weil der Wind auf Texel hauptsächlich aus dem Südwesten weht. Einige dieser Schafscheunen stehen unter Denkmalschutz, ein großer Teil verwahrlost allerdings, da sie den Landwirten als Hindernis für den Ackerbau erscheinen.

Gulfhäuser

Viele Häuser auf Texel ähneln aufgrund der Form ihres Daches Pyramiden. Das nach allen Seiten schräg ablaufende Dach verhindert, dass der permanent wehende Wind zu großen Druck ausübt. Im Gegensatz zu früher ist der Wohnbereich als Anbau von der Unterkunft des Viehs abgetrennt.

Sehenswürdigkeiten

Texel Landschaft

EcoMare

EcoMare ist ein Museum, das sich mit dem Leben auf einer Insel und dem Meer befasst. Berühmt ist es für seine Vogel- und Seehundauffangstation. Ölverschmierte Vögel und von den Müttern zurückgelassene junge Seehunde (Heuler) und andere schwache Seehunde werden hier aufgenommen. Etwa 25 Seehunde werden jährlich aufgenommen und wieder freigelassen. Eine feste Gruppe von 20 Seehunden, die sich nicht mehr an das freie Leben gewöhnen konnten, lebt hier. Sie werden um 11 und 15 Uhr gefüttert.

Im Wassersaal sieht man in meist offenen Aquarien Nordseebewohner und die Seehunde unter Wasser.

In der Ausstellung "Leben auf einer Insel" kann man die Ausbreitung von Texel von der letzten Eiszeit bis heute und in die Zukunft projiziert verfolgen und die sich langsam ändernden Beziehungen zwischen Mensch und Insel nachvollziehen. Knochen von Säugetieren aus der Eiszeit, Informationen zur Arbeit der ersten Naturschützer von Texel (Jac. P. Thijsse) und Vögel der Insel sind zu besichtigen.

"Sicht auf See" befasst sich mit Schifffahrt, Deichbau, Ölförderung und Fischerei an und auf der Nordsee.

Im "Wassersaal" können unter anderem Seehunde und Seefische in teils offenen Aquarien beobachtet werden.

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