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Joseph Steiner von Steinstätten

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(Franz) Joseph Steiner Edler von Steinstätten, (* am 1. Jänner 1834 in Wolfsthal [Bezirk Marburg, Kreis Marburg in der Untersteiermark], † am 31. Oktober 1905 in Wien), war Offizier der k.k. Armee, 1895 - 1897 erster Kommandant des 1. Regimentes der Tiroler Kaiserjäger und Stiefvater von Generaloberst Rudolf Freiherr Stöger-Steiner von Steinstätten, dem letzten gemeinsamen Kriegsminister der österreichisch-ungarischen Monarchie.

Joseph Steiner war bürgerlicher Herkunft und trat 1851 als Freiwilliger in das 47. Linien-Infanterie-Regiment „Graf Kinsky“ ein; 1860 als Leutnant vom 19. Gendarmerie-Regiment zum k.k. Feldjäger-Bataillon Nr. 9 transferiert, wo er ab 1860 Kompaniedienst versah und von 1864 bis 1876 als Bataillons-Adjutant eingesetzt war. 1864 nahm Joseph Steiner im Rahmen des Feldzuges gegen Schlesien und Jütland am 3. Februar 1864 bei klarem Frostwetter mit Temperaturen um minus 20° Celsius am Gefecht bei Oberselk (Oberseltz) sowie am 6. Februar 1864 am Gefecht bei Oeversee (südlich des Sankelmarker Sees in Schleswig-Holstein) teil, bei dem das k.k. Feldjäger-Bataillon Nr. 9 gemeinsam mit dem k.k. Infanterie-Regiment "König der Belgier" Nr. 27 die dänische Nachhut angriff und allmählich zurückdrängen konnte. Hierfür wurde er vom Kaiser wegen besonderer Tapferkeit vor dem Feind mit dem Verdienstkreuz samt Kriegsdekoration ausgezeichnet. 1866 nahm Joseph Steiner zudem auch als Leutnant und Bataillons-Adjutant im k.k. Feldjäger-Bataillon Nr. 9 an der siegreichen Schlacht bei Trautenau (Trutnov) unter General Ludwig Frhr. v. Gablenz sowie an der Entscheidungsschlacht des preussisch-österreichischen Krieges bei Königgrätz teilgenommen.

1877 heiratete der damalige Hauptmann Joseph Steiner die Witwe Agathe Stöger und adoptierte später deren 3 Söhne aus erster Ehe, Julius (1860 - 1943, nachmals Julius Edler Stöger-Steiner von Steinstätten), Rudolf (1861 - 1921, nachmals Rudolf Freiherr Stöger-Steiner von Steinstätten) und Gustav Stöger-Steiner (1864 - 1933). Joseph Steiner erfand 1879 einen für den Feldgebrauch geeigneten Distanzmesser, der vor allem in der Artillerie Verwendung fand. 1882 wurde er mit dem Ritterkreuz des königlich italienischen Maurizius- und Lazarus-Ordens ausgezeichnet. 1885/86 absolvierte Joseph Steiner den Stabs-Offizierskurs; 1887 wurde ihm vom Kaiser das Ritterkreuz des Franz-Josefs-Ordens verliehen; außerdem wurde er im selben Jahr zum Major befördert und zum Tiroler Jäger-Regiment „Kaiser-Franz-Joseph“ übersetzt. 1891 wurde er vom Kaiser mit dem Ehrenwort „Edler von“ und dem Prädikat „Steinstaetten“ in den erblichen österreichischen Adelsstand erhoben.

Joseph v. Steiner wurde 1892 zum Oberstleutnant und schließlich 1895 zum Oberst sowie gleichzeitig zum (ersten) Kommandanten des 1. Regimentes der Tiroler Kaiserjäger ernannt, in welcher Funktion er bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand im Oktober 1897 verblieb. Joseph v. Steiner verstarb am 31. 10. 1905 in Wien.