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E.T. the Extra-Terrestrial (Computerspiel)

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E.T. the Extra-Terrestrial (Atari 2600)
Entwickler Howard Scott Warshaw
Publisher Atari
Veröffentlichung 1982
Plattform Atari 2600
Genre Adventure
Steuerung Joystick
Medium Modul, Download (Wiederveröffentlichung des Internet Archives)
Gameplay des Spiels

E.T. the Extra-Terrestrial wurde 1982 von Atari für die hauseigene Konsole Atari 2600 veröffentlicht. Das Spiel wird aufgrund eines gravierenden kommerziellen Misserfolgs häufig mit dem 1983er Video Game Crash in Verbindung gebracht[1] und gilt in der retrospektiven Rezeption auch weitläufig als eines der schlechtesten Spiele aller Zeiten.

Geschichte

Das Spiel basiert auf dem gleichnamigen Film von Steven Spielberg und wurde von Howard Scott Warshaw, dem Programmierer des Bestsellers Yars’ Revenge, innerhalb von fünf Wochen entwickelt um rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft fertig zu sein. Wegen des großen Erfolges des Spielberg-Films E.T. wurden ca. 5 Millionen Module des Spiels hergestellt, da auch ein großer Erfolg für das Computerspiel erwartet wurde.

Aufgrund einer jedoch im allgemeinen negativen Rezeption bei Spielern und Fachpresse konnten von den produzierten Cartridgen insgesamt nur ca. eine Million verkauft werden, trotz signifikanter Preisabschläge zuletzt. Obwohl damit in Top 10 der meistverkauften Spiele für das Atari 2600, blieb Atari jedoch auf den meisten produzierten Einheiten (80%) des Spiels sitzen, von denen ein Teil (10–20 LKW-Ladungen) in der Wüste auf einer Deponie in Alamogordo, New Mexico vergraben wurde.[2]

In den folgenden Jahren wurde das Spiel aufgrund seines gravierenden kommerziellen Misserfolgs mit dem 1983er Video Game Crash und dem Untergang von Atari in Verbindung gebracht.[1]

Fan-Korrekturen

Im Februar 2013 wurde von einem Fan ein ausführlicher Review des Spiels und inoffizielle Korrekturen veröffentlicht, welche viele der häufig geäußerten Schwachpunkte und Programmfehler im Spiel beheben.[3][4]

Wiederveröffentlichung

2013 holte das Internet Archive E.T. the Extra-Terrestrial (und viele weitere Spieleklassiker) aus dem Zustand Abandonware und bietet dieses als kostenlose Browser-spielbare Emulation via M.E.S.S. an.[5]

Wiederauffinden der vergrabenen Module

Anfang 2014 wurde einer durch Microsoft[6] initiierten Suche nach den vergrabenen Cartridgen durch die Umweltbehörde der Stadt Alamogordo bewilligt.[7] Am 26. April wurden durch das Suchteam tatsächlich E.T. Spiel-Module entdeckt, teilweise noch in den originalen Verpackungen.[8][9] Damit konnten die langbestehenden Zweifel, ob die vergrabenen Module nicht nur eine moderne Sage sein könnten, endgültig ausgeräumt werden. Zu der Suche nach den Modulen soll auch ein Dokumentarfilm entstehen. Der gegenwärtige Arbeitstitel des Films ist "Atari: Game Over". Der Film soll exklusiv auf der Xbox One und Xbox 360 im Jahre 2014 erscheinen.[10]

Spielprinzip

Man steuert den Alien, der am Spielanfang von einem Raumschiff auf die Erde gebracht wurde. Man muss Teile eines Telefons finden, die überall in den Löchern (dunkelgrüne Flecken auf der Karte) verstreut sind. In die "fällt" E.T. hinein, meistens ohne Erfolg. Um wieder herauszukommen, streckt E.T. den Hals in die Höhe (Knopfdruck auf dem Joystick) und schwebt nach oben (Joystick nach oben). Oft fällt E.T. dann aber in das Loch zurück und die Prozedur fängt von vorne an.

Am Spielanfang hat E.T. 9999 Lebenspunkte, und verliert diese, wenn er

  • geht (1 Punkt pro Schritt),
  • in ein Loch fällt,
  • aus einem Loch heraus schwebt
  • rennt.

Wenn einer der letzten drei Punkte zutrifft, verliert E.T. die Punkte besonders schnell. Wenn diese Punkte aufgebraucht sind, ist E.T. tot. Elliott kommt zu ihm und er erhält noch einmal 1500 Punkte. Da man sich in diese Löcher stürzen muss, um die Teile zu finden, gilt dieses Spiel als kaum spielbar.

In bestimmten Modi wird die Suche nach den Telefonteilen durch einen FBI-Mann (im beigefarbenen Mantel und Hut), der die bereits gesammelten Telefonteile wegnimmt, und durch einen Wissenschaftler (weißer Kittel), der E.T. in ein Gebäude bringt, erschwert.

Rezeption

Das Spiel E.T. war nach Ansicht vieler Kritiker von geringer grafischer und spielerischer Qualität, da es innerhalb von fünf Wochen rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft fertig sein sollte. Realistisch betrachtet ist es allerdings qualitativ eher im Mittelfeld einzustufen. Das schlechte Image des Spiels rührt wohl auch daher, dass man für dieses Spiel die Anleitung aufmerksam lesen musste, um zu wissen, was zu tun war, während die meisten anderen Spiele zu dieser Zeit sich mehr oder weniger von selbst erklärten.

Das Spiel ist mit eine Million verkauften Einheiten zwar in den Top 10 der meistverkauften Spiele für das Atari 2600, jedoch blieb Atari auf vier Millionen unverkauften Einheiten sitzen die teilweise auf einer Deponie entsorgt wurden.[2] Das Spiel wird auch häufig mit dem 1983er Video Game Crash in Verbindung gebracht[1] und erschien retrospektiv auf vielen Listen als eines der schlechtesten Spiele aller Zeiten.

Einzelnachweise

  1. a b c Spiegel Online: Game-Crash 1984: Als ET die Videospiele killte, vom 10. März 2009
  2. a b Marian McQuiddy: City to Atari: 'E.T.' trash go home, Alamogordo Daily News, 27. September 1983 „The number of actual trucks which have dumped locally was not known. Local BFI officials put it at 10. However, corporate spokesmen in Houston say it was closer to 20; and city officials say it is actually 14.“  (engl.)
  3. Tilman Baumgärtel: Timothy Leary, der Games-Entwickler - Wie erhält man historische Computerspiele? Das Internet-Archive streamt Dutzende Klassiker, in New York werden Games von Timothy Leary für die Forschung aufgearbeitet. Die Zeit, 14. November 2013, abgerufen am 14. November 2013: „Beim Internet Archive ist nun nicht nur das Originalspiel von 1982 zu finden, sondern auch eine Version, die seine schlimmsten Programmierfehler korrigiert.
  4. Fixing E.T. The Extra-Terrestrial for the Atari 2600. Neocomputer, 1. Februar 2013, abgerufen am 16. April 2013 (englisch).
  5. Adi Robertson: The Internet Archive puts Atari games and obsolete software directly in your browser. The Verge, 25. Oktober 2013, abgerufen am 29. Oktober 2013 (englisch).
  6. Genehmigung für Suche nach ET erteilt Microsoft darf auf einer Müllkippe nach ET suchen - gemeint ist kein echter Außerirdischer, sondern das Anfang der 80er Jahre veröffentlichte Atari-Spiel. auf golem.de
  7. E.T.-Spiele in der Wüste als Doku auf spiegel.de
  8. ET wurde endlich gefunden auf golem.de (26.04.2014)
  9. Here it is up close - the very first ET cartridge exhumed after 30 years auf twitter.com (englisch)
  10. Long-Buried E.T. Cartridges Unearthed at New Mexico Landfill auf Xbox Wire (26.04.2014, englisch)

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