Albert Camus
Albert Camus *7. November 1913 in Mondovi,Algerien - † 4. Januar 1960 bei einem Autounfall nahe Sens,Frankreich; während des Zweiten Weltkriegs ist er Mitglied der französischen Résistance; 1957 erhält er den Nobelpreis für Literatur.
Camus ist Vertreter des Existenzialismus, das bedeutet, er glaubt nicht an Gott, sondern an die radikale Sinnlosigkeit der menschlichen Existenz. Die Aufgabe des Menschen ist es, gerade in dieser Sinnlosigkeit Selbstverantwortung zu übernehmen und sein Glück zu finden. Ähnlich wie Sartre, mit dem er auch freundschaftlich verbunden war, sieht Camus seine Aufgabe als Schriftsteller und Philosoph auch in einem politischen Engagement.
In dem philosophischen Essay Der Mythos des Sisyphos entwickelt Camus die Gedanken des Existenzialismus zunächst am Beispiel des absurden Menschen und illustriert dessen Glücklichsein am Beispiel der mythologisches Figur des Sisyphos, der von den Göttern dazu verdammt wurde, bis zu seinem Tod einen Stein auf einen Berg zu wälzen (folgendes Zitat stammt aus: Der Mythos des Sisyphos, 2. Aufl., Reinbeck bei Hamburg, 2001. S. 159f.):
- "Darin besteht die verborgene Freude des Sisyphos. Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache. [...] Der absurde Mensch sagt ja, und seine Anstrengung hört nicht mehr auf. Wenn es ein persönliches Geschick gibt, dann gibt es kein übergeordnetes Schicksal oder zumindest nur eines, das er unheilvoll und verachtenswert findet. Darüber hinaus weiß er sich als Herr seiner Tage. In diesem besonderen Augenblick, in dem der Mensch sich seinem Leben zuwendet, betrachtet Sisyphos, der zu seinem Stein zurückkehrt, die Reihe unzusammenhängender Handlungen, die sein Schicksal werden, als von ihm geschaffen, vereint unter dem Blick seiner Erinnerung und bald besiegelt durch den Tod. Derart überzeugt vom ganz und gar menschlichen Ursprung alles Menschlichen, ein Blinder, der sehen möchte und weiß, daß die Nacht kein Ende hat, ist er immer unterwegs. Noch rollt der Stein.
- [...]
- Dieses Universum, das nun keinen Herrn mehr kennt, kommt ihm weder unfruchtbar noch wertlos vor. Jeder Gran dieses Steins, jedes mineralische Aufblitzen in diesem in Nacht gehüllten Berg ist eine Welt für sich. Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen."
Werke
- Der Mythos des Sisyphos (1942) philosophischer Essay
- Die Pest (1947) Roman
- Der Fremde (1948) Roman