Zum Inhalt springen

Alchemie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. April 2004 um 01:59 Uhr durch Henriette Fiebig (Diskussion | Beiträge) (link ofen/ofentyp korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Mit Alchemie (auch Alchimie) wird die vorwissenschaftliche Chemie der Spätantike und des Mittelalters bezeichnet und wird von Alchemisten (auch Alchimisten) praktiziert.

Herkunft

Es wird angenommen, dass sich das Wort Alchemie vom arabischen "al kymia" bzw. vom griechischen "χυμεία" (chymeia) herleitet. Ersteres entspricht dem Namen mit dem die alten Ägypter selbst ihr Land bezeichneten, d.h. Alchemie wird hier als "Kunst der Ägypter" verstanden, im Sinne des Letzteren als "Lehre des Gießens". Anhand der Etymologie werden bereits ihre Ursprünge im alten Ägypten und im (hellenistischen) Griechenland deutlich.

Aufgabengebiet und Errungenschaften

Die Alchemie war teilweise von der Idee der künstlichen Herstellung von Gold getrieben und auf der Suche nach dem Stein der Weisen. Dabei arbeitete sie hauptsächlich mit der Methode Versuch und Irrtum (Trial and Error). Die Alchemisten waren der Meinung, chemische Elemente könnten ineinander umgewandelt werden (Transmutation).

Alchemisten befassten sich auch mit der Herstellung lebender Kunstwesen (Homunculus, Basilisk). Anklänge an diese okkulten Experimente finden sich beispielsweise noch in Goethes Faust I und Faust II und in Meyrinks Golem.

Wir verdanken der Alchemie unter anderem die (Wieder-)Erfindung des Porzellans und Schwarzpulvers in Europa.

Arbeitsmittel

Wichtige Grundlage und sozusagen die Bibel der Alchemisten war die Tabula Smaragdina. Das ist eine dem Hermes Trismegistos zugeschriebene, ursprünglich wohl griechische, später in lateinischer Fassung verbreitete Sammlung von wenigen, schwer verständlichen und auslegungsbedürftigen Sätzen, in denen die gesamte Weltweisheit enthalten sein sollte.

Ein spezieller Ofentyp der Alchemisten wird Athanor genannt.


Philosophische Bedeutung

Allerdings handelt es sich bei der Alchemie nicht nur um eine praktische Disziplin im Sinne einer Proto-Chemie. Sie hat vielmehr auch eine philosophische Dimension: die verschiedenen alchemischen Vorgänge - wie beispielsweise die Umwandlung eines bestimmten Metalls in ein anderes - stehen hier für die Entwicklung des Menschen, d.h. für inner-psychische Prozesse. Diesen psychologischen Aspekt der Alchemie betonte vor allem der schweizer Psychologe Carl Gustav Jung, der sich eingehend mit ihr beschäftigte und versuchte, sie für seine Form der Psychoanalyse fruchtbar zu machen.

Buchtipps