Benutzer:1970gemini/RIR76
Sturm-Bataillon Nr. 5 (Rohr) | |
---|---|
Aktiv | 4 März 1915 bis Dezember 1918 |
Staat | ![]() |
Streitkräfte | preußische Armee |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Leichte Infanterie |
Typ | Bataillon |
Gliederung |
siehe Gliederung |
Marsch | Gut Sturm (Parademarsch) |
Leitung | |
Kommandeure | Siehe Kommandeure |
Im Ersten Weltkrieg wurde 1915 auf Grund einer Verfügung der Obersten Heeresleitung (OHL) auch in der 5. Armee unterstellten Niederschlesischen Pionier-Bataillon Nr. 5 eine sogenannte Sturm-Abteilung, der Vorläufer des Sturm-Bataillons Rohr, gebildet.
Organisation
Name
- 4. März 1915 - Sturm-Abteilung
- 1. April 1916 - Sturm-Bataillon
- 10. Februar 1917 - Sturm-Bataillon Nr. 5 (Rohr)
Gliederung
- 4. März 1915
- Sturmabteilung (Calsow)
- 1. Pionier-Kompanie (1. Sturm-Kompanie)
- gestellt vom Ersatz-Pionier-Bataillon 10
- 2. Pionier-Kompanie (2. Sturm-Kompanie)
- gestellt vom Ersatz-Pionier-Bataillon 3
- Kanonenabteilung (Tillessen)
- Ersatz-Kompannie
- 1. Pionier-Kompanie (1. Sturm-Kompanie)
- Sturmabteilung (Calsow)
- 18. Oktober 1915
- auf Anfoderung Rohrs wurde der Abteilung angegliedert
- ein selbstständiger Maschinen-Gewehr-Zug (MGZ)
- Flammenwerfer-Trupp
- Abteilung leichter Minenwerfer
- auf Anfoderung Rohrs wurde der Abteilung angegliedert
- 1. April 1916
- Bataillonsstab
- 4 Sturm-Kompanien à 210 Mann
- 1 Maschinen-Gewehr-Kompanie (MGK)
- 1 Minenwerfer-Abteilung (MA)
- 1 Batterie von 10,5 cm Krupp'schen Gebirgshaubitzen[1][2]
- angegeliederte Tragetierstaffel
- 1 Pionier-Kompanie
- 1. September 1916
- 5. Sturm-Kompanie
Hauptbewaffnung
- Kanonen-Abteilung (KA)
- 23. November 1915
- in Kowno eroberte russische Feldkanonen, Kaliber 7,62, ohne Aufsatz und Rundblickfernrohr
- 1 April 1916
- 23. November 1915
- Sturm-Kompanie
- 1 April 1916
- Maschinen-Gewehr-Kompanie (MGK)
- 1 April 1916
- Minenwerfer-Abteilung
- 1 April 1916
Geschichte
Gründung
Aufgrund einer Verfügung der OHL wurde am 4. März 1915 wurde auf dem Schießplatz Wahn bei Köln die Sturm-Abteilung aufgestellt. Zu deren Führer wurde Major Calsow vom Pionier-Bataillon 18 (Pi. 18) bestimmt.
Bataillonskommandeure
Dienstgrad | Name | Beginn der Berufung |
---|---|---|
Major | Calsow | 4. März 1915 |
Hauptmann | Tillessen (Führung) | September 1915 |
Hauptmann | Rohr | 13. September 1915 |
Sonstige Offiziere
- Heinrich Buchgeister war bereits vor dem Kriege in einigen Sportzweigen Deutscher Meister und leitete während seiner zweijährigen Bataillonszugehörigkeit dessen sportliche Ausbildung. Nach dem Kriege wurde er Universitätsprofessor an der Universität Freiburg
- Hellmuth Prieß war Führer der 1. Maschinen-Gewehr-Kompanie (1. MGK)
Erster Weltkrieg
Sie setzte sich aus zwei Pionierkompanien mit Friedensetat und einer Kanonenabteilung mit 20 Infanterie-Sturmkanonen zusammen.
Sturmabteilung
Nach seiner Ausbildung verließ die Abteilung am 16. Mai 1915 aus Wahn abtransportiert und nach Douai verladen, um an der Schlacht um die Lorettohöhe teilzunehmen.
Die Abteilung wurde von der 6. Armee der „Gruppe Lochow“ zugeteilt die sie zunächst östlich von Souchez bei Givenchy einsetzte. Kurz darauf wurde die Abteilung auf die Höhe von Vimy verlegt. Nach einem Angriff, es fielen um die 75% der Abteilung, musste diese zurückgezogen werden. In der Etappe besichtigte General v. Lochow die Reste der Abteilung.
Anfang September wurde die Abteilung nach Neu-Breisach verladen und der Armee-Abteilung Gaede zur Verfügung gestellt. Major Calsow wurde ein anderes Kommando übertragen und Hauptmann Tillessen übernahm die Führung der Abteilung.
Um die Abteilung mit dem Gebirgskampf vertraut zu machen, übertrug General Gaede dem sich bis dahin in den Vogesenkämpfen als Kompaniechef im Garde-Schützen-Bataillon tätigen Hauptmann Rohr. Gleichzeitig wurde die Abteilung an den Kaiserstuhl verlegt und erhielt den Schloßberg bei Oberrotweil, die KA Oberbergen und der selbstständige MGZ Bickensohl als Übungsgelände zugewiesen.
Die KA, sie musste ihre Kanonen bei der 6. Armee zurücklassen, erhielt im September erbeutete russische Kanonen.
Nachdem der General das Bataillon am 4. Oktober in Oberrotweil besichtigte, erfolgte fünf Tage später der erste Angriff auf das Schratzmännele und am 15. auf den Hartmannsweiler Kopf. Da beide Angriffe zwar erfolgreich waren, die Verluste der Abteilung aber beträchtlich, wurde diese im November lediglich zum Stellungsausbau verwendet. Während jener Zeit wurde von Hauptmann Rohr, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, besonderer Wert darauf gelegt, dass die Abteilung miteinander „verwuchs“.
Bei der Sturm-Übung auf der Polverkuppe bei Oberbergen wurde im Beisein des Generals am 10. Dezember erstmals „scharfe“ Artilleriemunition verwendet.
In der Nacht vom 21./22. Dezember, Hauptmann Rohr war nach Lichterfelde auf Urlaub gefahren, gingen der Hartmannsweiler Kopf samt anschließenden Hirzstein verloren. Die alarmierte Abteilung rückte unter Hauptmann Tillessen geschlossen aus. Der zurückbeorderte Hauptmann Rohr stieß am 23. in Gebweiler zu ihnen. Der bei Vimy verletzte jetzt ebenfalls zurückkehrende Graf ‹Eberhard v. Schwerin› wurde Ordonnanzoffizier. Als die Abteilung dort eintraf, war der Hartmannweiler Kopf bereits zurückerobert. Die Rückeroberung des Hirzsteins sollte am 24. von Schloss Wattler aus erfolgen. Dieser Versuch scheiterte jedoch ebenso wie der am 27. Dezember.
Unter der zur Verfügung Stellung der neu aufgestellten Regimenter 187 und 189 wurden die Vorbereitungen für den folgenden Angriff Hauptmann Rohr übertragen. Nach umfangreicher Erkundung der örtlichen Gegebenheiten ließ Rohr bei Ensisheim eine Stellung nach den Maßen der Front tracieren, um mit den Angriff durchzuüben. Der Infanterie wurden als „Angriffsgerippe“ Stoßtrupps der Abteilung zugeteilt. Die Aufgabe des gelenkten Artilleriefeuers war es, den Gegner zu verwirren. Das sogenannte „Prinzip der Überraschung“ sollte daraufhin erstmals planmäßig durchgeführt werden.
Die Operation ist dann am 8. Januar 1916 durchgeführt worden und erwies sich als ein enormer Erfolg. Mit diesem Erfolg war der Ruf der Sturm-Abteilung bei der Armee-Abteilung Gaede gegründet.
Nach der Rückkehr der Abteilung in den Kaiserstuhl fand nach einer „großen Übung“ aller Waffen bei Oberbergen vor General Gaede der 2. Lehrkursus, der Erste war bereits im Dezember, der Abteilung in Oberrotweil statt und die Lehrtätigkeit sollte nunmehr planmäßig entwickelt werden.
Die OHL verlegte jedoch die Abteilung schon am 1. Februar 1916 zur 5. Armee. Die Schlacht von Verdun sollte beginnen. Für den zurückbleibenden Offiziersstellvertreter wurde der Ordonnanzoffizier mit der Führung der Adjutantengeschäfte beauftragt. Bataillonsadjutant blieb dieser bis zum Ende des Krieges.
Den Regimentern der 12. Infanterie-Brigade zugeteilt führte die Abteilung, nachdem die Witterung die 3 Wochen lang verhindert hatte, von Azannes (Cap der guten Hoffnung) aus mit der 6. ID den ersten Angriff auf den etwa 1500 Meter entfernten Herbébois. Hierbei wirkten die Strumtrupps als Keile.
Als die Abteilung entlassen wurde, zog sie sich auf die Höhen von Azannes in unmittelbarer Nähe des Divisionsgefechtsstandes auf der Höhe 267 zurück. Von dort wurden nun den ganzen Sommer über deren Kompanien für deren Angriffe von Beuveille, was bis zum Winter 1918 deren eigentliche Heimat werden sollte, aus vorgezogen und Erkundungen vorgenommen.[4]
Im März erhielt sie den Auftrag, die Divisionen der Armee im „modernen Nahkampf“ auszubilden. Als Übungsplatz hierfür wurde der in der Nähe der Unterkünfte liegende, zerschossene Ort Doncourt verwendet. Nördlich der Trümmerstätte aus der Schlacht bei Longwy (1914) erhob sich eine Anhöhe.
Der Kronprinz, er hatte während der „Schlacht bei Longwy“ in Beuveille seinen Gefechtsstand im jetzigen Offizierskasino gehabt, besuchte am 19. März 1916 erstmals die Abteilung.
Aus den Reservebeständen der Armee-Abteilung Gaede konnte der Sturm-Abteilung ein Maschinengewehrzug, eine leichte Minenwerfer-Abteilung und eine Abteilung kleiner Flammenwerfer angegliedert werden. Nun, da die Abteilung langfristig bei der 5. Armee blieb, wurde die Ausrüstung zurückgefordert. Zeitgleich hatte sich die Abteilung im Rahmen der »Schlacht bei Verdun« als zu klein erwiesen.
Ausbau der Abteilung zum Bataillon
Der bereits in den Vogesen von den Abteilungsführern geäußerte Hinweis auf die Notwendigkeit die Abteilung zu vergrößern, fand beim Kronprinzen volles Verständnis. Die Berichte über die Tätigkeit der Abteilung in der »Schlacht bei Verdun«, sowie über den beabsichtigten Umfang der Ausbildunga- und Lehrtätigkeit bewirkten, dass die OHL beim Kriegsministerium ebenfalls dafür eintrat.
Dies wurde daraufhin zum 1. April 1916 vorgenommen. Der Name der Abteilung wurde zeitgleich in „Sturm-Bataillon“ geändert.
Das Bataillon erhielt das Recht im Mannschaftsersatz für die Zwecke des Bataillons ungeeignet erscheinenden Ersatz abzulehnen und bereits im Bataillon Gewesene wieder anzufordern. Die Sturmkompanien erhielten zunächst Ersatz aus dem Pionier-Ersatz-Bataillon 7 (PEB 7) aus Köln, später PEB 35 aus Friedrichsfeld. In beiden Bataillonen wurden Ersatz-Kompanien für das Sturmbataillon gebildet. Die Maschinengewehr-Kompanie(n) erhielten ihren Ersatz aus der »Maschinengewehr-Ersatz-Abteilung Hirschberg«, Die Minenwerfer aus dem »Minenwerfer-Ersatz-Regiment Markendorf« und für die Batterie zunächst die »Feldartillerie-Ersatz-Abteilung 83« in Köln, später »Gebirgs-Artillerie-Ersatz-Abteilung« in Freiburg.
Als die neuen Kompanien eintrafen, sie wurden am Bahnhof Longuyon von der selbst gebildeten Bataillonskapelle empfangen, mussten diese bedingt durch den Platzmangel in der Nahegelegenen Paucourt-Feste einquartiert werden.
Für das Bataillon ging es wieder nach Verdun. Derweil war die »Angriffsgruppe Ost« unter dem Kommando des Generals v. Lochow gebildet und das Sturm-Bataillon diesem taktisch unterstellt worden. Hier sammelte das Bataillon bei dem anhaltend missglückenden Eroberungen des Caillette-Waldes umfangreiche Erfahrungen. General v. Mudra, er hatte inzwischen die Gruppe Ost übernommen, entschloss sich daraufhin die neu zur Verfügung gestellten Divisionen hinter der Front vom Sturm-Bataillon nach deren Erfahrungen vorbilden und den Angriff dann planmäßig, wie es einst bei der Rückeroberung des Hirzsteins geschah, von statten gehen zu lassen.
Die 4. Sturm-Kompanie wurde am 1. Juni 1916 der 7. Reserve-Division zugeteilt und eroberte endlich den Caillette-Wald. Bei den insgesamt 30 hiesigen Angriffsunternehmungen[5] führte das Bataillon am 23. Juni vor die Fortmauern von Souville und zur Eroberung von Fleury.
Im Allgemeinen wurde in den Ruhezeiten der Vormittag zur Ausbildung im Doncourt-Wald gewidmet und der Nachmittag fand die sportliche Ausbildung, auf dem für die Kompanien auf dem zur Anfangszeit bei Beuveille angelegten Sportplatz, unter der Leitung des mehrfachen Deutschen Meisters, dem Leutnant d. R. Buchgeister, statt. Vorführungen im Bataillonsverband fanden Sonnabend Vormittag statt. Die Zuschauer sahen vom nördlich Doncourts gelegenen Hügel aus zu.
Darüber hinaus wurden von der Armee zwei bis vierwöchige Lehrkurse eingerichtet, bei denen Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften an der Ausbildung des Bataillons teilnahmen. Ab Juni 1916 fanden auch Kurse für die Divisionen der anderen Armeen der Westfront statt. Die den Armeen neu zugewiesenen Divisionen wurden nun zuerst zum Bataillon geschickt.
Die ab Juni auf Befehl des AOKs verstärkte Ausbildungstätigkeit erforderte die Errichtung eines Barackenlagers, da die Kapazitäten zur Unterbringung der Gäste nicht mehr ausreichten.
Im Sommer beschloss die OHL dem Sturm-Bataillon vier weitere Sturm-Bataillone nachzubilden.[6] Bis 1917 sollte die OHL noch 14 weitere Sturm-Bataillone, die die Nummer ihrer Armeen erhielten, aufstellen. Die Bataillone 14, 15, 16 wurden den Armee-Abteilungen A, B, C zugewiesen. Alle Kommandeure und die meisten Offiziere sind in Beuveille ausgebildet worden.
Im Winter wurden auch Kurse für Offiziere an der Ostfront stehender Armeen abgehalten. Des Weiteren fanden zwei Kurse für die österreichischer Isonzo-Armeen statt. Durch eine Verfügung der OHL wurde ein Detachement nach Sofia entsandt, um dort die Aufstellung eines bulgarischen Sturm-Bataillons in die Wege zu leiten.[7]
Vom Herbst 1916 bis Frühjahr 1917
Der Kronprinz betraute das Bataillon am 6. September mit der ehrenvollen Aufgabe, den am nächsten Tag erstmals französischen Boden betretenden Feldmarschall v. Hindenburg und General Ludendorff bei deren Eintreffen in Montmédy mit einer aus Detachements aller Sturm-Kompanien sowie der Musikkappelle bestehenden Ehrenkompanie zu begrüßen.
Nachdem die Sturm-Bataillone die Nummer ihrer Armee führen sollten, wurde diesem ersten und ältesten Sturm-Bataillon als einzigen Truppenteil im deutschen Heere auf Betreiben des Kronprinzen die Ehre zuteil, offiziell berechtigt zu sein, den Namen seines ihn führenden Kommandeurs zu führen.[8]
Im Winter 1916/17 erhielt das Bataillon die Ortskommandantur über Beuveille übertragen.
Im Frühjahr 1917 stellte Hauptmann Rohr seine Ausbildungstätigkeit in den Lehrkursen auf die „Abwehrschlacht“ um. Die erstmalige komplette Vorführung des Verteidigungssystems der Schlacht fand im Beisein des Armee-Oberbefehlshabers, General v. Gallwitz, am 16. März statt.
Die große Frühjahrsoffensive 1918
Zum Jahreswechsel schickte die Heeresleitung die 1. deutsche Tankabteilung zur taktischen Ausbildung nach Beuveille. Bereits auf dem Übungsplatz zeigte sich, dass sie verhältnismäßig langsam und schwerfällig war. Am 1. Februar fand eine vorläufige Besichtigung der Abteilung durch Oberst Meyer, Chef des Kraftfahrzeugwesens, statt. Die Ausbildung der Truppenabteilung schloss mit einer Großen Besichtigung durch General Ludendorff am 28. Februar ab.
Durch die Neubildung der Heeresgruppe Gallwitz schied die 5. Armee aus dem Truppenverband des Kronprinzen, dem Förderer und Gönner des Bataillons,[9] aus. Am 18. Februar verabschiedete sich dieser in Beuveille von „seinem“ Bataillon.
Anfang März erfuhr das Bataillon, dass es an der geplanten Offensive teilnehmen werde. Noch einmal hielt Armeeoberpfarrer Richter[10] auf dem sogenannten Feldherrenhügel nördlich Beuveilles einen Gottesdienst ab.
Bei der Frühjahrsoffensive, dem Unternehmen Michael, wurde das Sturm-Bataillon den Generalkommandos IX und XVII und von diesen der 50., nordwestliche Stadtgrenze von St. Quentin, und 36. Division36. Infanterie-Division]], vor das festungsartig ausgebaute Dorf Arvillers, zugeteilt. Jedem Halb-Bataillon bekam eine MGK zugeteilt. Das Bataillon traf in der Nacht zum 19. März vor Ort ein. Nach dem erfolgreichen Start des Unternehmens versuchte der Major, was auch gelang, am 23. März seine Halb-Bataillone, sie diente zu jenem Zeitpunkt nur noch als Divisionsreserve, wieder vom AOK zurückzuerhalten. Um sie dem GKo. IX zur Verfügung zu stellen um der 9. Infanterie-Division (ID) zugewiesen zu werden.
Am 25. April wurde das Bataillon nach Maubeuge befohlen, um die Ausbildung der aus dem Osten eingetroffenen Garde-Kavallerie-Schützen-Division (GKD) für den westlichen Kriegsschauplatz zu übernehmen. Im Rahmen dieser Ausbildung war eine „Große Übung“ im Divisionsrahmen angesetzt. Zuschauer jener Übung waren Hindenburg und Ludendorff, der deutsche und österreichische Kronprinz, die Generäle Sixt v. Armin, v. Loßberg, v. Hutier, Fritz und Otto v. Below, ... Zum Abschluss der Ausbildungstätigkeit besichtigte der Generalfeldmarschall am 23. Mai die Division.
Am 1. Juni kam das Bataillon zurück nach Beuveille.
Die Champagne-Offensive
Einen Monat darauf wurde das Bataillon zum AOK 3 in den Abschnitt zwischen Sainte-Marie-à-Py und Saint-Souplet zur Unterstützung der just von ihnen ausgebildeten GKD und der 1. (ostpr.) Division verladen. Dessen Angriff begann am 15. Juli. Bedingt durch die Erfolglosigkeit der Angriffe wurde das Bataillon bereits am 16. wieder entlassen und fuhr wieder nach Beuveille zurück.
Die Wochen darauf wurde nun das System der „Beweglichen Verteidigung“ gelehrt.
Die „1. österreichische Division“[11] wurde der 5. Armee unterstellt und zuerst dem Bataillon zwecks Vorbereitung der Division an die Verhältnisse der Westfront zugewiesen. Vor dem Abschluss der Ausbildung, nach 14 Tagen, forderte das AOK die Division zurück.
Der Kronprinz von Sachsen besuchte das Bataillon am 28. August.
Im September, während der Maas-Argonnen-Offensive, wurde das Bataillon alarmiert und nach Maas-West verladen. Da die Ausbildung des neu eingetroffenen Ersatzes noch nicht abgeschlossen war, wurde dieser, der einen Großteil der 4. Kompanie bildete, mit dieser zurückgelassen. Es wurde in die Wälder um Cunel verlegt.
Nach Tagen der Ruhe wurde das Bataillon zur Gruppe Maas-Ost, mit der Aufgabe die „Höhe 371“ (die sog. Kronprinzenhöhe) südlich von Sivry von den Amerikanern zurückzuerobern, verlegt. Als dieses Vorhaben misslang, wurde das Bataillon nach Thonne-le-Thil hinter die Front beordert.
Spa
Da Beuveille zu weit entfernt lag, wurde die dortige Kompanie auch nach Thonne-le-Thil geholt. Um den 20. Oktober herum traf eine geheime Marschorder ein, die das Bataillon zum Schutz der des im Hotel Britannique seinen Sitz habenden Großen Hauptquartiers (Operationsabteilung) der OHL nach Spa befahl. Das Bataillon wurde hier Generaloberst v. Plessen unterstellt und dessen Flügeladjutant, Major Frhr. v. Münchhausen, deren unmittelbarer Vorgesetzter.
Halbe Sturm-Kompanien bewachen die Villa des Kaisers, Villa Fraineuse, die Hindenburgs und des Generals Groener.
Am 7. November traf die Nachricht vom Matrosenaufstand in Kiel ein.
In der Nacht zum 9. November erhielt der Major den Befehl, am frühen Vormittag mit einer Sturm.Kompanie an einer etwa 2 Km von Spa entfernten lichten Stelle im Wald eine Vorführung der „Modernen Angriffstaktik“ vor dem Generaladjutanten der Königin der Niederlande abzuhalten. Am Nachmittag sicherte die Sturm-Kompanie den Hofzug im Bahnhof von Spa. Er verließ in der Nacht gegen 5 Uhr morgens, von der Sturm-Kompanie bis zur holländischen Grenze geschützt, den Bahnhof.
Am 14. November fragte die OHL beim Bataillon an, ob es bereit wäre, ihr eine freiwillige Kompanie zum Schutz der Heeresleitung nach Schloss Wilhelmshöhe mitzugeben. Die Kompanie ist in den Transportzug des Feldmarschall verladen worden. Sie sollte später den Grundstock des „Freikorps Hindenburg“ bilden.
Nach wenigen Tagen erhielt das verbliebene Bataillon die Genehmigung zur Abreise. Über Herbesthal und Köln gelangte es nach Schwelm bei Barmen. Hier wurde es demobilisiert.
Tradition
- 20./21. März 1937
- erste Wiedersehensfeier des Bataillons in Bochum
- 20. September 1938
- Wiedersehensfeier aller Sturm-Bataillone in Essen
- das Pionier-Lehr- und Versuchsbataillon 1 führte nach dem Kriege die Tradition des Sturm-Bataillon Nr. 5 (Rohr) fort
Besuche in Doncourt
1915
- 04.10. in Oberrotweil
- Besichtigung der Sturm-Abteilung durch General Gaede
- 10.12. Polverkuppe bei Oberbergen
- Sturmübung vor General Gaede. Erste Übung mit scharfer Artilleriemunition
1916
- 28.01. in Oberrotweil
- Ausbildungskursus der 12. Landwehr-Division und der Bayerischen Radfahrkompanie
- 19.03. Beuveille
- 1. Besichtigung durch den Kronprinzen, Verleihung von 3 Eisernen Kreuzen I. Klasse und 40 EK II.
- 08.04. Doncourt
- Erste Vorführung im Doncourt-Walde vor dem XVIII. Armee-Korps (XVIII. AK)
- 13.05. Doncourt
- Vorführung vor 1. bayr. Korps
- 12.08. Doncourt
- Große Übung im Doncourt-Walde vor S. k. H. dem Kronprinzen
- 14.08. Doncourt
- Große Vorführung vor S. M. den Kaiser. Außer dem engeren Gefolge nahmen der Kronprinz und der Riegsminister Wild von Hohenborn teil. Der Schriftseller Walter Bloem, er leitete zu jener Zeit die Feldpressestelle, beschrieb das Ereignis.
- 26.08. Doncourt
- Die Generale v. Strantz und v. Mudra sind beim Bataillon
- 07.09. Montmédy
- Ehrenkompanie des Bataillons auf dem Bahnhof zum Empfang des [[Generalfeldmarschall|s v. Hindenburg und des Generals Ludendorff an der Westfront.
1917
- 07.03. Doncourt
- Erstmalige Vorführung der „Abwehrschlacht“ in Anwesenheit des Armeeführers v. Gallwitz
- 23.03. Doncourt
- Besuch von Enver Pascha und v. Gallwitz
- 07.04. Doncourt
- Vorführung vor dem Prinzen Max von Baden
- 14.04. Doncourt
- Vorführung vor bayerischen Landtagsabgeordneten
- 28.04. Doncourt
- Vorführung vor holländischen Offizieren
- 22.05. Doncourt
- Vorführung vor dem türkischen General Perter, Bevollmächtigten von Wien
1918
- 01.02. Doncourt
- Besichtigung der ausgebildeten deutschen Tankabteilung durch Oberst Meyer (Kraftchef)
- 18.02. Beuveille
- Kronprinz verabschiedet sich beim Bataillon von seiner 5. Armee
- 25.02. Beuveille
- General Ludendorff besichtigte das Bataillon bei einer Übung gemeinsam mit Tanks
- 23.05. Maubeuge
- Generalfeldmarschall v. Hindenburg besichtigte das Bataillon bei einer gemeinsamen Übung mit der von ihm ausgebildeten Garde-Kavallerie-Schützen-Division
- 28.08. Doumont
- Besuch des Kronprinzen von Sachsen
Denkmal

In Pierrepont der Nachbargemeinde Beuveilles liegen, da sich dort das Lasarett befand, die Toten des »Sturm-Bataillons Nr. 5 (Rohr)« begraben. Ein Großes Denkmal, in Gestalt eines die Toten bewachenden Löwen, wurde bereits während des Krieges aufgestellt und danach nicht beseitigt.
Verweise
Literatur
- Graf Eberhard v. Schwerin: Königl. preuß. Sturm-Bataillon Nr. 5 (Rohr); Sporn, Zeulenroda in Thüringen 1939, 166 Seiten
Weblinks
- Sturm-Bataillon Nr. 5 (Rohr) (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ Ein Zug wurde im Laufe des Krieges an die Türken abgeben müssen, da er denen für den Mesopotamischen Feldzug zur Verfügung gestellt wurde. Als Ersatz für diesen erhielt man einen Zug „gewöhnliche“ Feldkanonen 96
- ↑ Bis zum Ende des Krieges sollten nach diesem Muster noch 36 weitere Infanterie-Geschütz-Batterien gebaut werden. Statt mit den Gebirgshaubitzen sollten diese aber aller mit den 96er Feldkanonen ausgerüstet werden.
- ↑ Die Firma Krupp hatte während des Krieges nur vier Batterien hiervon hergestellt. Von diesen erhielt zwei die bulgarische, eine die Türkische Armee.
- ↑ Am 12. Feburuar 1917 dort wurde das vom Pionierhauptmann geschaffene Kino samt Offizierloge und Bühne für die hinter der Front reisenden Schauspieltruppen eröffnet.
- ↑ Jeder Einsatz ist in dessen Anschluss eingehend analysiert worden und dessen Erkenntnisse flossen unmittelbar in die Ausbildung ein
- ↑ In Aussicht hierfür wurden die Jäger-Bataillone 3 und 11, sowie die Reserve-Jäger-Bataillone 5 und 6. Von Juli bis August wurden deren Kommandeure zur Ausbildung entsandt. Die letzten drei Bataillone wurden jedoch vor deren Ausbildungsende in den Osten verlegt. Folglich wurde nur das erste zu einem etatmäßigen Sturm- und später zu einem weiteren Muster-Bataillon.
- ↑ Unter den Auszubildenden waren auch türkische Offiziere vertreten.
- ↑
„Das bisherige Sturm-Bataillon (zugeteilt der 5. Armee) erhält die Bezeichnung „Sturm-Bataillon Nr. 5 (Rohr)“.“
– am 10.Februar 1917 eingetroffene Ordre vom Kriegsministerium - ↑ Im Oktober sollte das Bataillon, auf seinen Vorschlag hin, nach Spa gerufen werden. Das Offizierskorps wurde schon vorher geehrt, das er jedem Mitglied eine Nadel mit seinem Namenszug zukommen ließ. Das Bataillon erhielt von ihm die Erlaubnis, seinen Namenszug auf den linken Ärmel zu tragen. Da diese Erlaubnis vom Kaiser nicht gebilligt wurde blieb diese jedoch inoffiziell.
- ↑ Richter stand im verwandtschaftlichen Verhältnis zum Bataillonsadjutanten und hielt hier schon mehrere Gottesdienste ab.
- ↑ Es hieß, sie wäre mit das Beste, was die österreichische Armee habe zur Verfügung stellen können.
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