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Bibliothek von Alexandria

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Die Bibliothek von Alexandria (Vorlage:ELSalt2, „die große Bibliothek“) war die bedeutendste antike Bibliothek. Sie entstand Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. in der kurz zuvor in Ägypten gegründeten makedonisch-griechischen Stadt Alexandria. Ihr Ende ist unsicher, sie bestand mindestens bis ins 3. Jahrhundert, möglicherweise aber auch darüber hinaus. Bisher sind keine Überreste gefunden worden, jedoch bieten die Texte antiker Autoren einige Informationen.

Die Bibliothek verfügte über einen für die damaligen Verhältnisse enormen, aber heute unbekannten Bestand an Schriftrollen. Es handelte sich dabei sowohl um literarische Schriften als auch große Mengen an wissenschaftlicher Literatur aus den verschiedensten Fachgebieten. Es ist anzunehmen, dass bereits bald nach der Gründung ein großer Bestand vorhanden war, der danach über Generationen weiter wuchs. Eine kleinere Tochterbibliothek im Serapeion von Alexandria befand sich im Südwesten der Stadt in einem von den einheimischen Ägyptern bewohnten Stadtteil.

Die Räumlichkeiten der Bibliothek befanden sich im Palastbezirk der Stadt und standen in einer engen Beziehung zu einer bedeutenden wissenschaftlichen Einrichtung, dem Museion von Alexandria, an dem zahlreiche berühmte Gelehrte wirkten und sich die Alexandrinische Schule herausbildete. Wahrscheinlich war die wesentliche Funktion der Bibliothek die einer Schul- und Forschungsbibliothek des Museions. Diese beiden von den ptolemäischen Herrschern finanzierten Institutionen hatten erheblichen Anteil daran, dass Alexandria im 3. Jahrhundert v. Chr. Athen als Zentrum der griechischen Wissenschaft ablöste. Die Bibliothek diente aber nicht nur wissenschaftlichen Zwecken, sondern auch der Machtdemonstration der Ptolemäer. Gegründet wurde sie im Rahmen der groß angelegten Kulturpolitik des makedonisch-griechischen Königs Ptolemaios I. in der Residenz- und Hauptstadt seines ägyptischen Reiches.

Um die bis heute reichende Nachwirkung der Bibliothek ranken sich abseits der historischen und archäologischen Forschung zahlreiche Mythen. Sie gilt als legendäre Urform einer Universalbibliothek und idealtypischer Wissensspeicher. Besonders verbreitet sind Spekulationen um die Zerstörung der Bibliothek; dass sie 48 v. Chr. tatsächlich einem spektakulären Großbrand zum Opfer gefallen sein soll, ist allerdings ebenso unwahrscheinlich wie die Legende der Zerstörung durch die Araber im Jahr 642.

Überlieferung

Die Quellenlage ist insgesamt betrachtet äußerst schlecht und gesicherte Aussagen kaum möglich. Zudem berichten die wenigen antiken Quellen oft Widersprüchliches und was die Organisation der Bibliothek betrifft, so müssen die römischen Zeugnisse darüber nicht die vorangehenden hellenistischen Verhältnisse widerspiegeln.[1]

Die früheste Quelle ist der im 2. oder 1. Jahrhundert v. Chr. entstandene Aristeasbrief, in dem es in erster Linie um die Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische geht. Verstreute Bemerkungen findet man in Werken griechischer und römischer Autoren des 1. und 2. Jahrhunderts n. Chr. wie etwa Strabon,[2] Seneca,[3] Plutarch und Sueton. Weitere Kenntnisse hat man aus zwei medizinischen Schriften des im 2. Jahrhundert lebenden Arztes Galenos.[4] Wichtige Informationen stammen vom im 12. Jahrhundert wirkenden Gelehrten Johannes Tzetzes,[5] dessen Informationsquelle der Forschung unbekannt ist.[6]

Lage und Gebäude

Stadtplan des antiken Alexandria, das Museion befand sich im Nordosten, das Serapeion im Südwesten

Bisher haben sich weder von der Forschungseinrichtung im Museion, noch von der Bibliothek Überreste nachweisen lassen. Aufgrund von antiken Berichten, wie etwa dem Reisebericht des Strabon, geht man davon aus, dass sich beide im Palastviertel im Nordosten der antiken Stadt befanden. Laut Strabon bestand das Museion aus einem Säulengang, einer Exedra für Studienzwecke und einem großen Speisesaal für die Gelehrten.[7] Bibliothek erwähnt er keine, auch die anderen Quellen berichten nichts über den Bibliotheksbau. Möglich ist, dass die Bibliothek über kein eigenes Gebäude verfügte oder in mehreren Gebäuden untergebracht war. Aufgrund der Größe der Bibliothek ist anzunehmen, dass sie auch über Schreib- und andere Werkstätten verfügt haben muss; auch hierüber gibt es allerdings weder Funde noch Berichte. Umstritten ist auch das genaue Verhältnis der Bibliothek zum Museion, möglicherweise war sie der Forschungseinrichtung angegliedert.[8] Cécile Orru geht davon aus, dass sie sich zwischen der Küste und der Kanopischen Straße, südöstlich des Theaters befand.[9] Ein 1847 gefundener Steinblock war möglicherweise ein Behälter für Buchrollen. Er befindet sich heute im Kunsthistorisches Museum in Wien, gehörte aber – wenn überhaupt – zu einer kleineren privaten Schriftrollensammlung.[10] Der Leiter der Ausgrabungen innerhalb des alexandrinischen Palastviertels Jean-Yves Empereur sieht es als unwahrscheinlich an, dass in absehbarer Zeit Reste der Bibliothek gefunden und als solche identifiziert werden können.[11]

Eine Tochterbibliothek der Bibliothek von Alexandria befand im Serapeion von Alexandria, das in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. erbaut wurde. Innerhalb des Serapeions lag sie wahrscheinlich gegenüber dem Hof hinter der südlichen Säulenhalle.[12] Archäologen haben die Bibliothek in 19 nebeneinanderliegenden Räumen vermutet. Diese Räume sind 3 x 4 m groß und waren möglicherweise mit Regalen ausgestattet. Gelesen wurden die Schriftrollen wahrscheinlich in davon abgetrennten Gängen.[13]

Bestand

Wahrscheinlich ist das Museion samt einer Grundausstattung an Literatur gestiftet worden.[14] Bis heute hat sich kein Papyrusfragment erhalten, das der Bibliothek von Alexandria zuzuordnen ist.[15] Die ungeheure Menge an Schriften deckte alle Fächer der Wissenschaft und Literatur ab. Sie enthielt Werke über Naturwissenschaft, Astronomie, Mathematik, Medizin und Philosophie samt ausführlichen Kommentaren dazu. Die bei Weitem dominierende Sprache der vorhandenen Werke war griechisch, jedoch waren auch fremdsprachige Texte vorhanden, etwa ägyptische, hebräische sowie religiöse Werke zum Zoroastrismus und Buddhismus aus Persien und Indien.[16] Dass die Bibliothek oft über zahlreiche verschiedene Handschriften derselben Werke verfügte, lässt sich daraus schließen, dass es den im Museion beschäftigten Gelehrten möglich war, textkritsche und verbindliche Ausgaben dieser Werke herzustellen.[17]

Bestandszahlen

Die Schätzungen über die Anzahl der in der Bibliothek vorhandenen Schriftrollen gehen stark auseinander. Vor allem aufgrund unterschiedlicher, nicht unbedingt zuverlässiger und unterschiedlich interpretierter Berichte – es existieren mehr als ein Dutzend Quellen von unterschiedlichem Wert – sowie verschiedenartiger neuzeitlicher Vorschläge zur Berechnung des Bibliotheksbestands. Die Berichte sprechen von mindestens 54.800 Rollen,[18] doch werden auch 700.000 Exemplare genannt. Nicht nur ein Vergleich der von antiken und mittelalterlichen Autoren überlieferten Angaben lässt vermuten, dass die Bibliothek rund 400.000 bis 500.000 Rollen umfasste, auch einige moderne Autoren halten diese Zahl für realistisch.[19] Anzumerken ist in jedem Fall, dass die Bestandszahlen im Lauf der Jahrhunderte sehr unterschiedlich ausgefallen sein werden und dass eine Rolle nicht genau einem Werk eines Autors entsprach, sondern mehrere Werke enthalten konnte. Umgekehrt konnten sich umfangreiche Werke über mehrere Schriftrollen erstrecken.

Von Historikern erstellte Berechnungen versuchen ungefähr zu ermitteln, wie viele Autoren damals bekannt waren und wie viele Schriften diese im Durchschnitt geschaffen haben könnten. Den hohen Bestandsangaben der antiken Zeugnisse kritisch gegenüber, stehen Rudolf Blum und Roger S. Bagnall. Die Berechnung Blums lässt die 500.000 Rollen als zu hoch angesetzt erscheinen, er hält für die damaligen Verhältnisse auch eine Bibliothek von 50.000 Rollen für enorm groß.[20] Ebenfalls für eine niedrige Zahl an Rollen spricht sich Bagnall aus, der den antiken Berichten sowie auch modernen Forschern unterstellt, übertriebene Vorstellungen von der Größe der Bibliothek zu haben.[21]

Zum Bestand anzumerken ist, dass Papyrus zwar ein lange haltbarer Beschreibstoff ist – das Klima in Alexandria mit seiner hohen Luftfeuchtigkeit sowie der Gebrauch durch Leser mussten die Rollen allerdings erheblich belasten. Man nimmt an, dass eine Papyrusrolle zwischen 100 und 300 Jahre überstehen konnte, bevor es notwendig wurde, sie neu abzuschreiben. Demnach dürften die großen, unter den ersten Ptolemäern angeschafften Bestände um die Zeitenwende bereits unbrauchbar gewesen sein – wobei es möglich ist, dass sie ständig neu abgeschrieben wurden.[22]

Bestandsaufbau

Die Könige, die die Bibliothek errichteten und betrieben, haben auch den enormen Zuwachs an Schriftrollen mit großen finanziellem Aufwand gefördert. Nach ihren Interessen zu urteilen, förderte Ptolemaios I. dabei wohl besonders die Geschichtswissenschaft, sein Sohn Ptolemaios II. mehr die Naturwissenschaften. Der Großteil des Bibliotheksbestands wurde angekauft, wo immer sich Möglichkeiten dazu boten. Überliefert sind etwa Erwerbungen an den damals größten Buchmärkten in Athen und Rhodos.[23] Insgesamt kann von einer wenig speziellen Sammelpolitik ausgegangen werden, die eher Wert darauf legte, möglichst viel Literatur zu einem breiten Themengebiet anzuschaffen. Sie diente dabei nicht nur der Arbeit der im Museion beschäftigten Wissenschaftler. Das Ziel eines möglichst großen Bestandes ist wohl auch im Zusammenhang mit dem Willen der Betreiber zu sehen, sich gegenüber anderen Bildunszentren zu profilieren und ihre kultur- wie machtpolitische Position nach Innen und Außen zu stärken. So wird von einem Konkurrenzkampf mit der später gegründeten Bibliothek von Pergamon berichtet. Die Ankäufe der Bibliotheken sollen den Preis alter Schriftrollen hinaufgetrieben und geschäftsmäßiges Fälschen zur Folge gehabt haben.[24] Nicht gesichert sind die Ankäufe ganzer Gelehrtenbibliotheken, wie der des Aristoteles. In der Beurteilung der entsprechenden antiken Berichte sind sich die Historiker uneinig, ob die Bibliothek die von Aristoteles verfassten und besessenen Schriften erwarb oder nicht – allgemein gilt dies als eher unwahrscheinlich.[25]

Galenos zufolge sollen alle in Alexandria einlaufenden Schiffe durchsucht und alle gefundenen Schriftrollen beschlagnahmt und kopiert worden sein. Anschließend gab man den ursprünglichen Besitzern die angefertigten Kopien, die Originale hingegen nahm man mit dem Vermerk „aus den Schiffen“ in die Bibliothek auf.[26] An gleicher Stelle berichtet Galenos über eine weitere rigorose Methode, um an Originalschriften zu gelangen. So soll Ptolemaios III. zum Anfertigen einer Kopie das Athenische Staatsexemplar mit Tragödien des Aischylos, des Sophokles und des Euripides gegen ein nicht unbedeutendes Pfand von 15 Talenten ausgeliehen haben. Jedoch wurden entgegen der Abmachung statt dem Original schön gefertigte Kopien zurückgesandt, das Pfand ließ Ptolemaios verfallen.[27] Zu den Käufen, Beschlagnahmungen und Diebstählen kamen schließlich noch die zahlreichen von Mitgliedern des Museions verfassten und übersetzten Werke hinzu.[28] Ob nach den ersten drei Ptolemäern der Bestand weiter wuchs, ist unklar. Ein weiterer möglicher Einschnitt in die Vergrößerungspolitik sind die Jahre 150/140er v. Chr., als zahlreiche Gelehrte und der Bibliotheksleiter aus Alexandria vertrieben wurden.[29]

Organisation und Betrieb

Der administrative Aufwand für das Funktionieren einer so großen Bibliothek wie der von Alexandria muss erheblich gewesen sein, Informationen sind allerdings auch in diesem Bereich äußerst rar.[30] Über die Organisation und die Arbeitsabläufe ist nur ausschnittsweise etwas bekannt. Galenos etwa berichtet im 2. Jahrhundert,[31] dass die Schriftrollen vor ihrer Registrierung in dazu bestimmten Lagerräumen zwischengelagert wurden. Von dort holten sie Bibliotheksassistenen (hyperetai) ab, um sie in die Bibliothek zu bringen.[32]

Benutzung

Wer zu den gesammelten Schriftrollen Zugang hatte und sie benutzen durfte, ist unsicher. Unumstritten ist die Annahme, dass sie einen Annex der königlichen Paläste bildete und in erster Linie den gelehrten Mitgliedern des Museions zur Verfügung standen. Dass die gesamte Öffentlichkeit Zugang hatte, wird hingegen nur von wenigen Forschern behauptet.[33] Zu Bedenken ist die Tatsache, dass nur wenige Menschen Lesen konnten und Schriftrollen kostbare Gegenstände waren.

Unterhaltsträger

Träger der Bibliothek waren die ptolemäischen Herrscher, die sie sicher auch zum Zweck der Repräsentation ihrer Macht unterhielten. Gegenüber der angestammten ägyptischen Bevölkerung sollte die Bibliothek wahrscheinlich ein Herkunfts- und Zusammengehörigkeitsgefühl unter den eingewanderten Griechen fördern. Dichtung und Wissenschaft gehörten schon zuvor zur Tradition der griechischen Oberschicht. Gemeinsam mit dem Museion wurde die Bibliothek zur bedeutendsten Forschungsstätte im 3. Jahrhundert v. Chr., ihre Größe demonstrierte Überlegenheit. Die enge und andauernde Beziehung zum Herrscherhaus lässt sich auch daran erkennen, dass viele der Bibliotheksleiter gleichzeitig auch als Erzieher der Thronfolger beschäftigt waren. Die Gründung der Tochterbibliothek im ägyptischen Stadtteil diente hingegen der Integration der angestammten Bevölkerungsteile.[34]

Personal

Die Größe der Bibliothek lässt darauf schließen, dass einiges an Personal nötig war, um die Schriftrollen zu registrieren, zu ordnen und zu pflegen. Ziemlich sicher ist auch, dass Abschreiber beschäftigt wurden, um abgenutzte und von auswärts ausgeborgte Papyri zu vervielfältigen.[32]

Als Vorsteher stand meist ein herausragender Gelehrter an der Spitze des Personals – im Gegensatz zum Museion, das von einem Priester geführt wurde. Der Posten war begehrt und wurde von den hellenistischen Königen selbst besetzt. Einige der Leiter sind durch eine Namensliste auf einem Papyrus aus dem 2. Jahrhundert[35] und der Suda, einem byzantinischen Lexikon aus dem 9. Jahrhundert, bekannt. Eine gesicherte Liste kann anhand dieser Quellen jedoch nicht erstellt werden. Demetrios von Phaleron und Kallimachos waren zwar eng mit der Bibliothek verbunden und werden wichtige Funktionen übernommen haben, hatten aber beide vermutlich nie die offizielle Leitungsfunktion inne. Genannt werden hingegen unter anderen der Grammatiker Zenodotos von Ephesos, der Schriftsteller und Literaturtheoretiker Apollonios von Rhodos, der Universalgelehrte Eratosthenes von Kyrene, Philologe und Grammatiker Aristophanes von Byzanz, Apollonius Eidograph und der Textkritiker Aristarchos von Samothrake. Während einer innenpolitischen Krise unter Ptolemaios VIII. wurden zahlreiche Gelehrte vertrieben und ein Offizier, Kydas „von den Speerträgern“, an die Spitze der Bibliothek berufen. Nach 116 v. Chr. lassen sich die Leiter nicht mehr feststellen.[36]

Die wissenschaftliche Arbeit an der Bibliothek

Benutzt wurde die Bibliothek von den im Museion beschäftigten Gelehrten, die sich mit allen zeitgenössischen Wissenschaften befassten. In ihrer Beurteilung nehmen neben ihren wissenschaftlichen Leistungen, Schriften und Kommentaren die von ihnen erstellten Ausgaben der Werke bekannter Autoren einen hohen Stellenwert ein. Sie sichteten dabei vor allem die verschiedenen Abschriften älterer Schriften und versuchten durch einen kritischen Vergleich eine originalgetreue Textversion zu erstellen. Die seit dem 2. Jahrhundert. v. Chr. zu beobachtende Vereinheitlichung der Klassikertexte ist auf die Arbeit der alexandrinischen Philologen zurückzuführen, welche sicherlich auch für die heute bekannten Ausgaben von Bedeutung war.[37] Außer der philologischen Herausgabe verbindlicher Texte und Kommentare wurden auch wichtige fremdsprachige Texte ins Griechische übersetzt und mithilfe fremdsprachiger Quellen Geschichtswerke und andere wissenschaftliche Werke verfasst. Berühmt ist die Übersetzung des Alten Testaments aus dem Hebräischen (siehe Septuaginta).

Die Gelehrten kamen von weit her, um in Alexandria zu studieren und zu arbeiten. Bezahlt und unterhalten wurde ihre Tätigkeit vom König, viele von ihnen lebten im Museion, wo ihnen auch ein Speisesaal zur Verfügung stand. Mit Alexandria verbunden waren (außer den bereits genannten Bibliotheksleitern) unter anderen der Arzt Herophilos von Chalkedon, der Ingenieur und Mathematiker Heron von Alexandria, der Mechaniker Ktesibios, der Astronom Aristarchos von Samos sowie die bedeutenden Mathematiker Archimedes und Euklid.[38] Viele Werke dieser Gelehrten wären ohne eine umfangreiche Bibliothek unmöglich zu schreiben gewesen.[39]

Bibliothekskatalog

Die in den antiken Texten beschriebenen Dimensionen der Bibliothek machten mit Sicherheit Ordnungssysteme notwendig, die garantieren konnten, dass man ein gewünschtes Buch aus der Masse heraussuchen oder die verfügbare Literatur zu einem bestimmten Thema ausfindig machen konnte. Dafür wurde ein Bibliothekskatalog geführt, der sich bis ins 3. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen lässt.[32]

Die Nachrichten über Bibliothekskataloge sind zwar äußerst spärlich, es sind aber zumindest Informationen über die Tätigkeit des Gelehrten und bedeutenden Dichters Kallimachos von Kyrene überliefert. Dieser verfasste die pinakes (Verzeichnisse), eine nicht erhaltene Schrift, die innerhalb der Bibliotheksgeschichte oft als der erste Bibliothekskatalog überhaupt angesehen wird. Tatsächlich handelte es sich jedoch um keinen Katalog, sondern ein eigenständiges Werk, das möglicherweise auf dem Katalog der Bibliothek basierte.[40] Die pinakes sollen von großem Umfang gewesen sein und aus 120 Rollen bestanden haben. Sie ordneten jeden der damals bekannten Autoren einer von zehn Kategorien zu, entweder der Rhetorik, dem Recht, der Epik, der Tragik, der Lyrik, der Geschichte, der Medizin, der Mathematik oder der Naturwissenschaft; falls der Autor nicht eindeutig einem dieser Themengebiete untergeordnet werden konnte, kam er in die Kategorie „Vermischtes“. Die so erst einmal grob eingeteilten Autoren wurden innerhalb dieser thematischen Ordnungsgruppen alphabetisch geordnet und jeweils mit einer kurzen Biographie versehen. Innerhalb der Autoren-Einträge wurden ihre Werke samt einer „Kritik“ darüber aufgelistet. Da die antiken Schriften kein Titelblatt mit Titel und Verfasser beinhalteten, sondern direkt mit dem Text anfingen, wurden bei der Katalogisierung die ersten Wörter als Werktitel verwendet. Ob die Aufstellung der Schriftrollen räumlich dieser Systematik folgte, weiß man nicht.[32] Der Inhalt eines Papyrus[41] aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. erinnert an die Methode des Kallimachos.[42]

Antiken Berichten zufolge wurden die neu eintreffenden Schriftrollen auf folgende Weise registriert, bevor man sie in die Bibliothek einordnete: Um verschiedene Handschriften desselben Werks besser unterscheiden zu können, erfasste man den Ort, an dem die Schrift erworben wurde; des Weiteren den Namen des vorherigen Eigentümers, den Autor der Schrift, falls vorhanden auch etwaige Kommentatoren, Verleger oder Korrektoren und ob es sich um vermischte oder unvermischte Schriftrollen handelte; als letztes folgte die Angabe, wie viele Zeilen die Rolle umfasste.[43]

Die Tochterbibliothek im Serapeion

Überreste des Serapeions
Theophilos steht triumphierend auf dem Serapeion (spätantike Buchillustration)

Eine kleinere Bibliothek, später auch als „Tochter“ bezeichnet,[44] wurde wahrscheinlich von Ptolemaios III. gegründet.[45] Untergebracht war sie im Tempel des Serapis, der auf einer Anhöhe über der Stadt lag. Tempel und Bibliothek befanden sich im ägyptischen Stadtviertel Rakotis, weshalb angenommen wird, dass die Bibliothek in der Tradition der ägyptischen Tempelbibliotheken stand und der kulturellen Integration der dort ansässigen Einheimischen diente. Sie war einem antiken Bericht[46] zufolge mit 42.800 Schriftrollen ausgestattet, zum Teil handelte es sich dabei möglicherweise um ausgesonderte Dubletten der Mutterbibliothek. Wahrscheinlich war die Bibliothek im Serapeion zumindest zu manchen Zeiten der gebildeten Öffentlichkeit zugänglich.[47] Das Serapeion ist seit den 1940er-Jahren ausgegraben; eine Identifizierung der Bibliotheksräume wurde versucht, ist jedoch nicht gesichert.[48]

Tempel und Bibliothek wurden im Jahr 391 vollständig zerstört. Dies geschah im Rahmen der Auseinandersetzungen zwischen den christlichen Machthabern des Römischen Reichs, allen voran Kaiser Theodosius I., und der heidnischen Bevölkerung. Im Jahr 391 ordnete der damalige Patriarch von Alexandria, Theophilos, die Zerstörung des Serapeions an, das zu einem Zentrum der heidnischen Kulte und Gelehrsamkeit geworden war. Der vorhergehende Konflikt und vermutlich auch die Zerstörung selbst wurden von blutigen Ausschreitungen und Plünderungen begleitet. An der Stelle des Tempels ließ Theophilos eine christliche Kirche erbauen.[49]

Geschichte

Unter den Ptolemäern

Ptolemaios I., Anfang 3. Jahrhundert v. Chr., heute im Louvre

Nach der Eroberung Ägyptens durch Alexander den Großen war die Stadt als makedonisch-griechische Gründung ab 331 v. Chr. als Planstadt erbaut worden. Der ehemalige Feldherr Ptolemaios I. übernahm bald nach dem Tod Alexanders (323 v. Chr.) die Herrschaft über Ägypten und war in der Folge bestrebt, außen- und innenpolitische Maßnahmen zur Festigung seiner Legitimation zu treffen. Die Errichtung des Museions und die Sammlung der ersten Schriften, wenn nicht gar der Bau der Bibliothek erfolgten vermutlich in seiner Regierungszeit, möglicherweise zwischen 290 und 282 v. Chr.[50] Nicht ausgeschlossen werden kann die Annahme, dass die Bibliothek erst vom Nachfolger Ptolemaios II. gegründet wurde.[51]

Antike Berichte legen nahe, dass Museion und Bibliothek in der Tradition der Athener Philosophenschulen des Platon und Aristoteles standen, die ebenfalls den Musen geweiht waren und über Bibliotheken verfügten. Zwar ist Strabons Information, Aristoteles selbst habe die „Könige in Ägypten“ bezüglich der Bibliotheksordnung unterwiesen,[52] schon aus zeitlichen Gründen kaum zutreffend, da Aristoteles bereits 322 v. Chr., ein Jahr nach Alexander dem Großen, starb; ein indirekter Einfluss bestand allerdings wahrscheinlich über den Politiker und Philosophen Demetrios von Phaleron, der in Athen der Schule des Aristoteles angehört hatte. Demetrios war laut zahlreicher antiker Zeugnisse[53] entscheidend am Aufbau der alexandrinischen Bibliothek beteiligt, wurde aus politischen Gründen nach dem Tode Ptolemaios I. allerdings bald aus Alexandria verbannt.[54]

Möglich ist, dass das Museion nicht nur an die Philosophenschulen Athens anknüpfte, sondern auch an die Traditionen ägyptischer Tempel. Wie an Tempeln war auch im Museion eine kultisch-religiöse und gleichzeitig wissenschaftlich ausgerichtete Gemeinschaft beschäftigt, die Göttern (den Musen) dienen sollte, der ein Priester vorstand und deren Angehörige von der Steuer befreit waren.[55]

Für die Zeit nach Ptolemaios III. sind nur wenige Informationen erhalten geblieben. So ist vor allem unklar, ob der Bestand der Bibliothek nach dessen Tod weiterhin vergrößert wurde.[56] Um 145 v. Chr. soll Ptolemaios VIII. nach seiner Thronbesteigung die Gelehrten, unter denen sich auch der Prinzenerzieher und Leiter der Bibliothek Aristarchos von Samothrake befand, aus dem Museion und der Bibliothek vertrieben haben.[57] Von Historikern angenommen wurde, dass im 2. Jahrhundert v. Chr. inner- und außenpolitische Konflikte das Interesse an den Wissenschaften und der Bibliothek verdrängten.[58]

Unter den Römern

Römische Inschrift aus dem 1. Jahrhundert v. Chr.

Auch für die Zeit nach der Machtübernahme der Römer in Ägypten 30 v. Chr., durch die Alexandria unter römische Herrschaft geriet, ist die Überlieferungslage schlecht. Sicher ist nur, dass die Bibliothek noch lange weiterbestand. Laut Sueton,[59] einem römischen Geschichtsschreiber des späten 1. und frühen 2. Jahrhunderts, ließ Claudius das Museion erweitern, um seine eigenen Werk dort unterbringen und rezitieren zu lassen.[12] Da jedoch die älteren Bestände bereits zerfallen mussten und deshalb große Mengen an Schriftrollen zu kopieren waren, gleichzeitig aber nichts Sicheres über ein festes Budget entsprechenden Umfangs überliefert ist, wurde innerhalb der modernen Forschung die These aufgestellt, dass der langsame Niedergang der Bibliothek bereits eingeleitet war.[60]

Im Vergleich zur griechischen Zeit, in der im Museion eine Mischung aus wissenschaftlich-literarischer und religiös-kultischer Aktivität vorherrschte, nimmt man an, dass unter den Römern der Betrieb säkularisiert wurde. Museion und Bibliothek entwickelten sich mehr zu einem weltlichen Zentrum des Lernens im Sinn einer Universität.[61] Die antiken Werke berichten für die römische Zeit einige Nebensächlichkeiten. Etwa dass unter Domitian nach früheren Bränden der Bibliotheken Roms Schreiber nach Alexandria geschickt wurden, um dort Bücher für Rom zu kopieren.[62] Als Legende gilt hingegen, dass Marcus Antonius 200.000 Schriftrollen aus der Bibliothek von Pergamon an Kleopatra VII. und die alexandrinische Bibliothek verschenkt habe.[63]

Als widerlegt gilt seit langem die Behauptung, die Bibliothek wäre 48 v. Chr. zerstört worden. Alexandria blieb auch in römischer Zeit ein bedeutendes Zentrum der Wissenschaft. Das Museion arbeitete weiterhin und zahlreiche Werke der Gelehrten wären ohne gute Bibliotheken nicht möglich gewesen.[64] Als letzter Wissenschaftler des Museions gilt der 405 verstorbene Astronom und Mathematiker Theon von Alexandria.

Das Ende der Bibliothek

Wann die Bibliothek zerstört wurde, weiß man nicht. Die Annahmen gehen von 48 v. Chr. bis ins 7. Jahrhundert. Am wahrscheinlichsten ist, dass sie im 3. Jahrhundert der Zerstörung des gesamten Palastviertels von Alexandria zum Opfer fiel.

Caesar

Die Annahme, dass die Bibliothek 48 v. Chr. im Verlauf des Alexandrinischen Kriegs abbrannte, ist wohl falsch.[65] Erstens hat die Bibliothek auch danach bestanden, vor allem ist es aber aus einigen Gründen unwahrscheinlich, dass der von Caesar im Hafen gelegte Brand auch die Bibliothek erreicht hat. Weder in den Schriften Caesars noch Strabons und Ciceros wird entsprechendes erwähnt, vermutlich entstand die Legende im 1. Jahrhundert: die ersten Autoren, die von einem Brand der Bibliothek sprechen, sind Seneca und Plutarch. Seneca spricht allerdings ohne zeitliche Angaben von einem Brand von lediglich 40.000 Schriftrollen,[66] und auch Plutarchs Behauptung, dass der von Caesar verschuldete Brand die Bibliothek erreichte,[67] wird in einigen Punkten in Zweifel gezogen. Erst Aulus Gellius spricht im 2. Jahrhundert davon, dass 700.000 Schriftrollen verbrannt seien.[68] Ein zweiter Grund ist die wahrscheinlich große Entfernung (von möglicherweise etwa einem halben Kilometer) zwischen dem Hafen, wo das Feuer aus militärisch-taktischen Gründen gelegt wurde, und der Bibliothek. Verbreitete sich das Feuer tatsächlich so weit, wäre auch ein großer Teil der Stadt mit bedeutenden Monumenten in Flammen gestanden, wovon allerdings nichts berichtet wird. Wenn damals überhaupt Schriftrollen verbrannten, dann wohl solche, die sich nicht in der Bibliothek befanden, sondern – als Handelsware – am Hafen zwischengelagert wurden.[69] Anders urteilt hingegen William J. Cherf, der nach einer meteorologischen Analyse für die Zeit des Brandes, Potenzial für die Entfachung eines Großbrandes der Stadt sieht.[70]

Langsamer Niedergang

Trotzdem natürlich auch das Bibliotheksgebäude irgendwann endgültig zerstört worden sein wird, zieht Roger Bagnall einen über längere Zeit dauernden Niedergang der Bibliothek in Erwägung. Statt einer spektakulären Zerstörung hätten demnach die Machthaber einem neuen Zeitgeist entsprechend das Interesse verloren, eine große und weithin bekannte Bibliothek zu unterhalten. Vor allem der Aufwand, große Mengen alter und bereits zerfallender Schriften immer wieder zu kopieren, könnte dazu geführt haben, dass die Bestände in der Bibliothek ihrem Schicksal überlassen wurden.[71]

Zerstörung im 3. Jahrhundert

Aufgrund von Funden im Palastviertel hält es Jean-Yves Empereur für möglich, dass der Bezirk samt Bibliothek in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts zerstört worden sein könnte. Dazu passe auch, dass Berichte aus dem 4. Jahrhundert dies nahelegen und vor allem, dass Alexandria im 3. Jahrhundert etliche Kriege, Belagerungen und Eroberungen erlebte.[72] Als für die Zerstörung der Bibliothek Verantwortliche kommen die römischen Kaiser Caracalla, Aurelian und Diokletian in Betracht, von denen jeder der Stadt Alexandria bedeutende Schäden zugefügt hat.[73]

Von einigen Forschern wird das Ende der Bibliothek im Jahr 272 angesetzt, wobei das Museion und die Bibliothek im Serapeion auch danach weiter existierten.[74] Dieser Annahme zufolge, wurden im Jahr 272 die Stadtmauern geschleift und der größte Teil des Bruchion genannten Palastviertels samt Museion zerstört, als die Römer unter Kaiser Aurelian die etwa zwei Jahre lang von den Palmyrenern beherrschte Stadt zurückeroberten.[75] Als Argument gegen eine Zerstörung im 3. Jahrhundert wurde angeführt, dass Alexandria auch in der Spätantike ein wichtiges Bildungszentrum blieb.

Araber

Im Zuge der arabischen Eroberung Ägyptens wurde 642 auch die Stadt Alexandria eingenommen. Allgemein ins Reich der Legende verwiesen wird die Überlieferung, dass die Araber dabei die Bibliothek zerstört haben. Einer vermutlich später erfundenen Erzählung nach, hätte der von seinem Feldherrn ʿAmr ibn al-ʿĀs gefragte Kalif Umar ibn al-Chattab die Zerstörung der berühmten Bibliothek befohlen. Er entschied, dass diejenigen Bücher, deren Inhalt mit dem Koran übereinstimme, überflüssig seien, diejenigen hingegen, die dem Koran widersprechen, unerwünscht. Daraufhin seien die Handschriften zur Beheizung öffentlicher Bäder genutzt worden.[76]

Spätestens seit dem 18. Jahrhundert ist diese Geschichte umstritten, die moderne Forschung geht von einer Legendenbildung im frühen 13. Jahrhundert aus.[77]

Nachwirkung

Trotz der wenigen verlässlichen Informationen über die Bibliothek wird sie seit jeher von zahllosen Forschern, Schriftstellern und Künstlern als idealtypischer Ort umfassenden Wissens bewundert und als Symbol der Vergänglichkeit desselben angesehen. Im Zuge dessen wurden die antiken Berichte über die Bibliothek nicht selten unzulässig ausgeschmückt, um offene Fragen mit nicht immer soliden Annahmen zu beantworten.[78]

Der Ruf der Riesenbibliothek entstand schon während der Antike, daraus resultierten bereits im 2. Jahrhundert euphorische Berichte wie die des Aulus Gellius[79] und des Athenaios.[80][78]

Während der Renaissance wurde dieses Bild für die Neuzeit übernommen.[81]

Die moderne wissenschaftliche Beschäftigung mit der Bibliothek begann 1823 mit einer Publikation von Gerard Dedel[82] und brachte seither zahlreiche Bücher und Aufsätze hervor. Die ungeklärten Hauptfragen waren seit jeher, an welchem Ort genau die Bibliothek zu lokalisieren ist und ob sie vom im Alexandrinischen Krieg gelegten Feuer zerstört worden ist.[83]

1986 erschien Luciano Canforas Bestseller über die antike Bibliothek. Der Hauptteil des Buches besteht aus mit Fakten vermischten literarischen Fiktionen. In einem zweiten Teil geht der Philologe Canfora auf die antiken Quellen und den Stand der Forschung ein. Das Werk wurde zahlreich neuaufgelegt und in etliche Sprachen übersetzt.[84]

Abseits der wissenschaftlichen Literatur taucht die Bibliothek in zahlreichen schriftstellerischen Werken auf, etwa bei Steve Berry,[85] Clive Cussler,[86] Denis Guedj,[87] und Jean-Pierre Luminet.[88][78]

2002 wurde die neue Bibliotheca Alexandrina eröffnet, die ihrem Selbstverständnis und Auftrag nach an die antike Bibliothek von Alexandria anknüpfen soll.[89]

Literatur

Nachschlagewerke

Monographien, Sammelbände und Aufsätze

  • Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. In: Proceedings of the American Philosophical Society. Bd. 146, Nr. 4, 2002, S. 348–362 (PDF; 1,2 MB).
  • Robert Barnes: Cloistered Bookworms in the Chicken-Coop of the Muses. The Ancient Library of Alexandria. In: Roy MacLeod (Hrsg.): The Library of Alexandria. Centre of Learning in the Ancient World. Tauris, London 2010, ISBN 9781850435945, S. 61–78.
  • Monica Berti, Virgilio Costa: The Ancient Library of Alexandria. A Model for Classical Scholarship in the Age of Million Book Libraries. In: Orbis Terrarum. Essays in Scholarship and Technology. Proceedings of the International Symposium on the Scaife Digital Library. Lexington, Kentucky, March 13, 2009 (im Druck) (Preprint; PDF; 223 KB).
  • Monica Berti, Virgilio Costa: La Biblioteca di Alessandria. Storia di un paradiso perduto. (= Ricerche di filologia, letteratura e storia 10). Edizioni Tored, Rom 2010, ISBN 978-88-88617-34-3.
  • Rudolf Blum: Kallimachos und die Literaturverzeichnung bei den Griechen. Untersuchungen zur Geschichte der Biobibliographie (= Archiv für Geschichte des Buchwesens. Bd. 18). Buchhändler-Vereinigung, Frankfurt am Main 1977.
  • Luciano Canfora: Die verschwundene Bibliothek. Das Wissen der Welt und der Brand von Alexandria. Rotbuch, Berlin 1990, ISBN 3-88022-026-3.
  • Mostafa El-Abbadi, Omnia Mounir Fathallah (Hrsg.): What Happened to the Ancient Library of Alexandria? Brill, Leiden 2008, ISBN 978-90-04-16545-8.
  • Heinz-Günther Nesselrath: Das Museion und die Große Bibliothek von Alexandria. In: Tobias Georges u.a. (Hrsg.): Alexandria (= Civitatum Orbis Mediterranei Studia. Bd. 1). Mohr Siebeck, Tübingen 2013, ISBN 978-3-16-151673-3, S. 65–90.
  • Cécile Orru: Ein Raub der Flammen? Die königliche Bibliothek von Alexandria. In: Wolfram Hoepfner (Hrsg.): Antike Bibliotheken. Zabern, Mainz 2002, ISBN 3-8053-2846-X, S. 31–38.
  • Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. In: Elke Blumenthal, Wolfgang Schmitz (Hrsg.): Bibliotheken im Altertum. Harrassowitz, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-447-06406-4, S. 161–172.
Commons: Bibliothek von Alexandria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 162 und 166.
  2. Strabon, Geographica.
  3. Seneca, De tranquillitate animi.
  4. Galenos, In Hippocratis epidemiarum librum tertium commentarius und Commentarius in Hippocratis librum De natura hominis.
  5. In den Prolegomena zu seinen Scholien zu Aristophanes, die in verschiedenen Textversionen vorliegen. Siehe dazu Rudolf Blum: Kallimachos. The Alexandrian Library and the Origins of Bibliography. University of Wisconsin Press, 1991, S. 104–105.
  6. Robert Barnes: Cloistered Bookworms in the Chicken-Coop of the Muses. The Ancient Library of Alexandria. 2010, S. 64.
  7. Strabon, Geographica 17, 1, 8.
  8. Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 166 f.
  9. Cécile Orru: Ein Raub der Flammen? Die königliche Bibliothek von Alexandria. 2002, S. 35.
  10. Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 353.
  11. Jean-Yves Empereur: The Destruction of the Library of Alexandria. An Archaeological Viewpoint. In: What Happened to the Ancient Library of Alexandria? 2008, S. 75–88, hier: S. 77–80 und 88.
  12. a b Günther Burkard u.a.: Bibliothek. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 2, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01472-X, Sp. 639 ff.Fehler bei Vorlage * Parameter ungültig (Vorlage:DNP): "2"
  13. Robert Barnes: Cloistered Bookworms in the Chicken-Coop of the Muses. The Ancient Library of Alexandria. 2010, S. 68.
  14. Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 167.
  15. Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 169.
  16. Cécile Orru: Ein Raub der Flammen? Die königliche Bibliothek von Alexandria. 2002, S. 31; Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 168 f.
  17. Cécile Orru: Ein Raub der Flammen? Die königliche Bibliothek von Alexandria. 2002, S. 32.
  18. Senecas Zahl von 40.000 Rollen bezieht sich nur auf 47 v. Chr. verbrannte Bestände; Seneca, De tranquillitate animi 9, 5.
  19. Z.B. Uwe Jochum: Kleine Bibliotheksgeschichte, 2007, S. 26–28; Horst Blanck: Das Buch in der Antike, Beck, München 1992, S. 140; Robert Barnes: Cloistered Bookworms in the Chicken-Coop of the Muses. The Ancient Library of Alexandria. 2010, S. 64 f.; Michael Lapidge: The Anglo-Saxon Library, Oxford University Press, 2005, S. 8.
  20. Rudolf Blum: Kallimachos. The Alexandrian Library and the Origins of Bibliography, University of Wisconsin Press, 1991, S. 107 und 120 (Anmerkung 53).
  21. Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 353–356.
  22. Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 358 f.
  23. Cécile Orru: Ein Raub der Flammen? Die königliche Bibliothek von Alexandria. 2002, S. 31.
  24. Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 167 f.
  25. Julia Wilker: Irrwege einer antiken Büchersammlung. Die Bibliothek des Aristoteles. In: Wolfram Hoepfner (Hrsg.): Antike Bibliotheken, 2002, S. 24–29, hier: S. 26 f.
  26. Galenos, In Hippocratis epidemiarum librum tertium commentarius 2, 4 (= Edition Kühn 17, 1, S. 606).
  27. Galenos, In Hippocratis epidemiarum librum tertium commentarius 2, 4 (= Edition Kühn 17, 1, S. 607).
  28. Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 168.
  29. Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 353 f.
  30. Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 167.
  31. Galenos, In Hippocratis epidemiarum librum tertium commentarius 2, 4 (=Edition Kühn 17, 1, S. 606 f.)
  32. a b c d Cécile Orru: Ein Raub der Flammen? Die königliche Bibliothek von Alexandria. 2002, S. 33.
  33. Günther Burkard u.a.: Bibliothek. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 2, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01472-X, Sp. 639 ff.Fehler bei Vorlage * Parameter ungültig (Vorlage:DNP): "2"; Cécile Orru: Ein Raub der Flammen? Die königliche Bibliothek von Alexandria. 2002, S. 34.
  34. Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 164 f.
  35. Oxyrhynchus Papyri 1241.
  36. Cécile Orru: Ein Raub der Flammen? Die königliche Bibliothek von Alexandria. 2002, S. 33.
  37. Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 360; Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 172.
  38. Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 34.
  39. Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 360 f.
  40. Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 356.
  41. Papyrus Vindobonensis G 40611.
  42. Z.B. Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 171.
  43. Cécile Orru: Ein Raub der Flammen? Die königliche Bibliothek von Alexandria. 2002, S. 33; Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 170.
  44. Epiphanios, De mensuris et ponderibus 11.
  45. Siehe dazu bspw. Robert Barnes: Cloistered Bookworms in the Chicken-Coop of the Muses. The Ancient Library of Alexandria. 2010, S. 68.
  46. Johannes Tzetzes in den Prolegomena zu seinen Scholien zu Aristophanes, die in verschiedenen Textversionen vorliegen. Siehe dazu Rudolf Blum: Kallimachos. The Alexandrian Library and the Origins of Bibliography. University of Wisconsin Press, 1991, S. 104–105.
  47. Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 165; Konrad Vössing: Bibliothek. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 2, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01472-X, Sp. 641.
  48. Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 358; Michael Sabottka: Das Serapeum in Alexandria. Untersuchungen zur Architektur und Baugeschichte des Heiligtums von der frühen ptolemäischen Zeit bis zur Zerstörung 391 n. Chr. Kairo 2008, ISBN 978-2-7247-0471-6.
  49. Mostafa A. El-Abbadi: Demise of the Daughter Library. In: What Happened to the Ancient Library of Alexandria? 2008, S. 89–94, hier: S. 89 und 93.
  50. Plutarch, Apophthegmata regum et imperatorum 189 D; Eusebius, Historia Ecclesiastica 5, 8, 11.
  51. Athenaios, Deipnosophistai 5, 203e; Eusebius, Historia Ecclesiastica 5, 8, 11; Epiphanios, De mensuris et ponderibus 9; 10; siehe dazu Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 349–351; Angelika Zdiarsky: Bibliothekarische Überlegungen zur Bibliothek von Alexandria. 2011, S. 163.
  52. Strabon, Geographica 13, 608.
  53. Pseudo-Aristeas bei Eusebius, Praeparatio evangelica 8, 2, 350a; 8, 3, 422; Flavius Josephus, Antiquitates Judaicae 12, 12; Tertullian, Apologeticum 18, 5; Epiphanios, De mensuris et ponderibus 9; Claudius Aelianus, Varia historia 3,17.
  54. Monica Berti, Virgilio Costa: The Ancient Library of Alexandria. A Model for Classical Scholarship in the Age of Million Book Libraries. 2009, S. 6 f.
  55. Fayza M. Haikal: Private Collections and Temple Libraries in Ancient Egypt. In: What Happened to the Ancient Library of Alexandria? 2008, S. 39–54, hier: S. 52–54.
  56. Vgl. Monica Berti, Virgilio Costa: The Ancient Library of Alexandria. A Model for Classical Scholarship in the Age of Million Book Libraries. 2009, S. 3.
  57. Buchwesen. In: Hatto H. Schmitt, Ernst Vogt: Lexikon des Hellenismus. Harrassowitz, Wiesbaden 2005, ISBN 3-447-04842-5, Sp. 212–217, hier: Sp. 215.
  58. Robert Barnes: Cloistered Bookworms in the Chicken-Coop of the Muses. The Ancient Library of Alexandria. 2010, S. 63.
  59. Sueton, Claudius 42.
  60. Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 359.
  61. Sowohl Zdiarsky (S. 164) wie Haikal (Fayza M. Haikal: Private Collections and Temple Libraries in Ancient Egypt. In: What Happened to the Ancient Library of Alexandria? 2008, S. 39–54, hier: S 52 f.) übernehmen diese Ansicht von Peter M. Fraser: Ptolemaic Alexandria, Bd. 1, Clarendon Press, Oxford 1972, S. 313.
  62. Sueton, Domitian 20; Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 357.
  63. Plutarch, Marcus Antonius 58.
  64. Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 357 f.
  65. Luciano Canfora: La biblioteca scomparsa, 6. Auflage, Sellerio, Palermo 1990, S. 151; Jean-Yves Empereur: The Destruction of the Library of Alexandria. An Archaeological Viewpoint. In: What Happened to the Ancient Library of Alexandria? 2008, S. 75–88, hier: S. 76.
  66. Seneca, De tranquilitate 9, 5.
  67. Plutarch: Leben Caesars 55.
  68. Aulus Gellius, Noctes Atticae 7, 17.
  69. Cécile Orru: Ein Raub der Flammen? Die königliche Bibliothek von Alexandria. 2002, S. 34–37.
  70. William J. Cherf: Earth, Wind, and Fire: The Alexandrian Fire-storm of 48 B.C. In: What Happened to the Ancient Library of Alexandria? 2008, S. 55–74, hier: S. 72 f.
  71. Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 359 f.
  72. Jean-Yves Empereur: The Destruction of the Library of Alexandria. An Archaeological Viewpoint. In: What Happened to the Ancient Library of Alexandria? 2008, S. 75–88, hier: S. 86–88.
  73. Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 356 f.
  74. Günther Burkard u.a.: Bibliothek. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 2, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01472-X, Sp. 639 ff.Fehler bei Vorlage * Parameter ungültig (Vorlage:DNP): "2"; Uwe Jochum: Kleine Bibliotheksgeschichte, 2007, S. 37; Robert Barnes: Cloistered Bookworms in the Chicken-Coop of the Muses. The Ancient Library of Alexandria. 2010, S. 73.
  75. Ammianus Marcellinus 22, 16, 15; Hieronymus, chronicum Ol. 262 (= 272 n. Chr.)
  76. Jean-Yves Empereur: The Destruction of the Library of Alexandria. An Archaeological Viewpoint. In: What Happened to the Ancient Library of Alexandria? 2008, S. 75–88, hier: S. 75.
  77. Bernard Lewis: The Vanished Library. In: The New York Review of Books. Band 37, Heft 14, 1990 (online)
  78. a b c Monica Berti, Virgilio Costa: The Ancient Library of Alexandria. A Model for Classical Scholarship in the Age of Million Book Libraries. 2009, S. 1 f.
  79. Aulus Gellius, Noctes Atticae 7, 17, 3.
  80. Athenaios, Deipnosophistai 5, 203e.
  81. Roger S. Bagnall: Alexandria. Library of Dreams. 2002, S. 361.
  82. Gerard Dedel: Historia critica bibliothecae Alexandrinae. Luchtmans, Leiden 1823.
  83. William J. Cherf: Earth, Wind, and Fire: The Alexandrian Fire-storm of 48 B.C. In: What Happened to the Ancient Library of Alexandria? 2008, S. 55–74, hier: S. 55 f.
  84. Luciano Canfora: La biblioteca scomparsa, Sellerio, Palermo 1986.
  85. Steve Berry: The Alexandria link. Ballantine, New York 2007.
  86. Clive Cussler: Treasure. Simon & Schuster, New York 1988.
  87. Denis Guedj: Les Cheveux de Bérénice. Le Seuil, Paris 2003.
  88. Jean-Pierre Luminet: Le Bâton d’Euclide. JC Lattès, Paris 2002.
  89. About the Library. Overview, Homepage der Bibliothek, abgerufen am 20. April 2014.

Koordinaten: 31° 19′ 41,2″ N, 30° 4′ 11,22″ O

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