Klagenfurt am Wörthersee
Hauptstadt des Bundeslandes Kärnten in Österreich, nahe der Grenze zu Slowenien.
- Fläche: ca. 120,07 km²
- Einwohner: ca. 91.000 (Stand 31.12.2001)
- Seehöhe: ca 445m
- KfZ-Zeichen:
K
Geschichte
Die Gründungssage von Klagenfurt berichtet von einem finsterem Geschöpf, einem Drachen namens Lindwurm. Er hauste im Sumpf und konnte erst durch eine List von tapferen Männern getötet werden. Erst dannach konnte Klagenfurt entstehen. Nicht ganz so märchenhaft, aber auch nicht einfach war die Realität. Klagenfurt wurde gleich zweimal gegründet.
Am Flüsschen Glan wurde vom Kärntner Herzog Hermann aus dem rheinfränkischen Geschlecht der Spanheimer zur Sicherung der Kreuzung, der wichtigen Handelsstraßen Ost-West und Nord-Süd ein kleiner Markt ("Forum Chlagenvurth") gegründet. Erstmals wurde Klagenfurt zwischen 1193 und 1199 als "Forum Chlagenvurth" urkundlich erwähnt. Der neugegeründet Ort lag aber im Überschwemmungsgebiet der Glan und wurde immer wieder überflutet. Dies nahm Herzog Hermanns Sohn Bernhard von Spanheim, verheiratet mit der Tochter des Böhmenkönigs Wenzel, zum Anlass um im Jahre 1246 die Stadt ausserhalb des Überschwemmungsgebietes neu zu gründen. Klagenfurt entstand im Gebiet um den heutigen Alten Platz neu und erhielt schon im Jahre 1252 das Stadtrecht.
Die darauffolgenden Jahrhunderte waren harte Zeiten für die Klagenfurter Bevölkerung: Brände, Heuschreckenschwärme, Erdbeben, im Jahre 1477 der erste Bauernaufstand im deutschsprachigem Raum. Im Jahre 1514 jedoch traf es die Stadt am schlimmsten, ein Feuer vernichtete fast die gesamte Stadt. Der Habsburgerkaiser Maximilian I hatte kein Geld um die Stadt wiederaufzubauen, wie es seine Aufgabe gewäsen wäre. So entstand ein einzigartiger Fall in der deutschen Rechtsgeschichte: Maximilian I schenkte Klagenfurt kurzerhand den Landständen, ein Glücksfall für die Stadt.
Die Neuen Herren modernisierten vergrösserten, verschönerten und befestigten die Stadt. Viele der führenden Adelsgeschlechter und Prälaten errichteten in Klagenfurt ihre Palais, eine Wasserstrasse zum Wörthersee, der Lendkanal, wurde errichtet. Die Stadt wurde bis 1592 nach den Plänen des Italieners Domenico de Lalio ausgebaut, der Neue Platz wurde zum neuen Stadtmittelpunkt. Die Blütezeit im 16. und 17. Jahrhundert erhielt zusätzliche Impulse durch die Ansiedelung zahlreicher kirchlicher Orden.
1809 kamen französiche Truppen unter Napoleon nach Klagenfurt und sprengten die mächtigen Stadtmauern, denn Napoleon duldete beim Weiterziehen keine Festung in seinem Rücken. Heute ist nur noch ein kleiner Rest des mächtigen Befestigungswalls und des Stadtgrabens erhalten. Im Jahre 1863 hielt auch in Klagenfurt die Neuzeit Einzug, der Anschluß an das Eisenbahnnetz brachte neue wirtschaftliche Impulse und Klagenfurt wuchs zum echten Zentrum Kärntens.
Auch in der Neuzeit war die südlichste Landeshauptstadt Österreichs immer für Rekorde gut. Hier entstand das erste Fernheizkraftwerk Österreichs, wurde das erste österreichische Hochhaus gebaut, bummelte man durch die erste Fußgängerzone Österreichs.
Persönlichkeiten
- Thomas Koschat (1845-1915)
- Ingeborg Bachmann (1926-1973)
- Robert Musil (1880-1942)
- Udo Jürgens (*1934)
Sehenswürdigkeiten
- Das Wahrzeichen der Stadt der Lindwurm
- Landhaus
- Rathaus
- Alter Platz
- Altes Rathaus
- Klagenfurt Dom
- Stadtpfarrkriche
- Der Lendkanal, die Wasserstrasse zwischen Stadtzentrum und Wörthersee
- Minimundus, die kleine Welt am Wörthersee
Literatur
Jährlich finden in Klagenfurt die Lesungen und Diskussionen rund um den Ingeborg-Bachmann-Literaturpreis statt. Autoren, Literaturkritiker, Literaturwissenschafter, Journalisten und Verleger aus aller Welt treffen sich bei diesem Ereignis in Klagenfurt.