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Durrīya Schafīq

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Durriyyah Shafīq, (* 14. Dezember 1908 in Ṭanṭā † September 1975 in Kairo) war eine ägyptische Journalistin und Feministin, die für das Frauenwahlrecht kämpfte. Sie gründete die Bint al-Nīl-Partei (“Tochter des Nil”), die erste Frauenrechtspartei in Ägypten und im Nahen Osten. [1]

Leben

Durriyyah Shafīq studierte Philosophie und promovierte an der Sorbonne in Paris mit einer Arbeit zum Thema Die Frau und das religiöse Recht in Ägypten. Nach ihrer Rückkehr nach Ägypten wurde ihr ein Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Kairo verweigert. Shafīq wandte sich dem Journalismus zu. Ab 1945 gab sie verschiedene Frauenzeitschriften heraus: La Femme Nouvelle (deutsch: Die neue Frau) und in arabischer Sprache Die moderne Frau und Die Töchter des Nils, die besonders bei Studentinnen Anklang fand.

Im Zuge der wachsenden Frauenbewegung in Ägypten gründete sie 1948 die Frauenrechtspartei Bint al-Nīl, deren Ziel das Frauenwahlrecht, die politische Gleichberechtigung der Frau, die Abschaffung der Polygamie und eine Änderung des Ehescheidungsverfahrens war.[1]

Unter der Präsidentschaft von Gamal Abdel Nasser wurden die Partei und die Zeitschrift Die Töchter des Nils 1957 verboten und Durriyyah Shafīq 18 Jahre lang unter Hausarrest gestellt. Ihren Namen ließ Nasser aus den Geschichtsbücher entfernen. 1975 stürzte sie sich aus dem Balkon ihres Hauses und starb.

2013 ließ das von den Muslimbrüdern dominierte ägyptische Erziehungsministerium Doria Shafiq wiederum aus den Schulbüchern für 2013/14 tilgen. Der Berater für Philosophie und Nationale Erziehung des Ministeriums, Mohamed Sherif, gab laut Sarah Eltantawi in der Taz als Grund an, „da sie keinen Hidschab trage“.[2]

Literatur

  • Doria Shafik in: Internationales Biographisches Archiv 41/2000 vom 2. Oktober 2000, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Cynthia Nelson: Doria Shafik, Egyptian Feminist. A Woman Apart, Amer University in Cairo Press 2000, ISBN 978-977-424-413-1.

Einzelnachweise

  1. a b H. L. Kaster: Aus dem Harem in die Politik, DIE ZEIT, 19.1.1950 Nr. 03, online
  2. Sarah Eltantawi: Heldinnen werden gelöscht, Taz 18. Januar 2013