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Weißensee (Thüringen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Deutschlandkarte, Position von Weißensee hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Sömmerda
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 180 m ü. NN
Fläche: 46,55 km²
Einwohner: 3.770 (31. Dez. 2003)
Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 99631
Vorwahl: 036374
Kfz-Kennzeichen: SÖM
Gemeindeschlüssel: 16 0 68 058
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 26
99631 Weißensee
Website: www.landgrafenstadt.de
Politik
Bürgermeister: Peter Albach (CDU)

Weißensee ist eine Stadt im Landkreis Sömmerda im deutschen Bundesland Thüringen.

Geografie

Geografische Lage

Weißensee liegt im Thüringer Becken und ist umgeben von fruchtbarem Ackerland.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Sömmerda, Günstedt, Herrnschwende, Greußen, Straußfurt und Wundersleben.

Stadtgliederung

Die Dörfer Ottenhausen, Scherndorf und Waltersdorf gehören zur Stadt Weißensee

Geschichte

Von wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt war zum einen der nahegelegene See, zum anderen die fruchtbaren Ländereien.

Weißensee - Rathaus
Runneburg zu Weißensee von Westen
Runneburg zu Weißensee - Palas, Wohnturm und Marstall von Süden
Ehemaliges preußisches Landratsamt Weißensee auf der Runneburg

Im 6. Jahrhundert wurde im heutigen Weißensee eine Wallanlage als Grenzbefestigung erbaut. Um 1100 errichtete man erste Steinbauten auf der alten Wallburganlage. Ab 1168 ließ die Ländgräfin Jutta Claricia v. Thüringen, eine Halbschwester von Kaiser Friedrich Barbarossa, die Runneburg von Weißensee zu einer Residenz der Landgrafen von Thüringen ausbauen. Erstmalig wurde der Ort und die Burg als „Wyssense“ 1174 in einer Urkunde von Landgraf Ludwig III., dem Frommen v. Thüringen erwähnt. In den Blickpunkt deutscher Geschichte geriet Weißensee 1180, als Heinrich der Löwe in der Schlacht bei Weißensee den thüringischen Landgrafen Ludwig III. und seine Ritter besiegte. Nach dem hessisch-thüringischen Erbfolgekrieg fielen die thüringischen Landesteile und somit auch Weißensee an Markgraf Heinrich III. v. Meißen. Die Wettiner Markgrafen weilten häufig und regelmäßig auf der Burg und in der Stadt. 1382 kam Weißensee wieder in den Besitz der Thüringer. Im Mai 1440 starb der letzte Landgraf von Thüringen, Friedrich IV., der Friedfertige auf der Runneburg zu Weißensee, die danach in den Besitz der Herzöge von Sachsen kam. Während des Bauernkrieges wurde 1525 den aufständischen Bauern der Einlass in die Stadt und die Burg verweigert. Von 1656 bis 1746 gehörten Weißensee und die Runneburg zum Herzogtum Sachsen-Weißenfels. Nach dem Wiener Kongress kamen Stadt und Burg 1815 an das Königreich Preußen. Die Stadt wurde Verwaltungssitz für den preußischen Landkreis Weißensee.

1434 wurde in der damaligen Landgrafenstadt eine Statuta thaberna (Wirtshausgesetz) genannten Verordnung verfasst. Deren zwölfter Artikel legte unter anderem fest, dass zum Brauen lediglich Hopfen, Malz und Wasser zu verwenden sind. Für den Fall der Zuwiderhandlung werden zwei Mark Strafe und ein vierwöchiges Verbot, die Stadt zu betreten, angedroht. Aufgrund seiner Ähnlichkeit zum späteren bayerischen Reinheitsgebot wird dieses Schriftstück auch als Weißenseer Reinheitsgebot bezeichnet. Es wurde 1998 bei den Vorbereitungen für den 800. Jahrestag des Weißenseer Marktrechts im historischen Teil des Stadtarchivs gefunden, das sich in der mittelalterlichen Runneburg befindet, nachdem es über Jahrzehnte am Standort Wernigerode des Landeshauptarchivs Sachsen-Anhalt deponiert worden war.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Weißensee liegt an der Bundesstraße 86 zwischen Straußfurt und Artern. Die Entfernung zur Bundesautobahn 71 beträgt 11 km. Weißensee liegt an der Eisenbahnlinie Straußfurt - Sömmerda.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Uwe Weidemann (* 14. Juni 1963) Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben