Der blinde Mörder
Der blinde Mörder (englisch: The Blind Assassin) ist ein Roman der Schriftstellerin Margaret Atwood, der im Jahr 2000 mit dem Booker Prize ausgezeichnet wurde.
In Mittelpunkt steht die Lebensgeschichte von Iris Chase. Sie wächst als reiche Unternehmerstochter auf; ihr Vater ist der größte Arbeitgeber im Ort. Doch in den 20er Jahren gerät der Betrieb in Schwierigkeiten. Iris heiratet den jungen Besitzer eines aufstrebenden Konkurrenzunternehmens - keine Liebesheirat sondern eine Zweckehe.
Ihre jüngere Schwester Laura, eine eher verträumt und poetisch veranlagte junge Frau, muss mit in das Haus ihres Schwagers ziehen und verliebt sich in einen jungen Sozialrevolutionär, Alex. Nach dessen gewaltsamem Tod nimmt sich Laura das Leben. Ein posthum erschienener Roman Lauras mit dem Titel "Der blinde Mörder" macht sie berühmt und bringt ihren Schwager in öffentliche Erklärungsnot. Iris Ehe zerbricht darüber.
Besonders die verschiedenen Erzählstränge zeichnen den Roman aus; zum einen die Lebensgeschichte von Iris, die diese, mittlerweile über achtzig Jahre alt, in zwei Rückblenden erzählt: chronologisch aufsteigend, beginnend mit ihrer Kindheit, chronologisch absteigend, beginnend mit der Gegenwart, den 90er Jahren.
Parallel wird Lauras Roman, eine phantastische Parabel über Macht, Moral und Liebe immer wieder eingeblendet. Schritt für Schritt werden dabei die Geschehnisse sichtbar, die Lauras Selbstmord vorausgingen.