Fernschach-Olympiade
Im Fernschach wird die Mannschaftsweltmeisterschaft Olympiade genannt.
Deutsche Erfolge
Mit Stand 27. Oktober 2011 gewann Deutschland fünf mal die Goldmedaille: Olympiaden 11, 12, 13, 14 und 17.
11. Olympiade 1992–1999 1 Heinrich Burger 8/12, 2 Hans Palm 6, 3 Karl-Heinz Maeder 7,5, 4 Fritz Baumbach 6, 5 Volker-Michael Anton 9, 6 Martin Kreuzer 9.
12. Olympiade 1998–2004 1 Joachim Neumann 6/11, 2 Manfred Nimtz 7,5, 3 Volker-Michael Anton 9, 4 Martin Kreuzer 8, 5 Stephan Busemann 8,5, 6 Karl-Heinz Maeder 8,5.
13. Olympiade 2000–2008 1 Fritz Baumbach 6,5/10, 2 Siegfried Kluve 4,5, 3 Martin Kreuzer 6, 4 Robert von Weizsäcker 7,5, 5 Roland Pfretzschner 6, 6 Matthias Kribben 7,5.
14. Olympiade 2002–2006 1 Peter Hertel 7,5/11, 2 Frank Gerhardt 6,5, 3 Stephan Busemann 6,5, 4 Andreas Brenke 7,5, 5 Horst Broß 8,5, 6 Hans-Joachim Hofstetter 9.
17. Olympiade 2006–2011 1 Maximilian Voss 6/12, 2 Peter Hertel 7,5/12, 3 Arno Nickel 8/12, 4 Stephan Busemann 7/12, 5 Wunderlich 9/12, 6 Müller 7/12.
Ewiger Medaillenspiegel
(Stand 27. Oktober 2011)
G | S | B | |
Russland | 6 | 1 | 1 |
Deutschland | 5 | 3 | 4 |
Tschechoslowakei | 3 | 2 | - |
Ungarn | 1 | 2 | - |
England | 1 | 1 | 2 |
Norwegen | 1 | - | - |
Litauen | - | 2 | - |
Schweden | - | 1 | 2 |
Bulgarien | - | 1 | - |
Spanien | - | 1 | - |
Tschechien | - | 1 | - |
sowie Jugoslawien, Kanada, Schottland, Lettland, Polen, USA, Niederlande mit je 1 Bronze.
Enthalten sind auch die Medaillen, die von den Mannschaften der DDR errungen worden sind. Die DDR war nicht Olympiasieger, bei der 4. Olympiade holte man Silber, bei der sechsten Bronze und bei der 10. Olympiade die historische Bronzemedaille 1995, also Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung.
Geschichte der Fernschach-Olympiaden
1935–1939 Europäische Länder-Fernschach-Olympiade
Dieses Turnier wurde vom Internationalen Fernschachbund (IFSB), einem Vorläufer des 1946 gegründeten Weltfernschachbundes ICCF (International Correspondence Chess Federation) durchgeführt. 17 europäische Nationalmannschaften nahme teil. Platzierung im Finale: 1. Ungarn (20,5), 2. Österreich 19,5), 3. Schweiz (16),4. Portugal (13), 5. Dänemark (11). Deutschland nahm mit 10 Punkten den letzten Platz ein.
1949–1952 1. Fernschach-Olympiade
An diesem Turnier, bei dem Deutschland im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg noch fehlte, nahmen nur sieben Nationen teil. Gespielt wurde an sechs Brettern, die erzielten Brettpunkte entschieden über die Mannschaftsplatzierung. Platzierung: 1. Ungarn (25), 2. Tschechoslowakei (20), 3. Schweden (19,5), 4. Portugal (19,5), 5. Argentinien (18,5), 6. Italien (16), 7. Peru (7,5). Schweden errang die Bronzemedaille vor dem punktgleichen Portugal aufgrund eines Sieges im direkten Vergleich.
1952–1955 2. Fernschach-Olympiade
Erstmals nahm auch eine deutsche Vertretung teil, acht Mannschaften spielten um Sieg und Platz. Platzierung: 1. Tschechoslowakei (27,5), 2. Schweden (27,5), 3. Deutschland (27), 4. USA (23), 5. Ungarn (21,5), 6. Norwegen (20), 7. Frankreich (14,5), 8. Indien (7).
1958–1961 3. Fernschach-Olympiade
Im Finale traten zehn Mannschaften an, sechs davon hatten sich unter 14 Teams der Qualifikation die Finalteilnahme erkämpft, die drei Medaillengewinner der vorhergehenden Olympiade waren traditionell für die neue Endrunde berechtigt, die erstmals meldende Sowjetunion erhielt einen Freiplatz. Platzierung: 1. Sowjetunion (35,5), 2. Ungarn (32,5), 3. Jugoslawien (32), 4. Schweden (28), 5. Deutschland (28), 6. Argentinien (28), 7. Australien (24,5), 8. Tschechoslowakei (21), 9. Norwegen (20,5), 10. USA (20). Für Deutschland wirkten erstmals der spätere Weltmeister Horst Rittner mit 7,5 aus 9 am Spitzenbrett sowie der spätere Präsident des Deutschen Fernschachbundes Hermann Heemsoth (3,5 / 9) mit.
1961–1964 4. Fernschach-Olympiade
Zur Vorrunde der 4. Olympiade sollte eine gesamtdeutsche Mannschaft starten, doch entschied sich der Deutsche Schachverband/DDR kurz vor dem Meldeschluss, doch mit einer eigenen Mannschaft teilzunehmen. Beide deutschen Mannschaften qualifizierten sich jeweils mit einem zweiten Vorrundenplatz für das Finale. Platzierung: 1. Sowjetunion (36), 2. DDR (28,5), 3. Schweden (27,5), 4. BRD (22,5), 5. Ungarn (22), 6. Jugoslawien (22), 7. Spanien (21,5), 8. Argentinien (21,5), 9. Dänemark (14,5).
1965–1968 5. Fernschach-Olympiade
Turnierfavorit war die Sowjetunion, die mit dem aktuellen Weltmeister Sagorowski, dem späteren Weltmeister Estrin, den Spitzenspielern Simagin, Dubinin, Moissejew und Judowitsch antrat, der als erfolgreichster Olympiaspieler an fünf sowjetischen Olympiasiegen beteiligt war. Platzierung: 1. Tschechoslowakei (31,5), 2. Sowjetunion (30), 3. BRD (29,5), 4. DDR (26,5), 5. Schweden (25), 6. England (20), 7. Australien (19), 8. USA (18), 9. Türkei (16,5).
1968–1972 6. Fernschach-Olympiade
Die Sowjetunion gewann das Turnier mit dem Rekordvorsprung von 9,5 Punkten. Für den Gewinner der Bronzemedaille, das Team der DDR, spielten erstmals die beiden (späteren) Weltmeister Horst Rittner und Fritz Baumbach in einer Mannschaft. Platzierung: 1. Sowjetunion (38), 2. Tschechoslowakei (28,5), 3. DDR (25,5), 4. Rumänien (21,5), 5. Australien (21), 6. Jugoslawien (20,5), 7. Argentinien (20,5), 8. Iran (20), 9. BRD (19,5).
1972–1976 7. Fernschach-Olympiade
Während sich die Sowjetunion erneut den Titel sicherte, erreichten die beiden deutschen Mannschaften nur Ränge im weiteren Feld. Platzierung: 1. Sowjetunion (35,5), 2. Bulgarien (30), 3. England (29,5), 4. Niederlande (28,5), 5. Tschechoslowakei (28,5), 6. Ungarn (28,5), 7. BRD (23,5), 8. Jugoslawien (23), 9. DDR (22), 10. Rumänien (21).
1977–1982 8. Fernschach-Olympiade
Das von 13 Nationen ausgespielte Finale fand ohne eine BRD-Mannschaft statt, die bereits in der Vorrunde ausgeschieden war. Platzierung: 1. Sowjetunion (46,5), 2. Ungarn (44), 3. England (41,5), 4. Niederlande (38), 5. Bulgarien (37,5), 6. Jugoslawien (36), 7. Schweden (35), 8. Tschechoslowakei (34,5), 9. Norwegen (33,5), 10. DDR (33,5), 11. Dänemark (32,5), 12. Polen (31), 13. USA (23,5).
1982–1987 9. Fernschach-Olympiade
Die Vertretung Englands errang einen historischen Olympiasieg, die DDR hatte die Qualifikation für die Endrunde in ihrer Vorrundengruppe verpasst, die BRD-Mannschaft sicherte sich die Silbermedaille. Platzierung: 1. England (33,5), 2. BRD (30), 3. Sowjetunion (27), 4. Polen (25), 5. Portugal (23), 6. Dänemark (22,5), 7. Ungarn (20), 8. Rumänien (17,5), 9. Jugoslawien (17,5).
1987–1995 10. Fernschach-Olympiade
Dieses Turnier ging in die Schachgeschichte wegen des Kuriosums ein, dass sich zwei Nationen auf den Siegerrängen platzieren konnten, die zum Abschluss des Turniers politisch nicht mehr existierten. Platzierung: 1. Sowjetunion (34), 2. England (33,5), 3. DDR (33,5), 4. Tschechoslowakei (30,5), 5. Polen (29), 6. BRD (25,5), 7. Norwegen (25), 8. Italien (24), 9. Finnland (18), 10. Niederlande (17).
1992–1999 11. Fernschach-Olympiade
Erstmals nahm wieder eine gesamtdeutsche Mannschaft am Turnier teil. Es endete mit einem Doppelsieg und zwei punktgleichen Bronzesiegern. Der ICCF-Kongress entschied sich zur Vergabe von zwei Gold- und zwei Bronzemedaillen, sodass Deutschland trotz schlechterer Wertung seine erste Goldmedaille gewann und Schottland ebenfalls trotz schlechterer Wertung Bronze erhielt. Platzierung: 1. Tschechoslowakei (45,5), 2. Deutschland (45,5), 3. Kanada (40), 4. Schottland (40), 5. Russland (39), 6. Polen (38,5), 7. Schweden (36,5), 8. England (34,5), 9. Niederlande (34,5), 10. Ungarn (30), 11. Dänemark (29,5), 12. USA (27,5), 13. Rumänien (27).
1998–2004 12. Fernschach-Olympiade
Das Finale fand ohne Russland statt, das die Qualifikation verpasst hatte. Deutschland sicherte sich mit einem deutlichen Vorsprung des Olympiasieg. Platzierung: 1. Deutschland (47,5), 2. Litauen (42,5), 3. Lettland (42,5), 4. Schweden (37), 5. Schweiz (36,5), 6. Tschechien (36,5), 7. Österreich (34), 8. Brasilien (31,5), 9. Schottland (31), 10. Niederlande (27,5), 11. Kanada (15,5), 12. Qatar (14).
2004–2008 13. Fernschach-Olympiade
Erneut gelang es Deutschland, den Olympiasieg an sich zu reißen. Platzierung: 1. Deutschland (38), 2. Tschechien (34,5), 3. Polen (32), 4. Lettland (31,5), 5. Österreich (30,5), 6. Russland (29,5), 7. Slowakei (29,5), 8. Brasilien (29,5), 9. Luxemburg (29). 10. USA (27,5), 11. Litauen (18,5).
2002–2006 14. Fernschach-Olympiade
Schon vor dem Finale der 13. Olympiade fand das Finale um die 14. Olympiade von 2002 bis 2006 statt. Das lag daran, dass die 14. Olympiade erstmals nicht mehr per Post, sondern per E-Mail ausgetragen wurde. Die Vorrunde dauerte Jahre kürzer als die Post-Vorrunde der 13. Olympiade und so lagen Start und natürlich auch Abschluss der 14. Olympiade deutlich vor der Dreizehnten. Platzierung: 1. Deutschland (45,5), 2. Litauen (39,5), 3. USA (36), 4. Frankreich (35), 5. Russland (34), 6. Schweiz (33,5), 7. Tschechien (33), 8. Ungarn (31,5), 9. Dänemark (30,5), 10. England (29), 11. Rumänien (26), 12. Argentinien (22,5).
2006–2009 15. Fernschach-Olympiade
Mit der 15. Olympiade wurde erstmals ein Finale auf dem Fernschachserver ausgetragen. Platzierung: 1. Norwegen (48), 2. Deutschland (47), 3. Niederlande (46,5), 4. Portugal (43,5), 5. Russland (42,5), 6. Slowenien (41,5), 7. Estland (39,5), 8. Österreich (38), 9. Litauen (37), 10. Irland (36), 11. USA (34,5), 12. Lettland (34), 13. Kasachstan (30), 14. Polen (28).
2010– 16. Fernschach-Olympiade
(18. Januar 2012 – Finale noch nicht entschieden)
2009–2012 17. Fernschach-Olympiade
Das deutsche Team konnte sich vorzeitig den Olympiasieg sichern, Spanien war ebenfalls vorzeitig der Silberrang sicher. Platzierung: 1. Deutschland (44,5), 2. Spanien (), Mit Stand 18. Januar 2012 war die weitere Platzierung ist noch nicht entschieden.