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Floater

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Als Floater (Floating Rate Note, FRN) bezeichnet man eine Anleihe mit variabler Verzinsung, gekoppelt an einen Referenzzinssatz wie zum Beispiel den Euribor. Auch eine Koppelung an die Inflationsrate ist mittlerweile nicht unüblich, diese Wertpapiere bezeichnet man als Inflation-Linked Bonds. Die Verzinsung folgt in der Regel exakt diesem Referenzwert. Es ist aber auch denkbar, einen Höchstzinssatz (siehe Cap-Floater) und/oder einen Mindestzinssatz (siehe Floor-Floater) festzulegen. Häufige Referenzzinssätze sind der 3- oder 6-Monats-Euribor. In der Regel wird der Zinssatz für den nächsten Kupon bei der Zahlung des vorangehenden Kupons festgelegt.

Neben dem Referenzzinssatz, der häufig ein Zinssatz für ausfallrisikofreie Anleihen ist, wird normalerweise ein vertraglich fixierter Aufschlag oder Spread gezahlt, der die Bonität des Emittenten widerspiegelt.

Praktische Relevanz

Man kann zeigen, dass ein Floater zu einem Zeitpunkt unmittelbar nach einer Kuponzahlung a pari, das heißt zu seinem Nominalwert, notieren muss. Dementsprechend ist das Risiko, dass sich der Wert des Floaters aufgrund einer Zinsänderung ändert, vernachlässigbar gering. Die Duration eines Floaters ist der Zeitraum bis zum nächsten Kupon, auch wenn die Laufzeit der Anleihe um ein Vielfaches länger ist.

Für einen Emittenten dagegen besteht das Risiko, dass die Zinsen steigen und er die Zinszahlung nicht mehr bedienen kann. Allerdings kann sich der Emittent durch einen Zinsswap (in der Rolle des fixed payers) gegen dieses Risiko absichern.

Mit einem Floater hat man die Möglichkeit, ein Bonitätsrisiko zu transferieren, ohne ein Zinsänderungsrisiko weitergeben zu müssen. Das wird zum Beispiel beim forderungsbesicherten Wertpapier (asset-backed security) ausgenutzt, bei denen zwar das Risiko der zugrunde liegenden Forderungen (asset) verkauft werden soll, die teilweise Recht komplexe Fälligkeitsstruktur jedoch vor dem Anleger versteckt bleiben soll.

In Deutschland ist die Inflation seit dem Krieg niedrig geblieben und die Zinssätze relativ konstant. Daher werden auch bei langlaufenden Anleihen die Kupons von vornherein festgelegt, da man das Zinsänderungsrisiko im Allgemeinen für überschaubar hält. In Ländern, die traditionell hohe Inflationsraten gewohnt sind, sind an kurzfristige Zinssätze gekoppelte Kupons dagegen gebräuchlicher.

Bei der Bewertung von Floatern ist die TASS Wertpapiermakler GmbH die zentrale Institution am Deutschen Markt.

Kategorisierung

Trotz der variablen Verzinsung gehört der Floater zu der Gattung von festverzinslichen Wertpapieren. Dies ergibt sich aus der Definition des hier gebrauchten Wortes „festverzinslich“, nach der ein erfolgsunabhängiger Verzinsungsanspruch besteht. Dies ist hier gegeben, da der Zinssatz des Floaters gegenüber einem Referenzzinssatz angepasst wird.

Siehe auch

Inflation-Linked Bond, verzinsliches Wertpapier