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System of Rice Intensification

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Reisfeld, entsprechend der SRI-Methode feucht aber nicht geflutet.
Reissetzlinge, entsprechend der SRI-Methode einzeln und mit Abstand gepflanzt.

SRI (von en:System of Rice Intensification, auch SICA von es:Sistema Intensivo de Cultivo Arrocero) ist eine Anbaumethode für Reis, die 1983 vom Jesuiten Henri de Laulanie in Madagaskar beschrieben wurde. Der Leiter des International Institute for Food, Agriculture and Development der Cornell University, Norman Uphoff, trug ab 1997 maßgeblich zur Etablierung der Methode in Asien bei.

SRI Potential

Durch Entwicklung moderner landwirtschaftlicher Hochleistungs- bzw. Hochertragssorten wurden die durchschnittlichen Erträge der herkömmlichen Nassanbau-Methode in Indien von 1,5-1,6 Tonnen pro Hektar (1969) auf 3 Tonnen pro Hektar (2000) gesteigert.

Von Bauern im Bezirk Nalanda des indischen Bundesstaates Bihar wurden durch die SRI-Methode 2011 die Erträge von vorher 4 bis 5 Tonnen auf 17 bis 22,4 Tonnen pro Hektar (2011) gesteigert.[1][2] „SRI gilt daher vielen als bedeutsamste landwirtschaftliche Entwicklung der letzten 50 Jahre.“[3]

SRI Grundidee

Die zentralen Grundsätze der SRI-Methode sind entsprechend Veröffentlichungen der Cornell University:[4]

  • Reissetzlinge sollen jung (weniger als 15 Tage alt mit nur zwei Blättern) schnell, flach und vorsichtig gepflanzt werden. Das minimiert die Wurzelverletzungen und den „Pflanzschock“.
  • Reispflanzen sollen einzeln und mit Abstand gepflanzt werden. Das verbessert das Wurzelwachstum und führt zur Vergrößerung der photosynthetisch aktiven Blattfläche.
  • Reisfelder sollen lediglich feucht gehalten werden, anstatt sie mit Wasser zu sättigen (fluten). Das verbessert das Wurzelwachstum und unterstützt das Wachstum und die Vielfalt aerober Bodenorganismen.
  • Die unkrauthemmende Wirkung der Flutung entfällt und erfordert Jäten, was allerdings den Boden belüftet und die aeroben Bodenorganismen fördert.

Kritik

Die Methode sei in einem Maß zu arbeitsaufwändig, das den Mehrwert an Ertrag und an Ressourceneinsparungen nicht aufwiegt. Fallstudien, die dieses Verhältnis untersuchten, wurden Ungenauigkeit unterstellt. Eine andere Kritik führt die Erfolge der Methode auf eine spezielle Bodenbeschaffenheit in Madagaskar zurück.

Andererseits wird angemerkt, dass diese Kritik auch Ausdruck von wirtschaftlichen Interessen sein könnte, da die Ertragssteigerung der SRI-Methode durch intelligentere und intensivere Kulturpflegeverfahren bei Verringerung des Saatgut-, Wasser- und Düngereinsatzes erzielt wird.

Einzelnachweise

  1. The Guardian - India's rice revolution: Chinese scientist questions massive harvests
  2. Süddeutsche Zeitung Magazin 17. Mai 2013, Seite 21 ff
  3. Radio Österreich 1: Dimensionen am 13. Jänner 2014.
  4. Cornell University, System of Rice Intensification