Zum Inhalt springen

George Evelyn Hutchinson

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Januar 2006 um 13:38 Uhr durch Kursch (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

George Evelyn Hutchinson, (*30.Januar1903 in Cambridge, England; † 17.Mai1991 in England). Lebte und arbeitete bis kurz vor seinem Tod in den USA. Er gilt im englischsprachigen Raum als der "Vater der modernen Limnologie" und auch als "Vater der Ökologie".

Hutchinson begann seine wissenschaftliche Laufbahn mit einer Untersuchung von Wasserinsekten, entwickelte sich dabei aber zunächst zu einem Physiologen. Mit einem Rockefeller-Stpendium ging er 1925 nach Neapel in Italien und untersuchte Hormonwirkungen auf die Entwicklung von Fröschen. Im gleichen Jahr nahm er einen Lehrauftrag für Zoologie in Witwatersrand an. Dort arbeitete er über die Systematik von Hemipteren, kam mit anthropologischen Arbeiten in Afrika in Berührung und beteiligte sich schließlich an einer ökologisch orientierten Studie über dortige Seen und Pfannen. 1928 erhielt er eine postdoctoral fellowship an der Yale University, der er von nun an bis zu seinem Tod angehörte. Er beschaftigte sich seit dieser Zeit intensiv mit der Literatur über Binnengewässer und über die Ökologie von Tieren sowie mit den damaligen Ideen über die funktionelle Struktur von Organismengemeinschaften. Er selbst sah sich von da an als einen Limnologen. 1931/32 nahm er an der großen Indien-Expedition der Yale-University teil.

Von nun an widmete sich Hutchinson allen Aspekten der Gewässer und vereinigte die Sichtweise der verschiedenen Naturwissenschaften auf die Betrachtung dieses Gegenstandes. Seine Arbeiten konzentrierten sich zunächst auf die physikalischen und chemischen Aspekte der Seen und nahmen dann zunehmend biologische Aspekte mit herein, die Wechselbeziehungen zwischen Lebewesen und den chemischen Verhältnissen im Gewässer, und schließlich Aspekte der evolutionären Ökologie. In diesem Zusammenhang entwickelte Hutchinson das Konzept der ökologischen Nische, das heute zu den Grundkonzepten der Ökologie gehört und auch in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen ist.

Hutchinson erstellte ab 1957 ein umfassendes Lehrwerk der Limnologie, den "Treatise on Limnology", dessen letzter Band noch posthum 1993 erschien. In seiner Themenfolge bildet sich der wissenschaftliche Weg des Autors ab.

Auf Hutchinson geht ein reichhaltiger Stammbaum von bekannten Ökologen und Limnologen weltweit zurück, die bei ihm promovierten bzw. bei einem seiner Schüler. Zu seinen unmittelbaren Schülern gehören W.T.Edmondson, E.S.Deevey, J.Shapiro, E.A. McLaren (mit seinem Schüler Heinz Löffler in Wien), H.T.Odum, L.B.Slobodkin, J.R.Vallentyne, F.E.Smith und P.H.Klopfer, J.L.Brooks (mit seinem Schüler Jürgen Jacobs in München), um nur die bekanntesten zu nennen.

Literatur

  • Hutchinson,G.E. "A treatise on limnology"
Vol I Geography, Physics and Chemistry - 1957 , Wiley 1015p.
Vol II Introduction to lake biology and the limnoplankton - 1967 , Wiley 1048p.
Vol III Limnological Botany - 1975 , Wiley 660p.
Vol IV The Zoobenthos - 1993 , Wiley 964p.
  • Hutchinson, G.E. (1959) Homage to Santa Rosalia, or why are there so many kinds of animals? Am. Naturalist 93, 245-249.
  • Hutchinson, G.E. (1979) The Kindly Fruits of the Earth: Recollections of an Embryo Ecologist, Yale University Press.

Auszeichnungen