Obere Mittelklasse

Obere Mittelklasse ist die Bezeichnung für das zweithöchste PKW-Segment des Kraftfahrt-Bundesamtes, es liegt also zwischen Mittelklasse und Oberklasse. In den Fahrzeugsegmenten der Europäischen Kommission nennt sich dieses Segment Oberklasse, bzw. E-Segment. Der Begriff obere Mittelklasse wurde in den 1980er-Jahren geprägt, um Fahrzeuge, die höherwertig als die Fahrzeuge der Mittelklasse waren, jedoch nicht die Qualität und Kriterien von Oberklassefahrzeugen erreichten, einordnen zu können. Der Verkauf erfolgt vor allem an Unternehmen, Privatpersonen sind nur ein kleiner Teil der Kunden.[1] Eine Ausnahme stellt die Mercedes-Benz E-Klasse dar, die auf einen für diese Fahrzeugklasse hohen Privatanteil von 30 bis 40 Prozent an den Gesamtzulassungen kommt. Die Neupreise sind derzeit etwa zwischen 30.000 und 70.000 € angesiedelt.
Marktsituation

Etwa seit Ende der 1990er-Jahre hat sich der Markt in der oberen Mittelklasse deutlich verändert. War zuvor praktisch jede Marke mit einem Modell, welches zumeist das Spitzenmodell der Marke darstellte, in dieser Klasse vertreten, so gibt es diese Modelle heute praktisch nur noch von Premium-Marken. Die einzige Ausnahme stellt hier der preislich auf dem Niveau eines Mittelklasse-Autos liegende Škoda Superb dar.
Ford (Scorpio, 1985–1998), Mazda (Xedos 9, 1993–2002), Alfa Romeo (166, 1998–2007), Kia (Opirus, 2003–2010), Honda (Legend, 1985–2010), Peugeot (607, 2000–2010), Renault (Latitude, 2011–2012) und Citroën (C6, 2005–2012) haben sich komplett aus diesem Segment zurückgezogen; Opel (Omega, 1986–2003) und Nissan (Maxima, 1988–2004) haben de facto für die Einführung der konzerneigenen Premiummarken Cadillac beziehungsweise Infiniti auf dem europäischen Markt Platz gemacht.
Für Zahlen zu den jährlichen Neuzulassungen von Personenkraftwagen des Segments Obere Mittelklasse in Deutschland nach Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes, siehe Liste der Neuzulassungen von Personenkraftwagen in Deutschland nach Segmenten und Modellreihen#Obere Mittelklasse. Fünfstellige Stückzahlen erzielten in Deutschland im Jahr 2011 nur die Modelle von Audi, BMW, Mercedes-Benz und – mit deutlichem Abstand – Škoda. Zumindest vierstellige Stückzahlen erreichten die Modelle von Volvo und Jaguar; die weiteren Modelle erreichten Zulassungszahlen von weniger als 250 Exemplaren.[2] Hieraus ergab sich ein Gesamt-Marktanteil des Segments von etwa 6,5 %. Das Kraftfahrt-Bundesamt ordnet das Mercedes-Benz-E-Klasse-Coupé und den Škoda Superb nicht der oberen Mittelklasse zu. Abzüglich dieser Modellreihen ergab sich 2011 ein Gesamt-Marktanteil von 5,2 %.[2]
Neuzulassungen 2011 | |||
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Rang | Fahrzeugmodellreihe | Deutschland[2] | Europaweit |
1 | Mercedes-Benz E-Klasse/E-Klasse Coupé | 61.371 | 130.290 |
2 | BMW 5er | 59.756 | 143.804 |
3 | Audi A6/A7 | 46.076 | 84.284 |
4 | Škoda Superb | 16.653 | 55.981 |
5 | Volvo S80/V70 | 4756 | 54.999 |
6 | Jaguar XF | 1918 | 16.700 |
7 | Renault Latitude | 233 | 10.719 |
In Europa spielt diese Klasse außer in Deutschland nur in Schweden, wo der Volvo V70 seit seiner Markteinführung 1997 das meistverkaufte Auto ist,[3] eine bedeutende Rolle. Im Rest Europas (definiert als EU ohne Bulgarien und Malta, aber zuzüglich Island, Norwegen, Schweiz und Türkei) beträgt der Marktanteil etwa 3 %.[4]
Aktuelle Modelle
In Deutschland angebotene Fahrzeuge
Einzelnachweise
- ↑ http://www.kba.de/cln_031/nn_1247222/DE/Statistik/Fahrzeuge/Neuzulassungen/Halter/2011__n__neuwagenmarkt__pdf,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/2011_n_neuwagenmarkt_pdf.pdf
- ↑ a b c Neuzulassungen von Personenkraftwagen nach Segmenten und Modellreihen im Dezember 2011. (PDF; 2,1 MB) Kraftfahrt-Bundesamt, abgerufen am 16. Juli 2013.
- ↑ http://bestsellingcarsblog.com/2012/01/02/sweden-full-year-2011-volvo-v70-leads-for-16th-consecutive-year/
- ↑ http://bestsellingcarsblog.com/2012/03/03/europe-full-year-2011-top-318-all-models-ranking-now-available/
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