Zum Inhalt springen

Eishockey-Weltmeisterschaft der Junioren 1987

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. April 2014 um 13:38 Uhr durch Mogelzahn (Diskussion | Beiträge) (Vorrunde: lf). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Spiele der 11. Junioren-A-Weltmeisterschaft im Jahre 1987 fanden im Zeitraum vom 26. Dezember 1986 bis zum 4. Januar 1987 in der Tschechoslowakei statt. Die B-Gruppe wurde in Rouen, Frankreich, ausgespielt und die C-Gruppe in Esbjerg, Dänemark. Insgesamt nahmen 22 Mannschaften an den drei Turnieren teil.

Weltmeisterschaft

Die Weltmeisterschaft fand in den tschechoslowakischen Städten Nitra, Piešťany, Trenčín und Topoľčany statt. Den Weltmeistertitel sicherte sich zum ersten Mal Finnland, das von der Disqualifikation Kanadas am letzten Spieltag profitierte. Dahinter platzierten sich die Tschechoslowakei und Schweden. Zur Disqualifikation der Kanadier war es nach ein Massenschlägerei im Spiel mit der UdSSR gekommen, die daraufhin ebenfalls vom Turnier ausgeschlossen wurde. Da die Spiele gegen die beiden Mannschaften ihre Gültigkeit behielten, stieg die sieglose Schweiz in die B-Gruppe ab.

Modus

Wie die Jahre zuvor waren insgesamt acht Mannschaften für das Turnier zugelassen, deren Kader ausschließlich aus Akteuren mit einem Alter von unter 20 Jahren bestanden (U-20). Als einziger Neuling gehörte der amtierende B-Weltmeister aus Polen zum Teilnehmerfeld, der den Platz der im Jahr zuvor abgestiegenen bundesdeutschen Mannschaft einnahm. Der Modus sah eine gemeinsame Gruppe vor, in der alle Mannschaften je einmal gegen ihren Gegner anzutreten hatten. Der Sieger dieser Gruppe wurde Weltmeister, der Letztplatzierte stieg in die B-Weltmeisterschaft ab.

Turnierverlauf

Das Turnier wurde von einem Skandal überschattet: Bereits bei der Weltmeisterschaft vor einem Jahr war es im Prestige-Duell zwischen Kanada und der UdSSR turbulent zugegangen und beide Teams hatten Revanche für die Ereignisse angekündigt. Auch diesmal lag viel Brisanz in diesem Spiel, obwohl nur noch die Kanadier bei einem möglichen Sieg Chancen auf den Titelgewinn besaßen. Sieben Minuten vor Spielende kam es beim Stand von 4:2 für Kanada zu einer Massenschlägerei zwischen beiden Teams, an der sich neben sämtlichen Spielern auch die Trainer und Betreuer beteiligten.[1] Der Schiedsrichter musste daraufhin das Spiel abbrechen.[2]

Die Internationale Eishockey-Föderation (IIHF) reagierte auf diese Ereignisse mit drakonischen Strafen. Neben der Disqualifikation beider Mannschaften wurden insgesamt 19 Akteure mit einer Spielsperre von jeweils 18 Monaten belegt, das Strafmaß für die sowjetischen bzw. kanadischen Trainer und Betreuer belief sich auf zwei Jahre. Während das abgebrochene Spiel aus der Wertung genommen wurde, behielten dagegen die Ergebnisse aus den anderen Partien ihre Gültigkeit. In erster Linie konnte davon das Team aus Finnland profitieren und wurde damit zum ersten Mal in seiner Geschichte Junioren-Weltmeister. Die während des gesamten Turnierverlaufs sieglosen Schweizer mussten dagegen absteigen, da die Mannschaften aus Kanada und der UdSSR trotz ihrer Disqualifikation in der A-Gruppe verbleiben durften.

Spiele und Abschlusstabelle

Pl. Finnland Vorlage:CZS SchwedenSchweden Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Polen Schweiz Kanada Sowjetunion Sp S U N Tore Punkte
1. Finnland Finnland 5:3 0:5 4:1 13:3 12:1 6:6 5:4 7 5 1 1 45:23 11:03
2. Vorlage:CZS Tschechoslowakei 3:5 4:3 2:8 9:2 8:1 5:1 5:3 7 5 0 2 36:23 10:04
3. Schweden Schweden 5:0 3:4 8:0 15:0 8:0 3:4 3:3 7 4 1 2 45:11 09:05
4. Vereinigte Staaten USA 1:4 8:2 0:8 15:2 12:6 2:6 4:2 7 4 0 3 42:30 08:06
5. Polen Polen 3:13 2:9 0:15 2:15 8:3 3:18 3:7 7 1 0 6 21:80 02:12
6. Schweiz Schweiz 1:12 1:8 0:8 6:12 3:8 4:6 0:8 7 0 0 7 15:62 00:14
Kanada Kanada 6:6 1:5 4:3 6:2 18:3 6:4 ann. 6 4 1 1 41:23 09:03
Sowjetunion UdSSR 4:5 3:5 3:3 2:4 7:3 8:0 ann. 6 2 1 3 27:20 05:07

Beste Scorer

Abkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, +/− = Plus/Minus, PIM = Strafminuten; Fett: Turnierbestwert

Spieler Team GP G A Pts PIM
Ulf Dahlén SchwedenSchweden Schweden 7 7 8 15 2
Teppo Kivelä Finnland Finnland 7 6 6 12 2
Janne Ojanen Finnland Finnland 7 3 9 12 6
Jukka-Pekka Seppo Finnland Finnland 7 3 9 12 18
Pat Elynuik Kanada Kanada 7 6 5 11 2
Pär Edlund SchwedenSchweden Schweden 7 5 6 11 10
Roger Öhman SchwedenSchweden Schweden 7 5 6 11 4
Sami Wahlsten Finnland Finnland 7 4 7 11 0
Bo Svanberg SchwedenSchweden Schweden 7 7 3 10 6
Martin Hosták Vorlage:CZS Tschechoslowakei 7 7 3 10 8

Titel, Auf- und Abstieg

Weltmeister
Finnland
Finnland
Marko Allen, Mikko Haapakoski, Markus Ketterer, Teppo Kivelä, Marko Kiuru, Timo Kulonen, Mikko Laaksonen, Jari Laukkanen, Antti Lehtosaari, Jukka Marttila, Petri Matikainen, Janne Ojanen, Jari Parviainen, Kari Rosenberg, Jukka-Pekka Seppo, Jyrki Silius, Pekka Tirkkonen, Antti Tuomenoksa, Sami Wahlsten, Sami Wikström
Trainerstab: Hannu Jortikka, Urpo Ylönen
Silber
Vorlage:CZS
Tschechoslowakei
Roman Andrýs, Aleš Badal, Radomír Brázda, Martin Hosták, Juraj Jurík, Tomáš Kapusta, Robert Kron, František Kučera, Jiří Látal, Roman Lipovský, Ladislav Lubina, Ivan Matulík, Roman Němčický, Petr Pavlas, Luboš Pázler, Rudolf Pejchar, Karol Rusznyák, Oldřich Svoboda, Robert Svoboda, Lubomír Václavíček
Trainerstab: Jiří Justra, Július Černický
Bronze
SchwedenSchweden
Schweden
Håkan Åhlund, Roger Åkerström, Johan Borg, Ulf Dahlén, Pär Edlund, Tomaz Eriksson, Rikard Franzén, Niklas Gällstedt, Johan Garpenlöv, Anders Gozzi, Roger Hansson, Jonas Heed, Calle Johansson, Roger Johansson, Örjan Lindmark, Sam Lindståhl, Roger Öhman, Ulf Sandström, Thomas Sjögren, Bo Svanberg
Trainerstab: Gunar Jansson, Thomas Magnusson
Absteiger: Schweiz Schweiz
Aufsteiger: Deutschland BR BR Deutschland

Auszeichnungen

Spielertrophäen
Auszeichnung Spieler Team
Bester Torhüter Markus Ketterer Finnland Finnland
Bester Verteidiger Calle Johansson SchwedenSchweden Schweden
Bester Stürmer Robert Kron Vorlage:CZS Tschechoslowakei
All-Star-Team
Angriff: SchwedenSchweden Ulf DahlénVorlage:CZS Juraj JuríkVereinigte StaatenVereinigte Staaten Scott Young
Verteidigung: Vorlage:CZS Jirí LátalVereinigte StaatenVereinigte Staaten Brian Leetch
Tor: SchwedenSchweden Sam Lindståhl

Kader der disqualifizierten Teams

Kanada
Kanada
Steve Chiasson, Yvon Corriveau, Pat Elynuik, Theoren Fleury, Greg Hawgood, Kerry Huffman, Chris Joseph, Mike Keane, David Latta, Dave McLlwain, Scott Metcalfe, Steve Nemeth, Luke Richardson, Stéphane Roy, Everett Sanipass, Brendan Shanahan, Shawn Simpson, Pierre Turgeon, Jimmy Waite, Glen Wesley
Trainerstab: Bert Templeton, Pat Burns
Sowjetunion
UdSSR
Jewgeni Dawydow, Sergei Fjodorow, Aljaksandr Haltschenjuk, Waleri Iwannikow, Aleksandrs Kerčs, Wladimir Konstantinow, Pawel Kostitschkin, Wladimir Malachow, Dmitri Medwedew, Alexander Mogilny, Igor Monajenkow, Wadim Mussatow, Sergei Ossipow, Waleri Popow, Wadim Priwalow, Anton Sagorodni, Sergei Schesterikow, Waleri Selepukin, Andrei Smirnow, Dmitri Zygurow
Trainerstab: Wladimir Wassiljew, Walentin Gurejew

B-Weltmeisterschaft

in Rouen, Frankreich

Vorrunde

Gruppe A
Teams FRG JPN FRA ROM Tore Pkt.
1. BR Deutschland 6:3 2:2 16:3 24:8 5:1
2. Japan 3:6 3:1 11:7 17:14 4:2
3. Frankreich 2:2 1:3 4:3 7:8 3:3
4. Rumänien 3:16 7:11 3:4 13:31 0:6
Gruppe B
Teams NOR AUT NED ITA Tore Pkt.
1. Norwegen 11:1 5:5 12:1 28:7 5:1
2. Österreich 1:11 6:4 4:4 11:19 3:3
3. Niederlande 5:5 4:6 7:5 16:16 3:3
4. Italien 1:12 4:4 5:7 10:23 1:5
Meisterrunde um Platz 1-4
Teams FRG NOR JPN AUT Tore Pkt.
1. BR Deutschland 13:3 (6:3) 11:0 30:6 6:0
2. Norwegen 3:13 7:5 (11:1) 21:19 4:2
3. Japan (3:6) 5:7 6:3 14:16 2:4
4. Österreich 0:11 (1:11) 3:6 4:28 0:6
Abstiegsrunde um Platz 5-8
Teams FRA ROM NED ITA Tore Pkt.
1. Frankreich (4:3) 7:5 7:3 18:11 6:0
2. Rumänien (3:4) 7:4 5:1 15:9 4:2
3. Niederlande 5:7 4:7 (7:5) 16:19 2:4
4. Italien 3:7 1:5 (5:7) 9:19 0:6

Abschlussplatzierung

RF Team
1 Deutschland BR BR Deutschland
2 Norwegen Norwegen
3 JapanJapan Japan
4 OsterreichÖsterreich Österreich
5 FrankreichFrankreich Frankreich
6 Rumänien 1965 Rumänien
7 NiederlandeNiederlande Niederlande
8 ItalienItalien Italien

Auf- und Absteiger

Junioren B-Weltmeister 1987: Deutschland BR BR Deutschland
Aufsteiger in die A-Gruppe: Deutschland BR BR Deutschland
Absteiger aus der A-Gruppe: Schweiz Schweiz
Absteiger in die C-Gruppe: ItalienItalien Italien
Aufsteiger aus der C-Gruppe: Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien

Topscorer

Spieler Land Tore Assists Punkte
Andreas Brockmann Deutschland BR BR Deutschland 6 8 14
Andreas Lupzig Deutschland BR BR Deutschland 6 7 13
Sepp Wassermann Deutschland BR BR Deutschland 5 6 11
Morten Finstad Norwegen Norwegen 6 4 10
Roger Dahl Norwegen Norwegen 6 4 10

Auszeichnungen

Spielertrophäen

Auszeichnung Spieler Team
Bester Torhüter Klaus Merk Deutschland BR BR Deutschland
Bester Verteidiger Takayuki Kobori JapanJapan Japan
Bester Stürmer Knut Walbye Norwegen Norwegen

C-Weltmeisterschaft

in Esbjerg, Dänemark

Spiele und Abschlusstabelle

Teams YUG DAN GBR BUL ESP AUS Tore Pkt.
1. Jugoslawien 13:4 6:4 5:1 11:2 21:1 56:12 10:0
2. Dänemark 4:13 11:4 8:3 7:3 14:1 40:11 8:2
3. Großbritannien 4:6 4:11 4:2 6:2 7:0 25:21 6:4
4. Bulgarien 1:5 3:8 2:4 8:5 7:1 21:23 4:6
5. Spanien 2:11 3:7 2:6 5:8 7:2 19:34 2:8
6. Australien 1:21 1:14 0:7 1:7 2:7 5:56 0:10

Auf- und Absteiger

Junioren C-Weltmeister 1987: Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
Aufsteiger in die B-Gruppe: Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
Absteiger aus der B-Gruppe: ItalienItalien Italien

Auszeichnungen

Spielertrophäen

Auszeichnung Spieler Team
Bester Torhüter Martin McKay Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Großbritannien
Bester Verteidiger Søren Jensen Danemark Dänemark
Bester Stürmer Nik Zupančič Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien

Einzelnachweise

  1. WJHC History - 1987. TSN, abgerufen am 2. Juni 2010.
  2. Punch-up in Piestany. CBC, 4. Januar 1987, abgerufen am 2. Juni 2010.

Vorlage:Link GA