Zum Inhalt springen

Jemen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Mai 2003 um 09:15 Uhr durch TomK32 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Die Republik Jemen (al-Jumhuriyah al-Yamaniyah) liegt zwischen Oman und Saudi-Arabien und grenzt an das Rote Meer, den Golf von Aden und das Arabische Meer

  • Einwohner: 17,5 Millionen (geschätzt. 2000)
  • Hauptstadt: Sanaa
  • Amtssprache: Arabisch
  • Nationalfeiertag: 22. Mai

Geschichte

Der Nord-Jemen wurde 1918 vom Osmanischen Reich unabhängig. Die Briten, die im Gebiet um den Golf von Aden im 19. Jahrhundert ein Protektorat errichtet hatten, zogen 1967 ab. 1990 vereinigten sich Nord- und Südjemen zur Republik Jemen.

Politik

Innenpolitik / Wahlen

1993 fanden im frisch vereinigten Jemen die ersten freien Wahlen statt in denen sich drei große Parteien gegenüber standen. Der Allgemeine Volkskongress ehemals Einheitspartei im Nordjemen, die Sozialistische Partei, Einheitspartei des Südjemen sowie als dritte die Jemenitische Vereinigung für Reformen (Islah). Die Koalition von Islah und Volkskongress wurde fast Modell für eine arabische Demokratisierung. Allerdings behielten alle Parteien ihre Truppen und sorgte durch militärische Ausgewogenheit für Stabilität.

Bei der Parlamentswahl in April 1997 unterlagen die Solzialisten und Präsident Ali Abdallah Saleh konnte mit einer absoluten Mehrheit ohne die Islah regieren.

Am 23. September 1999 wurde der seit 1978 regierende Präsident ein fünftes Mal gewählt, der einzige Gegenkandidat, der langjährige Parlamentsvorsitzende und Scheich Abdallah al-Ahmar, war aus den eigenen Reihen ausgewählt worden und so waren 96,3% der Stimmen für Saleh auch keine Überraschung. In nur 6 Jahren war Jemen wieder zu einem typischen arabischen Einparteienstaat geworden.

Ab 1999 wurde der Druck auf die Oppositionsparteien erhöht, obwohl die Regionalwahlen im Februar 2002 durch ein Dezentralisierungsgesetz zu pluralistischen Gemeinde- und Regionalräten führten.

Im Februar 2001 konnte die Staatspartei ihre Macht mit einer durch ein Referendum abgesicherte dritte Verfassungsreform stärken. Der Konsultationsrat wurde in eine zweite Kammer gewandelt (Madschlis al-Schura) und die präsidiale Amtszeit dauerte nun sieben statt fünf Jahre. Präsident Ali Abdallah Saleh wird dadurch bis 2004 regieren können und wohl von seinem Sohn Ahmed Saleh abgelöst werden.

Nach dem 11. September 2001 wurden ausländischen Studenten sowohl Stipendien als auch Visa gestrichen wodurch diese zur Ausreise gezwungen waren.

Der radikale Flügel der Partei, angeführt von Scheich Abdelmadschid al-Zandani geriet ebenso wie die oppositionelle Presse unter Beschuss. Wörtlich unter Beschuss geriet auch der Sohn des Parlamentpräsidenten der am 24. Oktober in einem bewaffneten Kampf zwischen Polizei und der Garde des Parlamentspräsidenten schwer verletzt wurde.

Am 28. Dezember 2002 wurde der zweitwichtigste Politiker der Sozialisten, Jarallah Omar, beim Parteitag der Islah getötet. Ein Täter fehlt noch, jedoch verdächtigt die Regierung Anhänger der Islah, obwohl diese gerade von Omar zu einer Koalition gegen die Staatspartei aufgerufen worden waren.


Außenpolitik

Im Golfkrieg von 1990 hatte Jemen noch den Irak unterstützt, konnte aber 1999 die Beziehungen zu Kuwait normalisieren.

Die außenpolitischen Bemühungen des Staatschefs zeigten sehr gute Erfolge. 1998 wurden diplomatische Beziehungen zwischen Jemen und dem Vatikan aufgenommen und Frankreich stufte den Jemen als "Zone de solidarité prioritaire" ein, was eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern bedeutet. Im Solmalia-Konflikt konnte Jemen im Dezember 2000 mit Erfolg vermitteln.

Die Beziehungen zwischen den USA und Jemen sind trotz eines Treffens von Bill Clinton und Ali Abdallah Saleh im April 2000 gespannt. Jemen schlägt seit Beginn der zweiten Intifada eine härtere Gangart ein (siehe Innenpolitik) und ist bei der Zusammenarbeit für mehr Sicherheit zaghaft. Aber auch der Einsatz einer US-Drohne die am 3. November 2002 sechs mutmaßliche El Kaida-Kämpfer in Jemen tötete und die Ermordung dreier US-Missionare am 31. Dezember 2002 belasten die Beziehungen. Trotzdem ist Washington an einer Stärkung der jemenitischen Regierung interessiert.

Im Januar 2002 trat Jemen dem Golf-Kooperationsrat bei, vorerst nur als Beobachter.

Am 6. Oktober 2002 wurde der französische Tanker Limburg durch einen Bombenanschlag vor der Küste von Mukallah (Jemen) versenkt.


Grenzstreitigkeiten

Der Konflikt um den genauen Grenzverlauf zum Sultanat Oman wurde beigelegt.

Im Abkommen von Jeddah wurder die Grenzstreitigkeit mit Saudi-Arabien beendet. Jemen erhält einen Gebietsstreifen unter dem sich höchstwahrscheinlich Erdöl befindet und akzeptiert im Gegenzug das Abkommen von Taif 1934 in dem Imam Yahya Saudi-Arabien zwei Provinzen überlies.

In Bezug auf die Hanischinseln wurde der Internationale Gerichtshof angerufen der im Oktober 1998 gegen Erithrea entschied.


Geographie

Landkarte des Jemen (164KB)