Christian Garve
Christian Garve (* 7. Januar 1742 in Breslau; † 1. Dezember 1798 in Breslau) zählte in der Spätaufklärung neben Immanuel Kant und Moses Mendelssohn zu den bekanntesten Philosophen Deutschlands. Heute ist er nahezu vergessen.
Christian Garve wurde als Sohn einer Handwerkerfamilie geboren und starb 56-jährig in seinem Elternhaus. Er studierte und lehrte in Leipzig, hielt sich aber die längste Zeit seines Lebens bei seiner Mutter in Breslau auf.
Bekannt wurde Garve vor allem durch seine rege Übersetzungstätigkeit (u. a. Ciceros "De officiis", Adam Smith "Der Wohlstand der Nationen"). Er war stark von der schottischen Aufklärung und der stoischen Ethik geprägt. Seine in ihren Grundzügen empiristische Philosophie hat er nie als System formuliert, sondern als Anmerkungen und Essays publiziert. Dies trug ihm u. a. den Vorwurf ein, nur ein seichter Popularphilosoph zu sein. Diesen Ruf hat er bis heute.
Hervorzuheben ist seine Auseinandersetzung mit Immanuel Kant. Sie begann mit einer vom Göttinger Philosophen Feder gekürzten Rezension von Kants "Kritik der reinen Vernunft" in den „Göttinger Gelehrten Anzeigen“. Kant fühlte sich missverstanden. Auch die ursprüngliche, längere Fassung der Rezension, die Garve daraufhin in der „Allgemeinen Deutschen Bibliothek“ veröffentlichte, brachte ihm Kants Widerspruch. Aber nicht nur das. Kant schrieb nun seinerseits an einem "Anti-Garve". Dieses Vorhaben entwickelte sich im Laufe der Zeit zur "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten". Die wissenschaftliche Auseinandersetzung zwischen Immanuel Kant und Christian Garve zog sich bis Garves Tod im Jahre 1798 hin.
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Personendaten | |
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NAME | Garve, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | bekannter Philisoph |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1742 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 1. Dezember 1798 |
STERBEORT | Breslau |