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Markus Dinkel

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Markus Dinkel (* 12. Februar 1762 in Eiken; † 5. Februar 1832 in Bern) war ein Schweizer Kunstmaler, der zu den Schweizer Kleinmeistern gezählt wird.

Leben

Markus Dinkel wurde 1762 im damals noch zu Vorderösterreich gehörenden Eiken geboren. In den 1780er bewarb sich Markus Dinkel in Zürich vergeblich um eine Ausbildung bei dem Landschaftsmaler Johann Heinrich Wüest. Erfolgreicher war Dinkel bei Johann Kaspar Lavater, der ihm einige Aufträge erteilte. Lavater, selbst mehrfach von Dinkel porträtiert, war mit den Leistungen und der lebensführung von Dinkel nicht zufrieden. Unter ein Selbstporträt von Dinkel notierte er am 20. März 1790: „So vor dem Spiegel steht ein Gemisch von Talent und von Leichtsinn”.[1] Möglicherweise brach Markus Dinkel im gleichen Jahr zu einer Studienreise nach Deutschland auf, da eines seiner Porträts in Meiningen entstand.

Ab 1793 siedelte Markus Dinkel dauerhaft nach Bern über. Zunächst arbeitete er als Kolorist für Gabriel Lory den Älteren (1763-1840). Als selbstständiger Künstler arbeitete er überwiegend als Porträtmaler für das lokale Patriziat und Touristen, die sich von Dinkel in Schweizer Volkstrachten darstellen liessen. Bekannt ist ein Porträt der Joséphine de Beauharnais in Berner Bauerntracht.

Nach der Schlacht am Grauholz im März 1798 half Markus Dinkel bei der Rettung des Berner Schultheissen Niklaus Friedrich von Steiger.

Zusammen mit Johann Emmanuel Locher gab Markus Dinkel ab 1820 einen Recueil des Portraits Suisses des 22 Cantons heraus. 1810, 1818, 1824 und 1830 beteiligte sich Markus Dinkel an Berner Ausstellungen. Aufgrund eines aufwändigen Lebenstils verarmte Dinkel. Der Verkauf von Nuditäten war seinem Ruf abträglich. Vor dem Bankrott stehend stürzte sich Dinkel am 5. Februar von der Berner Untertorbrücke in die Aare. Das Konkursverfahren wurde nach seinem Tod im März eröffnet.

Werke

Arbeiten Dinkels finden sich in den Aarauer, Basler, Berner und Solothurner Kunstmuseen sowie im Fricktaler Museum in Rheinfelden.

  • Recueil de portraits et costumes Suisses des 22 cantons accompagné d'un supplément, Johann Peter Lamy, Bern 1820-1829

Einzelnachweise

  1. Handbüchlein: Das Antlitz eine Obsession, Johann Caspar Lavater, Kunsthaus Zürich, 2012, S. 169.
Commons: Markus Dinkel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien