Kreis Werdau
Basisdaten[1] | |
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Bezirk der DDR | Karl-Marx-Stadt |
Kreisstadt | Werdau |
Fläche | 208 km² (1989) |
Einwohner | 69.884 (1989) |
Bevölkerungsdichte | 336 Einwohner/km² (1989) |
Kfz-Kennzeichen | T, X (1953–1990) TW, XW (1974–1990) WDA (1991–1994) |
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Der Kreis Werdau im Bezirk Karl-Marx-Stadt |
Der Kreis Werdau war ein Landkreis im Bezirk Karl-Marx-Stadt der DDR. Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Werdau im Freistaat Sachsen fort. Sein Gebiet liegt heute im Landkreis Zwickau im Freistaat Sachsen.
Geschichte und Terriorialstruktur
Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfassenden Kreisreform, bei der unter anderem die Länder ihre Bedeutung verloren und neue Bezirke gebildet wurden.
Der neue Kreis Werdau wurde aus folgenden 30 Gemeinden gebildet:
5 Gemeinden vom Landkreis Gera:
- Gauern, Großpillingsdorf, Linda b. Weida, Mannichswalde und Vogelsang
1 Gemeinde vom Landkreis Glauchau:
- Waldsachsen
2 Gemeinden vom Landkreis Greiz:
- Fraureuth und Gottesgrün
22 Gemeinden vom Landkreis Zwickau:
- Beiersdorf, Blankenhain, Crimmitschau, Dänkritz, Gospersgrün, Hartmannsdorf b. Werdau, Königswalde, Langenbernsdorf, Langenhessen, Langenreinsdorf, Lauenhain, Lauterbach, Leubnitz, Neukirchen a.d. Pleiße, Niederalbertsdorf, Oberalbertsdorf, Ruppertsgrün, Seelingstädt, Steinpleis, Trünzig, Werdau und Zwirtzschen.
Der Kreis wurde dem neugebildeten Bezirk Karl-Marx-Stadt zugeordnet.[2] Kreissitz wurde die Stadt Werdau.
Durch Gemeindegebietsveränderungen und Umgliederungen in Nachbarkreise sank die Zahl der Gemeinden von Kreisbildung bis -auflösung von 30 auf 21:
- 20. Juni 1957 – Eingliederung von Oberalbertsdorf in die Gde. Niederalbertsdorf
- 1. April 1974 – Eingliederung von Großpillingsdorf in die Gde. Blankenhain
- 1. Januar 1994 – Eingliederung von Blankenhain, Langenreinsdorf und Mannichswalde in die Stadt Crimmitschau
- 1. Januar 1994 – Eingliederung von Beiersdorf und Gospersgrün in die Gde. Ruppertsgrün
- 1. März 1994 – Eingliederung von Niederalbertsdorf in die Gde. Langenbernsdorf
- 4. Dezember 1952 – Rückgliederung von Waldsachsen in den Kreis Glauchau
- 4. Dezember 1952 – Rückgliederung von Gauern und Linda b. Weida in den Kreis Gera
- 4. Dezember 1952 – Umgliederung von Gösau vom Kreis Schmölln zum Kreis Werdau
- 1. Juli 1958 – Rückgliederung von Gottesgrün in den Kreis Greiz
- 1. Juli 1958 – Umgliederung von Seelingstädt und Zwirtschen, Rückgliederung von Vogelsang in den Landkreis Gera.
Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Werdau umbenannt.[3] Anlässlich der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Landkreis im Oktober 1990 dem wiedergegründeten Land Sachsen zugesprochen. Bei der ersten sächsischen Kreisreform ging er am 1. August 1994 im neuen Landkreis Zwickauer Land auf.[2]
Geographie
Der Kreis Werdau lag westlich von Zwickau und wurde von der Pleiße durchflossen. Der Kreis grenzte an folgende Kreise (im Uhrzeigersinn): Greiz im Südwesten, Gera im Nordwesten, Schmölln im Norden, Glauchau im Osten, Zwickau im Südosten und Reichenbach im Süden.
Wirtschaft
Bedeutende Betriebe waren unter anderem:
- VEB Kraftfahrzeugwerk „Ernst Grube“ Werdau
- VEB Waggonbau Werdau
- VEB Maßindustrie Werdau
- VEB Volltuchwerke Crimmitschau
- VEB Apparate- und Kompensatorenbau Crimmitschau
- VEB ZWEIGA Werdau.
Verkehr
Über die Autobahn Eisenach–Dresden war der Kreis an das Autobahnnetz der DDR angeschlossen. Dem überregionalen Straßenverkehr diente außerdem die F 175 von Zwickau über Werdau nach Weida.
Das Kreisgebiet wurde von den Eisenbahnstrecken Werdau–Dresden, Leipzig–Werdau–Plauen und Werdau–Weida–Mehltheuer erschlossen.
Bevölkerungsdaten
Kreis Werdau[1] | ||||||||
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Jahr | 1960 | 1971 | 1981 | 1989 | ||||
Einwohner | 91.967 | 86.820 | 75.539 | 69.884 |
Bevölkerungsübersicht aller 21 Gemeinden des Kreises, die 1990 in das wiedergegründete Land Sachsen kamen.[4]
AGS | Gemeinde | Einwohner | Fläche (ha) | |
3.10.1990 | 31.12.1990 | |||
14054010 | Beiersdorf | 706 | 707 | 680 |
14054020 | Blankenhain | 1 042 | 1 034 | 1 143 |
14054030 | Crimmitschau, Stadt | 22 801 | 22 665 | 2 854 |
14054040 | Dänkritz | 189 | 189 | 167 |
14054050 | Fraureuth | 3 675 | 3 652 | 928 |
14054070 | Gospersgrün | 333 | 333 | 263 |
14054090 | Hartmannsdorf | 122 | 123 | 284 |
14054100 | Königswalde | 654 | 650 | 651 |
14054110 | Langenbernsdorf | 2 080 | 2 047 | 1 966 |
14054120 | Langenhessen | 2 013 | 2 010 | 1 035 |
14054130 | Langenreinsdorf | 677 | 675 | 851 |
14054140 | Lauenhain | 356 | 364 | 895 |
14054150 | Lauterbach | 591 | 585 | 471 |
14054160 | Leubnitz | 3 255 | 3 233 | 2 945 |
14054170 | Mannichswalde | 722 | 718 | 655 |
14054180 | Neukirchen/Pleiße | 3 580 | 3 555 | 1 041 |
14054190 | Niederalbertsdorf | 612 | 609 | 951 |
14054200 | Ruppertsgrün | 1 366 | 1 368 | 383 |
14054210 | Steinpleis | 2 557 | 2 543 | 1 006 |
14054220 | Trünzig | 1 024 | 1 025 | 718 |
14054230 | Werdau, Stadt | 19 683 | 19 241 | 930 |
14054 | Landkreis Werdau | 68038 | 67326 | 20819 |
Kfz-Kennzeichen
Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren TW und XW begannen, zugewiesen.[5]
Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen WDA. Es war bis zum 31. Dezember 1994 gültig. Seit dem 9. November 2012 ist es im Landkreis Zwickau erhältlich.
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Oktober 2009.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- ↑ Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990
- ↑ Regionalregister Sachsen
- ↑ Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 303.