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Benutzer:Rob rupa/Bački Brestovac

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Бачки Брестовац
Szilberek
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Rob rupa/Bački Brestovac (Serbien)
Rob rupa/Bački Brestovac (Serbien)
Basisdaten
Staat: Serbien Serbien
Provinz: Vojvodina
Okrug: Sombor
Koordinaten: 45° 37′ N, 19° 16′ OKoordinaten: 45° 37′ 2″ N, 19° 16′ 11″ O
Einwohner: 3.469 (2002)
Postleitzahl: 25242
Datei:C:\Dokumente und Einstellungen\Robert\Eigene Dateien\Wiki Brestovac\kirche.jpg
Katholische Kirche in Bački Brestovac


Bački Brestovac (serbisch/kroatisch: Бачки Брестовац, deutsch historisch: Ulmenau, deutsch: Batschki Brestowatz, ungarisch: Szilberek), andere Namen: Batsch-Brestowatz, Bácsbresztovácz, Silberg, ist ein Dorf im Kreis Odžaci, in Serbien, die in der südlichen Batschka der autonomen Provinz Vojvodina in der Pannonische Tiefebene liegt.

Geografische Lage

Die Gemeinde Bački Brestovac liegt ca. 25 km südöstlich von der wichtigen Kreistadt Sombor an der Bahnlinie Sombor-Novi Sad (Deutsch Neusatz). In unmittelbarer Nähe liegen die Orte Odzaci (Hodschag, Bezirksort, ca. 10 km), Militisch (7 km), Doroslovo (6,5 km), Stapar (7 km), Siwatz (14 km), Weprowatz (7km ) und Filipowa (7,5 km).

Die Siedlung hat eine Fläche von xxx km² und ist von folgenden Gemeinden umgeben. Nordwestlich liegt Sombor, südöstlich Novi Sad, südlich Odzači, östlich Kula und westlich Apatin. Die Entfernung zu Sombor beträgt ca. 20 km und zu Novi Sad ca. 60 km.

In allen Himmelrichtujngen liegen vor Brestovac Kanäle: im Norden und Osten verläuft der Große Batschka-Kanal bzw. der Kleine Batschka-Kanal, im Westen und Süden verläuft der Donau-Theiß-Kanal.


Demografie

Einwohnerzahlen

In der Gemeinde Bački Brestovac lebten (laut der Volkszählung 2002) 3.469 Menschen. Vor dem Zweiten Weltkieg als auch nach dem zweiten Weltkrieg ist die Gesamtweinwohnerzahl vergleichbar auf seinem hohen Stand von etwa 5200 Einwohner [1] [2] . Jedoch ist es wichtig anzumerken, dass der zunehmend schwindende Anteil der deutschen Bevölkerung durch Zuwanderung und Ansiedlung aus anderen jugoslawischen Gegenden ausgeglichen wurde.

   * Jahr      Gesamt     Deutsche    Serben  Ungarn   Juden
   * 1931      5240       4344        892     12       2
   * 1941      4957       ca. 4000    817     81       1 

In der neueren Zeit besteht die Bevölkerung zum großen Teil nur aus Serben; in der Nachkriegszeit nahm die Einwohnerzahl stetig ab:

   * 1961: 5,226
   * 1971: 4,589
   * 1981: 3,876
   * 1991: 3,737
   * 2002: 3,469

Die Serben bilden den größten Teil der Bevölkerung. Die aus dem Jahr 2002 ermittelte ethnische Verteilung der Vojvodina zeigt die Graphik.

Ethnien nach Volkszählung 2002


Namensgebung

Der Name Brestowatz (ungarisch Szilberek) hat einen slawischen Ursprung. Vermutlich standen dort Ulmen und von diesen Bäumen leitete sich der Name Brest=Ulme her. 1904 wurde der Name in Szilberek madjarisiert (ungarisiert) und trug diesen Namen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Ab 1918 war der amtliche Name Bački Brestovac. Mit der Besetzung am 12. April 1941 im Zweiten Weltkrieg bis Ende September 1944 durch die Ungarn hieß die Gemeinde wieder Szilberek. Seit Oktober 1944 ist wieder Bački Brestovac der amtliche Name.



Geschichte

Erste Besiedlung:

Nach Meinung der Geologen war die Gegend der Vojvodina eine lange Zeit eine Vertiefung, ein Meer, später dann Seen. Daraus entstanden Moore mit Ablagerungen und Flugsandverwehungen, was zu einem sehr fruchtbaren Boden führte. Teilweise finden sich heute noch Stellen, bei denen aus dem moorähnlichen Boden zur Zwecke der Trockenlegung Wasser abgepumpt wird. Der fruchtbare Boden erwies sich ideal für die Landwirtschaft. Historische Funde sind bis in die Römerzeit bekannt. Nach den Römern wurde die Gegend in der Zeit der Tartaren verwüstet. Im 15 Jahrhundert brachen die Türken ein und als Folge darus entstand aus dem fruchtbaren Ackerland ein fast menschenleeres Weideland. In der Zeit der türkischen Herrschaft in der Batschka, zogen von Süden Serben und Bunjewaren mit ihren Viehherden ein. So entstand nach 1526 der Ort Brestowatz neben vielen weitere Orte in dieser Zeit. Einen Beweis dafür, dass Brestowatz schon während der Türkenzeit bestanden hat, findet sich aus dem erzbischöflichen Urbarialverzeichnis, in dem im Jahre 1542 der Meierhof „Brestovacz major“ (Großbrestowatz) erwähnt wird, dessen Bewohner der erzbischöflichen Rechnungsstelle jährlich 16 Münzen als Brandschatz zu leisten hatten. Die Aufzeichnungen der türkischen Steuerlisten reichen etwa bis 1590, danach finden sich keine geschichtliche Erwähnung mehr. Nach einer Reihe an verlorenen Schlachten (1699 Frieden von Karlowatz) wurden die Türken aus Zentraleuropa zurückgedrängt und ganz Ungarn befreit. Es ist mit aller Sicherheit anzunehmen, dass beim Rückzug der Türken aus der Gegend im Zeitraum zwischen 1687-1699 der Ort vernichtet wurde. Somit endet der erste Geschichtsabschnitt von Brestowatz. Als kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriges die Gastwirtschaft des Menninger Paul in der Franzosengasse vom neuen Besitzer umgebaut wurde, fand man bei den Ausgrabungen viele menschliche Knochen. Die Vermutung, dass es sich dabei um einen früheren serbischen Friedhof aus der Türkenzeit handelte, ist allerdings nicht bewiesen worden.

Zweite Besiedlung:

In den nachfolgenden Jahren fielen die Türken wiederholt in die Batschka ein, deshalb wurde in Brestowatz Militär einquartiert und 1745 wieder abgezogen. Nach der Türkenherrschaft war die ganze Gegend der Batschka weitgehend entvölkert, die Felder verlassen und unbestellt. Damit jedoch zur Bebauung der Felder genügend Arbeiter vorhanden waren, wurden aus anderen Gebieten des Reiches Heiliges Römisches Reich Menschen angesiedelt, teilweise unter finanzieller und materieller Unterstützung (Kolonisierungs-Patent von Kaiserin Maria Theresia, das Ansiedlungspatent von Kaiser Joseph II., siehe auch Schwabenzug). Die Ziele waren mehrschichtig: Zum einen sollten die neuerworbenen Gebiete gegenüber dem osmanischen Reich gesichert werden. Zum anderen ging es auch darum, durch die Ansiedlung deutscher Siedler Unruhen in Ungarn zu verhindern, aber auch darum, die fruchtbare Gegend langfristig zur Nahrungsmittelversorgung des Reiches auszubauen. Im Mai 1786 bringt der königliche Ansiedlungskommissar des Österreich-ungarischen Kaiserreiches Michael Üemenyi die Ansiedlung der „Reichskolonisten“ auf den Weg. Unter der Regentschaft von Kasierin Maria Theresia und Kaiser Joseph II wurden aus den verschiedensten Provinzen des Östereich-Ungarischen Reiches, aus Belgien, Elsass, Rheinland und Wüttemberg, darunter auch eine große Anzahl an Franzosen angesiedelt. Es ist überliefert, dass die Siedler von der in Brestowatz ansässigen serbischen Bewohnern dazu eingeladen wurden, im gleichen Ort sich nieder zu lassen. So siedelten in Brestowatz 1786 100 Familien, in z.T. bereits bestehenden Häusern. Die Zugezogenen machten dann etwa zwei Drittel der Dorfbewohner aus. Von 1786 bis zu 1944/45 lebten beide Volksgruppen friedlich und gemeinsam in gleichen Ort. Aus dieser Zeit sind relativ wenig geschichtliche Informationen überliefert.


Ereignisse vor, während und nach den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts

Die historische Entwicklung des Ortes Bački Brestovac hängt unmittelbar mit der europäischen sowie der lokalen geschichtlichen Entwicklung in Serbien und der Batschka zusammen, daher wird hier genauer eingegangen.

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis 1918 gehörte die gesamte Region damit zu Ungarn als Teil Österreich-Ungarns. Wegen der rigorosen Assimilierungspolitik aufgrund der Bevölkerungsverhältnisse auf Kosten der nicht-ungarischen Bevölkerung und des immer rapider erstarkenden Serbiens südlich der Donau kam es öfters zu Aufständen der nicht-ungarischen Bevölkerung. Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns 1918, hat Brestovac //Petrovac// zur Dunavska Banovina (Banschaft Donau) des neuen SHS-Staats bzw. Königreiches Jugoslawien gehört. Nach der Niederlage Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg wurde die Batschka geteilt, der größte Teil Serbien zugeschlagen und der kleinere, nördliche Teil verblieb bei Ungarn. Im nördlichen Teil wurde nach dem Ersten Weltkrieg mit der „Sozialistischen ungarisch-serbischen Republik Batschka und Branau/Baranya“ eine kommunistische Räterepublik ausgerufen. Nach einem erfolglosen Versuch, die Unterstützung der Serben im südlichen Teil zu gewinnen, lösten rumänische sowie serbische Truppen die Räterepublik auf.

Mit der Besetzung des Königreiches Jugoslawien durch die deutsche Wehrmacht im Balkanfeldzug (1941) des Zweiten Weltkrieges wurde die südliche Batschka südliche Batschka an Ungarn angegliedert, das zu jener Zeit zu den Achsenmächten gehörte. Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung ließ der ungarische Befehlshaber General Ferenc Feketehalmy-Czeydner besipielsweise in Novi Sad vom 21. bis 23. Januar 1942 1246 Zivilisten erschießen, darunter waren 809 Juden, 375 Serben, 8 Deutsche und 18 Ungarn. Mehrere hundert Zivilisten wurden unter das Eis der zugefrorenen Donau geworfen und ertränkt.

Nach der Kapitulation Deutschlands (8.5.1945) trafen sich auf der Potsdamer Konferenz Mitte Juli 1945 die Vertreter der drei allierten Siegermächte, um eine europäische Nachkriegsordnung zu beraten. Zu dieser Zeit erfolgten in Polen und der Tschechoslowakei bereits wilde Verfolgungen der dortigen deutschstämmigen Minderheiten [3]. Zu deren Kontrolle und dem Zugeständnis der Westverschiebung Polens, was als Durchsetzung von Stalins Interessen gewertet wird, erschien mit dem Artikel XIII des Potsdamer Protokolls (Potsdamer Abkommen) die (völker-)rechliche Grundlage für die Umsiedlung der deutschen Bevölkerung in Osteuropa. Unter allierter Aufsicht erfolgte eine Massenumsiedlung und Aufnahme in alliierte Zonen des besetzten Deutschlands.[4] Jugoslawien und auch Rumänien nahmen jedoch nicht diese Möglichkeiten in Anspruch. Bis zum Herbst 1944 waren zwar bereits der übewiegende Teil der rund 450 000 Jugoslawiendeutschen aus eigenem Antrieb geflüchtet, es verblieben noch rund 200 000. Erst im Mai 1946 hat dann die jugoslawische Regierung unter Bezug auf das Potsamer Abkommen wiederholt [5] versucht, eine Zustimmung zu dem "Transfer der gesamten deutschen Minderheit" nach Deutschland zu erlangen, was jedoch von der Regierung der USA strikt abgelehnt wurde [6].

Innerhalb Jugoslawiens wurde aber bereits mit den AVNOJ-Beschlüssen vom 29. November 1943 noch während des Zweiten Weltkrieges der Grundstein für eine neue Föderation südslawischer Völker Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien unter der Führung der Kommunistischen Partei Jugoslawiens (KPJ) und dem Vorsitzenden Josip Broz Tito gelegt; später nach 1945 folgte die Gründung des Zweiten bzw. Tito Jugoslawiens (FNRJ/SFRJ). Angesichts des Vormarsches der Roten Armee wurden die meisten Donauschwaben evakuiert. Die Evakuierungen aus der Batschka und dem Banat begannen jedoch zu spät: Hier hatten sich die eigene „Volksgruppenleitung“ und die deutschen Besatzungsbehörden quergestellt, die Vorhaben des States gegenüber der ethnischen Minderheiten wurden nicht bekanntgegeben. Viele blieben daher zurück, als die deutschen Truppen den Rückzug antraten. Die Beteiligung der Volksdeutschen am Krieg gegen Jugoslawien diente Titos Partisanen jedoch als Begründung für ihre unbarmherzige politische Linie gegen die deutsche Minderheit. Nach den AVNOJ-Beschlüssen vom 21. November 1944, inbes. der geheimen "Verfügung von Jajce", wurden die Donauschwaben enteignet, ihre Bürgerrechte aberkannt und Staatszugehörigkeit entzogen. Bis Frühling 1945 wurden ca. 90 % (ca. 119.000 Personen) der verbliebenen jugoslawiendeutschen Bevölkerung interniert:Zentralarbeitslager für arbeitsfähige Männer, Ortslager für die Bevölkerung ganzer Ortschaften und Internierungslager für Arbeitsunfähige, Frauen, Kinder und Ältere. Auch in diesen Lagern war die ärztliche Versorgung mangelhaft, es kam zu Misshandlungen, Erschießungen und Vergewaltigungen, und Zehntausende starben an Unterernährung und Krankheiten. Der Historiker Michael Portmann spricht in ganz Jugoslawien von anfänglich rund 80 Lagern für die deutsche Bevölkerung [7]. Georg Wildmann [8] listet 84 Internierungslager namentlich auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien auf, darunter Lager Gakowa (Gakovo) mit 8.500 Todesfällen, dem größten in der Batschka, wo der überwiegende Teil der deutschstämmigen Bevölkerung von Bački Brestovac interniert wurde und 522 namentliche erfasste Sterbefälle von Brestowatzern bekannt sind. Die Verluste unter der deutschstämmigen zivilen Bevölkerung sind namentlich niedergeschrieben (ca 65000 Opfer). [9]

1947 konnten größere Gruppen ausreisen oder flüchten und fanden in Österreich, Deuschland, Frankreich, USA, Brasilien und Australien eine neue Heimat. Einige Zeitzeugen haben ihre Flucht aufgeschrieben [10] [11] [12] Das Gebiet der Batschka, so auch Bački Brestovac, wurde mit der Zeit durch Jugoslawen aus ärmeren Regionen der Volksrepublik Jugoslawien besiedelt. In Bački Brestovac verblieben beispielsweise leidiglich einige wenige, in serbische Familien eingeheiratete deutschstämmige Personen.

1974 wurde eine Erweiterung des Autonomiestatus der Vojvodina durch eine Verfassungsänderung erreicht, jedoch wurde dieser Status 1989 durch Slobodan Milošević aufgehoben, und erst nach dem Sturz der Regierung teilweise wiederhergestellt.

Nach dem Zerfall Jugoslawiens 1991, hat sich die Situation insgesamt enorm verschlechtert. Heute steht in Bački Brestovac jedes dritte Haus leer.

Wichtige Ereignisse in der Brestovacer Dorfgeschichte

Nach 1978 wurden Wasserleitungen angelegt und die Straßen geteert. (SRB S. 89)


Wirtschaft

Das Bestreben der Bauern, zumideste einem Sohn einen ausreichend Besitz zu sichern, wodurch die anderen Kinder weniger erhielten , hatte mit der Zeit zur Folge, dass viele nicht mehr Bauern werden konnten und sich daher ein starker Handwerker- und Arbeiterstand heranbildete und die ihren Lebensunterhalt nicht mehr direkt aus der Landwirtschaft bezogen, aber als Hanfkaufleute, Müller, Schmied, Wagner, Hechler, Hanfarbeiter und auch als Tagelöhner in der Landwirtschaft trotzdem vom Ertrag des Bodens lebten. Viele hatten zudem auch ein kleines Stück Feldeigentum oder Gemüsegarten. Die Gemeinde zählte im Jahr 1944 1323 deutsche Familien mit 4436 Personen. [13] [14] Diese Personen haben folgende Berufe ausgeführt:

  • Bauern 303 Familien (23%)
  • Handwerker und Kaufleute 258 Familien (20%)
  • Arbeiter 612 Familien (46%)
  • Beamte und Austragsbauern 150 Familien (11%)

38 Handwewrksbetrieb mit ingesamt ca. 150 Mitarbeiter fanden in Brestowatz ihr Einkommen[15] , bildeten Nachwuchs aus und versorgten ie Bewohner mit den KOnsumgütern. Von den 22 Kaufläden waren 17 Gemischtwarenläden, je drei Textil- und Eisenwarenmläden und ein Elektrofachgeschäft.

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft prägte das Bild des Dorfes und war praktisch stets die Haupterwerbszweig und Lebensgrundlage der Dorfbevölkerung. Das Eigentum an Grund und Boden war so verteilt, dass –von Ausnahmen abgesehen- die Grundbedürfnisse befriedigt werden konnten. Häufig wurden auch Tagelöhner, die in den Landwirtschaften aushalfen, per Nahrungsmitteln als Teil der Ernte entlohnt. Das war um so bedeutender für die Absicherung der Leute, zumal eine Ansicherung durch eine gesetzliche Renten- und Krankenversicherung erst kurz vor Kriegsausbruch eingeführt wurde. In der Landwirtschaft [14] war der Ackerbau der bedeutenste Erwerbszweig der Bevölkerung. An erster Stelle stand der Getreideanbau (Weizen, Hafer, Gerste, Mais) mit etwa 70% Anteil neben weiteren Futterpflanzen. Der Wohlstand kam durch Anbau von Industriepflanzen (Hanf, Hopfen, Zuckerrüben, Sonneblumen), Weinbnau spielte eine untergordnete Rolle und wurde nur zum Eigenverbaruch betriebne, wohl weil der Brestowatzer Boden dafür nicht gut geeignet war. Bis zu den Kriegsjahren wurde auch intensiv Seidenraupenzucht betrieben, die von den staatlichen Seidenfabriken gelenkt wurden. Als Futter diente das Laub der in den Gassen des Ortes vorkommenden Maulbeerbäume. Die Besitzverhältnisse der Familien in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg sind sehr genau bekannt [13].

Industrie

[1, S. 67] Die Industrie war in Bački Brestowatz nur schwach vertreten. Brestowatz hatte früher zwei Dampfmühlen „Alte Mühle“ im Besitz von Wendelin Werni, die im Jahre 1908 abbrannte. Die „Neue Mühle“ wurde 1900 errichtet, später zu einer Motormühle umgebaut und an die Familie Piller verkauft, die sich in ihrem Besitz bis zu Enteignung im Jahre 1944 befand. Bis 1903 gab es auch 5 Roßmühlen und auch Ölmühlen und Hanfreiben, die mit Pferdekraft betrieben wurden. Bis etwa 1870, als man noch in Feldöfen die Ziegel brannte, war Brestowatz als Ort der Ziegelöfen bekannt, daher kam der Spitzname „Brestowatzer Zieglkratzer“. Vor dem ersten Weltkrieg gab es zwei Ziegeleien, in denen Dachziegel und Brennsteine hergestellt wurden. Peter Leinweber stellte nach nach dem Ersten Weltkrieg die Produktion ein. Stefan Pfaff gründete 1900 eine Essigfabrik, deren Erzeugnisse in der ganzen Umgebung begehrt waren. Maschinell eingerichtete Hanffabriken wurden erst im Jahr 1935 gegründet, obwohl der Hanfanbau und –verarbeitung sehr lukrativ waren und bis dahin zumeist durch einfache handwerkliche Tätigkeit ausgeübt wurden. Verschiedene Firmen wurden gegründet, um die stark wachsenden Bedarf zu decken, der teilweise auch exportiert wurde.


Kulturelles

Kirchen

Seelsorger

    Kapitel s 37 ff

Feuerwehr

Umzüge, Paraden, Prozessionen

Historische Ortschaft

Dorfplan

Namentliches Verzeichnis der Einwohner zum Stand 1944 ist bekannt. Severin Helfert hat dazu eine Liste mit jedem Haus in Brestowatz erstellt, Nikolaus Krewinka, und andere haben alle Hausbesitzer und Angehörige erfasst und Johann Boulanger, Josef Bowiar und Toni Richter erstellten einen historsichen Dorfplan. Aus all diesen Detailarbeiten ist es sehr gut gelungen, die damalige Situation für die Nachwelt in ausgezeichneter Weise zu dokumentieren und zu erhalten.

In verschiedene Bildbänden [1] [15] sind auch historische Fotographien thematisch gesammelt und publiziert worden. In diesen Bildbänden sind einerseits natürlich private Bilder der Dorfbewohner zur Verfügung gestellt und gedruckt worden. Andererseits stellen sie auch einzigartige Dokumente dar, die die Bewohner von Bački Brestowatz bei ihrer täglichen Arbeit, in Trachten, bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Feiern, Prozessionen, Familienereignissen, Vereinen, Schulklassen aber auch dem alltäglichen Leben und wichtigen Gebäuden des Ortes zeigen.



Heimatverbundenheit

Regelmäßige Heimattreffen

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Brestowatzer, ebenso wie viele andere Donauschwaben aus anderen Ortschaften familiär getrennt, deportiert, versprengt und verloren sich aus den Augen. Eine Zeit der Verzweiflung und gegenseitigen Hilfe setzte ein, in vielen Fällen halfen auch Freunde, Nachbarn und auch Beispiele für Hilfe von serbischer Unterstützung sind bekannt. In den Jahren und Jahrzehnten danach setzte eine Suche nach Angehörigen, Freunden und Landsleuten ein, die zur einer großen Verbundenheit der ehemaligen Volksdeutschen führte. Schon bald gab es kleinere und größere Treffen in Salzburg, Wien, Kanada und Australien. Auch die Brestowatzer fanden sich zu solchen, eigenen Treffen zusaamen und bald hatten sich in Deutschland drei große Zentren gebnildet, wo sich jeweils eine größere Anzahl niedergelassen hatten: Langen bei Frankfurt, München und Königsbach-Stein bei Pforzheim. In Österreich, um Linz und Salzburg, bildeten sich größere Gruppen, die dann teilweise im Laufe der Jahre weiter nach Deutschland, Frankreich, USA, Brasilien und Australien abwanderten. Erste donauschäbische, oder brestowatzerische Treffen fanden in Ulm, dann unter dem Vorsitz von Georg Hehn in Karlsruhe-Durlach statt und führten zu einem überaus positiven Echo, dass solche Trffen immer regelmäßiger und größer in verschiedenen Städten stattfanden. Zu einem Treffen kamen bis zu 900 Besucher. Bis 2002 gab es ingesmat 35 Treffen der Batsch-Brestowatzer, davon 13 in Stein, in München und in Langen jeweils 5, einige in Karlsruhe und einigen weiteren Orten - neben 12 Treffen beim Fischgulasch-Essen in Stein.

Heimatmuseum Batschi Brestowatz in Stein/ Deutschland

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Brestowatzer Heimatmuseum

Im Ortsteil Stein wurde 1984 anlässlich der zehnjährigen Patenschaft der Gemeinde Königsbach-Stein über die Gemeinde Batsch-Brestowatz die Batsch-Brestowatzer-Heimatstube eröffnet, später das Heimatmuseum Batsch-Brestowatz. In den renovierten Räumlichkeiten sind zahlreiche Trachten, Werke Batsch-Brestowatzer Kunstmaler (u.a. Sebastian Leicht, Paul Lepold, Matthias Vogl und Schwester Antonia Moullion), Bücher, Dokumente, ein Original-Fluchtwagen und diverse Gerätschaften aus dem Alltag der Donauschwaben zu sehen. [16]

Weitere Veranstaltungen und Heimatgruppen

Einer der Schwerpunkte von Heimatvertreiben hat sich in Cincinatti /USA konzentriert. Dort finden regelmäßige Veranstaltungen und andere Aktivitäten statt; eine Übersicht findet sich der Homepage der Donauschwaben Cincinatti. Es gibt ferner auch die Homepage der nordamerikanischen Donauschwaben.

Die Landsmannschaft der Donauschwaben in Österreich ist sehr aktiv und unterhält eine umfangreiche Homepage mit vielen Hintergrundinformationen und Aktivitäten.

Zu Erwähnen ist auch der Weltdachverband der Donauschwaben, der die Interessen der Donauschwaben vertritt.


Partnerstädte


Persönlichkeiten

In Bački Brestovac wurden folgende Personen geboren:

Sebastian Leicht, 1908-2002, Bild-Chronist und Künstler, [1]

Koloman Mouillon, 1909-1961; Priester, Vertriebenenseelsorger


Die Liste donauschwäbischer Persönlichkeiten enthält eine Übersicht bedeutender in den donauschwäbischen Siedlungsgebieten angesiedelter oder geborener Personen.


  1. a b Herausgeber Paul Schmidt "Licht und Schatten - über Brestowatz in der Batschka", Herausgegeben vom Heimatausschuss Batsch-Brestowatz, Königsbach-Stein 2006.
  2. in [1], B. Hetzer "Schicksal einer donauschwäbischen Familie"; S. 175ff. und 184.
  3. "Umsiedlung, Flucht und Vertreibung der Deutschen als internationales Problem", Herausg. Hessisches Kulturministerium, Kap. 4, 2. Auflage Stuttgart 2005, ISBN 3-88327-531-X
  4. Die Umsiedlungen und Völkerverschiebungen des 20. Jahrhunderts sind komplex und betrafen natürlich nicht nur Jugoslawien s.[3]
  5. Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa, Bd. V Jugoslawien, dtv-Verlag, Nachdruck der Ausgabe von 1961, München 1984, S. 99E, ISBN 3-423-03274-X
  6. s. [3], Seite 22.
  7. Michael Portmann: „Politik der Vernichtung?“ in Danubiana Carpathica, Bd. 1 (48), 2007, S.351.
  8. Georg Wildmann : „Verbrechen an den Deutschen in Jugoslawien 1944 -1948“, Herausgeber: Donauschwäbische Kulturstiftung, München 2010, S. 320.
  9. Das Totenbuch der Donauschwaben, http://www.donauschwaben.at/das%20totenbuch%20der%20donauschwaben.html.
  10. Eva Teubl Bernhard, "Evas Geschichte", Australien 1998, Deutsche Übersetzung 2004, Verlag gsg-Medien, Waiblingen 2004; ISBN 3-937984-01-1.
  11. Vince Bernhard, "Vinces Geschichte", Australien 2006, Deutsche Übersetzung 2007, Verlag gsg-Medien, Waiblingen 2007; ISBN 3-937984-09-7.
  12. Felix Rechnitzer, "Gestohlene Kindheitsjahre", Verlag Buchwerkstatt Berlin 2012; ISBN 978-3-940281-28-9.
  13. a b Anton Affolder, "Brestovac in der Batschka", Pannonia-Verlag Freilassing 1971.
  14. a b in [3], Nikolaus Krewinka, S. 63 ff.
  15. a b Paul Schmidt, Georg Richter und Franz Bernhardt, "Schön war's in Brestowatz", Herausgegeben vom Heimatausschuss Batsch-Brestovatz, Königsbach-Stein 2003.
  16. Adresse: im Weinbrenner-Haus, Marktplatz 12, 75203 Königsbach-Stein; Öffnungszeiten: Erster Sonntag im Monat von 11:00 - 16:00 Uhr und nach Vereinbarung.




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