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Zahnschema

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Ein Zahnschema ist eine Methode in der Zahnmedizin, einen Zahn in seiner Position im Kiefer und im Zahnbogen eindeutig zu benennen. International ist vornehmlich das Zahnschema der Fédération Dentaire Internationale (FDI) für Zahnbezeichnungen in Gebrauch. Daneben wird in den USA das amerikanische Zahnschema und im Vereinigten Königreich das Palmer-Zahnschema verwendet. Ferner sind historisch die Zahnschemata nach Zsigmondy und Haderup von Bedeutung.

Zweck

Zahnschemata werden sowohl zur Befunddokumentation, als auch zur Behandlungsplanung, zur Erstellung eines Heil- und Kostenplans, als auch für oralepidemiologische Studien verwendet. Sie dienen darüber hinaus der Kommunikation zwischen Ärzten, Zahnärzten, Zahnmedizinischen Fachangestellten, Zahntechnikern, Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen. Sie werden auch in der internationalen Kommunikation gebraucht, beispielsweise bei forensischen Untersuchungen.

Wie auch sonst in der Medizin liegen allen Schemata Seitenbezeichnungen aus Sicht des Patienten zugrunde, das heißt die vom Patienten aus gesehen rechte Seite wird auch als rechts bezeichnet. Aufgezeichnet wird jedoch so, wie der dem Patienten gegenüberstehende Behandler diesen wahrnimmt, also aus Sicht des Patienten seitenverkehrt: Die Zähne der rechten Gesichtshälfte werden links, die der linken rechts aufgezeichnet.

Befundaufnahme

Im Zahnschema hält der Zahnarzt den Befund des Gebisses bei der Vorsorgeuntersuchung fest. Dazu gehört vor allem die Eintragung der fehlenden, kariösen, zerstörten, überkronten, überbrückten und ersetzten Zähne, vorhandene Implantate, retinierte und zu extrahierende Zähne. In erweiterten Befundschemata werden auch parodontologische und kieferorthopädische Befunde dokumentiert. Die Eintragungen erfolgen mit Abkürzungen, meist mit den Anfangsbuchstaben der Befunde, beispielsweise „f“ für einen fehlenden Zahn, „e“ für einen ersetzten Zahn. Diese Kürzel werden an der jeweiligen Zahnbezeichnung eingegeben. In großem Maßstab erfolgen mit diesen Angaben Auswertungen innerhalb epidemiologischer und wissenschaftlicher Studien. Die Erfassung der Befunde gehört zu den Dokumentationspflichten des Zahnarztes gemäß § 630f BGB.

Beispiele für Befundungen im Zahnschema:

  • f = fehlend
  • z = zerstört
  • c = kariös
  • x = extraktionswürdig
  • e = ersetzt
  • k = Krone
  • b = Brückenglied
  • i = Implantat

Für weitere Bezeichnungen siehe Lage- und Richtungsbezeichnungen an den Zähnen

Behandlungsplanung

Vollverblendete Keramikbrücke 27-25

Zahnschemata werden auch für die Behandlungsplanung eingesetzt. Um Befunde und Planungen auseinanderhalten zu können, werden Befunde in Kleinbuchstaben, Behandlungsplanungen in Großbuchstaben eingetragen. Die folgende Eintragung im FDI-Schema zeigt im linken Oberkiefer den Befund, dass Zahn 26 fehlt (f) und die Zähne 25 und 27 kariös sind (c). Die Planung sieht deshalb eine Brücke vor: Die Zähne 25 und 27 werden mit einer Krone (K) versorgt, der fehlende Zahn 26 wird mit einem Brückenglied (B) überbrückt.

 K   B   K  (Planung)

 c    f    c   (Befund)

25  26  27  (Zahnbezeichnung)

FDI-Schema

FDI-Zahnschema Quadranteneinteilung (aus Patientensicht gegen den Uhrzeigersinn)

Das FDI-Schema ist nach der Fédération Dentaire Internationale (FDI), dem Zahnärzteweltverband bezeichnet, der im Jahre 1970 auf seiner Jahrestagung in Bukarest dieses vom Berliner Hochschullehrer Joachim Viohl empfohlene Zahnschema mit absoluter Mehrheit als international gültiges Zahnschema verabschiedet hat. Es wird seitdem auch von der WHO verwendet. Es ist auch als ISO 3950 Notation bekannt.[1] Andere Quellen nennen Theilman als Urheber, der es im Jahre 1932 entwickelt haben soll. Das Zahnschema wurde bereits seit 1960 an der Freien Universität Berlin benutzt.[2][3] Es wird auch Two-Digit System genannt.

Im FDI-Schema werden die Quadranten-Ziffern der Kennziffer des Zahnes vorangestellt. Die Quadranten werden aus Sicht des Patienten gegen den Uhrzeigersinn durchnummeriert. Die Zähne werden jeweils von der Mitte nach hinten durchnummeriert. So bekommt der obere rechte Eckzahn die Kennziffern „13“. Die „1“ steht für den oberen rechten Quadranten, die „3“ für den dritten Zahn von der Mitte aus gerechnet. Der untere linke erste Prämolar erhält demzufolge die Kennziffern „34“. Dabei erfolgt die Benennung rechts-links aus der Sicht des Patienten. Das Schema wird jedoch aus Sicht des Zahnarztes aufgeschrieben. Deshalb steht das R im Schema auf der linken Seite, das L auf der rechten.

Da es sich um eine zweiziffrige Kennung und nicht um eine zweistellige Zahl handelt, werden lediglich die Ziffern genannt und daraus keine Zahl gebildet; es heißt also „eins-drei“ und „drei-vier“, nicht etwa „dreizehn“ und „vierunddreißig“.

Die Milchzahnquadranten werden entsprechend von 5 bis 8 durchnummeriert, so dass der obere linke seitliche Schneidezahn die Kennziffern „62“ erhält, der untere rechte zweite Milchmolar die Kennziffern „85“.

FDI Zahnschema
Bleibendes Gebiss
oben rechts oben links
18 17 16 15 14 13 12 11 21 22 23 24 25 26 27 28
48 47 46 45 44 43 42 41 31 32 33 44 35 36 37 38
unten rechts unten links
Milchzahngebiss
oben rechts oben links
55 54 53 52 51 61 62 63 64 65
85 84 83 82 81 71 72 73 74 75
unten rechts unten links

I - Incisivi (Schneidezähne)
C - Canini (Eckzähne)
P - Prämolaren (Vormahlzähne)
M - Molaren (Mahlzähne)

Anwendung

Für das FDI-Schema gibt es Stempel oder Aufkleber, mit denen das Schema in die Patientenkarteikarte eingetragen wird, um dort den Zahnbefund zu erfassen. In anderen Karteikarten ist das FDI-Schema bereits eingedruckt. Im Jahre 1979 stellte die Firma Siemens ein Computerprogramm zur Praxisadministration namens Sirodata vor. Hierfür wurde eine neue Tastatur entwickelt, die zur vereinfachten elektronischen Befundaufnahme über den üblichen Tasten zwei zusätzliche Tastenreihen mit den Zahnangaben des FDI-Schemas besaß.[4] In Praxisverwaltungssystemen ist das FDI-Zahnschema einprogrammiert.

OMS-System

1981 wurde der Versuch unternommen, im FDI-Zahnschema die Zähne deutlicher nach den Quadranten zu unterscheiden. Im hierzu entwickelten OMS-Schema wurden die Zahnbezeichnungen des FDI-Zahnschemas um einen Punkt zwischen den Ziffern ergänzt, also 1.1 statt 11 oder 4.5 statt 45, um die getrennte Aussprache – wie oben ausgeführt – zu unterstreichen.[5]

Zahnschema nach Zsigmondy

Dieses Zahnschema wurde 1861 von Adolph Zsigmondy entwickelt.[6] Es wird auch als Altes deutsches System bezeichnet.[7]

Er hat die Zähne durch einen Winkel ihrem Quadranten zugeordnet, der die Mittellinie und die Kauebene repräsentiert. Die horizontale Linie des Winkels liegt bei den Oberkieferzähnen unter der Ziffer, im Unterkiefer darüber. Der senkrechte Teil des Winkels liegt im ersten und vierten Quadranten rechts von der Ziffer, im zweiten und im dritten links. So bekommt der obere rechte Eckzahn die Kennzeichnung 3, der untere linke erste Prämolar die Kennzeichnung 4. Gesprochen wird: „oben rechts drei“ bzw. „unten links vier“.

Die Milchzähne werden mit römischen Zahlen bezeichnet, so dass der obere linke seitliche Schneidezahn die Kennzeichnung II erhält, der untere rechte zweite Milchmolar die Kennzeichnung V.

Zahnmodell eines Erwachsenen (ohne Weisheitszähne)
Links oben im Bild Zahn 7

links unten im Bild Zahn 7
Zahnschema nach Zsigmondy
Bleibendes Gebiss
oben rechts oben links
8 7 6 5 4 3 2 1 1 2 3 4 5 6 7 8
8 7 6 5 4 3 2 1 1 2 3 4 5 6 7 8
unten rechts unten links
Milchzahngebiss
oben rechts oben links
V IV III II I I II III IV V
V IV III II I I II III IV V
unten rechts unten links

Zahnschema nach Palmer

Der Zahnarzt Corydon Palmer (Ohio, USA) hat das Zahnschema nach Zsigmondy für das bleibende Gebiss beibehalten, jedoch im Jahre 1870 für das Milchgebiss abgeändert. Er hat die Milchzähne mit lateinischen Großbuchstaben bezeichnet, um die Verwechslungsgefahr zu reduzieren.[8] Dabei werden die Milchzähne in jedem Quadranten jeweils von der Mitte aus nach hinten mit den Buchstaben A bis E bezeichnet. Die seitdem nach ihm bezeichnete Palmer Notation wird von Studenten und Zahnärzten im Vereinigten Königreich bevorzugt.[9] Aber auch Kieferorthopäden und Kieferchirurgen in den USA verwenden bevorzugt die Palmer Notation.[10]

Palmer Notation: rechter unterer mittlerer Milchschneidezahn
Zahnschema nach Palmer
Bleibendes Gebiss
oben rechts oben links
8 7 6 5 4 3 2 1 1 2 3 4 5 6 7 8
8 7 6 5 4 3 2 1 1 2 3 4 5 6 7 8
unten rechts unten links
Milchzahngebiss
oben rechts oben links
E D C B A A B C D E
E D C B A A B C D E
unten rechts unten links

Zahnschema nach Haderup

Im Zahnschema nach Victor Haderup, der es 1891 entwickelt hatte, werden die Zähne durch ein Pluszeichen im Oberkiefer und ein Minuszeichen im Unterkiefer ihrem Quadranten zugeordnet. Es wird auch als das Skandinavische System bezeichnet. Die Plus- und Minuszeichen sind jeweils zur Mittellinie hin angeordnet, d. h. sie sind im ersten und vierten Quadranten der Ziffer nachgestellt, im zweiten und im dritten vorangestellt. So bekommt der obere rechte Eckzahn die Kennzeichnung „3+“, der untere linke erste Prämolar die Kennzeichnung „–4“. Gesprochen wird ebenfalls: „oben rechts drei“ bzw. „unten links vier“.

Bei den Milchzähnen wird den Ziffern eine „0“ vorangestellt, so dass der obere linke seitliche Schneidezahn die Kennzeichnung „+02“ erhält, der untere rechte zweite Milchmolar die Kennzeichnung „05–“.

Zahnmodell eines Erwachsenen (ohne Weisheitszähne)
Links oben im Bild Zahn 7+
links unten im Bild Zahn 7–
Zahnschema nach Haderup
Bleibendes Gebiss
oben rechts oben links
8+ 7+ 6+ 5+ 4+ 3+ 2+ 1+ +1 +2 +3 +4 +5 +6 +7 +8
8- 7- 6- 5- 4- 3- 2- 1- -1 -2 -3 -4 -5 -6 -7 -8
unten rechts unten links
Milchzahngebiss
oben rechts oben links
05+ 04+ 03+ 02+ 01+ +01 +01 +03 +04 +05
05- 04- 03- 02- 01- -01 -02 -03 -04 -05
unten rechts unten links

Das amerikanische Zahnschema

Im amerikanischen Zahnschema (Universal Numbering System) werden die Zähne beginnend beim oberen rechten Weisheitszahn und endend beim unteren rechten Weisheitszahn im Uhrzeigersinn von 1 bis 32 durchnummeriert. Es wird unverändert bevorzugt in den USA verwendet. Eine Kennzeichnung der Quadranten entfällt. So bekommt der obere rechte Eckzahn die Kennzahl „6“, der untere linke erste Prämolar die Kennzahl „21“. Diese Zahnschema wurde 1883 vom Briten George Cunningham entwickelt.

Die Milchzähne werden analog von rechts oben beginnend im Uhrzeigersinn mit den Buchstaben „A“ bis „T“ bezeichnet, so dass der obere linke seitliche Schneidezahn die Kennzeichnung „G“ erhält, der untere rechte zweite Milchmolar die Kennzeichnung „T“. Alternativ werden die Milchzähne ebenfalls durchnummeriert und erhalten als Unterscheidungsmerkmal ein nachfolgendes „d“. Der rechte obere Milchmolar erhält somit entweder die Bezeichnung „A“ oder „1d“

Im amerikanischen Zahnschema werden die Zähne so notiert, dass der aus Patientensicht rechts befindliche Zahn im Schema auch rechts notiert wird. Der aus Patientensicht rechte obere Weisheitszahn wird im Schema deshalb oben rechts eingetragen.

Amerikanisches Zahnschema
Amerikanisches Zahnschema
Bleibendes Gebiss
oben links oben rechts
16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32
unten links unten rechts
Milchzahngebiss
oben links oben rechts
J I H G F E D C B A
K L M N O P Q R S T
unten links unten rechts
Alternatives System für das Milchgebiss
oben links oben rechts
10d 9d 8d 7d 6d 5d 4d 3d 2d 1d
11d 12d 13d 14d 15d 16d 17d 18d 19d 20d
unten links unten rechts

Ein Nachteil dieser Zahnnummerierung ist für diejenigen, die es gewohnt sind, mit dem FDI-Zahnschema zuarbeiten, dass nicht auf „den ersten Blick“ zu erkennen ist, um welche Zahnart es sich handelt: z. B. hat im bleibenden Gebiss der obere linke zweite Prämolar die Endziffer „3“, der untere linke zweite Prämolar die Endziffer „0“. Bei allen anderen Schemata gilt für beide Zähne die Endziffer „5“. Man weiß sofort, dass es sich bei beiden Zähnen um die zweiten Prämolaren handelt. Im Praxisalltag nennt man sie im deutschen Sprachraum verkürzt „5er“. Dadurch besteht eine Verwechslungsgefahr zum allgemein in Europa üblichen FDI-Schema dar. So bezeichnet ein Zahnarzt, der das amerikanische System nutzt, den zweiten Molaren der linken Oberkieferhälfte mit „15“ (fifteen − fünfzehn). Ein Zahnarzt, der das FDI-Schema verwendet, liest die Bezeichnung nach FDI als fünften Zahn des ersten Quadranten. Dies trifft auf alle Zähne zu, die zweistellig (außer 10, 19, 20, 29 und 30) nach dem amerikanischen Schema bezeichnet wurden.

Die Verwendung ist aber nicht einheitlich, so dass auch eine Notation verwendet wird, bei der die Zähne seitenverkehrt aufgezeichnet werden:[7]

Alternate Universal Numbering System
Bleibendes Gebiss
oben rechts oben links
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16
32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17
unten rechts unten links
Milchzahngebiss
oben rechts oben links
A B C D E F G H I J
T S R Q P O N M L K
unten rechts unten links

Das französische Zahnschema

Im französischen Zahnschema wird eine Kombination aus Buchstaben und arabischen bzw. römischen Ziffern verwendet. Dabei steht „D“ für droite (franz. rechts) und „G“ für gauche (links). Die Großbuchstaben werden für den Oberkiefer, die Kleinbuchstaben für den Unterkiefer verwendet. Die arabischen Ziffern bezeichnen bleibende Zähne und die römischen Ziffern die Milchzähne.[7]

Französisches Zahnschema
Bleibendes Gebiss
oben rechts oben links
D8 D7 D6 D5 D4 D3 D2 D1 G1 G2 G3 G4 G5 G6 G7 G8
d8 d7 d6 d5 d4 d3 d2 d1 g1 g2 g3 g4 g5 g6 g7 g8
unten rechts unten links
Milchzahngebiss
oben rechts oben links
DV DIV DIII DII DI GI GII GIII GIV GV
dV dIV dIII dII di gI gII gIII gIV gV
unten rechts unten links

Zahnschemata mit Zahlen-/Buchstabenkombinationen

In Anlehnung an das französische Zahnschema wurden ähnliche Zahlen-/Buchstabenkombinationen in den verschiedenen Sprachen für die vier Quadranten angewandt:

  • Englisch:
    • UR - upper right
    • UL - upper left
    • LR - lower right
    • LL - lower left

„UL3“ bezeichnet im Englischen den Eckzahn im linken Oberkiefer.

  • Deutsch:
    • OR - oben rechts
    • OL - oben links
    • UR - unten rechts
    • UL - unten links

„UL3“ bezeichnet im deutschen Zahnschema den Eckzahn im linken Unterkiefer.

Das lateinische Zahnschema

Das lateinische Zahnschema wurde 1870 von Eduard Mühlreiter entwickelt und besteht aus den Anfangsbuchstaben der lateinische Bezeichnung der Zähne.[11] Die bleibenden Zähne wurden mit Groß-, die Milchzähne mit Kleinbuchstaben bezeichnet und jeweils durchnummeriert. Die Bezeichnung war jedoch nur aus dem gesamten Zahnschema ersichtlich, weil beispielsweise die Bezeichnung „M1“ nicht ausgedrückt hat, um welchen Molaren (Oberkiefer oder Unterkiefer, rechts oder links) es sich handelt.

  • I - Incisivus Schneidezahn)
  • C - Caninus (Eckzahn)
  • P - Prämolar (Vormahlzahn)
  • M - Molar (Mahlzahn)
Lateinisches Zahnschema
Bleibendes Gebiss
M3 M2 M1 P2 P1 C I2 I1 I1 I2 C P1 P2 M1 M2 M3
M3 M2 M1 P2 P1 C I2 I1 I1 I2 C P1 P2 M1 M2 M3
Milchzahngebiss
m2 m1 c i2 i1 i1 i2 c m1 m2
m2 m1 c i2 i1 i1 i2 c m1 m2

Zahnloser Kiefer

Im zahnlosen Kiefer werden auch die Kieferbereiche nach denjenigen Zähnen benannt, die im jeweiligen bezahnten Kieferabschnitt stehen sollten. Fehlt beispielsweise der Zahn 45 (wegen Nichtanlage oder nach Extraktion) und soll der fehlende Zahn beispielsweise durch ein Implantat oder durch ein Brückenglied oder eine Teilprothese ersetzt werden, so wird der zahnlose Kieferbereich als 45 bezeichnet. Auch die ersetzten Zähne erhalten in der Folge die gleiche Bezeichnung wie die bleibenden Zähne.

Hyperdontie

Bei einer Hyperdontie (Zahnüberzahl) erfolgt die Zählung (außer im amerikanischen Zahnschema) konsequent im jeweiligen System weiter. Im FDI-Schema heißt beispielsweise ein (überzähliger) Zahn hinter dem rechten oberen Weisheitszahn, der die Bezeichnung 18 hat, konsequenterweise Zahn 19.

Zahnschemata verschiedener Lebewesen

Einzelnachweise

  1. ISO-Norm 3950:2009
  2. Erfinder des Zahnschemas, Joachim Viohl zum 80. Geburtstag Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte (MBZ) 06/2013, S. 38
  3. Józef Kulas: Modelowanie koron zębów. Długołęka k. Wrocławia: 1983, s. 6–10. ISBN 83-200-0551-5
  4. Neue Wege in der EDV. Sirodata im Anmarsch, Zahnarztl. Mitt. 69(11):666-70 (1979) ISSN: 0044-1643
  5. International dental charts
  6. Huszár G: [The role of the life and works of Adolf Zsigmondy and Ottó Zsigmondy in the history of dentistry][Article in Hungarian]. In: Fogorv Sz. 82. Jahrgang, Nr. 12, 1989, S. 357–63, PMID 2689240.
  7. a b c Die Ausbildung zum Zahntechniker. Verlag Neuer Merkur GmbH; 1996. ISBN 978-3-929360-01-1. p. 28–.
  8. Edward F. Harris: Tooth-Coding Systems in the Clinical Dental Setting. In: Dental Anthropology. 18. Jahrgang, Nr. 2, 2005, ISSN 1096-9411, S. 44 (osu.edu [PDF]).
  9. Blinkhorn A, Choi C, Paget H: An investigation into the use of the FDI tooth notation system by dental schools in the UK. In: Eur J Dent Educ. 2. Jahrgang, Nr. 1, 1998, S. 39–41, doi:10.1111/j.1600-0579.1998.tb00034.x, PMID 9588962.
  10. N. Garg, Textbook of Operative Dentistry, Jp Medical Ltd, 2. Auflage (2012) ISBN 93-5025-939-7
  11. E. Mühlreiter. Anatomie des menschlichen Gebisses: Mit besonderer Rücksicht auf die Bedürfnisse der Zahnersatzkunde. Mit 58 Figuren im Holzschnitt. Arth. Felix; 1870.

Literatur

  • Klaus M. Lehmann: Einführung in die Zahnersatzkunde. Urban & Schwarzenberg, München, Wien, Baltimore 1979, S. 5 f.

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