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Botschaft der Republik Indonesien (Bonn)

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Ehemaliges Kanzleigebäude der indonesischen Botschaft (2014)

Die Botschaft der Republik Indonesien in der Bundesrepublik Deutschland hatte von 1980 bis 1999 ihren Sitz im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg. Das ehemalige Kanzleigebäude der Botschaft, errichtet 1980, liegt im Ortsteil Godesberg-Nord an der Bernkasteler Straße (Hausnummer 2). Es ist weiterhin im Besitz der Republik Indonesien.

Geschichte

Villa Kurt-Schumacher-Straße 4/6 (2013), 1953–1979 Kanzlei der indonesischen Botschaft
Haus Felseck in Königswinter, in den 1950er- und 1960er-Jahren Residenz der Botschaft

Nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Republik Indonesien und der Bundesrepublik Deutschland am 25. Juni 1952[1][2] eröffnete Indonesien 1953 eine Botschaft am Regierungssitz Bonn.[3] Die Kanzlei der Botschaft war von Beginn an in der Villa Kurt-Schumacher-Straße 4[4] im Zentrum des Parlaments- und Regierungsviertels beheimatet.[5] Als Residenz der Botschaft, Amts- und Wohnsitz des Botschafters, diente mindestens bis Ende der 1960er-Jahre das Haus Felseck in Königswinter.[6][7] Die Militärabteilung der Botschaft hatte in der ersten Hälfte der 1960er-Jahre ihren Sitz im Ortsteil Plittersdorf (Hochkreuzallee 3).[8][9][10] Während von Mai 1965 bis Dezember 1971 die diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Algerien unterbrochen waren, nahm die Botschaft der als Schutzmacht auftretenden Republik Indonesien mit einer „Abteilung für die Interessen der Demokratischen Volksrepublik Algerien“ vom Standort der bisherigen algerischen Botschaft (Rheinallee 32) aus die Geschäfte für das Land wahr.[11][12]

Nachdem die indonesische Regierung sich auf eine längere Präsenz am Regierungssitz Bonn einzustellen begann, plante sie Ende der 1970er-Jahre einen Neubau der Botschaftskanzlei auf einem etwa 3.100 m² großen Grundstück[13] in Bad Godesberg, dem Schwerpunkt der diplomatischen Vertretungen in Bonn.[14][15] Er wurde an ein Wohnhaus (Bernkasteler Straße 2a) angefügt, konnte 1980 fertiggestellt und bezogen werden.[16][17] Seit den 1980er-Jahren war die Kulturabteilung der Botschaft im Ortsteil Dottendorf (Dottendorfer Straße 86) ansässig.[18][19] Als Residenz der Botschaft diente zuletzt ein 1966 nach einem Entwurf des Architekten Dirk Denninger entstandenes Wohnhaus in Hanglage im Ortsteil Mehlem (Im Hag 24).

Im Zuge der Verlegung des Regierungssitzes zog die indonesische Botschaft im November 1999[20] mit zuletzt etwa 60 Mitarbeitern[17] nach Berlin um. In Bonn wurde zunächst eine Außenstelle der Botschaft mit der Verteidigungsabteilung belassen, die nach 2005 geschlossen wurde.[21] Sowohl das ehemalige Kanzleigebäude als auch die ehemalige Residenz im Ortsteil Mehlem stehen seit dem Umzug nach Berlin leer und sind weiterhin im Besitz der Republik Indonesien (Stand: 2014).

Siehe auch

Commons: Bernkasteler Straße 2 (Bonn) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. ↑ Gert Richter (Hrsg.) Deutschland, Europa und die Welt. In: Deutschland: Porträt einer Nation, Band 10, Bertelsmann Lexikothek Verlag, 1986, S. 293.
  2. ↑ Indonesien, Bundeszentrale für politische Bildung
  3. ↑ Tobias C. Bringmann: Handbuch der Diplomatie, 1815-1963: Auswärtige Missionschefs in Deutschland und Deutsche Missionschefs Im Ausland Von Metternich Bis Adenauer, Walter de Gruyter, 2001, ISBN 978-3110956849, S. 227.
  4. ↑ bis 1968 Drachenfelsstraße 2
  5. ↑ Drei lange, bange Tage, Die Zeit, Nr. 42/1965, 15. Oktober 1965
  6. ↑ Elwyn James Blattner, James Elwyn Blattner (Hrsg.): Who's who in U.A.R and the Near East, Paul Barbey Press, 1955, S. 502.
  7. ↑ Alfian Jusuf Helmi: Diplomasi dari desa ke kota-kota dunia, Pustaka Sinar Harapan, 1989, S. 229.
  8. ↑ Jahrbuch der Luft- und Raumfahrt, Deutscher Aero-Club, 1960, S. 89.
  9. ↑ Jahrbuch für auswärtige Politik, Brückenverlag, 1963, S. 197.
  10. ↑ Stamm-Leitfaden durch Presse und Werbung, Stamm-Verlag, 1965, S. 191.
  11. ↑ Peter Colbert, Martin Krämer (Hrsg.): Africa-Handbuch für Wirtschaft und Reise: Nord-, West- und Zentral-Afrika, Übersee-Verlag, 1967, S. 112
  12. ↑ Staats-Anzeiger für das Land Hessen, Nr. 27/1966, 4. Juli 1966, S. 873
  13. ↑ Bericht aus Bonn – Indonesien, SZ Magazin, Heft 18/2012, S. 6
  14. ↑ Stamm-Leitfaden durch Presse und Werbung, 28. Ausgabe, 1975, S. 4.
  15. ↑ Bayerisches Jahrbuch, C. Gerber, 1980, S. 542.
  16. ↑ Ich sag Dir alles: über Natur, Geschichte, Politik, Kultur, Wirtschaft, Technik, Verkehr und Sport, Mosaik Verlag, 1980, ISBN 978-3570080726, S. 203.
  17. ↑ a b Michael Wenzel: Kleine Geschichte(n) Bad Godesberger Botschaften, Bonn, 2. Auflage 2011, S. 76.
  18. ↑ Werner Gocht, Gerhard Schunk (Hrsg.): Technology Transfer as a Motor for the Industrialization of Indonesia: Second German-Indonesian Technology Forum, 15 July 1988, Aachen. In: Aachener Beiträge zur internationalen Zusammenarbeit, Band 13, Aachen University of Technology, 1989, S. 237.
  19. ↑ Burkhard Herbote: Handbuch für deutsch-internationale Beziehungen: Asien und Ozeanien, Handbook of international documentation and information, Band 18, Saur, 1996, ISBN 978-3598222351, S. 86.
  20. ↑ Bonner Rats- Informationssystem – Stellungnahme der Verwaltung (PDF), September 2006
  21. ↑ Adressen der diplomatischen und konsularischen Missionen in Deutschland (PDF-Datei; 538 kB), Stand: 3. Mai 2005

Koordinaten: 50° 41′ 34,2″ N, 7° 8′ 10,4″ O

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