Fin de Siècle
Das Fin de siècle ([1890 bis 1914 mit der Konnotation der Dekadenz, die als zwangsläufige Folge einer fruchtbaren Epoche (Belle Époque) angesehen wird.
], franz. "Ende des Jahrhunderts" oder "Ende der Welt") bezeichnet die Zeit vonDie Bezeichnung dieser Ära wurde von einem Theaterstück gleichen Titels von Francis de Jouvenot und H. Micard übernommen. Die Komödie wurde am 17. April 1888 im Théatre Chateau-d' Eau in Paris uraufgeführt.
Obwohl der Begriff in Frankreich geprägt wurde und sich auf ein spezifisch französisches Lebensgefühl der Zeit bezieht, wird Fin de siècle auch für die allgemeine Befindlichkeit der kulturellen Szene vor dem Ersten Weltkrieg verwendet.
Diese Zeit ist geprägt von einem Schwanken zwischen Aufbruchsstimmung, Zukunftseuphorie, diffuser Zukunftsangst (siehe Degeneration) und Regression, Endzeitstimmung, Lebensüberdruss, Weltschmerz, Faszination von Tod und Vergänglichkeit, Leichtlebigkeit, Frivolität und Dekadenz.
Namen, die mit dem Fin de siècle assoziiert werden:
- Friedrich Nietzsche
- Hugo von Hofmannsthal
- Stefan George
- Joris-Karl Huysman
- Henrik Ibsen
- Anton Tschechow
- Thomas Mann
- Oscar Wilde
- Marie von Ebner-Eschenbach
- Bertha von Suttner
- Lou Andreas-Salomé
- Sigmund Freud
- Gustav Klimt
- Gustav Mahler: Kindertotenlieder
- Jean Sibelius
- Richard Wagner
- Joseph Marx: Japanisches Regenlied
- Erich Wolfgang Korngold: Streichsextett
- Franz Schreker: Der ferne Klang
- Arnold Schönberg: Die glückliche Hand
- Franz Lehár: Die lustige Witwe
- Richard Strauss: Die Oper Der Rosenkavalier gilt als Parodie auf das Fin de siècle.
- Stefan Zweig
- Arthur Schnitzler
Orte, die eine Atmosphäre des Fin de siècle austrahlen:
- Das Zentrum von Bad Gastein
- Wien
- Neuhaus im Wienerwald
Literatur
- Francis de Jouvenot: Fin de siècle. Pièce en quatre actes, Ollendorff, Paris, 1888
- Francis de Jouvenot: Fin de siècle, Edition Libri, Düsseldorf, 2000, ISBN 3-934268-02-1