Mehmet Ali Ağca
Mehmet Ali Ağca (* 9. Januar 1958 in Yesiltepe) ist ein türkischer Rechtsextremist, der den grauen Wölfen nahe steht. 1979 ermordete er den Chef der türkischen Zeitung Milliyet, den Journalisten Abdi Ipekçi. Bekannt wurde Ağca am 13. Mai 1981 durch ein Schußattentat auf Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz in Rom. Drei Kugeln trafen den Papst, eine davon verletzte ihn schwer. Während zwei der Kugeln lediglich den linken kleinen Finger zertrümmerten und einen Streifschuss am rechten Unterarm verursachten, zerstörte die dritte Kugel mehrere Dünndarmschlingen und trat schliesslich knapp neben der Wirbelsäule wieder aus.
Über sein Tatmotiv äußerte Ağca im Lauf der Jahre Widersprüchliches. Die Drahtzieher des Attentats vermutete die Öffentlichkeit beim sowjetischen Geheimdienst KGB bzw. dem bulgarischen Geheimdienst als ausführende Instanz. Dies ist jedoch Spekulation, da Ağca bis heute beharrlich über seine Logistik schweigt.
Nachdem er drei Tage nach dem Attentat zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, amnestierte ihn im Jahr 2000 der italienische Präsident, und Ağca wurde der Türkei ausgeliefert. Dort war er bereits wegen des Mordes an dem Journalisten Abdi Ipekci in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden. Dieses Urteil wurde vor seiner Auslieferung in lebenslange Haft umgewandelt und später verkürzt, sodass er samt Verurteilungen wegen zweier weiterer Verbrechen in den 1970er Jahren in der Türkei 36 Jahre Haft vor sich gehabt hätte. Strafminderungen und eine Amnestie führten zu seiner Freilassung auf Bewährung am 12. Januar 2006. Die Aussetzung der Haft auf Bewährung wurde jedoch vom Obersten Türkischen Gerichtshof am 20. Januar 2006 aufgehoben, und Ağca erneut verhaftet.
Ağca wird nicht zum türkischen Wehrdienst eingezogen, dem er sich in den 1970er Jahren entzogen hatte. Er wurde in einem Militärgefängnis in Istanbul untersucht und für untauglich befunden, ob aus psychischen oder physischen Gründen ist nicht bekannt.
Reaktion Johannes Pauls II.
Aufsehen erregte der Papst, als er dem Attentäter schon auf dem Krankenbett vergab und ihn zwei Jahre nach der Genesung im Gefängnis besuchte. Da der Tag des Attentates auf den Tag fiel, an dem sich im portugiesischen Fátima die erste Marienerscheinung ereignet haben soll, schrieb Johannes Paul II. seine Rettung Maria, der Mutter Jesu, zu und bedankte sich später mit einer Wallfahrt in den Wallfahrtsort Fátima.
Johannes Paul II. ließ sich noch während der Behandlung seiner Schußverletzungen den Text "Das letzte der Drei Geheimnisse von Fátima" in die Gemelli-Klinik bringen. Obwohl es schon 1944 aufgeschrieben worden war, durfte das versiegelte Geheimnis als einziges erst nach 1960 geöffnet werden.
"Und wir sahen in einem ungeheuren Licht, das Gott ist: Etwas, das aussieht wie Personen in einem Spiegel, wenn sie davor vorübergehen einen in Weiß gekleideten Bischof. Wir hatten die Ahnung, dass es der Heilige Vater war. [...] Da wurde er von einer Gruppe von Soldaten getötet, die mit Feuerwaffen und Pfeilen auf ihn schossen."
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Ağca, Mehmet Ali |
KURZBESCHREIBUNG | türkischer Rechtsextremist |
GEBURTSDATUM | 9. Januar 1958 |
GEBURTSORT | Yelzitepe |