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Istanbul

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İstanbul ist eine türkische Metropole am Bosporus und mit 12.049.000 Einwohnern (gesamtes Ballungsgebiet, Stand 2003) eine der größten und ältesten noch bestehenden Städte der Welt.

Geschichte

Die Stadt wurde um 660 v. Chr. von den Griechen gegründet und hieß zu jener Zeit Byzanz (griechisch. Byzantion). Nach dem Anschluss an das Römische Reich wurde Byzanz (lateinisch Byzantium) vom römischen Kaiser Konstantin I. auf das Fünffache vergrößert und 330 n. Chr. unter dem Namen Nova Roma (Neu-Rom) bzw. Konstantinopel (griechisch Konstantinoupolis, Stadt des Konstantin) Regierungssitz.

Von 395 bis zur Eroberung durch die Osmanen 1453 war Byzanz Hauptstadt des Oströmischen Reiches, das auch Byzantinisches Reich genannt wurde.

Nach der osmanischen Eroberung behielt die Stadt offiziell ihren Namen Konstantinopel und wurde erst am 28. März 1930 auf den türkischen volkstümlichen Namen İstanbul umbenannt. Allerdings wird bis heute im griechischen Sprachbereich weiterhin Konstantinopolis gesagt. Der Name leitet sich aus dem Griechischen eis tin polin ab, was in die Stadt bedeutet und sich als Aufschrift auf Wegweisern in der Umgegend der Stadt Konstantinopel fand; von den Türken wurde es als Name der Stadt verstanden.

1923 verlor sie ihren Status als Hauptstadt der modernen Türkei an Ankara im zentralen Hochland Anatoliens.

1925 verbot Atatürk, der Gründer der Republik, die damals zahlreichen und mitgliederstarken Derwisch-Orden. Die meisten agierten anschließend im Geheimen, manche von ihnen haben noch in heutiger Zeit eine große Anhängerschaft. Um dem noch immer gültigen Verbot zu entgehen, treten diese aber meist als "Kulturvereine" auf.

Ende 2003 wurde die Stadt von einer Serie verheerender terroristischer Anschläge auf Synagogen und britische Einrichtungen erschüttert; als Täter wurden Islamisten ausfindig gemacht.

Touristische Sehenswürdigkeiten

Verkehr

İstanbul verfügt über zwei internationale Flughäfen und ist Endhaltestelle für alle Eisenbahnen auf der europäischen Seite und Ausgangspunkt für alle Züge in den asiatischen Teil des Landes, da keine Eisenbahnstrecke über den Bosporus führt. Von İstanbul aus fahren Busse in alle wichtigen Städte und Regionen des Landes.

Zwischen den beiden Kontinenten kreuzen Autofähren und Passagierschiffe den Bosporus. Für den Kraftfahrtverkehr existieren zwei Hängebrücken, die 1973 eröffnete Kemal Atatürk Brücke mit 1074m Länge (der Golden Gate Bridge in San Francisco nachempfunden) und die F. S. Mehmet Brücke mit 1090m, die 1988 dem Verkehr übergeben wurde. Beide Brücken gehören zu den längsten Hängebrücken Europas. Eine Autofahrt in İstanbul stellt auch heute noch ein Abenteuer dar, wenn man bedenkt, dass sich einige Millionen Fahrzeuge auf den Straßen bewegen.

Erdbeben

Schaut man sich die Orte der Türkei an, in denen sich in den letzten Jahrzehnten Erdbeben ereignet haben, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Istanbul Opfer eines größeren Bebens wird. Die Folgen in der Metropole, die viele Schwarzbauten beherbergt, dürften verheerend sein.

Olympische Spiele

Istanbul hat sich bereits dreimal für die Olympischen Sommerspiele der Jahre 2000, 2004 und 2008 beworben. Doch den Zuschlag erhielten die anderen Bewerber Sydney, Athen und Peking. Der vierte Anlauf ist die Bewerbung für die Olympischen Spiele 2012, bei denen auch die Städte London, Paris, New York, Rio de Janeiro, Moskau, Madrid, Havanna und der deutsche Bewerber Leipzig ihr Interesse zeigten. Das Olympiastadion und das Olympische Dorf soll laut Bewerbung 45 Autominuten von der Innenstadt entfernt sein. Die Kosten belaufen sich für neue Sportstätten auf 401 Millionen Euro, für das Dorf auf 57 Millionen Euro, nach einem Olympiagesetz aus dem Jahre 1992 übernimmt die Regierung die vollen Kosten. Istanbul wirbt mit dem Slogan The meeting of continents (Das Treffen der Kontinente) für die Völkerverständigung zwischen Europa und Asien. Dennoch ist die Stadt Außenseiter beim IOC, da es Sicherheitsbedenken gibt.