Mayday (Notruf)
Mayday ist der Notruf im Sprechfunk.
Dieser Notruf wird international von den verschiedensten Funkdiensten verwendet.
Luftfahrt
So wird zum Beispiel die Internationale Notruf-Frequenz des Flugfunks (121,5 MHz; UKW) auf allen Flugplätzen überwacht.
Der MAYDAY-Notruf hat im Flugfunk oberste Priorität. Die Benutzung der Frequenz ist damit für den übrigen Sprechfunkverkehr einzustellen bzw. stark einzuschränken.
Wegen Zeitmangel in Luftnotfällen wird der MAYDAY-Notruf auf der jeweils aktuell benutzten Frequenz an die Bodenstelle abgesetzt (bei IFR-Flügen). Nur wenn im Sichtflug (VFR-Flüge) kein dauernder Kontakt zu Bodenfunkstellen besteht, wird der Notruf auf der Notruffrequenz 121,5 MHz abgesetzt.
Der VFR-Pilot kann den Notruf auch auf der FIS-Frequenz absetzen. Diese Frequenz wird in Deutschland von vielen VFR-Piloten auf Streckenflügen eingestellt.
Aber auch jeder beliebige Tower nimmt auf seiner veröffentlichten Frequenz einen Notruf entgegen.
Inhalt des Notrufes:
- obligatorisch mit 3x "MAYDAY - MAYDAY - MAYDAY" beginnen
- Flugzeugkennung (um sich zu identifizieren) - z.B. "D-EFSR"
- Position: z.B. "5 Miles south of Waren"
- Flughöhe
- Art des Notfalls: z.B. "Engine failure"; "VFR-Pilot in IMC"; "verirrt"; "Druckverlust in der Kabine"
- Beabsichtigte Handlungen: z.B. "Emergency landing"
- mögliche Hilfeleistungen seitens der Flugsicherung: z.B "Request radar vectors"; "Request QDM"; "den Luftraum nach Süden freihalten"; "Emergency descent"
- Anzahl der Personen an Bord
- Farbe des Flugzeuges
- Erklärung des Luftnotstandes ("declare emergency")
- Sichtbedingungen (VMC, IMC, on top)
Ein Notruf sollte nicht zu spät abgesetzt werden, auch wenn er seinen Ursprung in einem Fehler oder Irrtum des Piloten hat. Er kann ja auch wieder zurückgezogen werden.
Die Flugsicherung wird bei Bedarf die SAR-Aktionen einleiten.
Zusätzlich zum Notruf sollte der Transponder auf den Notrufcode 7700 geschaltet werden. Daran wird der Pilot sicher auch von der Bodenfunkstelle erinnert werden ("Squawk 7700"). Das markiert das Flugzeug auf dem Radarschirm der Flugsicherung mit einem zusätzlichen Stern.
Nach Beendigung des Luftnotfalls wird die Flugsicherung die Frequenz wieder für den allgemeinen Sprechfunk freigeben.
Seefahrt
Im Seefunk erfolgt der Seenotverkehr über 156,80 MHz (UKW, Kanal 16) bzw. über 2182 KHz (Grenzwelle). Notrufe können aber auch über jede beliebige andere Frequenz gesendet werden, wenn dies sinnvoll erscheint, z. B. dem Arbeitskanal einer Landfunkstelle.
Zu unterscheiden ist der NON-GMDSS Seenotverkehr und der digitale GMDSS Seenotverkehr.
Im NON-GMDSS Seefunk beginnt der Notruf mit dreimaligem MAYDAY, gefolgt von der Schiffskennung (Schiffname und Rufzeichen). Folgen müssen Position, Art des Notfalls, Anzahl der Personen an Bord, Art der gewünschten Hilfeleistung.
Das digitale Funksystem DSC / GMDSS (Pflicht auf allen deutschen Schiffen) sendet im Seefunk den eigentlichen Notruf automatisiert als digitales Signal mit Benennung des Schiffes und der Angabe seiner exakten Position (falls entsprechende Positionsangaben vorliegen, z. B. über Kopplung an GPS-Empfänger). Durch das sehr einfache Auslösen eines Notrufs über DSC-Controller kommt es häufig zu Fehlalarmen. Ein Notruf über GMDSS sollte immer über Sprechfunk wiederholt werden (eingeleitet mit einmaligem MAYDAY).
Der Empfang eines Notrufs wird über GMDSS ausschließlich von Küstenfunkstellen und/oder Seenotleitstellen mit der digital übertragenen Meldung <DISTRESS ACKNOWLEDGE> bestätigt, im Sprechfunk wird der Empfang eines Notrufs mit ERHALTEN MAYDAY, RECEIVED MAYDAY oder ROMEO ROMEO ROMEO MAYDAY bestätigt (keine explizite Einschränkung, wer bestätigen darf).
Die Weiterleitung eine Notrufs wird mit MAYDAY RELAY eingeleitet.
Ein Havarist oder sonstwie Beeinträchtigter kann während seines Notrufes Funkstille mit dem Ruf SILENCE MAYDAY verlangen. Der englische/französische Begriff "silence" bedeutet im Deutschen "Stille".
Namensursprung
Mayday ist eine Verballhornung des französischen m'aidez ("helfen Sie mir") oder m'aider ("helft mir") und wird daher oft, vor allem in der Seefahrt mähdee ausgesprochen.
Siehe auch: SOS, Seenot, Notruf