Zum Inhalt springen

Schweizerdeutsch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Mai 2003 um 20:28 Uhr durch Heimatkundler (Diskussion | Beiträge) (Hinweise zur Verbreitung von Schweizerdeutsch). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Schweizerdeutsch ist eine Sammlung von hoch-alemannischen (deutschen) Dialekten, welche in der Schweiz gesprochen werden. Sie besitzen eine einigermassen einheitliche Grammatik, durch welche sie sich vom Hochdeutschen absetzen, unterscheiden sich in der Aussprache und im Wortschatz teilweise aber so stark, dass die Verständigung gewisse Übung voraussetzt.

Schweizerdeutsch wird in der Schweiz von allen sozialen Schichten als Umgangs- und Verkehrssprache verwendet. Hochdeutsch ist mündlich nur noch in wenigen Bereichen üblich (z.B. Fernsehnachrichten) und auch in der schriftlichen Kommunikation ist vermehrte Verwendung von Schweizerdeutsch zu beobachten. Zusätzlich wird in hochdeutsch geschriebenen Zeitungen immer öfter schweizerdeutsche Vokabeln verwendet (Töff für Motorrad, Büsi für Katze, Güsel für Müll).

Spezialitäten

  • nur zwei Zeiten: Präsens und Perfekt, Futur wird mit einer Zeitangabe gekennzeichnet oder geht aus dem Zusammenhang hervor ("ich gehe morgen arbeiten", "ich gehe einkaufen")
  • kein Akkusativ (i.e. Akkusativ hat die gleiche Form wie Nominativ)
  • ch wird immer rauh wie in "Bach" ausgesprochen (wenn es nicht wie z.B. im Bündnerdialekt als ck wie im Hochdeutschen ausgesprochen wird)
  • spezielle Wörter (zuerst schweizerdeutsch, allgemein gibt es sehr viele französische Lehnwörter)
    • Trottoir - Gehsteig
    • Perron - Bahnsteig
    • Billet - Ticket
    • Glace - Eiscreme
    • poschtä - einkaufen
    • nümä - nicht mehr
  • Wörter mit anderer Bedeutung, die zu Missverständnissen führen können (in Klammern die dem Wortstamm entsprechende Übersetzung)
    • laufä - gehen
    • springe - laufen
    • wüschä (wischen) - fegen
    • Bodä ufnäh (Boden aufnehmen) - wischen
    • ich mag mich nümä erinnerä (ich mag nicht mehr erinnern) - ich kann mich nicht mehr erinnern

externe Dialektbeispiele