Carlos Kleiber
Der Dirigent Carlos Kleiber wurde am 3. Juli 1930 als Sohn des Dirigenten Erich Kleiber in Berlin geboren. Aus dem argentinischen Exil (Vater Kleiber hatte keine Einmischung von Joseph Goebbels in seine Tätigkeit akzeptiert) zurück, begann er seine Karriere 1952 mit kürzeren Engagements am Gärtnerplatz-Theater in München und an den Opernhäusern der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf und Duisburg, Zürich und Stuttgart. Von 1968-1988 war er Ständiger Gastdirigent der Bayerischen Staatsoper München, daneben hatte er wenige Gastauftritte bei den Bayreuther Festspielen, an der Metropolitan Opera, der Mailänder Scala und der Royal Opera Covent Garden, sowie mit einigen Orchestern, vor allen den Wiener Philharmonikern und der Bayerischen Staatskapelle.
Carlos Kleiber tritt extrem selten auf, in vielen Jahren akzeptierte er kein einziges Engagement auf Dauer, obwohl er einer der meistgesuchten Dirigenten ist. Auch die Zahl seiner Schallplatteneinspielungen ist gering: im wesentlichen Carl Maria von Webers Freischütz, Richard Wagners Tristan und Isolde, ein Livemitschnitt von Richard Strauss' Rosenkavalier, Giuseppe Verdis La Traviata, Johann Strauß' Fledermaus, die Beethoven-Sinfonien Nr. 4 (Liveaufnahme), 5, 6 (Liveaufnahme) und 7, Johannes Brahms 4. Sinfonie, Schuberts 3. und 8. Sinfonie, Dvoraks Klavierkonzert und die Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker 1989 und 1992. Alle Aufnahmen sind bis ins kleinste ausgefeilt, von großer Intensität und von der Kritik meist hochgelobt.