Heinrich der Löwe
Heinrich der Löwe (*1129 - †6. August 1195 in Braunschweig)
Heinrichs Vater war Heinrich der Stolze, sein Schwiegervater war Heinrich II. von England. Heinrich der Löwe war Herzog von Sachsen (1142-1180) und Bayern (1156-1180), aus dem Geschlecht der Welfen.
1147 heiratete er Clementia von Zähringen, wodurch er badische Gebiete rund um die Burg Badenweiler erwarb.
Heinrich betrieb intensiv die Ostkolonisation und verleibte ehemals wendische und andere slawische Gebiete seinem Reich ein. 1147 zwingt er die Fürsten von Vorpommern, seine Lehensherrschaft anzuerkennen. 1160 erobert er Mecklenburg.
Seine Expansionspolitik wird auch an den Stadtgründungen sichtbar. So gründet er 1154 Ratzeburg, 1158 München, 1159 Lübeck sowie 1160 Schwerin.
1162 trennt sich Heinrich von seiner Frau Clementia, vermutlich auf Druck von Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Dieser bot ihm die Burgen Herzberg und Scharzfeld am Harz, sowie den Königshof Pöhlde im Tausch gegen Badenweiler. Heinrich nahm an, um seine sächsischen Stammlande zu sichern.
Als Zeichen seines Machtanspruches baute er Braunschweig zu seiner Residenzstadt um und ließ dort 1166 das Löwendenkmal errichten.
Am 1.Februar 1168 heiratete Heinrich im Dom zu Minden erneut, diesmal die erst zwölfjährige Tochter Mathilde des englischen Königs Heinrich II., Schwester von Richard Löwenherz. Damit begründete er die engen Beziehungen zwischen dem Haus der Welfen und England.
Heinrich unternahm 1172 eine Pilgerreise in das heilige Land. Von dieser Reise soll er - so eine Legende - einen Löwen als Geschenk des oströmischen Kaisers in Byzanz mitgebracht haben. 1173 ließ er mit dem Bau des Braunschweiger Domes beginnen.
Doch dieser Machtanspruch trieb ihn in einen Konflikt mit seinem Vetter Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Diesem verweigerte er 1176 auf dem 5. Italienzug vor Legnano militärische Unerstützung ohne entsprechende Gegenleistungen (Heinrich verlangte die reiche Stadt Goslar). Auf diesen Treuebruch reagierte der Kaiser mit Heinrichs Ächtung und Verbannung nach England. Der Kaiser zog Heinrichs Lehen ein, die Herzogtümer wurden aufgeteilt. Das Herzogtum Bayern ging an die Wittelsbacher. 1180 beginnt der Reichskrieg gegen Sachsen. 1181 wird Lübeck vom Reichsheer erobert und Braunschweig belagert. Große Teile Sachsens werden verwüstet.
Als Kaiser Friedrich 1189 wieder auf Kreuzzug ging, kehrte Heinrich nach Sachsen zurück. Mit einem großen Heer belagerte er die damals reiche Stadt Bardowieck an der Ilmenau. Nach der Eroberung schleifte er die Mauern und brandschatzte und beraubte er die Stadt. Nur die Kirchen bleiben stehen.
1194 kehrte der Welfe nach einer Versöhnung mit Heinrich VI. wieder auf seine Güter um Braunschweig zurück.