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Klaas-Jan Huntelaar

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Klaas-Jan Huntelaar
Klaas-Jan Huntelaar (2011)
Personalia
Voller Name Dirk Jan Klaas Huntelaar
Geburtstag 12. August 1983
Geburtsort Voor-DremptNiederlande
Größe 186 cm
Position Sturm

2 Stand: 14. August 2013

Dirk Jan Klaas Huntelaar [ˈɦʏn.tə.ˌlaːr] (* 12. August 1983 in Voor-Drempt, genannt Klaas-Jan Huntelaar) ist ein niederländischer Fußballspieler und seit August 2010 Stürmer des FC Schalke 04. Sein Spitzname ist The Hunter (der Jäger).

Karriere

Im Verein

Jahre in den Niederlanden

Huntelaar beim SC Heerenveen

Huntelaar begann seine Karriere 1988 in der Jugend beim VV Hummelo en Keppel. Von dort wechselte er 1994 zur VBV De Graafschap Doetinchem. Seit 2000 spielte er in der Jugend der PSV Eindhoven. Von dort wechselte er in der Saison 2002/03 in den Kader der Profi-Mannschaft. Im Januar 2003 wurde er aufgrund zu geringer Perspektiven für Einsätze in der ersten Elf an VBV De Graafschap Doetinchem ausgeliehen, wo er mit neun Einsätzen ohne Treffer keinen bleibenden Eindruck hinterließ. Nach nur sechs Monaten wurde er daher an AGOVV Apeldoorn weiterverliehen. Dort wurde er mit 26 Treffern Torschützenkönig der Eersten Divisie. Nachdem er im Juni 2004 zunächst zur PSV zurückgekehrt war, wechselte er zum SC Heerenveen. Dort trug er in der Saison 2004/05 mit 17 Treffern maßgeblich zur UEFA-Pokal-Qualifikation des Clubs bei. Nachdem Huntelaar in der Hinrunde der Saison 2005/06 17 Tore in 15 Spielen gelungen waren, verpflichtete ihn Ajax Amsterdam in der darauffolgenden Winterpause für rund zehn Millionen Euro. Im letzten Spiel für Heerenveen hatte Huntelaar mit einem Tor zum 4:2-Sieg über Ajax beigetragen. Insgesamt erzielte er in der Saison 2005/06 33 Tore in 31 Spielen und wurde damit Torschützenkönig der niederländischen Ehrendivision. Diesen Erfolg konnte er in der Saison 2007/08 wiederholen, als er in 34 Spielen 33 Tore erzielte. Am 6. April 2008 erzielte er mit einem Hattrick beim 4:1-Sieg über De Graafschap seinen 100. Treffer in der Ehrendivision.

Real Madrid

Anfang 2009 wechselte Huntelaar zum spanischen Meister Real Madrid. Damit reagierte Real auf eine schwere Verletzung von Huntelaars Landsmann Ruud van Nistelrooy. Die Ablösesumme belief sich auf rund 27 Millionen Euro, sieben davon leistungsbezogen. Der zum damaligen Zeitpunkt 25 Jahre alte niederländische Nationalspieler erhielt einen Vertrag über viereinhalb Jahre bis 2013 und ein Jahresgehalt von rund vier Millionen Euro. Das Engagement in Madrid begann für Huntelaar unglücklich. Zusammen mit Lassana Diarra war er einer von zwei Winter-Neuzugängen, die in der laufenden Saison bereits Europacupspiele für ihre vorherigen Vereine bestritten hatten. Aufgrund eines UEFA-Statuts durfte nur einer der beiden für die laufende Champions League-Saison nachnominiert werden. Die Verantwortlichen in Madrid hatten dies übersehen, ein Antrag auf Zulassung beider Spieler wurde abgelehnt.[1] Der damalige Real-Coach Juande Ramos entschied sich daraufhin für Diarra, da er auf dessen Position im defensiven Mittelfeld mehr Handlungsbedarf sah als im Sturm. Der erhoffte Stammplatz wurde damit gleich zu Beginn erheblich erschwert. Nach insgesamt fünf Kurzeinsätzen ohne Torerfolg gelang Huntelaar am 15. Februar 2009 gegen Sporting Gijón sein erster Treffer. Es folgte eine erfolgreiche Phase mit insgesamt acht Treffern in sechs Spielen[2], von denen er fünf über die vollen 90 Minuten bestritt. Gegen Ende der Saison stand Huntelaar zwar regelmäßig in der Startformation, wurde jedoch häufig früh ausgewechselt und blieb neun Spiele in Folge ohne Torerfolg.

Huntelaar im Trikot von Real Madrid

AC Mailand

Huntelaar wechselte in der Sommerpause 2009 zum AC Mailand, nachdem Reals neuer Trainer Manuel Pellegrini erklärt hatte, nicht mit ihm zu planen. Auch in Mailand war ihm kein glücklicher Einstand vergönnt. Den ersten Spieltag der Serie A verpasste Huntelaar aufgrund einer Gelb-Roten Karte, die er im letzten Saisonspiel in Spanien erhalten hatte. Im zweiten Spiel gegen den Stadtrivalen Inter Mailand musste er dann auf der Bank Platz nehmen, da Trainer Leonardo die Elf nach einem erfolgreichen Auftakt, einem Sieg beim AC Siena, nicht verändern wollte. In der Folge kam Huntelaar neben einigen Einwechslungen auch zu mehreren Einsätzen in der Startformation, sein erstes Spiel über 90 Minuten bestritt er jedoch erst am 24. Spieltag. Mit sieben Treffern in 25 Spielen blieb seine Torausbeute gering. Wie schon in Madrid wurde Huntelaar Leidtragender einer ungeduldigen Vereinsspitze und äußerst unsteter Transferpolitik. Auch in Mailand wurde am Saisonende der Trainer ausgetauscht und Clubbesitzer Silvio Berlusconi setzte sich persönlich für die Verpflichtung neuer Stürmerstars wie Zlatan Ibrahimović und Robinho ein.

FC Schalke 04

Daher wechselte Huntelaar vorzeitig zum FC Schalke 04, bei dem er einen Dreijahresvertrag unterschrieb.[3][4] Am 10. September 2010 absolvierte er bei der 0:2-Auswärtsniederlage bei der TSG 1899 Hoffenheim sein erstes Spiel für den FC Schalke 04. Am 19. September 2010 traf er im Revierderby das erste Mal für Schalke zum 1:3 gegen Borussia Dortmund; drei Tage später erzielte er den Siegtreffer zum 2:1 beim SC Freiburg. In seinen ersten sechs Ligaspielen für Schalke gelangen Huntelaar fünf Tore, dazu erzielte er einen Treffer im Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon. Im DFB-Pokalfinale erzielte er beim 5:0 gegen den MSV Duisburg zwei Treffer.

Huntelaar im Training von Schalke 04

Seinen ersten Bundesliga-Dreierpack erzielte er am 2. Spieltag der Saison 2011/12 beim 5:1 gegen den 1. FC Köln. Am 25. August 2011 gelangen ihm in der Europa League-Qualifikation gegen HJK Helsinki, wie schon in der 1. Pokalrunde gegen den FC Teningen, vier Treffer. Am 8. April 2012 löste er mit seinem 43. Treffer nach mehr als 70 Jahren Hermann Eppenhoff, der in der Spielzeit 1940/41 42 Tore in Pflichtspielen erzielt hatte, als Saison-Rekordtorjäger der Schalker ab.[5] In der Bundesliga wurde er mit 29 Treffern in der Saison 2011/12 als erster Niederländer Torschützenkönig und stellte den Schalker Rekord von Klaus Fischer aus der Saison 1975/76 ein. Darüber hinaus löste er Aílton und Grafite (jeweils 28) als beste ausländische Torschützen einer Bundesligasaison ab. Mit seinem zweiten Tor gegen Werder Bremen am letzten Spieltag der Saison erzielte Huntelaar sein insgesamt 48. Pflichtspieltor im 48. Pflichtspiel, was einer Torquote von 100 % entspricht. In der Hinrunde der Saison 2012/13 kam Huntelaar dagegen lediglich auf fünf Liga-Treffer. Dennoch einigten sich Verein und Spieler in der Winterpause auf eine Vertragsverlängerung bis 2015.[6]

In der Nationalmannschaft

2006 wurde er mit der U-21-Auswahl der Niederlande Europameister.

Am 16. August 2006 gab er gegen Irland (4:0) sein Debüt in der A-Nationalmannschaft und schoss gleich zwei Tore. Bei der EM 2008 gehört er zum Kader der Elftal. Einen Einsatz hatte er im Spiel gegen Rumänien, in dem er ein Tor erzielte und eine Vorlage gab. 2010 berief ihn Trainer Bert van Marwijk in den Kader für die Weltmeisterschaft in Südafrika, wo er vier Einsätze und ein Tor im Spiel gegen Kamerun verzeichnen konnte.

Huntelaar (links) neben Robin van Persie

In seinem ersten Einsatz nach der Weltmeisterschaft erzielte er beim 5:0-Auswärtssieg in der EM-Qualifikation gegen San Marino seinen ersten Hattrick in Oranje, er erzielte das 2:0 vor der Halbzeitpause sowie die Tore zum 3:0 und 4:0 nach dem Seitenwechsel. Am 12. Oktober 2010 gelang ihm erneut in einem EM-Qualifikationsspiel – ebenso wie Ibrahim Afellay – ein „Doppelpack“ beim 4:1-Sieg gegen Schweden, womit er seine Torausbeute auf acht Treffer in den ersten vier Pflichtländerspielen der Saison 2010/11 erhöhte. Mit insgesamt 12 Treffern in 8 Spielen war Huntelaar erfolgreichster Torschütze in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2012. Seinen 50. Länderspieleinsatz hatte er am 29. Februar 2012 beim 3:2-Sieg im Wembley-Stadion gegen England. Er wurde nach der Pause eingewechselt und erzielte in der 58. Minute mit dem Kopfballtreffer zum 0:2 sein 31. Länderspieltor. Dabei stieß er mit Abwehrspieler Chris Smalling zusammen; beide waren kurze Zeit benommen und wurden nach wenigen Minuten Spielunterbrechung in der 63. Minute ausgewechselt.

Spielweise

Huntelaar ist klassischer Strafraumstürmer. Louis van Gaal bezeichnete ihn sogar als „besten Strafraumspieler der Welt“.[7] Er geht weite Wege, weicht auch auf die Flügel aus und verrichtet sogar Defensivarbeit.[8] Er gilt als technisch guter Mittelstürmer und ist sehr geschickt mit dem Umgang des Balls mit der Hacke. Huntelaar ist kopfballstark und ein sicherer Elfmeterschütze.

Erfolge/Titel

Huntelaar mit dem KNVB-Pokal (2006)

Als Nationalspieler

Mit dem Verein

Auszeichnungen und Rekorde

  • Rekorde
    • Erfolgreichster Torschütze in der Geschichte der niederländischen U-21-Nationalmannschaft
    • Erfolgreichster ausländischer Torschütze in einer Saison in der Fußball-Bundesliga mit 29 Toren in der Saison 2011/12

Privates

Huntelaar ist seit 14 Jahren mit seiner Lebensgefährtin Maddy Schooldermann zusammen. Sie sind Eltern der Söhne Seb und Axel und der Tochter Puck, die am 6. August 2013 zur Welt gekommen ist.

Commons: Klaas-Jan Huntelaar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.focus.de/sport/fussball/championsleague/champions-league-koenigsklasse-ohne-huntelaar_aid_366829.html
  2. http://www.sportinglife.com/football/overseas/spain/news/story_get.cgi?STORY_NAME=international_feed/09/03/22/SOCCER_Spa-Real_Madrid_Nightlead.html
  3. spox.com Klaas-Jan Huntelaar-Wechsel perfekt, 30. August 2010
  4. Klaas-Jan Huntelaar stürmt künftig für Schalke 04!
  5. 43. Pflichtspieltreffer: Klaas-Jan Huntelaar bricht Uralt-Rekord, Vereinshomepage des FC Schalke 04 vom 8. April 2012
  6. Klaas-Jan Huntelaar verlängert auslaufenden Vertrag bis 2015
  7. Schalke-Neuzugang Huntelaar im Porträt - Klaas-Jan Huntelaar: Vom Opfer zum Heilsbringer. spox.com. Abgerufen am 8. September 2010.
  8. Ein Torjäger mit vielen Stärken. Website der Münsterland Zeitung. Abgerufen am 3. Oktober 2011.
  9. IFFHS, Liste der weltbesten Erstligatorschützen 2006
VorgängerAmtNachfolger

Mario Gómez
Torschützenkönig der Bundesliga
2011/12

Stefan Kießling

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