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Schwerefeld

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Die Schwere ist das Verhältnis der Gewichtskraft eines Probekörpers zu dessen Masse , also . Dabei versteht sich als Kraft im Vakuum, also ohne Auftrieb, und für einen im Bezugssystem ruhenden Körper.

Wie die Gewichtskraft ist die Schwere ein Vektor mit Betrag und Richtung, angedeutet durch einen Pfeil über dem Größensymbol. Die Richtung der Schwere heißt Lotrichtung. Der Betrag wird oft Fallbeschleunigung oder Schwerebeschleunigung genannt. Mit dieser Beschleunigung, auf der Erde etwa 9,8 m/s2 setzt sich ein frei fallender Körper in Bewegung.[1]

Die Schwere ist vom Ort abhängig, weshalb im Zusammenhang mit Wägungen auch als Ortsfaktor bezeichnet wird. Die Schwerevektoren bilden das Schwerefeld, ein Kraftfeld, dessen “Ladung” die Masse ist. Linien, die der lokalen Lotrichtung folgen, heißen Lotlinien. Flächen, die von den Lotlinien senkrecht durchstoßen werden, werden Potentialflächen oder Niveauflächen des Schwerefeldes genannt. Auf jeder Niveaufläche ist jeweils das Schwerepotential konstant. Beim Übergang von einer Niveaufläche zu einer höheren muss Hubarbeit verrichtet werden, siehe auch Potential (Physik).

Sowohl die Richtung als auch der Betrag der Schwere sind von der Wahl des Bezugssystems abhängig. In einem frei fallenden Bezugssystem ist (Schwerelosigkeit). Mit einer Zentrifuge wird eine stark erhöhte Schwere erzeugt, im Falle einer rotierenden Raumstation spricht man von “künstlicher Schwerkraft”. Das Schwerefeld eines Himmelskörpers bezieht sich stets auf ein Bezugssystem, das mit dem Himmelskörper im Schwerefeld anderer Himmelkörper frei fällt. Jedoch ist ohne Kontext unklar, ob das Bezugssystem mit dem Himmelskörper rotiert oder nicht. Für Vorgänge an der Oberfläche, in der Atmosphäre oder im Inneren wird meist das rotierende Bezugssystem gemeint sein. Insbesondere gilt das für das Schwerefeld der Erde. Für Vorgänge in der Umgebung eines Himmelskörpers ist oft das nichtrotierende Bezugssystem gemeint. In diesem Fall wird zur Unterscheidung oft vom Gravitationsfeld gesprochen,[2] siehe Schwerkraft und Newtonsches Gravitationsgesetz.

Der freie Fall gegenüber anderen Himmelkörpern eliminiert deren Einfluss nur im Baryzentrum, abseits davon bleiben periodisch schwankende Gezeitenbeschleunigungen übrig. Je nach Anwendung werden diese ignoriert oder herausgerechnet. Verbleibende Schwankungen werden gemittelt, um die Erdfigur zu bestimmen, oder gerade genau gemessen, siehe Gravimetrie. So lassen sich mit der Satellitengeodäsie z.B. Meeresströmungen beobachten. Die durch das Schwerefeld definierte Erdfigur, auch Geoid genannt, ist jene Niveaufläche, welche im Mittel auf der Höhe des Meeresspiegels liegt. Sie ist durch die Zentrifugalbeschleunigung leicht abgeplattet, siehe Normalschwereformel, und durch Inhomogenitäten der Masseverteilung deformiert, siehe Schwereanomalie. Da die Anomalien relativ klein sind, hat sich in der Gravimetrie der Gebrauch der Maßeinheit Gal erhalten, die um den Faktor kleiner ist als die SI-Einheit der Beschleunigung .

Schwere- und Gravitationsbeschleunigung ausgewählter Himmelskörper

Die Tabelle enthält die Gravitations-, die Zentrifugal- und die resultierende Schwerebeschleunigung der acht Planeten unseres Sonnensystems und des Mondes. Die Werte gelten für die Oberfläche am Äquator und sind in m/s2. Das negative Vorzeichen der Zentrifugalbeschleunigung soll verdeutlichen, dass diese der Gravitationsbeschleunigung entgegengerichtet ist.

Himmelskörper Gravitationsbeschleunigung[3] Schwerebeschleunigung[3] Zentrifugalbeschleunigung[4]
1 Merkur 03,70 03,70 0Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet.
2 Venus 08,87 08,87 0Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet.
3 Erde 09,798 09,780 0Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet.
Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. Mond 01,62 01,62 0Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet.
4 Mars 03,71 03,69 0Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet.
5 Jupiter 24,79 23,12 0Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet.
6 Saturn 10,44 08,96 0Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet.
7 Uranus 08,87 08,69 0Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet.
8 Neptun 11,15 11,00 0Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet.

Einzelnachweise

  1. Falls das Bezugssystem rotiert, wird wegen der Corioliskraft die Richtung der Beschleunigung im freien Fall zunehmend von der Lotrichtung abweichen.
  2. Der Sprachgebrauch ist uneinheitlich, siehe „Schwerefeld der Sonne“.
  3. a b David R. Williams: Planetary Fact Sheet - Metric. NASA, 29. November 2007, abgerufen am 4. August 2008 (englisch, inkl. Unterseiten).
  4. Deutschschweizerische Mathematikkommission [DMK] und Deutschschweizerische Physikkommission [DPK] (Hrsg.): Formeln und Tafeln. 11. Auflage. Orell Füssli Verlag AG, Zürich 2006, ISBN 978-3-280-02162-0, S. 188.