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Tunnelknall

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Als "Tunnelknall" (tunnel boom, sonic boom) bezeichnet man ein bei Eisenbahntunneln, durch die Hochgeschwindigkeitsverkehr verkehrt, auftretendes phsikalisches Phänomen. Bei Einfahrt von Fahrzeugen mit sehr hoher Geschwindigkeit in einen Tunnel entsteht eine Druckwelle, die dem Zug mit Schallgeschwindigkeit vorauseilen und sich am Tunnelausgang zu einem exlosionsartigen Knall führen kann. Diese Knallgeräusche können bis in etwa 100m Entfernung zu erheblichen Belästigungen von Anwohner führen (hörbar sind sie je nach Topografie sogar kilometerweit) und auch am Zugmaterial unter Umständen zu Beschädigungen führen.

Der Tunnelknall-Effekt wird u.a. beeinflusst durch

  • die Einfahrgeschwindigkeit
  • das Zugdesign (vgl. moderne HGV-Züge wie z.B. der japanische Shinkansen),
  • der Tunnelquerschnitt (enge und glatte Tunnel begünstigen den Tunnelknall-Effekt),
  • die Länge der Tunnel und
  • die Oberbau-Ausführung (beim System "Feste Fahrbahn" wird der Effekt begünstigt)


Um dem Effekt entgegenzuwirken, kommen folgende Lösungen in Betracht:

  • Querschnittsaufweitungen am Tunnelausgang (Kastenprofile oder trompenartige Hauben),
  • Deckenöffnungen zum Druckausgleich
  • Einhausungen am Tunnelportal
  • Verwendung von Zügen mit aerodynamischer Bugform
  • Herabsetzung der Einfahrgeschwindigkeit
  • Erhöhung der "Rauhigkeit" (z.B. durch Schotteroberbau oder eine besondere Innenauskleidung im Tunnel)