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Landeskirche

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Landeskirchen in Deutschland

In Deutschland ist eine Landeskirche ist i.d.R. ein territorial abgegrenzter Zusammenschluss von evangelischen volkskirchlichen Gemeinden in Deutschland (siehe Evangelische Kirche). In Deutschland gibt es 24 evangelische Landeskirchen, die in der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) als "Dachverband" zusammen arbeiten.

Typische Ämter und Institutionen sind der Landesbischof oder Präses als Oberhaupt der Kirche, die Synode als das "Parlament" der Kirche und der Oberkirchenrat oder das Konsistorium als Verwaltungsbehörde der Kirche.

Liste der deutschen Landeskirchen

  • Evangelische Landeskirche Anhalts (Sitz in Dessau)
  • Evangelische Landeskirche in Baden (Sitz in Karlsruhe)
  • Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (Sitz in München)
  • Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg (Sitz in Berlin)
  • Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig (Sitz in Wolfenbüttel)
  • Bremische Evangelische Kirche (Sitz in Bremen)
  • Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers (Sitz in Hannover)
  • Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (Sitz in Darmstadt)
  • Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (Sitz in Kassel)
  • Lippische Landeskirche (Sitz in Detmold)
  • Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs (Sitz in Schwerin)
  • Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche (Hamburg, Schleswig-Holstein) (Sitz in Kiel)
  • Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg (Sitz in Oldenburg (Olbg.)
  • Evangelische Kirche der Pfalz (Sitz in Speyer)
  • Pommersche Evangelische Kirche (Sitz in Greifswald)
  • Evangelisch-reformierte Kirche (Sitz in Leer/Ostfriesland)
  • Evangelische Kirche im Rheinland (Sitz in Düsseldorf)
  • Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen (Sachsen-Anhalt) (Sitz in Magdeburg)
  • Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens (Sitz in Dresden)
  • Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe (Sitz in Bückeburg)
  • Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz (Sitz in Görlitz)
  • Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen (Sitz in Eisenach)
  • Evangelische Kirche von Westfalen (Sitz in Bielefeld)
  • Evangelische Landeskirche in Württemberg (Sitz in Stuttgart)


Landeskirchen in der Schweiz

In der Schweiz ist die kirchliche Gesetzgebung kantonal geregelt. Bis auf die Kantone Neuenburg und Genf kennen alle Kantone öffentlich-rechtliche anerkannte Kirchen. Dazu gehören in allen Kantonen die römisch-katholische und die evangelisch-reformierte Kirche, in einigen Kantonen auch die christkatholische Kirche. Diese drei Kirchen werden auch als Landeskirchen bezeichnet. In den Kantonen Basel-Stadt, Freiburg und St. Gallen sind die israelitischen Gemeinden den Landeskirchen gleichgestellt.

Aus historischen Gründen gibt es im wesentlichen vier Formen der öffentlich-rechtlichen Anerkennung:

  • historisch reformierte Kantone (Appenzell-Ausserrhoden, Basel-Landschaft, Bern, Schaffhausen, Waadt und Zürich), mit einer relativ engen Verbindung zwischen Kanton und reformierter Landeskirche mit synodaler Verfassung
  • historisch katholische Kantone (Appenzell-Innerrhoden, Freiburg, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Solothurn, Schwyz, Tessin, Uri, Wallis und Zug) in denen den Kirchen, insbesondere der katholischen Kirche, weitgehende Autonomie gewährt wird. In den Kantonen Obwalden, Schwyz, Uri und Tessin ist die evangelisch-reformierte Kirche zwar als anerkannt, aber es gibt keine evangelisch-reformierte Kantonalkirche.
  • konfessionell paritätische Kantone (Aargau, Glarus, Graubünden, St. Gallen, Thurgau) in denen beide großen Kirchen analoge, autonome Regelungen haben
  • die (historisch reformierten) Kantone Neuenburg und Genf, wo die Kirchen nicht öffentlich-rechtlich anerkannt aber Organisationen von öffentlichem Interesse sind.