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Rohr (Thüringen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte

Wappen der Gemeinde Rohr

Deutschlandkarte, Position von Rohr (Thüringen) hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: ca. 340 m ü. NN
Fläche: 13,96 km²
Einwohner: 1046 (31. Dez. 2004)
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 98530
Vorwahl: 036844
Kfz-Kennzeichen: SM
Gemeindeschlüssel: 16 0 66 058
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Meininger Str. 24
98530 Rohr
Website: www.vg-dolmar.de
Politik
Bürgermeister: Ingrid Krech (CDU)

Rohr ist eine Gemeinde im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen.

Blick vom Aussichtspunkt "Am Stein" auf Rohr und den Dolmar

Geografie

Geografische Lage

Im Knotenpunkt der Straßen nach Suhl, Meiningen, Zella-Mehlis und Obermaßfeld liegt auf ca. 340 m ü. NN das Dorf Rohr.

Die Gemeinde gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Dolmar.

Gemeindegliederung

Zum eigentlichen Dorf Rohr gehört noch die Siedlung Kloster Rohr, wo sich ein Berufsbildungszentrum und der Rohrer Bahnhof befinden.

Nachbargemeinden

Im Westen hinter dem Rohrer Berg liegt die Kreisstadt Meiningen, im Norden die Gemeinde Kühndorf, im Nordosten Schwarza, im Osten Dillstädt, südlich die Gemeinde Ellingshausen.

Geschichte

Das Dorf wurde 815 erstmals urkundlich erwähnt.

Rohr lag im Mittelalter an einer wichtigen Handelsstraße, die von Mainfranken über Mellrichstadt, Jüchsen an der „Salzfurt“, Einhausen an der „Werrafurt“, über die „Zeller-Leube“ in den Thüringer Wald führte.

Nach dem überraschenden Tod Ottos II. am 7. Dezember 983 in Rom rief Willigis, der Erzbischof von Mainz, Theophanu und Adelheid, Ottos II. Mutter, aus Italien nach Deutschland. In Rara (Rohr bei Meiningen) übergab 984 Heinrich von Bayern (der Zänker), der nächste männliche Verwandte der herrschenden Dynastie, der deshalb Ansprüche auf die Vormundschaft und Regentschaft erhob, den schon zum König gekrönten unmündigen dreijährigen Otto III. an Theophanu.

Name

Die Siedlung hat in den alten Urkunden des Mittelalters vier Namen: rara, rora, rore und ror. Das "Große Deutsche Ortsbuch" listet im deutschsprachigen Raum siebzehn Ortschaften gleichen Namens auf. Der Ortsname leitet sich von dem Schilfrohr ab, das in den Flussniederungen noch heute reichlich wächst. Das Schilfrohr erscheint auch im Wappen des Dorfes und zwar neben dem Benediktinerkreuz als Hinweis auf die Klostergeschichte, sowie der Henne, dem Wappentier der ehemaligen Grafschaft Henneberg.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die alte Wehrkirche Michaeliskirche wurde als Klosterkirche des Benediktinerklosters zwischen 815 und 820 erbaut. Da das Kloster um 900 einging, diente sie im 10. Jahrhundert der Kaiserpfalz, die bis zum Beginn des 11. Jahrhunderts bestand. Erst nach der Reformation wurde die Kirche zur Dorfkirche. Das Kirchenschiff mit der Hallenkrypta von 895 ist der einzige aus karolingischer Zeit erhaltene Monumentalbau im östlichen Deutschland.
  • Im gut erhaltenen historischen Ortskern stehen Fachwerkhäuser im fränkischen Fachwerkstil und nahe der Kirchenburg eine Heimatstube.
  • Nahe des Bahnhofs befindet sich das ehemalige Kloster Rohr, von dem Reste der ehemaligen Klostermauer und das Gebäude der Johanniskirche erhalten sind.