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Severin Freund

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Severin Freund
[[Datei:Severin Freund - Vikersund 2012|240px|{{{bildbeschreibung}}}]]

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 11. Mai 1988
Geburtsort Freyung, Deutschland Deutschland
Größe 185 cm
Gewicht 67 kg
Beruf Student
Karriere
Verein WSV DJK Rastbüchl
Trainer Christian Leitner
Pers. Bestweite 228,5 m (Planica 2012)
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
SFWM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
DM-Medaillen 5 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 2014 Sotschi Mannschaft
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Bronze 2011 Oslo Mannschaft
Bronze 2013 Val di Fiemme Mixed-Mannschaft
Silber 2013 Val di Fiemme Mannschaft
 Skiflug-Weltmeisterschaften
Silber 2012 Vikersund Mannschaft
 Skisprung-Junioren-WM
Gold 2008 Zakopane Mannschaft
 Deutsche Meisterschaften
Silber 2007 Winterberg Mannschaft
Gold 2010 Oberhof Mannschaft
Gold 2011 Hinterzarten Einzel
Gold 2011 Hinterzarten Mannschaft
Gold 2012 Klingenthal Einzel
Bronze 2013 Oberstdorf Einzel
Gold 2013 Oberstdorf Mannschaft
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup 22. Dezember 2007
 Weltcupsiege (Einzel) 07  (Details)
 Gesamtweltcup 04. (2012/13)
 Skiflug-Weltcup 09. (2011/12)
 Vierschanzentournee 07. (2011/12)
 Nordic Tournament 39. (2010)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 7 9 6
 Teamspringen 2 5 4
Skisprung-Grand-Prix
 Gesamtwertung Grand Prix 07. (2010)
letzte Änderung: 5. März 2014

Severin Freund (* 11. Mai 1988 in Freyung) ist ein deutscher Skispringer mit Wohnort in Waldkirchen. Er wurde mit der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi Olympiasieger und gewann jeweils Silber in den Teamwettkämpfen bei der Skiflug-Weltmeisterschaft 2012 im norwegischen Vikersund und der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2013 im italienischen Val di Fiemme. Zudem gewann er die WM-Bronzemedaille im Mannschaftswettbewerb von der Normalschanze 2011 in Oslo und im erstmals ausgetragenen Mixed-Wettbewerb 2013 in Val di Fiemme.

Werdegang

Freund begann 1993 zunächst mit der Nordischen Kombination und wechselte 1995 zum Spezialspringen.[1] Seit 2002 ging er im Alpencup und bei internationalen Juniorenwettbewerben an den Start. Im Februar 2003 startete er in Sollefteå erstmals bei der Junioren-Weltmeisterschaft und belegte den 30. Platz im Einzel und den 11. Platz mit dem Team. In der Saison 2004/05 startete er erstmals im Continentalcup (COC), wo er sich jedoch nicht durchsetzen konnte und stets den zweiten Durchgang verpasste. Daneben trat er weiterhin bei FIS-Springen an. Bei der in Rovaniemi stattfindenden Junioren Weltmeisterschaft 2005 belegte er die Plätze 26 (Einzel) und Elf (Team). Im Januar 2006 konnte er bei einem COC in Titisee-Neustadt erstmals die Punkteränge erreichen. Auch im nationalen Juniorenbereich konnte er 2006 mehrere Erfolge feiern. So wurde er sowohl im Einzel als auch mit dem Team deutscher Jugendmeister, daneben konnte er die Gesamtwertung des Deutschlandpokals gewinnen. Bei der in diesem Jahr in Kranj ausgetragenen Junioren-WM belegte er den 13. Platz im Einzel. Im Sommer 2006 nahm er an mehreren COC-Sommerspringen teil, konnte aber nur bei Einem den zweiten Durchgang erreichen. Nachdem er im Winter 2006/07 nicht antrat wurde er im Sommer 2007 zunächst zweiter bei der deutschen Jugendmeisterschaft, kurz darauf gewann er bei der in Winterberg ausgetragenen Deutschen Meisterschaften 2007 die Silbermedaille im Teamwettbewerb.[2]

Obwohl er bei den im Sommer 2007 stattfindenden Continentalcups nicht überzeugen konnte, steigerte er sich zum Winter und konnte am 13. Dezember 2007 in Rovaniemi sein bis dahin bestes Ergebnis erzielen, nachdem er bereits an den beiden vorgehenden Tagen stabile Leistungen im Mittelfeld erbracht hatte. Daraufhin wurde er in das Weltcup-Team berufen und startete am 22. Dezember 2007 in Engelberg erstmals bei einem internationalen erstklassigen Springen. Beim folgenden Vierschanzentourneespringen in Oberstdorf konnte er als 30. seinen ersten Weltcup-Punkt holen. Eine Woche später, am 6. Januar 2008, konnte er beim letzten Springen der Tournee in Bischofshofen, das von Wind beeinflusst war, sogar den 20. Platz belegen. Nachdem er daraufhin wieder an einigen COC-Springen teilnahm, wurde er in Zakopane Junioren-Weltmeister 2008 im Teamwettbewerb, im Einzel wurde er jedoch nur 31. Bis zum Ende des Winters nahm er noch an einigen Continentalcups teil. Im Sommer 2008 startete er erfolgreich bei den Mattenspringen des Continentalcups. Er konnte am 13. September 2008 in Lillehammer seinen ersten Sieg feiern, bei weiteren drei Springen belegte er Podestplätze. In der Contintalcup-Gesamtwertung des Sommers 2008 belegte er den dritten Rang.

am Holmenkollen 2012

Seinen ersten Weltcupsieg errang Freund am 15. Januar 2011 im japanischen Sapporo vor dem Österreicher Thomas Morgenstern und dem Polen Adam Małysz. Dies war zugleich der erste deutsche Weltcupsieg seit fast vier Jahren und wurde in den Medien als „Sensation“ gefeiert. Am Folgetag holte er nach einer Führung im ersten Durchgang den zweiten Platz hinter Andreas Kofler.[3] Beim Weltcup-Springen in Zakopane am 21. Januar 2011 erreichte er mit dem dritten Rang einen weiteren Podestplatz. Am 30. Januar verbuchte er im hessischen Willingen seinen zweiten Weltcupsieg. Es war zugleich der erste Erfolg eines deutschen Skispringers auf der Mühlenkopfschanze seit Sven Hannawalds Sieg im Jahr 2003.

Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2011 in Oslo belegte Freund auf der Normalschanze den 7. Platz im Einzel. Im Teamspringen holte er auf selbiger zusammen mit Martin Schmitt, Michael Uhrmann und Michael Neumayer Bronze hinter Österreich und Norwegen. Bei den Deutschen Meisterschaften 2011 in Hinterzarten konnte er sich wie im Vorjahr mit der Mannschaft Bayerns den Mannschaftstitel und zudem erstmals auch den Titel im Einzel erspringen.[4]

Im April 2012 erlitt Freund einen Bandscheibenvorfall, nachdem er zuvor unter anhaltenden Rückenproblemen zu leiden hatte. Daraufhin musste er operiert werden und eine mehrmonatige Zwangspause einlegen.[5] Nachdem er bei seinem Comeback am 30. September 2012 im österreichischen Hinzenbach bereits Platz zwei belegte, konnte er beim Grand-Prix-Finale in Klingenthal drei Tage später den ersten Sommer-Grand-Prix-Sieg seiner Karriere erringen.[6] In Klingenthal wurde er bei den Deutschen Meisterschaften 2012 deutscher Meister im Einzel. Nachdem er den Weltcupauftakt am 24. November 2012 im norwegischen Lillehammer gewonnen hatte,[7] gelang ihm sechs Tage später bei Teamspringen im finnischen Kuusamo mit der deutschen Mannschaft sein erster Sieg bei einem Weltcupmannschaftspringen.[8]

Als bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2013 im Val di Fiemme erstmals ein Mixedmannschaftswettbewerb ausgetragen wurde, gewann er mit der deutschen Mannschaft an der Seite von Carina Vogt, Ulrike Gräßler und Richard Freitag hinter Japan und Österreich die Bronzemedaille.[9] Zuvor war er im Springen von der Normalschanze als Vierter knapp an einer Medaille vorbeigesprungen.[10] Mit seinen Teamkollegen Andreas Wank, Michael Neumayer und Richard Freitag gewann er hinter Österreich die Silbermedaille im Mannschaftswettbewerb von der Großschanze, nachdem dem norwegischen Team nachträglich für eine Fehlberechnung des Anlaufes die Silbermedaille aberkannt wurde. Der Vorsprung vor den nun drittplatzierten Polen betrug nur 0,8 Punkte.[11] Freund startete erfolgreich in den Skisprung-Weltcup 2013/14, entäuchte dann aber bei der Vierschanzentournee. Danach brachte er sich mit zwei zweiten Plätzen beim Heimweltcup in Willingen in den Kreis der Favoriten für die Olympischen Spiele in Sotschi. Dort verpasste er auf der Normalschanze eine gute Platzierung nach einem Sturz im ersten Durchgang. Auf der Großschanze erreichte er den vierten Platz, nachdem er im ersten Durchgang noch auf Rang drei gelegen hatte. Zwei Tage später, am 17. Februar 2014, wurde Freund gemeinsam mit seinen Teamkollegen Andreas Wank, Marinus Kraus und Andreas Wellinger Olympiasieger im Mannschaftsspringen.[12] Kurz darauf feierte er in Falun einen Weltcupsieg mit einem beachtlichen Vorsprung von 15,9 Punkten.[13]

Erfolge

Weltcupsiege im Einzel

Nr. Datum Ort Land Disziplin
1. 15. Januar 2011 Sapporo Japan Großschanze
2. 30. Januar 2011 Willingen Deutschland Großschanze
3. 24. November 2012 Lillehammer Norwegen Normalschanze
4. 1. Dezember 2012 Kuusamo Finnland Großschanze
5. 8. Dezember 2013 Lillehammer Norwegen Großschanze
6. 26. Februar 2014 Falun Schweden Großschanze
7. 28. Februar 2014 Lahti Finnland Großschanze

Weltcupsiege mit der Mannschaft

Nr. Datum Ort Land Disziplin
1. 30. November 2012 Kuusamo Finnland Großschanze
2. 9. März 2013 Lahti Finnland Großschanze

Weltcupplatzierungen

Saison Platz Punkte
2007/08 68 012
2008/09 48 036
2009/10 42 075
2010/11 07 769
2011/12 08 857
2012/13 04 923

Sommer-Grand-Prix-Siege

Nr. Datum Ort Land Disziplin
1. 3. Oktober 2012 Klingenthal Deutschland Großschanze

Sommer-Grand-Prix Platzierungen

Saison Platz Punkte
2009 66 011
2010 07 152
2011 10 216
2012 09 180
2013 38 065

Sonstiges

Ende März 2008 begann Freund an der Hochschule Ansbach ein Bachelor-Studium International Management, einem Studiengang, der an der HS Ansbach angepasst und speziell für Spitzensportler konzipiert wurde.[14]

Einzelnachweise

  1. Sportlicher Werdegang von Severin Freund
  2. Skispringen Deutsche Meisterschaften in Winterberg
  3. Skispringen bei SKIJUMPING.de: Severin Freund holt ersten deutschen Weltcupsieg seit 2007
  4. Ergebnis der Deutschen Meisterschaften 2011 bei www.berkutschi.com, abgerufen am 10. Oktober 2011.
  5. „Ein Freund, ein guter Freund“ bei www.berkutschi.de, abgerufen am 30. September 2012.
  6. „Andreas Wank GP-Gesamtsieger - Freund gewinnt Finale“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 3. Oktober 2012.
  7. „Severin Freund gewinnt spannenden Auftakt“, bei www.berkutschi.com, abgerufen am 30. November 2012.
  8. „Deutschland gewinnt knappes Teamspringen“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 30. November 2012.
  9. „Japan erster Mixed-Team-Weltmeister“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 25. Februar 2013.
  10. „Gold für Anders Bardal“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 25. Februar 2013.
  11. „Titel an das Team aus Österreich“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 2. März 2013.
  12. Gold! Deutsche Skispringer holen den Sieg in Sotschi bei skispringen.com, abgerufen am 27. Februar 2014.
  13. Severin Freund feiert überlegenen Sieg in Falun bei skispringen.com, abgerufen am 27. Februar 2014.
  14. FH begrüßt Jahrgang 2008. FH Ansbach, 26. März 2008, abgerufen am 16. Mai 2009.