Zum Inhalt springen

Georg Sigmund Graf Adelmann von Adelmannsfelden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. März 2014 um 15:55 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt ••• Klammerfehler - Helfer gesucht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Georg Sigmund Graf Adelmann, 1946

Georg Sigmund Adelmann von Adelmannsfelden (* 29. November 1913 in Bitburg; † 26. Oktober 1991 in Ludwigsburg) war ein deutscher Kunsthistoriker und bis 1977 erster Präsident des 1972 neu gegründeten Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg.

Leben

Graf Adelmann wurde als Sohn eines preußischen Landrats aus dem alten schwäbischem Geschlecht der Adelmann von Adelmannsfelden 1913 in Bitburg geboren. Danach in Köln aufgewachsen. Eindrücklich wirkte auf ihn die 1000-Jahr-Ausstellung der Rheinlande und ihrer Kunstschätze (1925) und die dort gezeigte sogenannte „Adelmann'sche Madonna". Er betreute in der Familie die Kunstschätze seines 1926 verstorbenen Vaters. Bestimmend für den weiteren Lebensweg wurden in der Folge die tatkräftige und karitativ wirkende Mutter, aber auch die vielfältigen Anregungen, die aus dem Kreise der zehn Geschwister kamen.

Er studierte zunächst Philosophie in Frankfurt und dann Kunstgeschichte in Köln, Berlin und München. Die Promotion erfolgte 1946 bei Georg Weise mit einer Arbeit über die Einflüsse der deutschen Spätgotik auf den Manierismus.

Noch 1946 kann Graf Adelmann eine Stelle beim Württembergischen Landesamt für Denkmalpflege antreten. Zunächst wurde er Bearbeiter des Inventars der Kunstdenkmäler im ehemaligen Oberamt Wangen im Allgäu. Nach dessen Drucklegung (1954) begann er mit der Inventarisation im Landkreis Mergentheim, muss diese dann jedoch zugunsten der praktischen Denkmalpflege abbrechen. Zunächst unter der Anleitung von Landeskonservator Richard Schmidt arbeitete er fortan in der Bau- und Kunstdenkmalpflege und seit 1955 stand Graf Adelmann beim Staatlichen Amt für Denkmalpflege in Stuttgart diesem Aufgabenbereich verantwortlich vor. Er wurde 1969 zum Leiter des Stuttgarter Denkmalamtes, im Jahr 1972 zum ersten Leiter des neu geschaffenen Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg berufen.

Graf Adelmann war seit 1958 zweiter Vorsitzender des Schwäbischen Heimatbundes; 1962 Stadtrat in Ludwigsburg; 1965 Kreisverordneter; 1969 Mitglied der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg; Mitglied des Deutschen Nationalkomitees von ICOMOS; Mitglied der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland.

Graf Adelmann lebte mit seiner Familie zunächst in Heutingsheim, seit 1961 war er in Ludwigsburg ansässig, wo er selbst in einem Baudenkmal wohnte. Er hatte fünf Kinder. Als Hobbys nannte er selbst Geschichte, Landeskunde, Genealogie und Heraldik.[1]

Leistungen

Graf Adelmann hat die Renovierung zahlreicher wichtiger Baudenkmale betreut, bspw. Die Erneuerung der Stiftskirche Ellwangen, der Klosterkirchen Schöntal und Neresheim, des Münsters zu Ulm. Sein Name ist aufs engste mit der Wiederherstellung des Seyfer-Altars in der Kilianskirche Heilbronn verbunden. Als erster Präsident des nach Erlass des Denkmalschutzgesetzes Baden-Württemberg neu gegründeten Landesdenkmalamtes hat er maßgeblich an dem Aufbau der staatlichen Denkmalpflege mitgewirkt.

Ein Teil seines Nachlasses wird im Landesarchiv Baden-Württemberg unter der Signatur PL 13 verwahrt[2]

Werke (Auswahl)

  • Das Geschlecht der Adelmann v. Adelmannsfelden. Schwabenverlag, Ellwangen 1948.[3]
  • Burgen und Schlösser in Württemberg und Hohenzollern: nach alten Vorlagen. Weidlich, Frankfurt am Main 1959.
  • Das Fortleben gotischer Ausdrucks- und Bewegungsmotive in der Kunst des Manierismus. Tübinger Forschungen zur Kunstgeschichte 9, Tübingen 1954.
  • Denkmalpflege, Dt. Verl.-Anst., Stuttgart 1963.
  • Stadtpfarrkirche Sankt Georg, Isny : ehem. Benediktinerabteikirche. 4. Auflage. Schnell und Steiner, München, Zürich 1977.

Einzelnachweise

  1. Die baden-württembergischen Denkmalpfleger (1). In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Nr. 1, 1972, S. 5 (online [PDF; abgerufen am 28. Februar 2014]).
  2. Maria Magdalena Rückert: Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg - Bestand PL 13: Familiengeschichtliche Sammlung Georg Sigmund Graf Adelmann von Adelmannsfelden - Einleitung. Dezember 2004, abgerufen Format invalid.
  3. Das Geschlecht der Adelmann v. Adelmannsfelden - BSB-Katalog. Abgerufen Format invalid.