Stadtpfarrkirche St. Nikolaus (Zwiesel)
Die katholische Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in Zwiesel ist ein neugotischer, aus Backstein errichteter dreischiffiger Kirchenbau mit einen Querschiff und Turm. Dei Kirche wurde von 1892 bis 1896 erbaut. Am 29. Oktober 1896 wurde nach der feierlichen Benediktion der erste Gottesdienst gefeiert und am 10. August 1898 erfolgte die eigentliche Konsekration (Weihe) des Gotteshauses durch den Passauer Bischof Michael Rampf.
Merkmale
Besonders auffällig ist sein 86 Meter hoher Kirchturm, der damit der höchste Kichturm des Bistums Passau ist und damit gleichzeitig zu den höchsten Kirchtürmen in Bayern zählt. Die hochgewölbte dreischiffige Basilika aus Rohziegelmauerwerk mit Langhaus und Querschiff und dem vorgesetzten Westturm beeindruckt und wirkt durch ihren gewaltigen räumlichen Umfang. Sie wurde durch den Münchner Architekten Johann Baptist Schott im Stil der mittelalterlichen Hochgotik, mit zwei niedrigeren Seitenschiffen und einem hohen Hauptschiff errichtet. Bei der Gesamtrenovierung von 1983 bis 1987 erhielt der gesamte gotische Innenraum eine neue Farbgebung, die den Raumeindruck steigert und dadurch die architektonische und künstlerische Qualität des gesamten Gotteshauses zur vollen Entfaltung bringt.
"Dom des Bayerwaldes"
Als der Passauer Bischof Michael Rampf am 10. August 1898 das Gotteshaus konsekrierte, soll er beim Einzug ausgerufen haben: "Das ist keine Pfarrkirche, das ist ein Dom". Nicht nur wegen dieses Ausspruchs, sondern auch wegen ihres machtvollen Eindrucks wird die Kirche als "Dom des Bayerischen Waldes" bezeichnet.
Austattung
Zu der Kirchenaustattung der Pfarrkirche gehören der neugotische Hochaltar, die Seitenaltäre, die Kanzel, der Kreuzweg und das gesamte Chorgestühl. Ebenfalls bemerkenswert sind die lebensgroße Statue des gefesselten Heilands, ein Werk des Augsburger Bildhauers Ehrgott Bernhard Bendel aus dem Jahr 1730 in der linken Seitenkapelle, und die Pietà, die ein unbekannter Meister aus dem Mondseegebiet um 1550 geschaffen hat, in der rechten Seitenkapelle. Die restliche Innenaustattung der Kirche ist ebenfalls im Stil der Neugotik erhalten.
Orgel
Das Gotteshaus besitze eine dreimanualige Orgel mit 48 Registern. Ein italienisches Rückpositiv, ein französisches Schwellwerk und ein Hauptwerk mit spanischer Trompete ermöglichen es, nahezu jede Literatur stilgerecht zu interpretieren. Das Instrument wurde 1979 von der Passauer Orgelbaufirma Eisenbarth gebaut, wobei aus finanziellen Gründen zunächst nur zwei Manuale spielbar waren. Nach der Gesamtrenovierung der Stadtpfarrkirche wurde das dritte Manual (Rückpositiv) ausgebaut und die anderen Manuale um weitere Register ergänzt. Seit dieser Zeit haben namhafte Organisten aus aller Welt (u.a. Odile Pierre, Guy Bovet und Jane Parker-Smith) bei den "Zwieseler Orgeltagen" auf diesem Instrument konzertiert und der Orgel höchstes Lob gezollt. Nach dem Wegfall der finanziellen Unterstzützung durch die Stadt Zwiesel mussten die "Zwieseler Orgeltage" im Jahre 2005 eingestellt werden.