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Landkreis Neunkirchen

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 49° 23′ N, 7° 7′ OKoordinaten: 49° 23′ N, 7° 7′ O
Bundesland: Saarland
Verwaltungssitz: Ottweiler
Fläche: 249,8 km2
Einwohner: 133.179 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 533 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: NK, OTW
Kreisschlüssel: 10 0 43
Kreisgliederung: 7 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Wilhelm-Heinrich-Straße 36
66564 Ottweiler
Website: www.landkreis-neunkirchen.de
Landrätin: Cornelia Hoffmann-Bethscheider (SPD)
Lage des Landkreises Neunkirchen im Saarland
KarteLandkreis SaarlouisSaarpfalz-KreisLandkreis St. WendelLandkreis NeunkirchenRegionalverband SaarbrückenLandkreis Merzig-WadernRheinland-PfalzLuxemburgFrankreich
Karte

Der Landkreis Neunkirchen ist ein Landkreis im Saarland. Er grenzt im Norden an den Landkreis St. Wendel, im Osten an den rheinland-pfälzischen Landkreis Kusel, im Süden an den Saarpfalz-Kreis und an den Regionalverband Saarbrücken und im Westen an den Landkreis Saarlouis. Der Landkreis ist seit 1985 Deutschlands erster und einziger Rosenkreis mit über 20.000 Rosenstöcken in neun Rosengärten.[2]

Geografie

Die Landschaft des Landkreises Neunkirchen gehört hauptsächlich zum Saar-Nahe-Bergland. Der größte See des Landkreises liegt im Naherholungsgebiet Itzenplitz Heiligenwald.

Geschichte

Der Grundstein für den heutigen Landkreis Neunkirchen wurde gelegt, als im Jahre 1545 die Grafschaft Saarbrücken unter den Söhnen des Grafen Johann Ludwig aufgeteilt wurde. Unter wechselnden Namen wie Herrschaft Ottweiler (1544 bis 1611), Amt Ottweiler bzw. Oberamt Ottweiler (1611 bis 1798) und unter napoleonischer Herrschaft Kanton Ottweiler (1798 bis 1800) existierte die Gebietseinheit bis 1814.

Mit Datum vom 30. Juni 1814 entstand im Rahmen einer Neugliederung der Landkreis Ottweiler. Er wurde von einem Kreisdirektor geleitet und erstreckte sich über eine Fläche von 1186 km2 mit 63.517 Einwohnern. Bereits zwei Jahre später, am 1. Juli 1816, wurde die umfangreiche Fläche auf Beschluss des Wiener Kongresses verändert. Es entstand der neue Kreis Ottweiler und es wurde gemäß preußischer Verwaltungsordnung an seine Spitze ein Landrat gestellt. Sitz der Kreisverwaltung war Ottweiler, wo auch der Wohnsitz des Landrates war.

Nach dem Ersten Weltkrieg (Versailler Vertrag) wurde das Saargebiet und mit ihm der Landkreis Ottweiler vom Deutschen Reich abgetrennt und 1920 unter Völkerbundmandat gestellt. 1946 wurde das Kreisgebiet verändert und bei der Gebiets- und Kreisreform des Saarlandes 1974 wurde es erneut geändert und der Landkreis in Landkreis Neunkirchen umbenannt. Die Kreisverwaltung verblieb jedoch in Ottweiler. Seither hat der Landkreis die Stadt Neunkirchen als Kreisstadt und das Verwaltungsgebäude des Kreises in der Stadt Ottweiler. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Neunkirchen noch 7 Gemeinden, darunter 2 Städte. Größte Stadt des Kreises ist die Kreisstadt Neunkirchen, zugleich zweitgrößte Stadt des Saarlandes, kleinste Gemeinde ist Merchweiler.

Religion

Da in der gesamten Grafschaft Saarbrücken 1575 die Reformation nach dem lutherischen Bekenntnis eingeführt wurde, war ab diesem Zeitpunkt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung evangelisch. Erst in der Industrialisierung im Laufe des 19. Jahrhunderts begann sich durch den großen Zuzug von Bergleuten und Hüttenarbeitern das konfessionelle Verhältnis zu verschieben. Die evangelische Bevölkerung des Kreises gehört seit der Saarbrücker Union der ehemals lutherischen Landeskirche der Grafschaft mit den reformierten Gemeinden in Saarbrücken und Ludweiler im Jahre 1817 zur Evangelischen Kirche in Preußen (ab 1922 nannte sie sich Evangelische Kirche der altpreußischen Union; APU), und dort zur Kirchenprovinz der Rheinprovinz mit dem Provinzialkonsistorium in Koblenz. 1947 wandelte sich die Kirchenprovinz in eine selbständige Landeskirche, die Evangelische Kirche im Rheinland, blieb danach aber Gliedkirche der APU, die 1953 bis 2003 unter dem vereinfachten Namen Evangelische Kirche der Union fortbestand.

Politik

Kreistag

Kommunalwahl im Landkreis Neunkirchen 2009
 %
50
40
30
20
10
0
41,2 %
33,6 %
14,2 %
5,9 %
5,0 %
SPD 41,2 % -1,8 14 Sitze (-2)
CDU 33,6 % -10,7 11 Sitze (-6)
Die Linke 14,2 % - 5 Sitze
FDP 5,9 % +1,7 2 Sitze
GRÜNE 5,0 % +0,1 1 Sitz
Gesamt 100 % - 33 Sitze -

(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)

Landräte

  • 1814-1815: Wilhelm (?) Karsch
  • 1815-1816: Philipp Siebenpfeifer
  • 1816-1825: Joseph Schönberger
  • 1825-1842: Carl von Rohr
  • 1842-1851: Richard Linz
  • 1851-1860: Otto Freiherr von Wittenhorst-Sonsfeld
  • 1860-1871: Eugen von Schlechtendal
  • 1871-1876: Ferdinand von Helldorff
  • 1876-1883: Hugo Freiherr von Richthofen
  • 1883-1885: Maximilian von Voss
  • 1885-1892: Woldemar Tenge-Rietberg
  • 1892-1895: Dietrich von Harlem
  • 1896-1909: Maximilian Freiherr Laur von Münchhofen
  • 1909-1916: Carl von Halfern
  • 1916-1916: Herbert Besser (vertretungsweise)
  • 1916-1919: Waldemar Moritz
  • 1919-1920: Friedrich Vogeler
  • 1920-1945: Maximilian Josef Eugen Rech
  • 05/1945 - 07/45: Franz-Heinrich Strauß
  • 08/1945 - 06/1946: N. Steines
  • 07/1946 - 09/1946: Franz-Heinrich Strauß
  • 1946-1947: N. Buschlinger
  • 1948-1951: Peter Scherer
  • 1951-1961: Johannes Dierkes
  • 1965-1966: Rudolf Hock
  • 1966-1985: Günter Schwehm (CDU)
  • 1985-2011: Rudolf Hinsberger (SPD)
  • 2011-heute: Cornelia Hoffmann-Bethscheider (SPD)

Wirtschaft und Infrastruktur

Nach einem Sozialbericht der Kreisverwaltung sind ca. zehn Prozent der Bevölkerung des Landkreises von Armut bedroht. Mehr als acht Prozent bezogen Ende 2009 Arbeitslosengeld II (Hartz IV). 2100 Menschen im Kreis sind trotz Erwerbstätigkeit auf staatliche Hilfe angewiesen.[3]

Verkehr

Das Kreisgebiet wird von der Bundesautobahn 8 Pirmasens - Saarlouis berührt, ebenso bei Illingen und Eppelborn von der A 1 Saarbrücken - Koblenz. Ferner wird der Landkreis durch Bundes- und Landesstraßen erschlossen. Die wichtigste Bundesstraße ist die B 41 Neunkirchen - St. Wendel.

Bildung

Der Landkreis ist Träger von 15 weiterführenden Schulen:

Gymnasien

Gesamtschulen

  • Biedersbergschule Neunkirchen
  • Gesamtschule Neunkirchen
  • Gesamtschule Schiffweiler

Erweiterte Realschulen

  • Erweiterte Realschule Illingen
  • Freiherr-vom-Stein-Schule (Neunkirchen)
  • Anton-Hansen-Schule (Ottweiler)
  • Maximilian-Kolbe-Schule (Neunkirchen)


  • Kerpenschule Uchtelfangen
  • Erweiterte Realschule Merchweiler
  • Erweiterte Realschule Eppelborn
  • Erweiterte Realschule Spiesen - Elversberg

In der Kreisstadt Neunkirchen ist ein Technisch-Gewerbliches, Sozialpflegerisches und Kaufmännisches Berufsbildungszentrum (BBZ) angesiedelt.

Städte und Gemeinden

EppelbornIllingen (Saar)MerchweilerSchiffweilerOttweilerSpiesen-ElversbergNeunkirchen (Saar)Rheinland-PfalzLandkreis St. WendelLandkreis SaarlouisRegionalverband SaarbrückenSaarpfalz-Kreis

(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2024[4])

Städte

  1. Neunkirchen, Kreisstadt (47.344)
  2. Ottweiler (14.255)

Gemeinden

  1. Eppelborn (16.661)
  2. Illingen (15.935)
  3. Merchweiler (10.099)
  4. Schiffweiler (15.805)
  5. Spiesen-Elversberg (13.080)
Commons: Landkreis Neunkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Saarland.de – Amtliche Einwohnerzahlen Stand 31. Dezember 2024, basierend auf dem Zensus 2022 (Hilfe dazu).
  2. Website „Rosenkreis Neunkirchen“ der Tourismus- und Kulturzentrale des Landkreises Neunkirchen
  3. Gunther Thomas: Kreisverwaltung legt Sozialbericht vor, Saarbrücker Zeitung, 16. November 2011.
  4. Saarland.de – Amtliche Einwohnerzahlen Stand 31. Dezember 2024, basierend auf dem Zensus 2022 (Hilfe dazu).