Borealer Nadelwald
Der boreale Nadelwald (russisch Taiga) ist der nördlichst gelegene Waldtyp der Erde und damit hauptsächlich auf der Nordhalbkugel in Kaltgemäßigten Klimaten zu finden.
Boreale Nadelwälder liegen in Eurasien (Skandinavien, Nordwestrussland, Sibirien, Mongolei) und Nordamerika (Kanada, Alaska). Er nimmt zudem mit fast ein Drittel die größte Waldfläche der Erde ein. Außerdem wird er in seinen Kerngebieten oft durch nur eine oder zwei Baumarten bestimmt. Es kommen Arten der Gattungen der Lärchen, Birken, Fichten, Tannen und Kiefer vor, jedoch zählt er zu den weniger artenreichen Wäldern, im Gegensatz zu den Mischwäldern. Dies liegt nicht zuletzt an der kurzen Vegetationsperiode und den nährstoffarmen Böden, auf denen die Bäume nur sehr langsam wachsen. Zudem stehen zwei Drittel der Borealen Nadelwälder auf Dauerfrostboden. Dieser neigt in den Sommermonaten zur Versumpfung.
In Eurasien findet man etwa die Sibirische Lärche (Larix russica) und die Dahurische Lärche (Larix gmelinii), die Sibirische Tanne (Abies sibirica), die Birke (Betula platyphylla), sowie die Gemeine Fichte (Picea abies) bzw. weiter im Osten die Picea obovata (teilweiss als Unterart der gemeinen Fichte angesehen). In den weniger extremen Klimazonen wächst daneben die Sibirische Kiefer Pinus sibirica.
In Nordamerika kommen die entsprechenden Baumarten Ostamerikanische Lärche (Larix laricia), Balsamtanne (Abies balsamea), Weißfichte (Picea glauca) und Schwarzfichte (Picea mariana) vor. Die Kiefernart Pinus banksiana ist auch Teil des nordamerikanischen borealen Nadelwalds, man findet sie aber nur in den südlicheren Teilen desselben.
Nach Norden schließen sich an den borealen Nadelwald die Tundren an, in denen nur noch kleinwüchsige Pflanzen vorkommen. Im Süden geht der boreale Nadelwald in gemäßigten Mischwald über. (Sommergrüner Laubwald).