Renale Denervation
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Die Renale Denervation (lateinisch ren = Niere) ist ein interventionell-radiologisches Verfahren zur Behandlung des Bluthochdrucks. Dabei werden minimalinvasiv die Nervenbahnen zwischen dem Gehirn und der Niere unterbrochen.[1] Die Wirksamkeit wurde bisher nur in wenigen Langzeitstudien untersucht, da die renale Denervation eine relativ junge Behandlungsmethode ist: erste klinische Daten wurden im Jahr 2009 publiziert.[2]
Indikation
Die Niere ist bei der Regulierung des Blutdrucks von zentraler Bedeutung. Bei einer erhöhten efferenten (vom Gehirn zur Niere leitenden[3]) Aktivität des Sympathikus (ein bestimmter Teil des vegetativen Nervensystems) und der daraus erhöhten Nierenaktivität werden die blutdruckerhöhenden Stoffe Renin und Noradrenalin freigesetzt. Für die Behandlung von Patienten mit renaler und teilweise essenzieller Hypertonie (Bluthochdruck) bieten daher die efferenten und afferenten (von der Niere zum Gehirn leitend[3]) renalen Nerven einen Behandlungsansatz.[2]
Methode
Bei der renalen Denervation werden alle efferenten und afferenten Nervenbahnen zwischen Niere und Gehirn elektrisch verödet und damit unterbrochen. Hierfür wird ein Katheter (dünner Schlauch, an dessen Ende sich das Verödungsinstrument befindet) in die Nierenarterie eingeführt, mit dem die Nervenbahnen punktgenau verödet werden.[1] Zum Einsatz kommen Single-Point- und Multi-Point-Katheter. Mit Single-Point-Kathetern wird ein Verödungs-Punkt - auch Ablationspunkt genannt - nach dem anderen vom Operateur gesetzt. Es wird empfohlen, 4-6 Punkte im Spiralmuster anzuordnen.[4] Die geplante Verteilung der Punkte weicht allerdings häufig von der tatsächlichen ab, weshalb manche Operateure den Einsatz von Multi-Point-Kathetern bevorzugen. Bei Multi-Point-Kathetern ist die Verteilung der Punkte über Aufsätze auf die Katheter vorgegeben und entsprechend leichter zu kontrollieren. In Tierversuchen konnte bewiesen werden, dass die Anzahl und Verteilung der Punkte wesentlichen Einfluss auf den Erfolg der Behandlung und die Sicherheit des Patienten haben.[2] So sollten die Ablationspunkte eine Entfernung von 5 mm aufweisen, um dem Risiko einer Nierenarterienstenose vorzubeugen.[3]
Alle erhältlichen Systeme arbeiten mit hohen Temperaturen, um die Trennung der Nervenbahnen zu garantieren. Dabei wird bei den meisten Systemen auch das Endothel (die innerste Schicht auf den Wänden der Blutgefäße) beschädigt.[2] Die Herausforderung besteht darin, genügend Hitze einzubringen, um die Nerven zu trennen, gleichzeitig aber die Temperaturen so gering wie möglich zu halten, um einem Endothelschaden entgegen zu wirken. Bei einem auf dem Markt erhältlichen System wird die Arterieninnenwand mithilfe eines Ballons, der am Katheter angebracht ist, gekühlt. So sollen Endothelschäden verhindert werden.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b C.P. Nähle, H. Schild, K. Wilhelm: Renale Denervation. Ist sie reif für die breite Anwendung? In: Deutsche Medizinische Wochenschrift. Nr.138, 2013 ISSN 0012-0472,S.2212-2218
- ↑ a b c d A. Saleh: Renale Denervation. Aktuelle EntwicklungenIn: Der Radiologe Nr. 53, 2013ISSN 0033-832X, S.216-222
- ↑ a b c F. Mahfoud, D. Linz • M. Böhm: Herz und Niere. Hochdrucktherapie durch renale Denervation. In: Herz Nr. 38, 2013, ISSN 0340-9937, S. 746-753
- ↑ a b K. Kara, H. Bruck, P. Kahlert, B. Plicht, A.A. Mahabadi, T. Konorza, R. Erbel: Renale Denervierung. Aktueller Stand und Perspektiven. In: Herz Nr. 37, 2012, ISSN 0340-9937, S. 746-753