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Girls’ Day

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Der Girls' Day ist ein Aktionstag im Jahr, der speziell Mädchen und Frauen für technische Berufe motivieren soll. Er soll dazu beitragen, den Anteil der weiblichen Beschäftigten in den so genannten Männerberufen zu erhöhen und damit den sich abzeichnenden Fachkräftemangel in der Industrie verringern.

Der G-D trat damit quasi die Nachfolge einer langen Modellversuchsreihe an. Diese Modellversuche standen unter den Themen: "Mädchen in Männerberufe!" - "Gewerblich-technische Berufe für Mädchen" - Naturwissenschaftliche Fächer und naturw.-techn. Berufe für Mädchen, die alle in ihrem Kern in Betriebsspraktika bis zu drei Wochen den jungen Frauen durch eigenes Tätigwerden die Veträglichkeit gewerbl.-techn. Arbeiten mit ihren Fähigkeiten demonstrieren sollten. Sie hatten erhebliche Erfolge, die allerdings kaum nachhaltig wirksam waren. Eine gezielte Förderung dieser Ansätze, die leider aufgegeben wurden, hätte auch den konjunkturellen Gegengewichten widerstehen können. Ein Erfolg der eintägigen "Girls'Days" ist kaum zu erwarten. Empirische Belege wie z.B. oben durch Modellversuche, liegen bisher keine vor. Die "G-D" bleiben eher aktionistisch.

Verschiedene Unternehmen, überwiegend in der Industrie, laden Mädchen ab Klasse 5 in ihr Unternehmen ein und geben Gelegenheit, den Arbeitsplatz ihrer Eltern kennen zu lernen. Es ist auch üblich, dass Unternehmen und Institutionen zum Girls' Day interessierten Mädchen unabhängig von eventuellen Beziehungen zum Unternehmen einladen und bei dieser Gelegenheit für sich werben. Üblicherweise wird der Girls' Day von einem Rahmenprogramm begleitet, bei dem die Mädchen den Betrieb vorgestellt bekommen und Gelegenheit haben, selbst Fragen zu stellen und aktiv zu werden.

In Deutschland ist der Girls' Day eine Gemeinschaftsinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Initiative D21, der Bundesagentur für Arbeit, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des Zentralverbands des Deutschen Handwerks und des Bundesverbands der Deutschen Industrie. Die Bundesweite Koordinierungsstelle für den Girls' Day – Mädchen-Zukunftstag ist beim Kompetenzzentrum TeDiC angesiedelt.

Im Jahr 2005 fand der Girls' Day am 28. April statt. In Europa wird der Girls' Day Tag seit dem Jahr 2000 durchgeführt, in Deutschland seit dem Jahr 2001.

Der Girls' Day hat seinen Ursprung in den USA und wurde 1993 zum ersten Mal in New Orleans von der Organisation Ms. Foundation for Women veranstaltet. Er heißt dort take our daughters to work day („nehmt unsere Töchter mit zur Arbeit“) und findet immer an einem Donnerstag im April statt.

Auch Jungen orientieren sich häufig eindimensional, ohne das volle Berufswahlspektrum zu beachten. Das Bundesprojekt NEUE WEGE FÜR JUNGS fördert den Austausch und Dialog, Vernetzung und Unterstützung von Initiativen, die sich mit dem Thema einer jungengerechten Berufs- und Lebensplanung beschäftigen. Am Girls' Day - Mädchenzukunftstag sollen zukünftig auch Veranstaltungen, Workshops und Trainings für Jungen aus den Bereichen Berufswahlorientierung, Sozialkompetenzen und Rollenbilder angeboten werden. Nähere Informationen dazu finden sich auf der Seite www.neue-wege-fuer-jungs.de .

Der nächste Girls' Day ist am 27. April 2006.