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Balkankonflikt

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Die Bevölkerungsgruppen Jugoslawiens 1991

Der Begriff Balkankonflikt bezeichnet das großenteils gewaltsame Zerbrechen des Staates Jugoslawien in den 1990er Jahren. Verursacht wurde er unter anderem durch die schweren ökonomischen Probleme, denen sich das Land in den 1980er Jahren ausgesetzt sah, verbunden mit einer nationalistischen Politik und Propaganda, die von der damaligen kroatischen und serbischen Macht-Elite, aber auch von Politikern anderer Teilrepubliken ausging. Offiziellen Verlautbarungen zu Folge lag eine wesentliche Ursache des Streits zwischen den Republiken in der Verteilung der finanziellen Mittel zwischen den Teilrepubliken (ähnlich dem deutschen Länderfinanzausgleich). Angesichts der auf Grund der Hyperinflation immer geringeren zur Verfügung stehenden Mittel beanspruchten Kroatien und Slowenien als die wohlhabenderen Teilrepubliken größere Teile der bei ihnen erwirtschafteten Mittel für sich, während die ärmeren Länder Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Montenegro, Serbien mit seinen beiden autonomen Provinzen Kosovo und Vojvodina einen höheren Anteil als Ausgleich für die schlechte Wirtschaftslage für sich verlangten. Dieser Konflikt konnte, auch aufgrund eines nicht klar etablierten Regierungssystems nach Titos Tod 1980 nicht politisch gelöst werden.

In dieser bereits aufgeheizten Atmosphäre veröffentlichte 1986 die Serbische Akademie der Wissenschaften und Künste das Sanu-Memorandum, in dem das politische System Jugoslawiens angegriffen wird und von einer systematischen Benachteiligung des serbischen Volkes die Rede ist. Es berichtet über einem Genozid an den Serben im Kosovo. Dieses Memorandum war eine der Initialzündungen für einen immer stärker aufkommenden Nationalismus innerhalb der albanischen und serbischen Volksgruppe, aber auch der anderen. Besonders durch die Politik von Slobodan Milošević, der seit 1984 Leiter der Belgrader Regionalgruppe und seit September 1987 Parteisekretär des Bundes der Kommunisten Serbiens war, wurden diese nationalistischen Spannungen verschärft. Einen weiteren Auftrieb erhielten diese, als 1989 unter Miloševićs Anleitung und mit dem Ziel seiner Machterweiterung durch eine Änderung der serbischen Verfassung die seit 1974 bestehende Autonomie des Kosovo und der Vojvodina aufgehoben wurde. Zusätzlich angeheizt wurde das politische Klima auch durch nationalistische, antiserbische und antisemitische Äußerungen des späteren kroatischen Staatspräsidenten Franjo Tudjman, der etwa mehrfach betonte, dass er stolz bzw. glücklich sei, "weder mit einer Jüdin noch einer Serbin" verheiratet zu sein.

Im Sog der politischen Umwälzungen in den anderen sozialistischen Staaten Osteuropas 1989/90 bildeten sich auch in Jugoslawien neue Parteien, und es kam 1990 zu ersten freien Wahlen in einigen Teilrepubliken, die in Kroatien und Slowenien mehrheitlich von zur staatlichen Unabhängigkeit strebenden Parteien gewonnen wurden. Nachdem die Völker Slowniens und Kroatiens beim Referendum jewiels mit überwältigender Mehrheit für die Loslösung aus dem Staat Jugoslawien gestimmt hatten, proklamierten am 25. Juni 1991 zunächst Slowenien und Kroatien ihre Unabhängigkeit, was von Teilen der jugoslawischen Führung als Verfassungsbruch angesehen wurde. Dies war aufgrund unklarer Formulierungen in der Verfassung von 1974 möglich, in der zwar das Selbstbestimmungsrecht der Völker Jugoslawiens festgeschrieben war, aber Modalitäten für einen Austritt der einzelnen Republiken aus der Föderation nicht einmal in Erwägung gezogen worden waren. Die Belgrader Führung versuchte unter maßgeblichem Einfluss von Milošević, die Unabhängigkeit mit Hilfe der Jugoslawischen Volksarmee (JNA) zu verhindern. So kam es im Juni 1991 in Slowenien zu ersten Kämpfen zwischen der jugoslawischen Armee und den slowenischen Streitkräften. Die woanders in Jugoslawien ebenso vorhandenen Konflikte entwickelten sich zum offenen Krieg. Insbesondere in den Republiken mit ethnisch weitgehend heterogener Bevölkerung (Bosnien-Herzegowina, Kroatien) wurden die Kämpfe hart und lang andauernd geführt. So forderte dieser Balkankrieg allein in Bosnien um die 250.000 Todesopfer. Es kam zu Massenfluchten, Vertreibungen und Zerstörungen.

Da die Bundesarmee jugoslawisch-Panserbisch orientiert war, deren Oberbefehlshaber der Serbe Veljko Kadijevic war, mussten die Republiken Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina eigene Armeen aus Polizei und Territorialverteidigung improvisieren. Bei der Territorialverteidigung handelte es sich um eine parallel zur Armee existierende Institution, welche mit einer der Feuerwehr ähnlichen Organisationsform im Falle eines Angriffes schnell und unbürokratisch die Verteidigung bis zum Eintreffen der Armee organisieren sollte und dem Befehl der Gemeindeverwaltung unterstand. Die Waffen der kroatischen Territorialverteidigung wurden bereits im Mai 1990 von der JNA beschlagnahmt, die der bosnischen wenig später. Lediglich die Polizei behielt ihre leichte Bewaffnung. Das kroatische Militär wurde seit 1990 jedoch erfolgreich schrittweise verstärkt und aufgerüstet. Die westlichen Staaten waren im Jahr 1991 noch fest entschlossen, Jugoslawien als Staat zu erhalten. Erst nach der Zerstörung Vukovars, der Beschädigung der Stadt Dubrovnik und dem gewaltsamen Tod mehrerer Tausend Menschen waren die westlichen Staaten bereit den Zerfall Jugoslawiens mit der internationalen Anerkennung Sloweniens und Kroatiens zu akzeptieren. Die von der EU eingesetzte Badinter-Kommission kam zur Entscheidung, dass die Grenzen der ehemaligen Teilrepubliken als neue zwischenstaatliche Grenzen zu betrachten sind.


Kriegsopfer

Zu den Zahlen der Kriegsopfer existieren unterschiedliche Angaben, die mitunter auch interessengeleitet sind.

Folgende offizielle Zahlen der Republiken zu den Kriegsopfern sind bekannt:

  • Bosnien und Herzegowina: 242.330 Tote, 175.286 Verwundete, 36.470 Vermisste, ca. 40.000 vergewaltigte Frauen, von denen 10.000 minderjährig (Statistisches Amt der Föderation von Bosnien-Herzegowina). Eine von der norwegischen Regierung finanzierte Untersuchung durch das Research and Documentation Center in Sarajevo kam im November 2005 jedoch zu dem Ergebnis, dass während des gesamten Bosnien-Krieges wahrscheinlich 100.000 Menschen ums Leben gekommen seien. 70 Prozent der Toten seien Bosniaken, 25 Prozent bosnische Serben und 5 Prozent Kroaten. Die lange international kursierende und nach wie vor von bosnischen Stellen geschätzte Zahl von 250.000 Opfern habe sich als "Mythos" erwiesen.
  • Kroatien: 12.131 Tote, darunter 8.100 Zivilisten, 33.043 Verwundete, 2.251 Verschollene auf Seiten der Kroaten und 6,780 auf Seiten der dort lebenden Serben. (kroatische Regierung aus dem Jahr 1995)
  • Slowenien: bei den slowenischen Truppen 19 Tote und 182 Verletzte, bei der jugoslawischen Volksarmee 44 Tote und 146 Verletzte (Schätzungen)
  • Kosovo: 4.000 Leichen oder Leichenteile bis 2002 ausgegraben, etwa 800 albanische Tote wurden bislang in Serbien gefunden (da es bis heute keine genauen offiziellen Zahlen gibt, beruhen die Opferzahlen auf Flüchtlingsberichten und Massengrabfunden).
  • Serbien: Zirka 25.000 getötete Serben in Bosnien-Herzegowina (von der norwegischen Regierung finanziertes Research and Documentation Center 2005); 6.780 getötete Serben in Kroatien, laut ICTY 150.000 bis 200.000 Vertriebene in der Republik Serbische Krajina; die NATO-Operation 1999 führte zu etwa 5.000 Todesopfern in der Bundesrepublik Jugoslawien (NATO-Angaben); nach jugoslawischen Angaben kamen 462 Soldaten, 114 Polizisten und etwa 2.000 Zivilisten ums Leben (Angaben der Jugoslawischen Volksarmee).

Chronologie der innerjugoslawischen Konflikte nach 1945

Die religiös-politische Vereinigung "Mladi Muslimani" (dt. Junge Moslems), die Verbindung zu einer Reihe aus fundamentalistisch-extremistischen Vereinigungen aus anderen islamischen Staaten hatte, starteten im Februar eine pro-islamische Revolte an, die jedoch aufgrund fehlender Unterstützung bei den jugoslawischen Muslimen unterbunden werden konnte. Vier Mitglieder erhielten die Todesstrafe andere hingegen wurden zu Haftstrafen verurteilt.

  • Kroatische Sprachwissenschaftler und verschiedene Studentenorganisationen fordern die Einführung der kroatischen Sprache und verlangen ein Abschaffen des serbokroatischen in Kroatien.
  • Im Jahr 1967 hatte sich die mazedonische Kirche gegen den Willen des serbischen Patriarchats für autokephal erklärt. Auch von den anderen orthodoxen Kirchen - einschließlich des Patriarchats von Konstantinopel - wurde die selbständige mazedonische Kirche bisher nicht anerkannt.


  • Tausende kroatischer Studenten und Intellektueller, unter denen befand sich auch der heutige Präsident von Kroatien Stipe Mesic, demonstrieren währen des kroatischen Frühlings für mehr Souveränität des kroatischen Volkes innerhalb Jugoslawiens und fordern gleichzeitig daß ein größerer Teil des in Kroatien erwirtschafteten Kapitals für Investitionen in Kroatien (z. B. Autobahnen und andere Infrastrukturelle Projekte) verwendet werden solle, neben der jugoslawischen immer die Intonierung der kroatischen Hymne sowie selbständige kroatische Auslandsbotschaften, die autark von jugoslawischen agieren sollten. Dem Staatspräsidenten Josip Broz Tito gelingt es auf politischer Ebene diesen Forderungen Einhalt zu gebieten.
  • Illegale Veröffentlichung eines kroatischen Wörterbuches, das von jugoslawischen Behörden verboten wurde

Das aus 2/3 von Slowenen und Kroaten dominierte jugoslawische kommunistische Zentralkomitee führt eine neue Verfassung ein, mit der die einzelnen Teilrepubliken ein höheres Maß an Autonomie bekommen können und somit fast ein "Staat im Staat" (mit dem Recht bis hin zur Abspaltung von Jugoslawien) sein konnten. Das Bundesland Serbien wurde mit der Autonomieausrufung des Kosovos und der Vojvodina in drei Teile zerstückelt. Grund hierfür war die Autonomiebestrebung der Albaner und Ungarn die zum damaligen Zeitpunkt 80% bzw. 20% der dortigen Bevölkerung ausmachten. Ähnliche Autonomiebestrebungen der in der Teilrepublik Kroatien lebenden Serben wurden nicht akzeptiert.

Weitere Geschehnisse in den 1970ern

  • Morde an Dutzenden von Exilkroaten durch den jugoslawischen Geheimdienst UDBA und gewalttätige Aktionen von Exilkroaten in und außerhalb Jugoslawiens gegen jugoslawische Einrichtungen und Zivilisten.
  • 4. Mai: Jugoslawiens Staatspräsident Josip Broz Tito stirbt im Alter von 88 Jahren. Ein kollektives Staatspräsidium mit jährlich wechselndem Vorsitz (einmal Serben, dann Kroaten, dann Bosniaken etc.) übernimmt die Führung in Jugoslawien.
  • In der sozialistischen autonomen Provinz Kosovo kommt es zu Unruhen. Albaner (ca. 70 % Bevölkerungsanteil) verlangen die Schaffung einer mit den anderen Teilrepubliken gleichberechtigte Teilrepublik Kosovo und den Status eines Staatsvolks. Dies wird von allen Teilrepubliken sowie der jugoslawischen Bundesregierung verweigert; Proteste werden blutig niedergeschlagen.

Alija Izetbegovic wird zu 14 Jahren Haft verurteilt.

Die Europäische Union gibt Jugoslawien grünes Licht für einen EU-Beitritt. Das kommunistische Zentralkomitee lehnt dies ab.

  • Serbische Intellektuelle fordern im Sanu Memorandum ein Ende der so genannten „Diskriminierungen des serbischen Volkes“. Das Memorandum behauptet unter anderem einen „Genozid“ am serbischen Volk im Kosovo und eine Verschwörung Kroatiens und Sloweniens gegen Serbien. Eine Revision der jugoslawischen Verfassung von 1974 wird gefordert.
  • Der Albaner Sinan Hasani wird routinemäßig zum jugoslawischen Staatsoberhaupt gewählt.
  • Im April 1987 bereist Slobodan Milošević den Kosovo und horcht auf verschiedenen Veranstaltungen unter beisein der Medien den Sorgen der Serben und Montenegriner. Die orthodoxe Bevölkerung berichtet von einem massiven wirtschaftlichen, politischen und psychischen Druck durch die Albaner. Nach einer Rede im Kulturhaus von Kosovo Polje (alban. Fushë Kosovë) wird die Stimmung endgültig angeheizt: Einer aufgebrachten serbischen Menschenmenge verweigert die mehrheitlich albanische Provinzpolizei den Zutritt zum Gebäude. Als Milošević vor das Gebäude tritt und die Menschen rufen „Sie schlagen uns!“, antwortet er: „Niemand darf euch schlagen!“ („niko nesme da vas bije“ – wörtlich: „niemand darf euch schlagen“. Die angebotene Übersetzung im Text ist aber deutlich besser, da sie sehr gut die tatsächliche Tragweite dieses „niemand“ in dieser besonderen Situation hervorhebt). In den kommenden Monaten knüpft Milošević engere Beziehungen zur orthodoxen Kirche und nutzt seine Kontakte zu den Medien zu einer zunehmend nationalistischeren Kampagne.
  • Slobodan Milošević wird Vorsitzender der serbischen Kommunistischen Partei.
  • Slobodan Milošević wird Präsident der Teilrepublik Serbien.
  • Im Oktober 1988 werden die Regierungen der Vojvodina und Montenegros durch Gefolgsleute Miloševićs ersetzt.
  • Alija Izetbegovic wird aus der Haft frühzeitig entlassen.
  • Im Februar 1989 stimmt das Parlament der SR Serbien einer Verfassungsänderung zu. Damit wird die 1974 Autonomie der Sozialistischen Autonomen Provinz Kosovo und der Sozialistischen Autonomen Provinz Vojvodina wieder rückgängig gemacht. Darauf flammen im Kosovo Unruhen auf, der Ausnahmezustand wird verhängt. In der Folgezeit werden die Albaner aus nahezu allen Bereichen des öffentlichen Lebens von Serben verdrängt.
  • Am „Vidovdan“ (St.-Veits-Tag) findet eine von hundertausenden Serben besuchte Kundgebung in Gazimestan auf dem Amselfeld statt. Slobodan Milošević verlangt auf dieser Veranstaltung mehr Rechte und Einfluss für die Serben im jugoslawischen Staatsverband.
    :(Nachzulesen ist die Amselfeld-Rede in einer deutschen Fassung hier: http://www.friwe.at/jugoslawien/archiv/milosevic.rtf)
  • Viele Slowenen und Kroaten fühlen sich durch den serbischen Machtanspruch bedroht. Bei ihnen wächst der Wunsch, den jugoslawischen Staat zu verlassen. Slowenien diskutiert die „asymmetrische Föderation“ (nicht jede Republik soll auf gleicher Art in die jugoslawische Föderation eingebunden sein) und schafft als erste Teilrepublik das Parteimonopol ab und setzt freie Wahlen an.
  • Die Hyperinflation verschärft 1989 die wirtschaftlichen Probleme. Der Staatsbankrott kann nur durch eine Intervention des Internationalen Währungsfonds abgewendet werden. Im Dezember 1989 wird der Dinar, der mittlerweile als wertloses Papiergeld in dicken Bündeln kursiert (am 19. Dezember 1989 bekam man für 1 DM (umgerechnet 0,51 €) immerhin 70.000 Dinar), im festen Verhältnis 7:1 an die Deutsche Mark gekoppelt, und es werden vier Nullen gestrichen.

1990

  • Die wirtschaftliche Talfahrt geht weiter. Die Inflation kann auf einen noch knapp zweistelligen Wert gedrückt werden. Aber der feste, realitätsfremde Wechselkurs zur Deutschen Mark erschüttert die bisher weitgehend stabile Wirtschaft in der SR Slowenien und der SR Kroatien, die bisher sehr exportorientiert waren und erhebliche Deviseneinnahmen aus dem Tourismus erzielen konnte.
  • Die Republiken Slowenien und Kroatien beginnen 1990, zunächst nicht mehr die vollen Steuern und Zölle an die Bundeskasse abzuführen und stellen ihre Zahlungen, auch die in den Republikenausgleichsfonds, dann ganz ein. Die Sparer, die seit jeher ihre Ersparnisse überwiegend in Devisen angelegt haben, verlieren ab Mitte 1990 immer mehr das Vertrauen in das marode System. Immer mehr Sparer ziehen ihre Deviseneinlagen von den Banken ab. Im Oktober 1990 wird die Situation kritisch, innerhalb weniger Tage fließen umgerechnet über 3 Milliarden Dollar ab. Als damit die Devisenreserven des Bundesstaates immer schneller dahinschmelzen und der Staatsbankrott nun nicht mehr abwendbar scheint, bleibt der Regierung Marković nichts anderes übrig, als sämtliche Devisenkonten zu sperren. Damit werden sämtliche Sparer, die sich ihre Einlagen noch nicht haben auszahlen lassen, faktisch enteignet.
  • In Slowenien wird der Reformkommunist Milan Kučan zum Staatspräsidenten gewählt.
  • In Kroatien geht die HDZ unter Vorsitz von Franjo Tudjman als Sieger aus den Wahlen hervor.
  • Slowenien und Kroatien legen einen Verfassungsentwurf für eine Umwandlung der jugoslawischen Föderation in die losere Form einer Konföderation vor.
  • Das kroatische Parlament führt in Kroatien Kroatisch als Amtssprache ein und schränkt den administrativen Gebrauch der kyrillischen Schrift ein. In einer geplanten Verfassungsrevision wird das serbische Staatsvolk zur Minderheit herabgestuft. Diese „Kroatisierungsmaßnahmen“ führen zu Unruhen in den Gebieten Kroatiens, in denen eine große serbische Minderheit lebt. Ein Großteil dieser Serben spricht sich für ihre Unabhängigkeit aus. Es kommt zu gewalttätigen Aufständen und Blockaden gegen Kroatien.
  • In Bosnien-Herzegowina wird der Muslime Alija Izetbegović Staatspräsident. Im gleichen Jahr ließ er wieder eine Neuauflage von der "Islamischen Deklaration" drucken. Slowenien und Kroatien kündigen für Juni 1991 ihre Unabhängigkeit an, falls es bis dahin nicht zu einer politischen Neuordnung Jugoslawiens kommt. In Slowenien stimmen am 23. Dezember bei einer Volksabstimmung 88,5 % für die staatliche Souveränität Sloweniens und ein endgültiges Ausscheiden, falls die politische Neuordnung nicht erfolgt.

1991

  • Anfang 1991 proklamieren Kosovo-Albaner die unabhängige „Republik Kosova“, die aber weder von Serbien noch international (mit Ausnahme von Albanien) anerkannt wird.
  • Am 28. Februar wird in Knin (Kroatien) die „Serbische Autonome Provinz Krajina“ ausgerufen. Kroatische Familien werden vertrieben und serbische Flüchtlinge aus anderen Teilen des noch-jugoslawischen Bundeslandes Kroatien aufgenommen.
  • Ab März 1991 kommt es in Kroatien zu Zusammenstößen zwischen der kroatischen Polizei, der kroatischen Nationalgarde (Vorläufer der Kroatische Armee auf der einen und Freischärlerverbänden der in Kroatien lebenden Serben, serbischen Freiwilligen und Tschetniks aus Bosnien und Serbien sowie der Jugoslawischen Volksarmee JNA, welche die Aufstellung einer kroatischen Armee zu verhindern sucht.
  • In Serbien stößt die harte nationalistische Linie von Slobodan Milošević noch auf entschiedenen Widerstand der Opposition und großer Teile der Bevölkerung. So kommt es im März in Belgrad zu ernsten Unruhen und Straßenkämpfen.
  • Am 1. April versucht die Bundesarmee angeblich noch, die kämpfenden Parteien in Kroatien zu trennen.
  • Am 15. Mai scheitert die turnusgemäße Wahl des Kroaten Stipe Mesic zum Vorsitzenden des jugoslawischen Staatenbundes an Serbien.
  • Am 19. Mai entscheidet sich bei einem Referendum in Kroatien die kroatische Bevölkerung mit 93 % der Stimmen für die Trennung vom jugoslawischen Bund. Die serbische Minderheit boykottiert die Abstimmung.
  • In einem Fait accompli proklamieren Slowenien und Kroatien am 25. Juni 1991 ihre Unabhängigkeit. Slowenien übernimmt noch am selben Tag die Gewalt über seine Grenztruppen (wo aber die Überwachung der Grenzübergänge außer der so genannten „Grünen Grenze“ schon laut jugoslawischer Verfassung zur Kompetenz der jeweiligen Republiken gehörte). Am 26. Juni 1991 greift die Jugoslawische Volksarmee (JNA) in Slowenien ein, um die Unabhängigkeit zu verhindern. Von Belgrad aus starten MiG-29-Jagdflugzeuge und beschießen den Ljubljaner Flughafen. Nach zehn Tagen wird unter Vermittlung der EG ein Waffenstillstand geschlossen. Die Bundesregierung in Belgrad erkennt, dass die Unabhängigkeit nicht mehr aufzuhalten ist. Da in Slowenien keine bedeutende serbische Minderheit lebt, die militärisch aktiv werden könnte, zieht der letzte JNA-Soldat im Oktober 1991 aus Slowenien ab. So verschiebt sich der Krieg nach Kroatien.
  • Besetzung des Gebietes um den Nationalparks Plitvicer Seen durch die Jugoslawische Volkarmee. Dort stirbt Josip Jovic, das erste Opfer des Krieges. Die Plitvicer Seen gehören heute zum UNESCO-Weltnaturerbe. Weite Teile dieses einzigartigen Naturparkes werden von den serbischen Soldaten vermint und verunreinigt. In den folgenden Monaten kommt es zu schweren Konfrontationen zwischen der JNA und kroatischen Verbänden, hauptsächlich in der Lika, Kordun, Banija, Norddalmatien und in Ostslawonien (Osijek, Vukovar).
  • 5. Juli: Die EG verhängt ein Waffenembargo gegen Jugoslawien.
  • Mitte Juli eskalieren die Zwischenfälle in Kroatien zum offenen Krieg. Er wird vor allem um das mehrheitlich von Serben bewohnte Gebiet der Lika, Banija, Kordun und Norddalmatien geführt. Aber auch größere kroatische Städte sowie Slawonien und West-Dalmatien, wo Serben eine Minderheit darstellen, sind betroffen. Ziel Serbiens ist, die Kontrolle über ein zusammenhängendes Territorium zu bekommen, um so den Anschluss der serbisch besiedelten Gebiete an die später gegründete Bundesrepublik Jugoslawien („Rest-Jugoslawien“) zu vollziehen. Die JNA beteiligt sich zunächst nicht direkt an den Kämpfen, unterstützt aber logistisch serbische Freischärlerverbände. Als sich Kroatien zur Blockade der Kasernen der JNA auf ihrem Territorium entschließt, tritt die Armee offen als kriegführende Partei in Erscheinung. Sie beteiligt sich an dem Beschuss kroatischer Städte wie Vukovar und Dubrovnik und blockiert kroatische Adriahäfen.
  • 25. Juli: Der serbischstämmige Bevölkerungsteil Kroatiens erklärt aufgrund der sich abzeichnenden Verfassungsänderung die „Souveränität des serbischen Volkes in Kroatien“ und gründet einen Nationalrat.
  • Die deutsche Bundesregierung erwägt die völkerrechtliche Anerkennung von Kroatien und Slowenien, was bisher von der EG abgelehnt wurde.
  • Am 26. Juli wird die kroatische Verfassung geändert, die keine speziellen Gruppenrechte für die serbische Minderheit vorsieht.
  • 23. August: Die kroatische Stadt Vukovar wird von serbischen Streitkräften angegriffen.
  • 24. August: Gewaltsame Unruhen greifen erstmals auf Bosnien-Herzegowina über. Die bosniakischen Truppen mit dem Kommandanten Naser Oric verüben bis 1992 Massaker und Verbrechen in und um Sarajevo, bei denen mindestens 50 serbische Dörfer zerstört werden und zahlreiche serbische Zivilisten getötet werden, 1.000 Opfer sind mittlerweile identifiziert.
  • 30./31. August: Mehrere zehntausend Mütter demonstrieren in Belgrad für die Entlassung ihrer Söhne aus dem Militär.
  • Im September 1991 haben serbische Milizen ein Drittel von Kroatien erobert. Wichtige Verbindungen nach Dalmatien sind unterbrochen.
  • 25. September: Der UN-Sicherheitsrat verhängt ein Waffenembargo gegen Jugoslawien.
  • 26. September: Aus Kräften der kroatischen Polizei und der Nationalgarde wird die kroatische Armee (HV) gebildet.
  • 1. Oktober: Die Altstadt von Dubrovnik wird angegriffen und teilweise zerstört (Belagerung und Beschuss von Dubrovnik 1991). Sie zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und wurde von serbischer Seite aus beschossen.
  • 15. Oktober: Das Parlament Bosnien-Herzegowinas verabschiedet gegen die Stimmen der serbischen Vertreter ein Memorandum zur Unabhängigkeit.
  • 24. Oktober: Die serbische Regierung erklärt, sie wolle ein Jugoslawien unter Einschluss der "serbischen Gebiete in Kroatien und Bosnien-Herzegowina" schaffen. Bosnische Serben gründen ein eigenes „Parlament“.
  • 12. November: In Sarajevo demonstrieren 100.000 Menschen für ein friedliches Zusammenleben aller drei Volksgruppen in Bosnien-Herzegowina.
  • 18. November: Nach 87 Tagen Belagerung (Schlacht um Vukovar) fällt die völlig zerstörte Stadt Vukovar in serbische Hand. Während der Gefechte wurden viele Kriegsverbrechen von beiden Volksgruppen, mehrheitlich an Kroaten, verübt.
  • Es tritt eine weitgehende militärische Waffenruhe ein, allerdings nicht als Ergebnis des Waffenembargos und der Wirtschaftssanktionen. Vielmehr wurden die serbischen Verbände von Kroaten gestoppt. Außerdem hat die kroatische Armee ihre Verteidigungslinien konsolidiert. Schließlich befindet sich die JNA in einer Umbruchphase von einer jugoslawischen zu einer rein serbisch dominierten Armee, nachdem das Personal der anderen Republiken aus der Bundesarmee zurückberufen oder entlassen wurde. Die JNA muss verstärkt serbische Reservisten mobilisieren.
  • 19. November: Mazedonien erklärt seine Unabhängigkeit.
  • Ende November: Im Kosovo stimmen bei einer geheimen Abstimmung mehr als 90 % der teilnehmenden Albaner für ihre Unabhängigkeit.
  • 3./5. Dezember: Bundeskanzler Kohl verspricht Slowenien und Kroatien unter Berufung an das Selbstbestimmungsrecht der Völker die Anerkennung noch im Jahr 1991. Sie erfolgt am 23. Dezember, ohne dass manche von der EG verlangten Bedingungen (z. B. ausreichender Minderheitenschutz in Kroatien) erfüllt sind.
  • 22. Dezember: Kroatien verabschiedet eine neue Verfassung als einheitlicher und souveräner Staat, die Krajina-Serben erklären sich für autonom und rufen ihrerseits die sogenannte Republik Serbische Krajina aus. Ziel ist die Vereinigung mit den bosnischen Serben und Serbien zu einem gemeinsamen serbischen Staat (Großserbien.
  • 23. Dezember: Bosnien-Herzegowina beantragt bei der EG seine Anerkennung.

1992

  • 2. Januar: Der UN-Sonderbeauftragte Cyrus Vance vereinbart mit der Führung in Belgrad und Zagreb einen Friedensplan, der die Stationierung von UN-Truppen (United Nations Protection Forces, UNPROFOR) ermöglicht.
  • 9. Januar: Bosnische Serben proklamieren in ihrem selbsternannten Parlament die „Serbische Republik in Bosnien-Herzegowina
  • 15. Januar: Anerkennung Kroatiens und Sloweniens durch die EG
  • 3. März: Verkündung der Unabhängigkeit von Bosnien-Herzegowina, Beginn der militärischen Auseinandersetzungen zwischen bosnischen Serben auf der einen und bosnischen Kroaten und Bosniaken auf der anderen Seite.
  • 5. April: Beginn der Belagerung Sarajevos mit der Einnahme des Flughafens durch die Jugoslawische Volksarmee.
  • 6. April: Die EG beschließt die Anerkennung Bosnien-Herzegowinas. Daraufhin brechen in ganz Bosnien schwere Kämpfe aus.
  • 27. April: Serbien schließt sich mit Montenegro zur „Bundesrepublik Jugoslawien“ zusammen.
  • 2. Mai: Vollständige Belagerung Sarajevos für 1.425 Tage.
  • 5. Mai: Das Staatspräsidium der Bundesrepublik Jugoslawien gibt den Oberbefehl über die Jugoslawischen Streitkräfte in Bosnien-Herzegowina ab. Militärische Infrastruktur, die der bosnischen Territorialverteidigung oder kroatischen Verbänden in die Hände fallen könnte, wird vernichtet. Den bosnischen Serben wird dagegen militärisches Großgerät überlassen.
  • 30. Mai: Der UN-Sicherheitsrat verhängt Sanktionen gegen Serbien und Montenegro.
  • Mitte des Jahres werden ausländische Mudschaheddin nach Bosnien eingeschleust, um auf Seiten der muslimischen Streitkräfte zu kämpfen. In der Folge begehen die sich selber als Gotteskrieger bezeichnenden Freiwilligen schwere Gräueltaten an Serben und Kroaten.
  • 3. Juli: Proklamation der Kroatischen Gemeinschaft Herceg-Bosna durch die „Kroatische Demokratische Gemeinschaft“ (HDZ) unter Führung von Mate Boban. Zur Hauptstadt wird Mostar erklärt.
  • 2. August: Der Reporter Roy Gutman berichtet in der amerikanischen Zeitung „Newsday“ erstmals über Massenmorde in von bosnischen Serben betriebenen Internierungslagern, insbesondere Omarska. Der Sprecher des internationalen Komitees vom Roten Kreuz lässt verlauten, dass alle drei Konfliktparteien in Bosnien-Herzegowina Internierungslager eingerichtet hätten. Die Größenangaben divergieren stark.
  • 25. August: In der Nacht wird die Universität von Bosnien-Herzegowina in Sarajevo in Trümmer geschossen. Serbische Artilleristen aus den umliegenden Hügeln beschießen absichtlich das historische Gebäude mit Granaten, und die Bibliothek geht in Flammen auf. Ihr gesamter Bestand – eineinhalb bis zwei Millionen Bücher – verbrennt. Die Asche geht stundenlang auf die Stadt nieder. Die Bibliothek galt als eine der bestausgestatteten Südeuropas.
  • 26./27. August: Jugoslawien-Konferenz in London unter Vorsitz von EG und UNO. Alle Kriegsparteien einigen sich auf 13 Grundsätze zur Konfliktlösung, u. a. Beendigung der Kämpfe, Einhaltung von Menschen- und Minderheitenrechten, Auflösung der Internierungslager, Respektierung der territorialen Integrität aller Staaten der Region. Nachfolgeprobleme der neuen Staaten Ex-Jugoslawiens sollen durch Konsens oder in einem Schiedsverfahren geregelt werden. Ein Lenkungsausschuss unter Vorsitz der beiden Sonderbeauftragten Vance und Owen soll den Verhandlungsprozess zwischen den Kriegsparteien institutionalisieren.
  • 9. Oktober: Der UN-Sicherheitsrat verhängt ein Verbot für militärische Flüge über Bosnien-Herzegowina, welches in der Operation Sky Monitor von der NATO überwacht wird.

1993

Zerstörte Häuser in der Nähe des Sarajevoer Flughafens.
  • 2. bis 5. Januar: Die beiden Vorsitzenden der Genfer Jugoslawienkonferenz, Owen und Vance, legen einen „Verfassungsrahmen für Bosnien und Herzegowina“ (Vance-Owen-Plan) mit beigefügter Landkarte vor.
  • Ende Januar, kurz vor Ablauf des UN-Mandats, beginnen die Kämpfe in Kroatien von Neuem. Kroatien startete eine Offensive in die serbisch besetzten Gebiete Kroatiens mit dem Ziel, das strategisch wichtige Hinterland von Zadar zurückzuerobern. Anfang Februar weiten sich die Kämpfe auch auf das Hinterland von Split aus.
  • 25. März: Der bosnische Präsident Izetbegović unterschreibt den Vance-Owen-Plan. Damit lehnt nur noch der Serbenführer Karadžić den Gesamtplan ab.
  • 1. April: Der UN-Sicherheitsrat beschließt die militärische Durchsetzung des Flugverbots über Bosnien-Herzegowina. Dazu wird der NATO eine führende Rolle zugewiesen, welche daraufhin die Operation Deny Flight startet.
  • April: Kroatische Streitkräfte unter Tihomir Blaškić greifen zahlreiche bosniakische Gemeinden im zentralbosnischen La Lasva-Tal an und vertreiben und ermorden große Teile der Zivilbevölkerung.
  • 6. Mai: Der UN-Sicherheitsrat erklärt Sarajevo und fünf weitere belagerte Städte zu UN-Schutzzonen. Das "Parlament" der bosnischen Serben lehnt den Vance-Owen-Plan ab.
  • Anfang Juni: Der Leiter des UNPROFOR-Zivilsektors befürchtet eine Ausweitung des Krieges auf Kosovo und Mazedonien. Die Lage in Bosnien-Herzegowina beschreibt er als chaotisch: "Die Bündnisse zwischen den kriegführenden Seiten wechseln von Woche zu Woche."
  • 16. Juni: Die Präsidenten Serbiens und Kroatiens, Milošević und Tudjman, einigen sich unter Vermittlung von Owen und Stoltenberg, dem Nachfolger von Vance als UNO-Sonderbeauftragter, über die Aufteilung Bosnien-Herzegowinas: In einer losen Konföderation sollen drei auf ethnischen Gesichtspunkten beruhende Staaten miteinander verbunden sein. Nach einer Erklärung Tudjmans soll der bosniakische Staat aus zwei Teilen bestehen, einem im Zentrum des Landes und einem in der Region Bihać. Die kroatische Seite sei bereit, den Bosniaken Zugang zum Adria-Hafen Ploce zu gewähren.
  • 23. Juli: Der UN-Sicherheitsrat verurteilt die Offensive der bosnischen Serben zur Isolierung Sarajevos.
  • Die Machthaber der bosnischen Serben lassen ethnisch gemischte Ehen gesetzlich verbieten. Auch Bosniens Präsident Alija Izetbegovic spricht sich gegen ethnisch gemischte Ehen aus.
  • 17. August: Owen und Stoltenberg legen einen Teilungsplan für Bosnien-Herzegowina vor.
  • Herbst 1993: Heftige Kämpfe zwischen Truppen des „Kroatischen Verteidigungsrats“ HVO und bosniakischen Einheiten in Zentralbosnien. Es kommt zu Massakern an der Zivilbevölkerung. Angriffe von bosnischen Serben in Nordbosnien und in den ostbosnischen Enklaven.
  • 9. November: Kroatische Geschütze zerstören die Altstadt von Mostar, darunter möglicherweise die weltberühmte Brücke der Osmanen Stari Most. Sie sollte gerade zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt werden. (2002 wurde die Brücke wiedererbaut, finanziert durch Unesco, Weltbank, die Stadt Mostar und internationale Spender.)

1994

  • 28. Februar: Erste Kampfeinsätze der NATO: US-amerikanische Kampfflugzeuge schießen bei Banja Luka vier serbische Kampfflugzeuge ab.
  • Belagerung der Stadt Goražde. UN-Soldaten werden als Geiseln genommen.
  • März: Kroaten und Bosniaken beenden ihren Konflikt in der Herzegowina und vereinbaren unter US-Vermittlung eine Föderation.
  • Im März wird auch ein erneuter Waffenstillstand zwischen den Krajina-Serben und Kroatien vereinbart, der sich aber wieder als brüchig erweist.
  • 10./11. April: amerikanische Flugzeuge bombardieren serbische Stellungen bei Goražde.
  • 22. April: Der NATO-Rat erklärt Goražde zur militärischen Ausschluss-Zone, aus der alle schweren Waffen der bosnischen Serben abzuziehen seien. Auch Bihać, Srebrenica, Tuzla und Žepa sollen zu solchen Ausschluss-Zonen erklärt werden, falls sie mit schweren Waffen angegriffen werden. In den folgenden Tagen ziehen sich die bosnischen Serben aus der 3-km-Zone um Goražde zurück.
  • 26. April: Die internationale Kontaktgruppe für Bosnien-Herzegowina, der Vertreter der UN, der EU, der USA, Russlands, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands angehören, kommt in London zu ihrer ersten Sitzung zusammen.
  • 27. April: Der UN-Sicherheitsrat beschließt, die UNPROFOR um fast 7.000 Soldaten zu verstärken.
  • 11. Mai: Vertreter der bosnischen Kroaten und Bosniaken einigen sich in der US-Botschaft in Wien über die politische Führung und die Grenzen einer künftigen Konföderation: Der Bundesstaat soll 58 % des Territoriums Bosnien-Herzegowinas umfassen und aus acht Kantonen bestehen. Von diesen sollen vier von den Bosniaken, zwei von den Kroaten und zwei gemischt verwaltet werden. Die Region um Sarajevo soll mindestens zwei Jahre lang von den UN kontrolliert werden. Repräsentanten der bosnischen Serben, die ca. 70 % des Territoriums besetzt halten, weisen diese Aufteilung zurück.
  • 12. Mai: der US-Senat fordert Präsident Clinton auf, das Waffenembargo gegen Bosnien-Herzegowina einseitig aufzuheben. Diese Forderung wird am 8. Juni auch vom Repräsentantenhaus gestellt.
  • 15. Mai: Ein aus Kroaten und Bosniaken bestehendes gemeinsames Oberkommando wird eingesetzt.
  • 30. und 31. Mai: In Sarajevo findet die konstituierende Sitzung des bosniakisch-kroatischen Parlaments statt. Der Kroate Zubak wird zum Präsidenten der Föderation Bosnien-Herzegowina gewählt.
  • 8. Juni: Unter Vermittlung der UN einigen sich die Führung der bosnischen Serben und der bosniakisch-kroatischen Föderation darauf, einen Monat lang „keine offensiven Operationen“ zu unternehmen. Trotzdem kommt es zu heftigen Kämpfen in Zentralbosnien und Sarajevo.
  • 23. Juni: Der bosnische Ministerpräsident Silaidzić stellt eine „gemeinsame Regierung“ vor, der zehn Bosniaken, sechs Kroaten und ein Serbe angehören.
  • 5. Juli: Die internationale Kontaktgruppe legt gemeinsam mit Griechenland und Belgien einen neuen Teilungsplan für Bosnien-Herzegowina vor: 49 % des Territoriums werden den bosnischen Serben, 51 % der bosniakisch-kroatischen Föderation zugeteilt. Das selbsternannte Parlament der bosnischen Kroaten und das bosnische Parlament stimmen zu, das selbsternannte „Parlament“ der bosnischen Serben lehnt den Plan ab (trotz der Drohung der serbischen Regierung, im Falle der Ablehnung alle Beziehungen mit den bosnischen Serben abzubrechen).
  • 23. Juli: Der ehemalige Bremer Bürgermeister Hans Koschnick tritt sein Amt als EU-Administrator von Mostar an. Die WEU stellt eine 200 Mann starke Polizeitruppe.
  • 4. August: Die Regierung der Bundesrepublik Jugoslawien gibt den Abbruch der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu den bosnischen Serben sowie die Schließung der gemeinsamen Grenze bekannt.
  • 5. August: Einheiten der bosnischen Serben überfallen ein UN-Lager bei Sarajevo und entwenden schwere Waffen. Nachdem daraufhin NATO-Flugzeuge serbische Stellungen angreifen, geben die bosnischen Serben die Waffen zurück.
  • 10. August: Die UN drohen erstmals auch den bosnischen Regierungstruppen mit Luftangriffen, falls sie ihre schweren Waffen nicht aus der 20-km-Zone um Sarajevo abzögen und ihre Vorstöße bei Bihać nicht einstellten.
  • 20. August: Bosnische Regierungstruppen nehmen die zuvor von bosniakischen Separatisten kontrollierte Hochburg Velika Kladuša ein.
  • 27. und 28. August: In den von den bosnischen Serben kontrollierten Gebieten wird ein Referendum über den Friedensplan abgehalten, bei dem angeblich 96 % der Wähler den Plan ablehnen.
  • 8. September: Der serbische Präsident Milošević stimmt der Überwachung der Grenze zwischen Serbien und Bosnien-Herzegowina durch eine „internationale humanitäre Mission“ zu. Die Kontaktgruppe entsendet dazu am 17. September 135 zivile Beobachter in das Grenzgebiet.
  • 11. September: EU-Administrator Koschnick entgeht knapp einem Anschlag.
  • 16. September: Der Führer der bosnischen Serben, Karadžić, kündigt Sanktionen gegen die bosniakische Bevölkerung an, falls die von Jugoslawien verhängte Blockade gegen die bosnischen Serben andauern sollte.
  • 22. September: NATO-Kampfflugzeuge zerstören nach einem serbischen Angriff auf ein UN-Fahrzeug einen leeren serbischen Panzer in der Sperrzone in Sarajevo.
  • 24. September: Der UN-Sicherheitsrat beschließt in der Resolution 943, die Sanktionen gegen Jugoslawien zu lockern, falls die Einhaltung des jugoslawischen Embargos gegen die bosnischen Serben bestätigt werden kann. Aufrecht erhalten bleibt das Handelsembargo.
  • 12. November: Die USA ziehen sich aus der Überwachung des UN-Waffenembargos zurück.
  • 21. November: NATO-Kampfflugzeuge fliegen einen Angriff auf die Landebahn des Flughafens Udbina in der „serbischen Krajina“, von dem aus Serben Luftangriffe gegen Bihać gestartet hatten.
  • 23. November: Kampfflugzeuge der NATO bombardieren Raketenstellungen der bosnischen Serben im Raum Bihać, nachdem zuvor ein britisches Flugzeug beschossen war. Als Reaktion blockieren serbische Verbände 350 UN-Soldaten bei Sarajevo und nehmen weitere 55 Blauhelme für mehrere Tage als Geiseln.
  • 2. Dezember: Die kroatische Regierung und die Führung der Krajina-Serben einigen sich mit Hilfe der Vermittler Owen und Stoltenberg auf ein Abkommen, nach dem die Ölpipeline sowie mehrere Straßen und Bahnstrecken, die durch die Krajina verlaufen, wieder in Betrieb genommen werden.
  • 17. Dezember: Verbände der von Fikret Abdić geleiteten „aufständischen“ Bosniaken erobern Velika Kladuša zurück.
  • 20. Dezember: Der ehemalige US-Präsident Carter vermittelt eine siebentägige Waffenruhe zwischen der bosnischen Regierung und der Führung der bosnischen Serben, die am 24. Dezember beginnen soll. Die Krajina-Serben und der bosniakische „Rebellenführer“ Abdić beteiligen sich nicht an dem Abkommen, weshalb die Kämpfe um Bihać anhalten.
  • 31. Dezember: Die bosnische Regierung und die Führung der bosnischen Serben schließen eine „Vereinbarung über die völlige Einstellung von Feindseligkeiten“. Trotzdem kommt es weiterhin zu schweren Kämpfen.

1995

UN-Hilfskonvoi
  • 2. Januar: Auch die Führung der bosnischen Kroaten und Abdić unterzeichnen das Waffenstillstandsabkommen. Es kommt trotzdem weiterhin zu schweren Kämpfen.
  • 11. Januar: Unter Vermittlung der UNPROFOR wird eine weitere Vereinbarung über die Umsetzung des Waffenstillstands getroffen. Die heftigen Gefechte gehen ungeachtet dessen weiter.
  • 12. Januar: Der kroatische Präsident Tudjman kündigt die Beendigung des UN-Mandats zum 31. März 1995 an.
  • 23. Januar: Die Führung der bosnischen Serben verpflichtet sich, die Versorgungswege nach Sarajevo freizugeben.
  • 25. Januar: Die Kontaktgruppe bricht ihre Vermittlungsbemühungen ab.
  • 5. Februar: Vertreter der bosniakisch-kroatischen Föderation einigen sich auf einen Neun-Punkte-Plan zur Stabilisierung der Föderation. Ein internationaler Vermittler soll Differenzen zwischen den beiden Volksgruppen schlichten.
  • 9. Februar: Die Führung der Krajina-Serben teilt die Gefechtsbereitschaft und den Abbruch des Dialogs mit der kroatischen Regierung mit.
  • In Mazedonien kommt es Mitte Februar zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen der albanischen Minderheit und makedonischen Sicherheitskräften.
  • 21. Februar: Russland erkennt Bosnien-Herzegowina an.
  • 1. März: Die Verteidigungsminister Russlands und Jugoslawiens vereinbaren ein Abkommen über die bilaterale Zusammenarbeit.
  • 6. März: Die Oberkommandierenden der Streitkräfte Bosnien-Herzegowinas und Kroatiens schließen ein Militärbündnis, das einen gemeinsamen Kommandostab vorsieht.
  • 12. März: Die kroatische Regierung stimmt dem Verbleib eines um 10.000 auf 5.000 Soldaten verkleinerten UN-Kontingents zu unter der Voraussetzung, dessen künftige Hauptaufgabe bestünde in der strikten Kontrolle der Grenze zu Bosnien-Herzegowina und der BRJ.
  • 31. März: Der UN-Sicherheitsrat beschließt eine neue Aufgabenbeschreibung der in Kroatien stationierten Blauhelme. Sie tragen zukünftig den Namen „UN Confidence Restoration Operation in Croatia“ (UNCRO).
  • Mai: Die kroatische Armee startet die „Operation Bljesak“ (kroat. „Blitz“) gegen die serbisch kontrollierten Gebiete in Westslawonien und erobert diese zurück. Serbische Einheiten beschießen daraufhin die kroatische Hauptstadt Zagreb mit Raketen, können die kroatische Offensive aber nicht aufhalten. Die serbische Bevölkerung flieht. (Siehe auch: Republik Serbische Krajina). Die zuvor von serbischen Freischärlern und der JNA vertriebene kroatische Bevölkerung kehrt zurück.
  • 22. Mai: Einheiten der bosnischen Serben transportieren schwere Waffen aus einem Waffendepot der UNO ab. Das UNO-Kommando fordert die sofortige Zurückgabe. Die gesetzte Frist wird von den Serben ignoriert.
  • 25. Mai: Die NATO bombardiert ein Munitionsdepot der bosnischen Serben in Pale, nachdem ein Ultimatum zur Rückgabe von aus einem UN-Depot gestohlenen Waffen verstrichen war. Die Serben antworten mit Artilleriebeschuss von Sarajevo und Tuzla und bringen eine Anzahl von Blauhelmen als Geiseln in ihre Gewalt. Die bosnischen Serben betrachten die Blauhelme als Kriegsgefangene und verlangen für ihre Freilassung die Einstellung der Luftangriffe.
  • Im Juni greifen kroatische Verbände von bosnischem Territorium aus Knin, die Hauptstadt der Krajina-Serben, an.
  • 11. Juli: Eroberung der UN-Schutzzone Srebrenica durch serbische Truppen. Dabei kommt es zu dem Massaker von Srebrenica.
  • August: Die USA legen dem UNO-Sicherheitsrat Fotomaterial eines US-Aufklärers vor. Die Bilder lassen auf Massenexekutionen und -gräber in der Region schließen.
  • 4. August bis 7. August: Die Kroatische Armee und Polizei beendet mit der Militäroperation Oluja (kroat. "Sturm") den Krieg in Kroatien und stellt damit die territoriale Einheit Staates her. Dem kroatischen General, Ante Gotovina, wirft das ICTY schwere Kriegsverbrechen an serbischen Zivilisten vor. Unter anderem seien etwa 150 Serben getötet, 150.000 bis 200.000 vertrieben worden. Hierzu zählen auch die Mitglieder der schätzungsweise 40.000 Mann starken "Armee der Republik Serbische Krajina".
  • Unmittelbar nach Beendigung der Militäroperation Oluja wurde gemeinsam mit bosnischen Regierungstruppen die im Abkommen von Split zwischen der bosnischen und kroatischen Regierung vereinbarte Militäroperation Maestral begonnen. Das von Serben kontrollierte Territorium in Bosnien-Herzegowina schrumpfte innerhalb weniger Tage von 70% auf etwa 47%.
  • 12. November:Abkommen von Erdut zwischen der Regierung Kroatiens und der Bundesrepublik

Jugoslawien friedliche Reintegration der verbliebenen serbisch kontrollierten Gebietes in Ostkroatien

  • 21. November: Vertrag von Dayton. Friedensvertrag unter Vermittlung von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und den USA. Bosnien-Herzegowina werden dadurch zu einem föderativen Staat mit zwei Entitäten. Daneben sieht der Vertrag die Beendigung des serbisch-kroatischen Konflikts vor. Dem Abschlussdokument war unter starkem amerikanischem Vermittlungsdruck am 12. November ein Abkommen zwischen der Serbenführung in Ostslawonien und der kroatischen Regierung vorangegangen, das die Wiedereingliederung Ostslawoniens in das kroatische Staatsgebiet vorsah. Die Demilitarisierung des Gebietes und die Rückkehr der Flüchtlinge sollte für die Dauer eines Jahres von einer eigens aufgestellten „Implementation Force“ (IFOR) der NATO im Auftrag der UN geleistet werden. Der Vertrag wird am 14. Dezember in Paris von den drei Präsidenten Izetbegović, Milošević und Tudjman unterzeichnet.

seit 1996

  • Im Dezember 1996 wird die IFOR durch die SFOR („Stabilization Force“) abgelöst. Sie übernimmt die Funktion einer internationalen Schutztruppe in Bosnien-Herzegowina mit dem Ziel der Stabilisierung des Landes.

1998

  • Im Januar wird dem Abkommen von Erdut entsprechend der serbisch kontrollierte Teil Ostkroatiens friedlich reintegriert.

1999

Literatur

  • Arbeitsgruppe Sicherheitspolitik der Deutschen Kommission Justitia et Pax (Hrsg.): Der Konflikt im ehemaligen Jugoslawien. Vorgeschichte, Ausbruch und Verlauf. Schriftenreihe Gerechtigkeit und Frieden, Arbeitspapier 66, ISBN 3-928214-41-1 (knappe Übersicht, Stand: Sept. 1993)
  • Dr. Hans Benedikter: Die bitteren Früchte von Dayton. Völkermord und Vertreibungsterror in Kroatien und Bosnien-Herzegowina, das Versagen des Westens, ein Friede ohne Gerechtigkeit, Menschenrechte und Demokratiefragen, die Protestbewegung in Belgrad., Autonome Regierung Trentino-Südtirol, Bolzano/Bozen 1997
  • Christopher Bennet: Yugoslavia's Bloody Callapse. Causes, Course und Consequences. Hurst & Company, London 1995
  • Joanna Lucia Bodenstein: Frankreichs Antwort auf das Ende des Ost-West-Konflikts. LIT Verlag, Münster 2002
  • Marie-Janine Calic: Krieg und Frieden in Bosnien-Hercegovina. Suhrkamp 1996. ISBN 3518119435
  • Leonard J. Cohen: Broken Bonds. The Disintegration of Yugoslavia. o. O. 1993
  • Philip J. Cohen: Serbia's Secret War: Propaganda and the Deceit of History. Eastern European Studies, No 2, ISBN 953-6108-36-4
  • Jürgen Elsässer: Kriegslügen. Vom Kosovokonflikt zum Milosevic-Prozess. Wie die deutsche Kriegsbeteiligung 1999 medial vorbereitet wurde. Kai Homilius Verlag, Berlin 2004. ISBN 3-89706-884-2
  • Hajo Funke, Alexander Rhotert: Unter unseren Augen. Ethnische Reinheit: Die Politik des Milosevic-Regimes und die Rolle des Westens. Verlag Das Arabische Buch, o. O. 1999. ISBN 3860932195
  • James Gow: Triumph of the Lack of Will. International Diplomacy and the Yugoslav War. Hurst & Company, London 1997.
  • Ralph Hartmann: Die ehrlichen Makler-Die deutsche Außenpolitik und der Bürgerkrieg in Jugoslawien. Verlag Dietz Berlin 1998. ISBN 3320019589
  • Nikolaus Jarek Korczynski: Deutschland und die Auflösung Jugoslawiens: Von der territorialen Integrität zur Anerkennung Kroatiens und Sloweniens. Studien zur Internationalen Politik 1/2005, ISSN 1431-3545
  • Götz Kubitschek, Peter Felser: Raki am Igman – Texte und Reportagen aus dem Bosnien-Einsatz der Bundeswehr. ISBN 3000054324
  • Sonia Lucarelli: Europe and the Breakup of Yugoslavia. Kluwer Law International, Den Haag 2000.
  • Reneo Lukic, Allen Lynch: Europe from the Balkans to the Urals. The Disintegration of Yugoslavia and the Soviet Union. Oxford University Press, Oxford 1996
  • Hanns W. Maull: Germany and the Yugoslav Crisis, in: Survival, Vol 37, No. 4, Winter 1995–96, S. 99–130
  • Dunja Melčić (Hrsg.): Der Jugoslawien-Krieg. Handbuch zu Vorgeschichte, Verlauf und Konsequenzen. Westdeutscher Verlag, Opladen/Wiesbaden 1999. ISBN 3531132199
  • Thomas Paulsen: Die Jugoslawienpolitik der USA 1989–1994. Begrenztes Engagement und Konfliktdynamik. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 1995
  • Jane M. O. Sharp: Honest Broker or Perfidious Albion? British Policy in Former Yugoslavia. Institute for Public Policy Research IPPR, London 1997.
  • Steven W. Sowards: Moderne Geschichte des Balkans. Der Balkan im Zeitalter des Nationalismus. BoD 2004. ISBN 3-8334-0977-0
  • Angelika Volle, Wolfgang Wagner (Hrsg.): Der Krieg auf dem Balkan. Die Hilflosigkeit der Staatenwelt. Verlag für Internationale Politik, Bonn 1994.
  • Eric A. Witte: Die Rolle der Vereinigten Staaten im Jugoslawien-Konflikt und der außenpolitische Handlungsspielraum der Bundesrepublik Deutschland (1990–1996). in: Mitteilungen Nr. 32 März 2000 des Osteuropa-Instituts München

Filme

  • 2004, Das Leben ist ein Wunder (Život je čudo), IMDb
  • 2003, Gori vatra! IMDb
  • 2001, No Man's Land (Ničija zemlja), IMDb
  • 1999, Warriors, IMDb
  • 1998, Savior - Soldat der Hölle, IMDb
  • 1996, Pretty Village, Pretty Flame (Lepa sela lepo gore), IMDb
  • 1997, Welcome to Sarajevo, IMDb
  • 1993, Vrijeme za... IMDb
  • 1993, Warheads - Söldner im Balkan, IMDb

Siehe auch

Vorlage:Commons2 historische Balkankriege