Norddeutsche Landesbank
Norddeutsche Landesbank – Girozentrale – | |
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Staat | ![]() |
Sitz | Hannover, Braunschweig, Magdeburg |
Rechtsform | Anstalt des öffentlichen Rechts |
Bankleitzahl | 250 500 00[1] |
BIC | NOLA DE2H XXX[1] |
Gründung | 1. Juli 1970[2] |
Website | www.nordlb.de |
Geschäftsdaten 2012[3] | |
Bilanzsumme | 225,550 Mrd. EUR |
Mitarbeiter | 7.539 |
Leitung | |
Vorstand | Gunter Dunkel (Vorsitzender); Johannes-Jörg Riegler, Ulrike Brouzi, Thomas S. Bürkle, Eckhard Forst, Hinrich Holm, Christoph Schulz |
Aufsichtsrat | Peter-Jürgen Schneider (Vorsitzender) |



Die Norddeutsche Landesbank -Girozentrale- (Nord/LB) ist ein Kreditinstitut (Bank) in der Rechtsform einer gemeinsamen rechtsfähigen Anstalt des öffentlichen Rechts der deutschen Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Die Nord/LB ist Landesbank und zugleich Girozentrale für die Sparkassen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Die Bank hat ihren Unternehmenssitz in den Städten Hannover, Braunschweig und Magdeburg; in allen drei Städten hat sie Verwaltungsgebäude. [4] Das Verwaltungsgebäude in Hannover wurde 2002 eröffnet; es ist ein stählernes Hochhaus mit markant versetzten Blöcken (siehe Foto).
Geschichte
Die Nord/LB wurde 1970 durch den Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Finanzinstitute Niedersächsische Landesbank Girozentrale, Braunschweigische Staatsbank einschließlich Braunschweigische Landessparkasse, Hannoversche Landeskreditanstalt und Niedersächsische Wohnungskreditanstalt Stadtschaft gebildet. Die Bank ist Gesamtrechtsnachfolgerin dieser Institute. Die Nord/LB ist nicht Rechtsnachfolgerin der früheren Mitteldeutschen Landesbank – Girozentrale für die Provinz Sachsen, Thüringen und Anhalt (Sitz in Magdeburg).
Die Geschichte der Vorgänger-Institute reicht bis 1765 zurück. In diesem Jahr gründete Herzog Karl I. von Braunschweig das Herzogliche Leyhaus in Braunschweig. Die Hannoversche Landeskreditanstalt wurde 1840 zur Finanzierung überwiegend landwirtschaftlicher Betriebe gegründet. 1918 wurde die Stadtschaft für die Provinz Hannover als Institut für die Bereitstellung von Darlehen für den städtischen Wohnungsbau gegründet.
Im alten Herzogtum Braunschweig (Teile Wolfsburgs, Braunschweig, Helmstedt, Wolfenbüttel, Salzgitter, Seesen bis nach Holzminden) nimmt die „Braunschweigische Landessparkasse“ als Anstalt in der Anstalt Nord/LB auch die Sparkassenfunktion wahr.
Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde die Bank zur Landesbank und Girozentrale für die Länder Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Das Land Mecklenburg-Vorpommern schied am 19. Juli 2005 aus der Trägerschaft an der Nord/LB aus. Seit diesem Ausscheiden übt die Nord/LB in diesem Land keine Landesbankfunktion mehr aus. Der ehemalige Sitz der Bank in Schwerin hat seitdem nur noch den Status einer Niederlassung.
Die Nord/LB hat Niederlassungen in New York, Singapur, Shanghai und London und Tochtergesellschaften in Luxemburg. Das Mittel- und Osteuropageschäft mit den Töchtern Nord/LB Polska (Polen), "Nord/LB Lietuva" in Litauen und Nord/LB Latvija (Lettland) wurde in ein Joint-Venture mit der norwegischen Bank DnB NOR eingebracht. Das neu gegründete Institut mit dem Namen DnB Nord A/S nahm im Januar 2006 seine operative Geschäftstätigkeit auf. Ende 2010 hat die Nord/LB ihren Anteil an der DnB Nord an die norwegische Mehrheitseignerin DnB Nor verkauft.
Am 23. März 2007 wurde bekanntgegeben, die Braunschweigische Landessparkasse in eine sogenannte teilrechtsfähige Anstalt in der Anstalt umzuwandeln. Diese erlangte nach außen Rechtsfähigkeit; im Innenverhältnis blieb sie ein Teil der Nord/LB. [5] Auf diese Weise wurde der Streit der Bank mit der Stadt Braunschweig um die Gründung einer eigenen Sparkasse beigelegt.
2012 bildete die NordLB die Rücklagen für drohende Kreditausfälle in Höhe von 598 Millionen Euro. Diese Summe ist mehr als dreimal so hoch wie die 2011 zurückgelegte Summe. Auch 2013 rechnet die Nord/LB mit „einer überdurchschnittlich hohen Risikovorsorge“. Die NordLB, die 18 Milliarden Euro an die Schifffahrt (z.B. Reedereien, Schiffsfonds) verliehen hat, musste bisher (Stand April 2013) bei weniger als fünf Prozent ihrer Kredite Einzelwertberichtigungen vornehmen. [6]
Geschäftsfelder
Zu den wichtigsten Geschäftsfeldern zählen die Schiffsfinanzierung, [7] [8] [6] die Flugzeugfinanzierung, die Projektfinanzierung im Bereich erneuerbare Energien und Infrastruktur, die Finanzierung gewerblicher Immobilien (mittels ihrer Tochter Deutsche Hypo), das Firmenkundengeschäft sowie das Privatkundengeschäft. Als Landesbank fungiert die NORD/LB zudem als Hausbank der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Zudem ist sie Zentralinstitut der Sparkassen der Länder Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.
Die NORD/LB wickelt seit dem 1. April 2009 auch den gesamten Auslandszahlungsverkehr der 15 Sparkassen in Schleswig-Holstein ab. Sie will auch für einige Sparkassen in Brandenburg im deutsch-polnischen Grenzbereich Kooperationen eingehen. [9]
Beteiligungen
Zum Konzern gehören unter anderem
- Bremer Landesbank (54,83 %)
- Deutsche Hypothekenbank (100 %)
- Norddeutsche Landesbank Luxembourg (100 %)
- Öffentliche Versicherung Braunschweig (75 %)
- Öffentliche Versicherung Bremen (20 %)
- Nord/LB Asset Management
- Nord Holding (15 %)
- LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin-Hannover (44 %)
- Toto-Lotto Niedersachsen (49,85 %)
- Bremer Toto und Lotto (33,33 %)
- International Neuroscience Institute (22,67 %)
- Porzellanmanufaktur Fürstenberg (98 %)
- KreditServices Nord (100 %)
Die Nord/LB besitzt eine 49 %-Beteiligung an der LHI Leasing GmbH. Eine 25-%-Beteiligung an der Berenberg Bank kaufte diese zum 1. Januar 2010 zurück.
Eigentümer
Träger der Nord/LB sind die Länder Niedersachsen mit 59,13 % der Anteile und Sachsen-Anhalt mit 5,57 %, sowie der Sparkassenverband Niedersachsen (26,36 %), der Sparkassenbeteiligungsverband Sachsen-Anhalt (5,28 %) und der Sparkassenbeteiligungszweckverband Mecklenburg-Vorpommern (3,66 %). Somit sind alle Anteile am Unternehmen im direkten und indirekten Eigentum der entsprechenden Länder sowie der Landkreise und Kommunen als Träger der Sparkassen.
Die Nord/LB als Landesbank ist aufgrund der Eigentümerstruktur ein öffentliches Unternehmen. Nach der sogenannten Transparenz-Richtlinie der EU (Richtlinie 2000/52/EG der Kommission vom 26. Juli 2000) ist ein öffentliches Unternehmen „jedes Unternehmen, auf das die öffentliche Hand aufgrund Eigentums, finanzieller Beteiligung, Satzung oder sonstiger Bestimmungen, die die Tätigkeit des Unternehmens regeln, unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann.“
Organe der Gesellschaft
Vorstand
- Gunter Dunkel (Vorsitzender seit 1. Januar 2009, stv. Vorsitzender vom 1. Januar 2007 bis 31. Dezember 2008) [10]
- Dr. Johannes-Jörg Riegler (Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands)
- Ulrike Brouzi (seit 1. Januar 2012)
- Thomas S. Bürkle (seit 1. Januar 2014)
- Eckhard Forst (seit 1. Januar 2007)
- Hinrich Holm (seit 1. Februar 2010)
- Christoph Schulz (seit 1. September 2006) [11]
Aufsichtsrat
- Peter-Jürgen Schneider (Vorsitzender)
- Thomas Mang (1. stv. Vorsitzender)
- Jens Bullerjahn (2. stv. Vorsitzender seit 24. April 2006)
- Frank Berg
- Norbert Dierkes (seit 1. Februar 2012)
- Edda Döpke (seit 12. Dezember 2009)
- Ralf Dörries
- Hans-Heinrich Hahne (seit 1. Januar 2012)
- Frank Hildebrandt
- Martin Kind
- Frank Klingebiel
- Ulrich Mädge
- Freddy Pedersen
- Jörg Reinbrecht
- Ilse Thonagel
- Susanne Knorre
- Heinrich von Nathusius
- Antje Niewisch-Lennartz
Ehemalige Persönlichkeiten
- Michael Frenzel (Aufsichtsratsmitglied bis 11. Dezember 2009)
- Karl-Heinz Paqué (2. stv. Aufsichtsratsvorsitzender bis 23. April 2006)
- Wilhelm Pleister; der Jurist spielte eine wichtige Rolle bei der Gründung der NORD/LB und wurde deren erster Vorstandsvorsitzender[12]
- Hannes Rehm (Vorstandsvorsitzender bis 31. Dezember 2008)
Literatur
- NORD/LB (Hrsg.): 30 Jahre NORD/LB. Eine junge Bank mit großer Tradition, Hannover, 2000, S. 89–117
- Behnisch, Behnisch & Partner, NORD/LB (Hrsg.): NORD/LB Hannover, Ostfildern-Ruit, 2002
- Rainer Ertel: Norddeutsche Landesbank Girozentrale NORD/LB, in: Stadtlexikon Hannover, S. 479f.
Siehe auch
- Deutsches Bankwesen
- Stiftung der Norddeutschen Landesbank und der Öffentlichen Versicherung für Braunschweig
- NISAX20 - ein regionaler Aktienindex, der 2002 von der Nord/LB ins Leben gerufen wurde. Er bildet die Kursentwicklung der 20 wichtigsten börsennotierten Unternehmen des Bundeslandes Niedersachsen ab.
Weblinks
- Website der Nord/LB
- Norddeutsche Landesbank in der Unternehmensdatenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Einzelnachweise
- ↑ a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
- ↑ https://www.nordlb.de/ueber-uns/historie/
- ↑ Konzernbericht zum 31. Dezember 2012
- ↑ https://www.nordlb.de/presse/pressematerial/
- ↑ www.blsk.de 'Wir über uns'
- ↑ a b handelsblatt.com 23. April 2013: NordLB-Gewinn bricht ein
- ↑ http://www.braunschweiger-zeitung.de: Schiffskrise drückt Gewinn der Nord-LB
- ↑ www.handelsblatt.com 2. Januar 2013: Bankenaufsicht schlägt bei Schiffskrediten Alarm. - Die Schiffsfinanzierung ist ein Sorgenkind vieler deutscher Banken. Vor allem HSH Nordbank, NordLB und Commerzbank sind von der Schwäche der Branche betroffen. Jetzt ordnet die Bafin eine besondere Prüfung an.
- ↑ Financial Times Deutschland 8. April 2009: Gefahr für Rettungsplan - Nord/LB nimmt HSH Geschäft weg ( vom 3. August 2012 im Webarchiv archive.today)
- ↑ www.nordlb.de: Porträt (PDF; 50 kB)
- ↑ Porträt (PDF; 51 kB), März 2011: Für 5 Jahre wiedergewählt
- ↑ Waldemar R. Röhrbein: PLEISTER, Wilhelm, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 287f.; online über Google-Bücher
Koordinaten: 52° 22′ 3″ N, 9° 44′ 29″ O